T H R E E
Grausame Trauer
Ihre Hände wärmten sich, seit dem Moment an, an dem ich ihre Hand gehalten hatte. Sie waren frostig, jetzt werden sie allmählich etwas schwitzig, ihre Augen geschlossen. Ich vernahm das schniefen laut in dem doch so stillen Raum, dass es dies doch fast noch schlimmer für mich macht, doch ich wusste nicht warum. Ich brauchte die stille, dachte ich, als mich die anderen Ärzte doch am vorherigen Tag, als ich diese Nachricht erfahren hatte beruhigen wollten und ich doch einen Schwindelanfall erlitt und fast zu Boden gefallen war. Sie ließen mich nicht zu Natsu, sie hatten noch heute Nacht eine Operation mit ihm durchgeführt, die positiv gelaufen sein sollte. Die Eltern von Natsu, oder besser gesagt seine Pflegefamilie hatte am gestrigen Abend vor seiner Tür gestanden und geweint, da sie sie vorerst nicht zu ihm gelassen hatten.
Ich schlucke schwer und öffnete die Augen. Helles Licht Sticht mit entgegen, die Sonne strahlt, doch für mich war es nur erdrückender. Dieses schöne Wetter, es sollte nicht Jetzt passieren. Es sollte passieren, wenn wir doch glücklich oder bloß zufrieden waren und draußen im Laden am Hafen kaum 0, 5 km von Minato Mirai 21 entfernt waren den leckeren französischen Frühstück genießen und den Bahnhof gegenüber beobachten sollten. Das Wasser folgend den Wind, der das Wasser in eine Richtung treib. Die Strömung im Wasser war deutlich zu erkennen, der wind schient eine große Rolle zu spielen, denn je nach Windstoß wird das Wasser stiller oder wilder. Die doofen Sprüche von dem Jungen, der mit so gut wie immer gegenüber sitzt, und das Mädchen, dass sich deswegen zu Tode lacht und krümmt und ich amüsiert die Hand auf den Tisch schlug. Ich fragte mich bloß, wie konnte das passieren? Wie? Wieso? Und wieso waren beide davon beteiligt? Ihr Weg nachhause war doch in der komplett anderen Richtung als die von dem Krankenhaus, in dem der Junge doch dann eigentlich sein sollte. Ich will mich wieder sarkastisch mit ihm streiten, Witze machen, auch wenn er es nicht als Spaß sah und immer so ernst aussah, wenn es um etwas ging. Ich grinse ihn gerne siegessicher an, um auch meine Freundin zum machen zu bringen, um den Kommentar zu hören, denn sie immer benutzt:»Geht doch zum Theater! Ich freue mich, die Komödie anzusehen!«Wir essen das Frühstücksgericht nun immer abends, das schwöre ich! Das ist doch unser Ding! Also macht nicht schlapp! Ich esse auch den komischen Ramen mit Kuchen Geschmack!
»Mach dir keine zu großen Sorgen.«,erscheint die Stimme einer alten Frau, die sich auf das Bett neben uns setzt. Die alte Frau lehnt den Stock gegen die Wand und dem Bett, als ich über meine Schulter sah. »Das Wetter ist wunderschön.«,sagt sie und erinnert mich bloß an meine Worte von vorhin, dass ich verdutzt drein sehe und den Blick von ihr abwende und geradewegs vor mir aus dem Fenster starren kann. »Die Sonne ist ein Glücks und Hoffnungsträger. Das ist kein Zufall nach dem starken Regen von gestern Abend. Sie wird wieder gesund werden.«Augenblicklich strahlt etwas in mir. Ich drehte mich zu der Frau, dessen Haare schon ganz grau und weiß waren. Sie lächelt mich sanft an. »Denken Sie wirklich?« »Aber ja doch.«,sagt sie. »Geh doch später ein wenig mit ihr hinaus, wenn sie damit einverstanden ist. Wenn sie sich nur hier aufhält, ist das doch noch erdrückender für sie.«
Ich sehe sie bloß still an, dann drehte ich mich wieder nach vorne und sehe auf ihre Hand hinab. Dann öffnet sich die Tür. »Miyagi?«Ich erkenne die Stile der Ärztin, die auch schon gestern mit mir gesprochen hatte. »Ja?«,frage ich. »Der Besuch zu Mori Natsu ist gestattet. Möchten sie ihn besuchen?«Ich sehe die schlafende an und drücke ihre Hand noch mal fester, bevor ich sie loslasse und aufstehe.
Ich nicke still.
Die alte Frau sieht mich verwundert an und ich schloss dann die Tür. Ich folgte ihr still, und komme vor dem Zimmer an, an dem auch die Pflegemutter von Natsu mit einem Kaffee in der Hand. Sie entdeckt mich und steht sofort auf und nimmt mich in den Arm. »Oh, Gott!«,murmelt sie und beginnt zu weinen. Ich drücke sie fest. »Ich bin sicher, dass er bald aufwachen wird! Ganz sicher! Natsu gibt nämlich nie auf!«,sage ich und sie nickt gezwungen.
