Kapitel 10

Da es bereits schon spät war, ich aber absolut von Langeweile gefüllt war, hatte ich sogleich die Nummer von Lando gewählt. Vielleicht hatte ich Glück und Lando hatte genauso viel Langeweile wie ich und nicht anderweitig etwas zu tun. Ich hatte mich schon einige Zeit nicht mehr mit Lando unterhalten und das obwohl wir uns eigentlich jedes Wochenende sehen. Wir haben allerdings trotzdem immer einiges an Terminen und somit ist es nicht immer ein leichtes, Zeit zu finden in welcher man sich in Ruhe unterhalten kann. Doch auch jetzt sieht es nicht so aus, als hätte Lando Zeit, denn es klingelte doch ganz schön oft. Ich wollte gerade auflegen, als ich mitbekommen habe, wie Lando den Anruf entgegengenommen hat. „Hey Max. Was verschafft mir die Ehre", erklang auch gleich die Stimme von Lando und ich musste Lachen. Diese Begrüßung war so typisch für ihn. „Hey. Hast du Zeit", fragte ich ihn freundlich, auch wenn diese Frage unnötig war, da Lando wohl kaum abgenommen hätte, wenn er keine Zeit haben würde. „Klar für dich habe ich doch immer Zeit", kam auch die direkte Antwort von Lando. „Schleimer", antwortete ich nur grinsend und ich hörte, wie auch er zu lachen begonnen hatte. „Glückwunsch übrigens zum Sieg und auch den anderen positiv verlaufenden beiden Rennen", hörte ich Lando seine Stimme aus dem Telefon. Das war auch mal wieder so typisch Lando. „Vielen Dank. Dir auch die besten Glückwünsche zum Rennen", antwortete ich ihm. „Danke. Das war mal ein Rennen nach meinem Geschmack", kam die lachende Antwort von Lando. „Ja das glaube ich dir. Richte doch bitte auch Oscar meine Glückwünsche aus", kam es von mir und so war ich schon bei dem Thema angekommen, wo ich sein wollte. Oscar. Nur verlief das Gespräch nun nicht so wie ich es mir erhofft habe. „Das kannst du ihm selber sagen. Oscar ist noch hier", kam es von Lando und im nächsten Moment hörte ich schon die Schritte von Lando. „Du bist jetzt auf laut", kam es kurz darauf von Lando, was mich ein Stück weit aus der Fassung brachte. „Ähm ja... Ich wollte dir nur meine Glückwünsche ausrichten", sagte ich. Stille. Leise hörte ich Lando reden doch so wirklich konnte ich nicht verstehen, was er gesagt hat. „Danke. Ich gratuliere dir auch", kam es kurz darauf und da ich die Stimme nicht kenne, bin ich von ausgegangen, dass die Stimme Oscar gehört. Die passt auch zu ihm, muss ich ehrlich sagen. „Danke dir", antwortete ich kurz, da ich immer noch etwas durcheinander war. Danach war auch eine Stille, denn ich wusste nicht was ich sagen sollte. Normalerweise bin ich nicht auf den Mund gefallen, aber irgendwie sind die ganzen Wörter aus meinem Kopf entfallen. Doch auch auf der anderen Seite des Telefons war es still und somit lief der Anruf einfach weiter, ohne dass einer von uns etwas sagte. „Max bist du noch da", hörte ich nach einiger Zeit die Stimme von Lando und nickte erst einmal, bis mir eingefallen ist, dass er das gar nicht sehen kann. „Ja ich bin noch da", antwortete ich deshalb. „Was ist denn los mit dir? Du bist so ruhig", kam die Frage von Lando und ich wusste nicht was genau er jetzt gerade meint. „Wie meinst du das", fragte ich ihn deshalb. „Du bist so still. So kenne ich dich gar nicht", kam die verwunderte Antwort von Lando und ich verstand was ich meinte. „Ja ich bin irgendwie nicht ganz fit", antwortete ich ihm, was nicht einmal gelogen war. Das Rennen war auch anstrengend und irgendwie spürte ich es jetzt gerade extrem. „Das Rennen", kam die direkte Frage von Lando und wieder nickte ich. Nein auch dieses Mal konnte Lando das logischerweise nicht sehen. „Ja das Rennen war echt anstrengend. Hätte nicht gedacht, dass es dann doch so anstrengend war", antwortete ich Lando. „Ja das verstehe ich. Ich bin auch durch", kam es von Lando und ich lachte. Ja Lando war da noch einmal eine Schippe extremer als ich. Er konnte auch immer und überall schlafen. Ich war keiner, der nicht schnell einschlafen konnte, aber ich konnte nicht überall einfach einschlafen, so wie Lando. „Und bei dir Oscar, auch so geschafft", wendete ich mich an den Jüngeren der Beiden. „Ja", kam es von Oscar kurz und knapp zurück. „Jetzt erzähl nicht. Du bist immer noch aufgedreht", kam es lachend im Anschluss von Lando. „Ist halt sein Heimrennen, da darf er das", meinte ich ebenfalls lachend und ich hörte auch Oscar leise im Hintergrund lachen. „Jetzt werde ich schon von zwei ausgelacht. Ihr habt euch aber schnell verbündet", kam es versucht beleidigt von Lando, doch man hörte das Grinsen genau raus. Oscar und ich lachten dadurch nur noch mehr. Oscar war mir bereits nach der kurzen Zeit unglaublich sympathisch und ich freute mich für Lando, dass er einen so klasse Teamkollegen bekommen hat. „Ich verabschiede mich jetzt aber. Es war ein langer Tag", meinte ich nur, als ich mich beruhigt hatte. „Alles klar. Gute Nacht", kam es von Lando zurück. „Das wünsche ich euch auch", meinte ich nur in der Hoffnung, dass Oscar noch was sagen würde. „Danke", kam es mal wieder kurz und knapp von ihm, bevor das Telefonat dann abgebrochen wurde, da Lando aufgelegt hatte. Schüchtern und doch aufgeweckt, so würde ich Oscar beschreiben und ich glaube, dass trifft es eigentlich ganz gut. Es passt aber auch gut zu Lando, so hatte er im Team einen Ruhepol, wobei ich mir gut vorstellen kann, dass Oscar genauso ein Quatschkopf wie Lando ist, wenn er mal gut mit einem auskommt. Das er als Rookie nicht direkt offen zu jedem ist, verstehe ich selber. Ich war auch nicht arg viel anders, aber ich bin mir fast schon sicher, dass Oscar sich schnell einleben wird und richtig aufblüht. Doch länger denke ich nicht darüber nach, da ich einfach eingeschlafen bin. Der Tag war auch anstrengend und übermorgen geht es dann auch direkt weiter nach Aserbaidschan, wo dann auch das erste Sprintwochenende stattfindet. Das aller erste Sprintwochenende für mich. Dieses Jahr mit einem neuen Konzept, von welchem ich einmal gespannt bin, wie es werden wird.
Sicht Max Verstappen Ende

