Kapitel 4

Das 2. Freie Training steht dann auch schnell vor der Tür und schon sitze ich wieder im Auto und warte bis wir losfahren dürfen. Dieses Mal spielt das Wetter nicht so gut mit, denn während noch im 1. Freien Training der Himmel frei war, so ist er jetzt zugezogen und auch die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei ganzen 40%. So ist es kein Wunder, dass die Strecke direkt wieder gefühlt ist, kaum dass das Training begonnen hat. Alle wollen ihre Runden absolvieren, bevor der Regen einsetzt und die Strecke nicht mehr fahrbar ist. Doch schon nach den ersten Minuten setzt leichter Nieselregen ein, welcher zum Glück allerdings noch keine Auswirkungen hat und wir ganz gut durchkommen. Lando hatte bei der Ausfahrt etwas Probleme, wie ich mitbekommen habe, und ist schon in der Boxengasse gedriftet. Zum Glück konnte er das ausbrechende Heck wieder unter Kontrolle bringen, ohne dass er einen Unfall gebaut hat. 5 Minuten nach Beginn des Starts hat sich Max mal wieder die Bestzeit geholt, zumindest einmal vorläufig. Nach knapp 10 Minuten gibt es die Meldung des Teams, dass in knapp 10 Minuten Regen erwartet wird, doch so lange dauerte es nicht mehr. Nicht einmal 5 Minuten nach der Meldung des Teams, fallen die Regentropfen vermehrt auf die Strecke und die Fahrbahn wird rutschiger. Doch so schnell der Regen gekommen ist so schnell war er auch wieder weg und die Regenreifen kommen bei uns Fahrern gar nicht zum Einsatz. Doch rutschig ist die Strecke immer noch und auch Lando merkt das direkt. In Kurve 1 fliegt er ab, kann allerdings weiterfahren. Da wieder mehr Regen auftaucht stehen alle in der Box und auf der Strecke ist es ganz schön ruhig geworden. Hin und wieder trauen sich die ein oder anderen auf die Strecke, doch bei dem Regen ist es sinnlos. Als dann Max auf die Strecke fährt, halte ich selber unbewusst die Luft an. Selbst wenn er alleine auf der Strecke ist, kann bei dem Regen immer etwas passieren und dieser nimmt nicht ab. Mittlerweile ist die Strecke richtig nass, was ausgenutzt wird um die Bedingungen auszutesten. Lando legt die momentan schnellste Zeit im Regen auf die Strecke, auch wenn diese knapp 20 Sekunden langsamer ist, also noch auf trockener Strecke. Mich freut es für ihn, denn sein Start in diese Formel 1 Saison war nicht gerade das Gelbe vom Ei. Runde um Runde bessert er sich und auch ich komme mit den Bedingungen ganz gut klar. 1:31.2 ist meine Durchgangszeit auf der Linie, was die Bestzeit meines Teamkollegen unterbietet, welcher mit 1:31.3 über die Linie gefahren ist. Die nassen Bedingungen passen uns doch etwas besser im Moment als die Trockenen. Damit kann ich dann doch ganz gut leben, auch wenn ich gerne einen Vergleich zu Max auf den Intermediates gehabt hätte, doch hier liegen keine Zeiten vor. Letztendlich reicht es für mich im 2. Freien Training gerade einmal für Platz 14, allerdings nur 0,8 Sekunden hinter Max auf Rang 3. Das ist zumindest ein geringerer Abstand auf den amtierenden Weltmeister, als im 1. Freien Training. Nicht viel aber immerhin etwas und damit kann ich sehr gut leben, denn das zeigt mir, dass ich langsam aber sicher auf der Strecke angekommen bin auch wenn noch einiges an Arbeit vor mir liegt, wenn ich in 2 Tagen in die Punkteränge fahren möchte. Doch noch gibt es ein Freies Training in welchem ich mich dann noch einmal steigern kann. Doch wie es morgen wird zeigt sich dann morgen. Mit dem heutigen Tag bin ich auf jeden Fall relativ zufrieden und daran will ich selbstverständlich anknüpfen.

Ein neuer Tag und das gleiche Bild. Ich sitze in meinem Auto und dann wird das 3. FreieTraining auch schon gestartet. Immerhin sieht es momentan noch nicht unbedingtnach Regen aus, weshalb wir auch beschlossen haben, nicht direkt als erstes aufdie Strecke zu gehen und diesen Gedanken haben wohl der Großteil derFahrerlager. Kaum einer begibt sich auf die Strecke. Ich weiß nur, dass jemandauf der Strecke ist, allerdings nicht genau wer gerade die Runden dreht. Ichselbst habe auch nicht vor mich damit zu beschäftigen. Das einzige, was ichmitbekommen habe war, dass Max zwischenzeitlich mal wieder die schnellste Rundegesetzt hat, was ich bewundere. Es scheint wirklich seine Saison zu sein,während es bei mir selber noch nicht so aussieht. Was allerdings noch nichtist, kann noch werden und bei jedem Rennen kann ich selber dafür sorgen, dassich das Steuer rumreise. Nach 15 Minuten geht es dann für mich auf Soft los undich bin komplett auf mich fokussiert. Lange kann ich allerdings nicht fahrendenn bereits nach weiteren 15 Minuten gibt es die Rote Flagge. Es liegen Teileauf der Strecke, welche erst einmal beseitigt werden müssen, bevor das Trainingfortgesetzt werden kann. Die Gefahr ist einfach zu groß und auch wenn es nichttoll ist, dass man nicht fahren kann, obwohl die Uhr weiterläuft, so ist esdoch sinnvoll die Sicherheit in den Vordergrund zu stellen. Zudem muss manimmer im Kopf behalten, dass es sich eben nur um ein Training handelt und essomit um nichts geht. Nach wenigen Minuten sind die Teile dann beseitigt unddie Strecke ist wieder freigegeben. Einige Zeit bleibt noch, um seine Zeiten zuverbessern. Noch eine viertel Stunde ist zu gehen, als Lando das Trainingabbrechen muss. Es gibt ein Problem mit der Kupplung, wie ich dann imNachhinein von ihm erfahren habe. Schade für ihn natürlich und ich konnte nurhoffen, dass sein und mein Auto im Qualifying und im Rennen top sind und keineProbleme aufweisen. Gut 10 Minuten vor Ende holt sich Max dann die momentaneBestzeit zurück. Respekt an ihn, denn er schafft es immer wieder auf den Punktda zu sein. Kurze Zeit später setzten dann auch einige Regentropfen ein, welcheallerdings noch nichts an Strecke verändern. Erst kurz vor Ende des Trainingskommt die Information der Rennleitung, dass die Strecke nun feucht ist. Somitwar es das dann auch von dem 3. Freien Training. Meine Zeit lag knapp 1,1Sekunden hinter der Bestzeit von Max. Natürlich war das ein Rückschlag, dennich hatte mir mehr als nur Platz 14 erhofft, doch trotz allem war es nur knappeine halbe Sekunde auf Pierre an Platz 5. Einzig die schnellsten vier konntensich etwas absetzten. Der Fakt machte mein Ergebnis dann doch etwas angenehmer,da das Rennen relativ eng ist. Die Top-Ten war immerhin nur knapp 0,3 Sekundenweg und somit ist mein Ziel in Reichweite. Jetzt ging es drum, runterzukommenund sich auf das Qualifying konzentrieren, denn da zählt es dann und ich will einegute Leistung auf die Strecke legen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top