shattered storms
Hey Leute, wie versprochen, geht es jtz nach der Pause weiter :) Enjoy ;)
Es ist ein unruhiger Morgen in der großen Halle. Alle reden über den Anschlag von gestern. Wieder wurde in einem Vorort in London eine Veranstaltung in die Luft gesprengt. Es gibt mehr als 100 Tote. Das Mungos und das Aurorenbüro sind komplett überfordert. Ich starre in mein Müsli, als ich eine ruckartige Bewegung in meinem Augenwinkel wahrnehme. Ich wende meinen Kopf und sehe Gwen halb aufgelöst aus der Halle laufen. Reg folgt ihr so schnell und so unauffällig als möglich. Kälte macht sich in meinem Inneren breit. Oh nein. Was ist mit ihr los? Ich weiß, das ist eine Sache zwischen ihnen, doch meine Neugier und Sorge siegen und ich erhebe mich ebenfalls.
Ich husche so unauffällig wie möglich durch die Flügeltüre und sehe gerade noch Regs Schatten um die Ecke biegen. „Gwen!", ruft er leise, „Gwen, warte doch!" Ich bleibe im Schatten und husche an der Mauer entlang. Ich höre sie zittrig ausatmen, vermischt mit einem seichten Schluchzen. Es zerreißt mein Herz. Ich fühle fast schon, wie Regs Herz sich vor Mitleid zusammenzieht. Oh Merlin, ich hasse Empathie. Ich bleibe verborgen hinter einer Statue stehen und sehe, wie Reg vor ihr stehen bleibt, doch sie dreht ihm ihren Rücken zu. „Gwenny", seine Stimme ist sanft, „was ist passiert?" Ihre Schultern zucken, aber sie antwortet nicht. „Was ist los?", flüstert er, „Bitte rede mit mir." Sie wirbelt herum. Für einen Moment sehe ich ihr aufgelöstes Gesicht, bevor sie es in seiner Schulter vergräbt und ihre Arme um ihn schlingt. Er zieht sie an sich und hält sie fest. Ihre Schluchzer hallen erstickt durch den Gang und ihr Körper bebt vor Schmerz und Trauer. Ich schlucke. Regulus drückt ihr vorsichtig Küsse auf ihren Scheitel und wispert so, dass ich es gerade noch so verstehen kann, dass er da sei und auf sie aufpasse. Dass es okay sei. Er hält sie einfach fest und versucht sie zu beruhigen. Ich spüre, wie sehr es ihn quält und wie sehr er ihr helfen will und den Schmerz von ihr nehmen will, doch er weiß einfach nicht wie, denn, wie soll man das auch wissen? „Gwenny", sagt er leise. Seine Stimme klingt rau, als sei es schwer für ihn sie aufrecht zu erhalten. „Bitte rede mit mir." Sie scheint etwas zur Ruhe zu kommen und schnappt nach Luft. „Der Anschlag", bringt sie hervor, „Der war in meiner Ortschaft. Dort wo ich aufgewachsen bin. Und dort waren noch so viele von meinen Freunden und 5 sind getötet worden." Sie klingt so zerrissen, dass mein Herz sticht. „Und-„, sie schluchzt auf, „Ich glaube es ist meine Schuld." Er erstarrt und löst sich ein klein wenig von ihr, um sie besser ansehen zu können. „Wie kommst du da drauf?" Als sie nicht antwortet meint er bestimmter: „Gwen! Das ist kompletter Schwachsinn. Wie könntest du für etwas was, du-weißt-schon-wer getan hat verantwortlich sein? Wie?" Sie vergräbt ihr Gesicht an seiner Brust; „Weil- weil ich muggelstämmig bin." Ihre Stimme klingt leise. Verletzlich. „Nochmal", er zieht sie wieder zu sich und vergräbt seine Nase in ihren Locken. Ich kann ihn kaum hören, als er etwas flüstert, aber ich bin mir sicher, dass er wiederholt, dass sie nicht schuld sei. Es ist Voldemorts Schuld. Sie verharren so, wiegen etwas hin und her. Minuten verstreichen. Ich weiß, ich sollte gehen, das hier ist privat, aber ich kann mich nicht lösen.
