Bei Logan angekommen hat dieser mich erst einmal in den Arm genommen, da ich ganz schön aufgelöst war. Ich wollte das alles nicht mehr. Ich will die Zeit zurückdrehen und nie in die Formel 1 kommen. Ich will nicht der Teamkollege von Lando sein. Ich will Max nicht so gut kennengelernt haben. Ich will nicht mit Max befreundet sein und erst recht will ich die Gefühle für Max nicht haben. Die machen alles kaputt. Die zerstören meine Freundschaft zu Lando, die zerstören meine Freundschaft zu Max und vor allem zerstören sie mich. Das soll aufhören. Der Schmerz soll verschwinden. Ich will das nicht mehr. Logan schaffte es irgendwie mich zu beruhigen und ich hatte keine Ahnung wie er das geschafft hat. Ich wusste nicht, dass er so beruhigend sein konnte, wenn er es sein musste. Doch in solchen Situationen war ich froh, dass ich ihn hatte und ihn so nun auch noch einmal von einer anderen Seite kennenlernen kann. Er ist einfach toll und der beste Freund den ich mir vorstellen kann. „Was ist denn passiert Oscar", wurde ich von Logan gefragt, als ich mich beruhigt hatte. „Max... Max und... Lando", sagte ich. Das war das einzige, was ich in dem Moment zustande brachte. „Hey ganz ruhig. Was ist denn passiert mit den beiden", fragte Logan sich weiter durch. Genau das was ich eigentlich nicht mag. Viele Fragen auf einmal. Doch gerade bin ich relativ froh darum, denn so kann ich immer in kleinen Teilen antworten und muss nicht so viele Sätze auf einmal formulieren. Zumal ich in meinem Kopf erst einmal alles ordentlich zusammenbekommen müsste, denn da drin ist ein einziges Chaos und das lässt sich so schnell glaube ich nicht sortieren. „Die sind zusammen", antwortete ich Logan. „Okay das kommt überraschend", erwähnte Logan, was ich absolut nicht nachvollziehen konnte. „Nein voll offensichtlich", wiederspreche ich Logan. „Okay und was ist jetzt das Problem so genau", fragt Logan mich die einzig logische Frage. „Max", antwortete ich Logan. „Max", fragte er verwirrt und ich nickte einfach nur mit dem Kopf. „Du hast dich verliebt, kann das sein", kam es kurz darauf von Logan und wieder nickte ich nur. „Oh Oscar. Das wird alles", sagte Logan und ich zuckte mit den Schultern. „Die sind glücklich", sagte ich nur und damit hatte sich das alles für mich erledigt. Logan versteht das zum Glück und redet auch nicht mehr weiter daran rum. Ich weiß auch so, dass Logan für mich da sein wird und mich nicht verurteilt. Klar es ist Max Verstappen, aber das ist Logan egal. Er hält mich weder für verrückt noch für durchgeknallt oder sonst was. Er ist einfach mein bester Freund und ich werde in der nächsten Zeit mehr mit Logan machen. Dann muss ich nicht so viel mit Lando und Max machen und kann mich besser ablenken. Irgendwie muss ich mich immerhin damit abfinden, dass die beiden zusammen sind. Mehr oder weniger eine Auszeit von den beiden würde mir ganz sicher guttun und ich habe dann Zeit mit meinem besten Freund. Also eine Win-Win-Situation für mich und wer weiß, wie es dann in Kanada beim nächsten Rennwochenende aussehen wird.

Kanada. Mir geht es schon ein ganzes Stück besser dank Logan und trotzdem habe Angst. Immerhin werde ich jetzt dann wieder auf Max und Lando treffen. Immerhin steht das erste Freie Training nun an. Das ich Lando begegne, das lässt sich nicht vermeiden. Bei Max habe ich vielleicht noch Glück und ich muss ihn nicht sehen, zumindest nicht so viel. Aber davon will ich mich nicht aufhalten lassen. Ich will mich ganz auf das Rennen konzentrieren, ganz egal was mit Max und Lando ist. Dank Logan habe ich gelernt mich besser auf mich zu fokussieren, wenn es darauf ankommt und das hat die letzten Tage auch geholfen. Ob es nun auch funktioniert, wenn ich im Auto sitze und die Strecke mit Max und Lando teilen muss, wird sich noch zeigen. Das erste Freie Training verläuft auf jeden Fall schon einmal wie erhofft. Mit über 2,5 Sekunden werde ich sechster. Der Abstand auf Valtteri ist gewaltig, aber mit der Position bin ich sehr zufrieden und letztendlich zählt im Rennen auch nur die Position und nicht der Abstand. Immerhin bin ich nur ein Platz schlechter als Max in der ersten Trainingseinheit. Trotz allem trennt uns mehr als eine Sekunde. Lando hat gar keine Zeit gesetzt, so wie fast die Hälfte. Gerade einmal 12 der 20 Fahrer haben eine Zeit gesetzt, doch keiner ist mehr als 3 Runden gefahren. Das liegt aber auch daran, dass das erste Freie Training nach gerade einmal 4 Minuten sich in der Rotphase befindet und dann auch entschieden wird, dass das Training nicht fortgesetzt wird. Somit kann man das Training nicht wirklich werten, was meine Freude über die Platzierung nicht trüben kann. Die fehlende Zeit wird uns aber nicht genommen, denn wegen der kurzen ersten Trainingseinheit wird das zweite Freie Training auf 90 Minuten angehoben. Da setzen auch alle 20 Fahrer eine Rundenzeit. Für mich reicht es dieses Mal nur für Platz 11, allerdings mir gerade einmal 8 Zehntel auf Lewis auf Platz 1, womit ich sehr zufrieden bin. Auf Max sind es ungefähr 4 Zehntel, welcher auf dem sechsten Platz das zweite Freie Training beendet. Lando ist etwas weniger als ein Zehntel langsamer als ich, was letztendlich nur für den dreizehnten Platz reicht. Das dritte Freie Training und somit auch das letzte, zeigt schon eine ganz andere Seite. Max dominiert und einzig Charles auf Platz 2 kann irgendwie noch mit Max mithalten, auch wenn selbst er schon 3 Zehntel Rückstand hat. Fernando auf Platz 3 ist schon knapp 1,4 Sekunden hintendran. Ich habe einen Rückstand von etwas über 2 Sekunden auf Max und beende damit die letzte Trainingseinheit auf Rang 12. Mein Teamkollege ist nur 0,007 Sekunden langsamer und beendet das Training dadurch einen Platz hinter mir. Auch wenn die Abstände verhältnismäßig groß sind, bin ich doch sehr zufrieden mit den Trainingseinheiten. Es fühlte sich besser an im Auto zu sitzen im Vergleich zu Spanien, was von Wutanfällen und Eifersuchtsattacken geprägt war. So konnte das Wochenende dann ruhig weiter gehen. Damit hätte ich überhaupt keine Probleme. Das Qualifying konnte kommen, denn ich war sowas von bereit.