Kapitel 11

Am nächsten Morgen wurde ich von Stimmen geweckt. Dass die Stimmen von Lando seinem Zimmer kommen, erkannte ich schnell. Freundlich klopfte ich an seine Türe und habe dann den Raum betreten, sobald ich von Lando dazu aufgefordert wurde. Direkt schaute ich mich im Raum um, denn ich höre eindeutig 2 Stimmen. Allerdings war außer Lando, und jetzt mir, keiner im Raum. Schnell war klar, dass die zweite Stimme aus Lando seinem Telefon kommt. „Ey Lando, alles klar", hörte ich die Stimme aus Lando seinem Handy. Das war Max, das erkannte ich direkt. „Ja Max alles klar. Oscar ist gerade gekommen", erwiderte Lando auf Max seine Frage. „Guten Morgen Oscar", begrüßte Max dann auch mich. „Morgen", erwiderte ich kurz und wollte den Raum direkt wieder verlassen, doch daraus wurde nichts. „Wollen wir heute irgendwas gemeinsam machen", kam die Frage von Max und ich wusste nicht, wie genau er diese Frage gemeint hatte. „Klar wieso nicht", kam es direkt von Lando und danach war es still. Sowohl im Raum als auch Max am Telefon. „Und du Oscar", kam dann die Frage von Max nach einiger Zeit an mich und ich war erst unfähig zu antworten. Max wollte Zeit mit mir verbringen, okay mit mir und Lando, aber so ganz hatte ich das nicht aufgenommen. Erst durch Lando seinen stechenden Blick, hatte ich verstanden, dass ich noch gar nicht geantwortet hatte. „Klar", meinte ich nur. „Gut dann treffen wir uns in einer halben Stunde am Ausgang", kam es von Max als direkte Antwort. „Alles klar", hörte ich die Stimme von Lando, welcher dann auch aufgelegt hatte. Ich machte mich auf den Weg in meinen Raum, denn ich musste immerhin noch meine Jacke holen und der Weg zum Ausgang ist dann auch noch ein Stück, welchen in nicht in 5 Minuten zurücklegen kann. Zudem war ich die Sorte von Mensch, die lieber auf die andern wartet, da ich zu früh bin, als dass andere auf mich warten müssen, da ich zu spät bin. Genau deshalb habe ich mich auch nicht groß noch im Fahrerlager aufgehalten, sondern habe mich direkt auf den Weg zum Ausgang gemacht. Lando hatte die gleichen Gedanken gehabt, weshalb wir den Weg zusammen zurücklegten haben und somit der Weg nicht so langweilig war. Am Ausgang angekommen, hatten wir noch knapp 10 Minuten Zeit, bis wir uns mit Max treffen, doch nur kurz nach uns kommt dieser ebenfalls an und wir drei lachten erst einmal. Anscheinend hatten wir alle denselben Gedanken, aber so kommen wir schon früher los und haben etwas mehr Zeit. Ich weiß nicht was geplant ist, aber das werde ich dann schon noch erfahren. Die letzten Meter waren überbrückt und Max zog Lando direkt in seine Arme. Es war lustig das ganze anzuschauen, aber gleichzeitig ist es auch komisch, da ich absolut keine Ahnung hatte, wie ich Max begrüßen soll. Lando und Max sind immerhin schon eine ganze Weile befreundet, doch dass er mich kennt war mir nicht einmal bewusst, zumal er mich sowieso erst seit dieser Saison kennen kann. Er und ich sind auch nicht befreundet, also wie genau begrüßt man einen Rennkollegen mit dem man eigentlich nichts zu tun hat beziehungsweise den man zum ersten Mal überhaupt persönlich trifft? Doch lange konnte ich mir gar keine Gedanken darüber machen, denn natürlich dauert eine Umarmung keine Stunden und so war es klar, dass Lando und Max sich irgendwann auch wieder voneinander lösten. Kurz darauf zog Max mich auch direkt in die Arme und da ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte, hatte Max etwas zu viel Energie erwischt und wir fielen auf den Boden. Dass wir davon einen Lachflash bekommen haben war logisch. „Ihr seid richtige Chaoten", kam es von Lando nachdem wir uns beruhigt hatten. Max und ich standen wieder auf und dann konnte es auch schon los gehen, auch wenn ich immer noch nicht wusste, was genau wir überhaupt machen wollten.