Mit einem Mal wirft sie energisch ihr Haar zurück und sieht ihn an. Ihre Stimme bebt vor Wut: „Aber weißt du was? Ich will, dass das Schwein dafür leidet! Ich will, dass er bezahlt für das, was er getan hat. Dass er elendig verreckt und wenn es das letzte sein soll, was ich tue." Reg nickt ernst und seine Hände umschließen sanft ihr Gesicht. „Und ich helfe dir dabei", sagt er ruhig und sieht ihr tief in die Augen. „und wenn es das letzte ist, was ich tue." „Und ich will das nicht nur für mich!", fährt sie fort und klammert sich an seinen Arm, „sondern für alle." Ihre Stimme bricht und klingt erstickt. „Weil ich nicht sehen will, wie Seelen zerbrechen, bis wir irgendwann verloren in einem Meer aus Scherben stehen." „Ich will nicht sehen wie deine zerbricht", erwidert er rau. „Du-weißt-schon-wer wird fallen. Das verspreche ich dir." Sie nickt und er zieht ihr Gesicht zu sich in einen Kuss.
Es zieht ein Gewitter auf, als ich im Gemeinschaftsraum über meinen Hausaufgaben für Zauberstabkunde sitze. Wir fangen ein Projekt an, bei dem wir selbst einen Zauberstab designen und anfertigen sollen. Zuerst muss ich mich mal durch das ganze Skriptum lesen, dann passende Materialien auswählen und so weiter und sofort. Ich bin immer noch bei den Zauberstabhölzern. Außerdem brauche ich ja nicht mal einen Zauberstab. Ich bin ziemlich zufrieden mit meinem Ahornstab. Ich werfe einen Blick aus dem Fenster. Die Wolken hängen tief und schwer am Himmel. Die Kronen der Bäume werden von Windböen hin und her geworfen. Das Wasser des schwarzen Sees ist grau und wirft Wellen, die schäumende Kronen tragen. Ein Schauer läuft über meinen Rücken. Gut, dass James das Training abgesagt hat. Mein Federkiel kratzt über das Pergament meines Notizheftes als ich stichwortartig meine Ideen für den Zauberstab festhalte. Mein Nacken schmerzt schon und ich will endlich aufhören. Frustriert sehe ich auf und ein leichtes Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht auf, als ich merke, dass James, Sirius und Peter durch das Portraitloch gekommen sind. Ich schlage meinen Wälzer zu und gehe zu ihnen. Sie lassen sich gerade bei eine der Kamine nieder.
„Hey Leute", begrüße ich sie und setze mich neben Peter auf die Couch. „Was habt ihr grad gemacht?", frage ich neugierig. „Nachsitzen bei Slughorn", erwidert Jame mit einem schiefen Grinsen. Ich muss schmunzeln: „Was habt ihr jetzt wieder angestellt?" „Ähm, überkochende Kessel", sagt Peter und kratzt sich im Nacken. „Wie? Das ist alles?", meine ich stirnrunzelnd. „Naja... und Explosionen", fügt Sirius schelmisch an. Ich rolle mit den Augen. War ja eh klar, dass sowas kommt. Ich sehe zu ihm und mein Magen zieht sich unruhig zusammen. Obwohl ein Lächeln auf seinen Lippen liegt, sind seine Augen stumpf und leer. „Wars das wenigstens wert?", frage ich mit einem kleinen Grinsen. „Jup, find ich schon", kommt es von Sternchen, „oder Leute?" „Ja doch", kichert Pete, „Sluggie's Gesicht war genial." Ich warte auf James Antwort, doch er bleibt stumm. Er hat sich demonstrativ von Sirius weggewandt. Ich seufze leise. Falls es Sirius gekränkt hat, so zeigt er es nicht, doch ich meine zu glauben, dass das Grau seiner Augen sich noch mehr verdunkelt hat. Es donnert vor den Fenstern, der Himmel öffnet seine Tore und der Regen beginnt zu fallen.
