11. Kapitel
|Louis|
Hätte mich im Nachhinein jemand gefragt, wie lange ich mit Harry in Niall's Küche gestanden habe, ich wüsste es nicht. Es können Stunden vergangen sein, Tage, Jahre.
In seiner Gegenwart habe ich mal wieder jegliches Zeitgefühl verloren.
Und trotzdem reicht es nicht aus um den Schmerz verschwinden zu lassen als wir uns schließlich wieder von einander lösen.
Fast Synchron räuspern wir uns verlegen, brechen dann ab und lächeln und schüchtern an.
Das alles fühlt sich an wie ein Film. Wie einer dieser Kitschigen Liebesschnulzen die Harry so gerne schaut.
Ich hasse Klischeehafte Sachen. Und Harry und ich sind wahrscheinlich gerade die Definition davon.
Wären wir in einem dieser Filme, würde jetzt einer von uns beiden den nächsten Schritt machen und den anderen küssen.
Einfach weil es das perfekte Ende für eben so einen Film wäre.
Und Harry macht tatsächlich einen Schritt. Jedoch eher in Richtung Tür anstatt auf mich zu.
„Ich... also ich denke wir sollten... Niall und Liam" ist alles was er stotternd heraus bekommt und während er das sagt, streift sein Blick alles im Raum, nur nicht mich.
Ah, er will also mal wieder so tuen, als wäre das hier nicht passiert und der Boden sein neuer bester Freund.
Ich seufze still und nicke. Um ehrlich zu sein habe ich die beiden schon fast vergessen.
„Ja, die anderen warten, du hast recht." sage ich und verkneife mir den Kommentar, dass ich lieber mit ihm in dieser Küche bleiben würde. Alleine. Nur wir zwei.
Vielleicht hätten wir dann auch endlich mal eine Möglichkeit über uns zu reden. Über das was alles zwischen uns vorgefallen ist.
Aber er will offensichtlich nicht. Nicht mehr besser gesagt. Er ist ja nur in diese verdammte Küche gekommen, um mit mir zu reden. Aber ich habe natürlich mal wieder wie ein bockiges Kleinkind reagiert.
Wie so oft in den letzten Jahren wünsche ich mir, ich könnte die Zeit zurückdrehen. Ich hätte einfach mit Harry reden sollen, so wie er es wollte.
Denn jetzt haben wir den Salat.
Eine Umarmung ist zwar nicht der Weltuntergang und durch die Tatsache, dass meine Hormone in Harry's Gegenwart verrückt spielen, hätte auch noch viel mehr passieren können, aber trotzdem merke ich, dass es nicht gerade meine schlauste Tat war.
Wenn wir uns an diesem Abend wieder ein bisschen angenähert haben, ist das spätestens jetzt wieder zunichte gemacht worden.
Das merke ich an der Art wie Harry meinem Blick ausweicht und beinah schon aus der Küche stürmt.
Ich seufze wieder, diesmal laut und fahre mir einmal durch die Haare. Ich habe es verkackt. Diesmal war ich derjenige. Wie dumm kann man denn auch sein und seinen Exfreund einfach so Umarmen. Aber Freunde Umarmen sich doch. Ich dachte, dass wäre es was er wollte, wieder mit mir befreundet sein.
Obwohl er damit angefangen hat. Mit diesem Ganzen ‚ich bin nicht über dich hinweg' Kram.
Und trotzdem war es ein Fehler. Mein Fehler.
Ich bücke mich langsam und hebe das Kakaotrinkpäckchen auf, dass auf dem Küchenboden liegt, wie es dahin gekommen ist weiß ich um ehrlich zu sein nicht mehr, aber ich bin schon etwas überrascht, dass es nicht kaputt gegangen ist und folge Harry ins Wohnzimmer.
Es läuft bereits irgendein Film, als ich den Raum betrete. Einen Film den offensichtlich Liam ausgewählt hat, denn er starrt wie gebannt auf den riesigen Fernseher an der Wand.
Ich muss ein bisschen schmunzeln. Typisch.
Ich lasse mich neben Niall auf die Couch fallen und versuche seinen fragenden Blick in meine Richtung zu ignorieren. Ich werde ihm früher oder später eh noch erzählen was in der Küche vorgefallen ist.
Schon alleine aus dem Grund, dass er nicht locker lassen wird. Aber im Moment bin ich nicht bereit dafür. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass Harry zuhören wird und ich deshalb so tuen müsste, als sei mir das alles egal gewesen.
Der Film interessiert mich um ehrlich zu sein nicht die Bohne. Ich passe wirklich so gar nicht auf und als wir uns zwei Stunden später alle drei von Niall verabschieden, bin ich fast schon erleichtert.
Der Tag war schön, keine Frage aber er war für meinen Geschmack ein bisschen zu viel... Harry. Zu viel von dem Harry, der mich verwirrt.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es bereits 23:12 Uhr ist. Und während ich den Aufzug betrete der mich hoch zu meiner Wohnung bringt muss ich einen Gähnen unterdrücken.
Meine Wohnung in L.A. ist in einem Hochhaus, in dem sich noch ziemlich viele andere luxuriöse Wohnungen befinden. Meine jedoch ist ganz oben. Ich weiß auch nicht warum ich ausgerechnet diese Wohnung wollte.
Die Aufzugtür öffnet sich mit einem leisen zisch Geräusch wieder, nicht jedoch, bevor ich den Sicherheitscode eingegeben habe, damit nicht jeder einfach so in meine Wohnung spazieren kann.
Ich bin kaum in meiner Wohnung, als mein Handy plötzlich zu klingeln beginnt. Wer zum Teufel ruft mich denn jetzt noch an?
Ich verdrehe genervt die Augen und beginne in meiner Tasche, nach meinem Handy zu suchen, das heute ziemlich gelitten hat so oft wie es auf dem Boden lag.
Doch mein Atem stockt als ich sehe wer mich anruft.
HARRY
- - - - -
Neee, ich mag das Kapitel nicht...
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(Wörter: 853)
[04.03.21, 20:15 Uhr] (:
Xx
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