Kurze Zeit war es still zwischen uns allen, doch natürlich hielt diese nicht lange an. Lando mochte die Stille sowieso nicht besonders, so wie ich es mitbekommen habe, und Max ist nicht arg anders als Lando und zusammen ist es sowieso komplettes Chaos. Immerhin musste ich dann schon nicht so viel reden. „Und was steht jetzt heute an", kam die Frage von Lando und auch mich interessierte es, was genau wir tun werden. „Keine Ahnung", kam es von Max, was mich verwirrte. Immerhin hatte er vorgeschlagen, dass wir uns treffen werden und jetzt hat er keine Idee, was wir machen. „Wie du weißt es nicht", kam es genauso überrascht und ungläubig von Lando, wie ich mich gerade fühlte. „Ich dachte, dass Oscar vielleicht eine Idee hat", sagte Max kleinlaut und wir alle lachten wieder einmal. Ich selber überlegte, was mir machen können und hab dann mich schnell festgelegt. „Klar. Dann mal auf", sagte ich und bin losgegangen. Max und Lando folgten mir und nach einem kurzen Spaziergang waren wir dann auch angekommen. Der Blick von Lando und Max zeigte deutliche Fragezeichen, denn natürlich hatten diese keine Ahnung, was wir hier machen. „Was ist das hier", kam auch die Frage von Max. „Wir spielen Cricket", erwiderte ich glücklich. Ich habe das als Kind immer gerne gespielt, aber habe es nun schon eine Weile nicht mehr gespielt. Das Ganze dann jetzt wieder tun zu können, erinnert mich unheimlich an meine Kindheit. Kaum das wir den Platz betreten haben, schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen. „Dir ist schon bewusst, dass wir das noch nie gespielt haben", antwortet Lando ganz entsetzt und Max stimmte der Aussage zu, indem er mit dem Kopf nickte. „Ihr werdet es lieben", meinte ich nur und setzte meinen Weg fort. Schnell war alles besorgt und wir konnten das Spiel beginnen. Natürlich brauchte ich zunächst auch den ein oder anderen Schlag um wieder in den Sport hineinzukommen, doch schnell hatte ich mich wieder eingespielt. Auch Max hatte erstaunlicherweise schnell den Bogen raus und stellte sich gar nicht so dumm an. Bei Lando hingegen klappte absolut nichts, was mich und auch Max zum Lachen brachte. Lando, welcher versuchte, dass ganze nicht belustigt aufzufassen, konnte sich das Lachen auch nicht verkneifen. Es war schon ganz schön lustig und wir hatten unheimlich viel Spaß. Leider war der Tag viel zu schnell rum und wir machten uns dann wieder auf den Weg zurück. Da sowieso keiner mehr da war, haben wir beschlossen, dass Max einfach mit zu uns kommt. Wer soll schon was gegen sagen und wir hatten noch keine Lust dazu, den Tag bereits zu beenden. Wir haben dann jede Sekunde ausgenutzt und uns erst am nächsten Morgen verabschiedet, natürlich wieder mit einer Umarmung, da wir uns dann auf den Weg nach Aserbaidschan machen musste. Und Max hatte nun eben dann doch ein eigenes Flugzeug und konnte somit dann nicht mit uns fliegen. Am liebsten hätte ich die Umarmung allerdings nie beendet, da diese sich viel zu gut angefühlt hatte. Ich würde fast schon sagen, dass Max und ich bereits Freunde geworden sind durch den einen Tag, zumindest fühlte sich die Umarmung besser an als heute Morgen. Nicht mehr ganz so unangenehm oder überraschend, sondern viel wärmer und dass war einfach nur schön. Ich vermisste es jetzt schon Zeit mit ihm zu verbringen, obwohl wir die letzten 24 Stunden miteinander verbracht hatten. Klar hatte ich noch Lando und mit diesem verbringe ich mindestens genauso gerne Zeit, doch er ist nun einmal nicht Max. Ist halt doch etwas anderes, wenn man sich gerade angefreundet hat, da trennt man sich dann sowieso nicht gerne und von Lando musste ich mich immerhin nicht wirklich trennen, das war der Vorteil von Teamkollegen.

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