Es herrscht für eine Weile Schweigen zwischen uns vieren. Ich lausche den Stimmen der anderen Gryffindors und den Tropfen, die gegen die Scheiben des Fensters klatschen. Ich fröstle etwas. dabei sitze ich sogar am Ofen. Ich muss unwillkürlich an Toby denken. Wie wir gemeinsam in Gemeinschaftsraum gesessen sind und dem Regen zugehört haben. An den Ball, wo wir uns danach das erste Mal geküsst haben. An die vielen Male, wo er mich in Armen gehalten hat und mir gesagt hat, dass alles gut würde. Wie er mir gesagt hat, dass er mich liebt. Meine Kehle schnürt sich zusammen und meine Nase beginnt zu kitzeln. Mein Herz ist schwer, als ich meine Knie an meine Brust ziehe und mein Kinn auf jene bette. Ich vermisse ihn. Auch wenn ich es nicht zugeben will. Ich vermisse ihn. Jeden Tag, wenn ich aufstehe. Ich vermisse sein Lachen, seine Nähe, seine Küsse. Einfach alles. Ich spiele mit den Gedanken ihm zu schreiben. Aber... es wäre unklug. Ich schlucke den Kloß in meinem Hals.
Sirius wirft einen Blick auf die Uhr und meint dann: „Leute, ich muss weg. Ich... treff mich noch mit Kim." Ich sehe kurz zu ihm: „Ist gut. Viel Spaß." Pete murmelt nur ein „okay". James gibt keinen Laut von sich. Ich bin mir nicht mal sicher ob er zugehört hat. Sirius grinst, dann erhebt er sich schwungvoll und verlässt den Gemeinschaftsraum. Es donnert. Mein Magen grummelt. Hab ich was zu Mittag gegessen? Ja, obwohl... naja ein bisschen. „Haben wir Schoko?", frage ich. James hebt seinen Blick vom Teppich. „Ja, oben wieso? Ist alles ok?" Ich zucke halbherzig mit den Schultern. „ich weiß nicht", erwidere ich. James mustert mich durch seine Brillengläser hindurch. Es fühlt sich an, als würde er in mich hinein schauen. „Vermisst du ihn?" er kennt mich nur zu gut. Ich nicke schwach. „Aw, Yang", meint er, erhebt sich von seinem Sessel und schließt mich in die Arme. Ich lehne mich gegen ihn. Er drückt mich fest an sich und ich nehme seinen Geruch auf und seinen Herzschlag wahr. Ich komme zur Ruhe. Bei ihm fühle ich mich aufgehoben. „Es hört irgendwann auf", flüstert er. „Ich hoffe es sehr", sage ich leise. „Komm, wir holen dir Schoko", grinst er auf einmal. Mein Magen hat erneut geknurrt. Ich schmunzle. „Ist gut." „Hab ich Schoko gehört?", will Pete neugierig wissen.
Wenig später sitzen wir auf dem Bett von James und futtern Schokofrösche und mit dunkler Schokolade überzogene Beerenstücke. Ich liebe sie. Eigentlich bin ich schon lange voll, doch irgendwas ist immer noch komisch in meinem Magen. Es ist so ein flaues Gefühl. Mir gefällt das nicht. Ich sehe zum Fenster hinaus. Die Wolken gleichen dem Grau von Sirius Augen vorher, scheinen genau so hoffnungslos und stumpf. Moment. Meine Gedanken beginnen zu rasen. Ich sehe auf die Uhr. Wolken krachen draußen zusammen. Moment. Jetzt gerade ist das Vertrauenschülertreffen. Kim ist eine Vertrauensschülerin. Das heißt Sirius kann sich gar nicht mit ihr treffen. Und seine Augen. Sie waren so leer. Die Vorahnung. „Scheiße", hauche ich. „Was?", James hält in mitten seiner Bewegung inne. „Emmi? Was ist'?" „Fuck, fuck, fuck." Ich springe auf. Wo könnte er hingegangen sein? Wo geht er hin, wenn er nachdenken muss, oder allein sein will oder ... Fuck. „Wo geht Sirius normalerweise hin, wenn es ihm nicht gut geht?", frage ich scharf und knapp. „Hä, wieso?", erwidert James. „Wo geht er dann hin!?", ich werde lauter. Man muss die Panik in meiner Stimme hören. Pete stößt James in die Rippen, damit er mir einfach nur eine Antwort gibt. Er scheint erkannt zu haben, dass etwas nicht okay ist. „Was weiß ich!", kommt es genauso laut zurück, „zum Astronomieturm oder so. keine Ahnung." Meine Augen weiten sich vor Schreck. Nein. Der Astronomieturm. Auf einmal fügen sich meine Gedanken zusammen. Es donnert und der Regen fällt mit einem stetigen Prasseln vor dem Fenster. „Fuck."
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