Ich musste geträumt haben. Das konnte nicht sein. Max, der Max Verstappen, hat mir zu meinen ersten Punkten gratuliert. Das übertrifft nun wirklich alle meine Erwartungen und hat das Wochenende noch besser gemacht als sowieso schon. Dieses Wochenende werde ich für immer in Erinnerungen behalten, denn es war wirklich ein perfekter Einstand, wenn auch ein paar Rennen zu spät. Das konnte ich dann aber doch verkraften, nachdem es dann gleich so perfekt war. Besser konnte das Wochenende nicht mehr werden und ich wollte mein Glück an diesem Wochenende nicht weiter herausfordern. Da kam es dann doch ganz gelegen, dass das Wochenende anstrengend war und ich somit einfach einschlafen konnte. Natürlich waren auch meine Träume in dieser Nacht gefüllt mit den Eindrücken des Wochenendes und dann auch dem Gespräch mit Max. Doch es wurde dadurch nicht realer. Es fühlt sich immer noch unrealistisch an und es wird auch noch eine ganze Weile so bleiben. Da kenne ich mich mittlerweile gut genug und doch muss ich den Kopf so schnell wie möglich wieder geleert bekommen, denn das Rennen in Aserbaidschan ist auch schon um die Ecke und klopft an die Türe. Da sollte ich dann wieder bei klarem Verstand sein und mich auf das Rennen konzentrieren können. Ganz egal auf welcher Wolke ich gerade schwebe und egal wie lange ich noch auf der Welle der Euphorie reite. Das wird nicht leicht, aber ich werde das auch irgendwie hinbekommen und dann mit voller Motivation in das nächste Rennen starten. Ich bin mittlerweile angekommen in der Formel 1. Endlich!

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