12. Kapitel

|Louis|

Mein Finger schwebt einige Sekunden über dem grünen Hörer, bevor ich mir schließlich einen Ruck gebe und mit leicht zitternder Hand drauf klicke.

Noch in der selben Sekunde, würde ich genau diese Tat gerne wieder rückgängig machen, denn als ich Harry's leises „Hallo" höre kommen so viele Erinnerungen hoch, die ich am liebsten schnell wieder verdrängen würde.

Ich erinnere mich an jede. An jede verdammt Nacht in der wir beide solange telefoniert haben, bis einer von uns beiden eingeschlafen ist. Meistens war er das. Die Screenshots die ich von ihm gemacht habe, als er schlafend in seinem Bett lag, habe ich bis heute immer noch.

Ich hasse es. Egal welcher Teil in meinem Gehirn dafür verantwortlich ist, dass ich mich immer an diese Zeit erinnern muss. Ich hasse ihn.

Wahrscheinlich hätte ich noch Stunden so dagestanden. Mein Handy in der Hand und meine eigene Dummheit verfluchend. Wenn nicht ein weiteres leises „hallo?" aus dem Hörer meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte.

Mit zitternden Händen halte ich mir mein Handy schließlich an's Ohr und bringe ein Geflüstertes „Ja?" hervor.

„Oh, hallo Louis" erwidert Harry und ich höre an seiner Stimme, dass er lächelt. „Ich dachte schon du hast es dir anders überlegt und willst jetzt Internet Probleme oder so vortäuschen. "

Oh, wenn er wüsste wie recht er damit hat.

Trotzdem zwinge ich mich erst zu einem gefakedem Lachen, bevor ich sage: „Nein, ich bin nur gerade erst nach Hause gekommen."

„Ah, dann ist dein Rückweg anscheinend länger als meiner." erwidert Harry.

„Offensichtlich" murmelte ich leise, werfe meinen Autoschlüssel achtlos auf die Ablage neben der Tür und laufe durch mein Apartment, auf das Wohnzimmer zu.

„Das Interview, wurde zu einem Richtigen Meme." sagt Harry und lacht leise.

Ich weiß natürlich welches Interview er meint. Es war vielleicht wirklich ein bisschen auffällig von mir, aber im Moment beschäftige ich mich tatsächlich eher mit der Frage, warum Harry mich angerufen hat. Doch nicht um mit mir über alte Interviews zu reden.

Mittlerweile stehe ich im Wohnzimmer, doch ich setzte mich nicht auf die Couch sondern laufe auf die Riesige Fensterfront zu, die sich neben dem Fernseher befinden, schiebe die Glastür auf und gehe auf die Dachterasse. Von hier aus hat man den perfekten Blick auf ganz L.A.

Wenn ich so darüber nachdenke, ist dass wahrscheinlich der Grund warum ich diese Wohnung hier oben wollte. Die Dachterasse ist wirklich wunderschön und riesig. Hier oben befindet sich sogar ein Teil mit Rasen.

Ich gehe bis an's vordere Ende des Daches und stütze mich mit der einen Hand am Geländer ab. Mit der anderen presse ich das Handy fester an mein Ohr.

„Darf ich dich mal was fragen Harry?" frage ich schließlich, da die Stille zwischen uns beiden mir wieder mal zu unangenehm wird.

„Wenn ich dir dann auch eine Frage stellen darf." ist seine simple Antwort drauf.

Ich nicke, obwohl ich weiß, dass er mich nicht sehen kann. „Okay, du eine Frage, ich zwei" das war keine Frage, sondern eine Aussage.

Und Harry und ich wissen beide, dass ich das Recht dazu habe, fragen zu stellen. Er ist damals einfach so gegangen. Gegangen, ohne mir zu erklären, wieso.

Ich höre Harry leise lachen und mein Herz beginnt bei diesem süßen Geräusch doppelt so schnell zu schlagen. „Dann fang mal an."

Wieder nicke ich und hole tief Luft bevor ich sage: „Harry, was ist das mit dir und...Olivia?" ich kneife meine Augen zusammen und kaue nervös auf meiner Unterlippe herum. Ich habe Angst, Angst vor dem was er sagen wird.

„Du glaubst, ich und Olivia sind zusammen?" fragt Harry und ich höre die Verwunderung in deiner Stimme.

„Die halbe Welt glaubt das Harry" antworte ich und mein Griff um das Geländer verfestigt sich. Es macht mich sauer, dass alle glauben dürfen, dass Eleanor und ich oder auch Harry und Olivia ein Paar sind, aber das mit Larry niemand erfahren durfte.

Ich meine in welchem Jahrhundert leben wir bitte?

„Was das mit Olivia und mir genau ist, kann ich dir leider nicht sagen, aber du musst mir glauben, wenn ich dir sage, dass wir nicht zusammen sind." sagt Harry und es macht mich beinah verrückt, dass ich nicht seinen Gesichtsausdruck sehen kann als er das sagt.

„Ich... Okay" erwidere ich und schließe für einen Moment die Augen. Was soll ich auch sonst sagen? Wenn er mir noch nicht erzählen kann, was das zwischen ihnen ist, muss ich das respektieren.

„Bin ich jetzt dran?" fragt Harry schließlich zaghaft und ich bringe als Antwort nur ein leises „Hmm" hervor.

„Warum nennst du mich nicht mehr Hazza Lou?" sagt er leise und ich höre ihm an, dass ihm diese Frage sehr viel Überwindung kostet.

Er hätte mich alles fragen können, alles und er fragt mich ausgerechnet das?

Ich schüttle kurz verwirrt den Kopf bevor ich sage: „ich dachte, der Name wäre nur für Freunde."

„Sind wir das denn nicht?" Harry's Stimme ist inzwischen so leise, dass ich ehrlich Probleme damit habe, ihn zu verstehen.

„Ich weiß nicht was wir sind Haz" flüstere ich und ich höre ein leises Einatmen seinerseits.

Ich weiß nicht, ob wer noch etwas sagen will, doch als lange Zeit nichts kommt, stelle ich einfach meine nächste Frage. Die Frage die ich mir schon seit Jahren selber stelle.

„Wann... wann war der Moment, an dem du uns aufgegeben hast?" frage ich leise und meine Stimme zittert.

Ich weiß, dass es dumm ist solche Fragen am Telefon zu stellen. Es wäre besser, wenn wir das von Angesicht zu Angesicht klären könnten.

Und Harry ist offenbar der selben Meinung, da er nach einer kurzen Pause mit rauer Stimme fragt: „Kann ich bitte vorbei kommen, Lou?"

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I've got a Question: Larry Smut in dieser Story yes oder no?

Gott diese Frage ist mir so peinlich ich bin weg, bye... 🥄🕳🚶‍♀️

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(Wörter: 920)

[05.03.21]

Xx

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