Kapitel 59

Die Feier hatte trotz meinem Eifersuchtsanfall unglaublich Spaß gemacht. Auch wenn ich natürlich nicht glücklich mit der Situation war. Wieso durfte Sebastian Vettel ihn so innig umarmen, vor der ganzen feiernden Menge und ich nicht? Ich wollte an der Stelle des ehemaligen Rennfahrers sein und doch musste ich das ganze aus der Perspektive des Zuschauers erleben. Nicht einmal auf der Bühne durfte ich bei Max sein, was vielleicht auch gar nicht so schlecht war. Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte, wenn ich mit auf der Bühne gestanden wäre. Wahrscheinlich wäre ich Sebastian Vettel an den Hals gesprungen und hätte mich mit ihm geprügelt. Das wäre nicht gerade eine schöne Schlagzeile. Doch ich hatte immerhin Zeit mich abzureagieren. Etwas. Und das habe ich auch gebraucht, denn jetzt im Flugzeug, in welchem wir uns befinden, durchzudrehen, wäre schwieriger. So konnte ich immerhin normal mit Lando reden und vor allem entspannter über Sebastian Vettel nachdenken, ohne direkt alles zusammenzubrüllen. Ich wollte nämlich unbedingt wissen, wie Lando auf die Idee gekommen ist den ehemaligen Rekordhalter einzuladen. „Lando", versuchte ich seine Aufmerksamkeit zu bekommen, was auch ganz gut funktionierte. „Ja was gibt es Oscar", fragte Lando mich, nachdem er sich zu mir gedreht hatte. „Wie bist du eigentlich darauf gekommen Sebastian zur Feier einzuladen", fragte ich ihn direkt, da mich das am meisten interessierte. „Seb und Max kennen sich schon eine Weile und ich weiß, dass Max einige Zeit immer zu Seb aufgesehen hat. Dann dachte ich, dass das ganze vielleicht eine gute Idee ist", antwortete Lando und ich nickte einfach nur. Max hatte zu ihm aufgesehen? Das ist eine neue Information für mich und die gefällt mir überhaupt nicht. Hat Max einfach nur zu ihm aufgesehen oder war da noch mehr von Max seiner Seite aus? Nein darüber will ich nicht nachdenken und doch konnte ich nicht anders. Ich habe nur noch Max und sein Idol, oder wie auch immer ich es nennen soll, in meinem Kopf. Meine Eifersucht stieg wieder an und so schnell werde ich mich auch nicht wieder beruhigen, denn ich konnte nicht ignorieren, dass Max zu ihm aufgesehen hat. Was soll das. Er soll seine Finger von meinem Max lassen. Wie er ihn umarmt hat und angeschaut hat. Nein das sollte ich ignorieren, es ist meiner. Max gehört mir und ich teile nicht. Weder jetzt heute noch morgen oder in allen folgenden Tagen.

Zu meinem Glück waren wir dann auch gelandet und ich konnte zumindest kurzzeitig alles vergessen. Zumindest solange, bis Lando mich aus meinen Gedanken riss. „Alles okay", fragte Lando mich und ich nickte. „Klar. Wieso", fragte ich ihn direkt, nachdem ich seine Frage beantwortet habe. „Du warst im Flugzeug auf einmal ganz anders", kommt es von Lando und ich wusste nicht direkt, was ich antworten sollte. Ich hatte eigentlich gehofft, dass Lando das nicht mitbekommen hat, aber da habe ich mich anscheinend getäuscht. „Ach alles gut", versuchte ich glaubwürdig zu antworten. Ob es funktionierte wusste ich nicht, immerhin hat er mich im Flugzeug auch durchschaut. „Max! Du warst eifersüchtig", kommt es von Lando und ich schaue nur auf den Boden. „Gott Oscar. Zwischen den beiden lief nie etwas", kommt es lachend von Lando. „Tut mir leid. Kann ich ja nichts für, aber schau dir ihn mal an. Wie soll ich nicht eifersüchtig sein", rattere ich eine Antwort runter, die in meinen Augen einigermaßen plausibel klingt. „Du bist ja über beide Ohren in ihn verliebt", kommt es grinsend von Lando und ich nickte. „Ja klar. Er ist perfekt. Wie sollte ich mich also nicht in ihn verlieben. Er ist mit Abstand der hübscheste Mann den ich je kennengelernt habe. Ich liebe ihn und will mit ihm zusammen sein", kommt es schwärmend von mir mit einem riesigen Grinsen auf den Lippen. „Und wo ist dann das Problem? Sag es ihm doch einfach", kommt es von Lando und ich schaue ihn entgeistert an. „Einfach!? Einfach ist es schon mal gar nicht. Und wo das Problem liegt? Er empfindet nicht das gleiche für mich", antworte ich traurig. Wie sehr ich mir doch wünsche, dass Max das gleiche für mich empfindet, aber das ist nur Wunschdenken. „Wenn du nicht mit ihm redest kannst du nicht wissen wie seine Gefühle für dich sind", kommt es von Lando und auch wenn ich sein Argument verstehen kann, macht es mich wütend. „Du hast leicht reden. Du bist immerhin mit Max zusammen", gehe ich ihn halb an, was eigentlich gar nicht mein Plan war. Lando weiß es zum Glück, denn er legt mir beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Max und ich mussten auch über unsere Gefühle reden, bevor wir zusammengekommen sind", antwortete Lando mir. Das macht tatsächlich Sinn. Wie konnte ich nicht daran denken, dass die beiden nicht einfach so zu einer Beziehung übergegangen sind. „Tut mir leid. Ich werde darüber nachdenken", antwortete ich, was für Lando anscheinend ausreichend war. Ja ich werde darüber nachdenken, aber ich glaube nicht, dass ich Max etwas sagen werde. Doch jetzt habe ich die ganze Nacht um darüber nachzudenken, denn für heute war es das für mich. Die Feier steckt mir noch immer in den Knochen und die Zeit bis zum Training wird schneller vergehen, als ich denken kann.

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