Ode an den Tod
Sünde
Üppige und lustvolle Flut süßer Empfindungen,
mit denen das Blut kämpft.
Doch besser als die düsteren Irrtümer,
Das Unkraut in ihrem letzten Verfall,
Wenn das Laster mit ungemilderten Schrecken hervortritt
Und Fröhlichkeit Wahnsinn ist und nur lächelt,
um zu töten.
Verfall
Und die Hoffnung ist nichts als ein trügerischer Aufschub,
der Blitz des Kranken eine halbe Stunde vor seinem Tod,
wenn Ohnmacht, die letzte sterbliche Geburt des Schmerzes,
und Apathie der Glieder, der stumpfe Anfang des kalten, taumelnden Rennens,
das der Tod gewinnt, ihm Ader für Ader und Puls für Puls raubt;
Abschied
und doch erscheint ihm,
den gequälten Leib zu erlösen,
die Erneuerung seines Atems
und die bloße Taubheit seiner Kette als Freiheit.
Atem
Und dann spricht er vom Leben und wie er wieder fühlt,
wie sein Geist aufsteigt
– wenn auch schwach –
auf der Suche nach der frischeren Luft.
Erde
Und während er flüstert,
weiß er nicht, dass er nach Luft schnappt,
dass sein dünner Finger nicht fühlt,
was er umklammert,
und so überkommt ihn der Schleier,
und die schwindelerregende Kammer schwimmt im Kreis,
und die Schatten sind geschäftig,
nach denen er vergeblich greift,
huschen und schimmern,
bis das letzte Rasseln den erstickten Schrei erstickt
und alles Eis
und Schwärze ist
und die Erde wieder die ist,
die sie im Moment vor unserer Geburt war.
- Auszug aus Lord Byron, 1818: Ode an Venedig (Übersetzt)
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Ich liebe die Romantik (Epoche) und für mich ist das Motiv der Ruinen eine total stimmige Metapher für die folgende Geschichte. Ich fand diesen Textabschnitt einfach so passend für Toms Entwicklung, dass ich ihn euch gerne zu Beginn mitgeben wollte.
Und irgendwie mag ich es ja auch was (pseudo) intellektuelles mit hineinzuwerfen, because Fan Fiction is an important part of Literatur and Popculture... ;)
Hoffe es ergibt nicht nur in meinem Kopf Sinn? :)
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