Ihr seelisches Gleichgewicht der Hinterbliebenen wird massiv aus dem Gleichgewicht gebracht. Ich lasse von ihr ab. Sie hat triefe Tränensäcke unter den Augen. »Bitte gehen sie nachhause und schlafen sie.« »Warum sollte ich das tun, wenn die beste Freundin meines Sohnes selbst die ganze Nacht an dem Bett ihrer Freundin bleibt?« Den Weg zur Wiederherstellung dieses Gleichgewichts bezeichnet man als Trauer.
Meine Mundwinkel Zucken, ich wollte sie mit einem Lächeln beruhigen, doch es klappt nicht und Tränen bilden sich beinahe. »Ich darf doch nach ihm sehen, oder?« Sie wischt sich mit einem Taschentuch die Tränen weg. »Sicher...« Trauer betrifft Menschen emotional, spirituell, sozial und körperlich. Ich betrat den Raum zögernd und mir raubt der Atem. Ein dicker Kloß in meiner Kehle. Ein Zustand der tiefen Bewusstlosigkeit, aus der der Patient nicht geweckt werden kann und bei der die Augen geschlossen bleiben.
Wie fühlt sich das an, Natsu? Egal, wie es sich anfühlt, ich will, dass du aufwachst.
Eine Träne rollt mir über die Wange, die ich sofort wegwischte. Ich schritt auf ihn zu. Ich bleibe vor dem Bett zum stehen. Sein Gesicht war bedeckt mit Pflastern. Seine Nase wurde dick verbunden. Ich erkenne das Blut durch die Verbände unter allen an seinem Kopf, wo er mit Sicherheit eine große Platzwunde trug, seine Schulter war ebenfalls verbunden. Ein Arm mit Gips übersehen. Eine Maske, durch die er atmet, waren mit vielen Gabeln verbunden, das Gerät neben mir piept leicht und zeigt seine Werte an. Die Decke war ihm bis zur Brust geschlagen. Ich setze mich auf den Hocker und sehe auf seine Hand. Ich berühre sie ebenfalls zögernd, doch es ist nicht schlimm, wenn ich sie nehme, oder? Ich greife vorsichtig zu, seine Fingerspitzen waren kalt, doch sonst war er glühend heiß.
Ich hatte sie noch nie gehalten, fiel mir auf.
Nur als Kinder waren wir drei stolz herumspaziert und hatten in der Grundschule alle drei in einer Reihe Händchen gehalten. »Hörst du mich?«
Man sagt doch, dass die Chance bestand, dass Bewusstlose im Koma liegende Personen hören konnten, kann er das vielleicht? »Manchmal erwachen Menschen nach vielen Jahren aus dem Koma...«,murmelte ich, um mich selbst zu beruhigen, dass er doch hoffentlich noch aufwache würde, und nicht für immer die Augen geschlossen haben würde. Denn das macht mir tierische Angst.
Ich sehe in sein Gesicht. »Wer war das?«,frage ich kleinlaut, und ich merke erst jetzt doch plötzlich wie müde ich doch eigentlich war. Meine Stimme und meine Augen scheinen zu Versagen, denn als ich mich leicht beugte, und mein Kopf sich auf das Bett lehnt Schlossen meine Augen sich wie von selbst. Also lasse ich nach einer Zeit der endlichen anfühlenden Stulle los, und sehe ihn ein letztes Mal an als ich das Zimmer verließ. Ich wollte noch etwas sagen, bevor ich vor der Türe stand, doch mir fiel nicht ein was. Seine Mutter sieht mir entgegen, die gerade mit einem Arzt spricht. Er sieht mich ebenfalls an.
Sie hebt leicht die Arme, und ich kaufe auf sie zu. »Ihre Tochter?« »Nein...eine nahe verwandte.«,sagt sie und umschloss leicht mit einem Arm der meinen. Er nickt. »Es gibt vier Stufen von dem Koma. Stufe 1: Der Patient ist nicht bei Bewusstsein, zeigt aber eine leichte Reaktion auf Schmerzen. Bei Licht reagieren die Pupillen, indem sie sich zusammenziehen, doch ihr Sohn tut es nicht, es handelt sich um einiges schlimmer. Stufe 2 ist etwas geringer, und Stufe 3: Die Reaktion auf Schmerzen und die Bewegung der Pupillen sind schwach, diffus und ziellos. Es kann zu Krämpfen der Muskulatur kommen..«,erklärt er.
»Stufe 4: Der Patient zeigt keine Reaktion auf Schmerzen. Die Augen sind weit geöffnet, reagieren jedoch nicht auf Licht und bewegen sich nicht. Allerdings atmet der Patient ohne fremde Hilfe. Das stimmt noch nicht dem Verhalten ihres Sohnes ein, doch das kann sich ändern.«Die Frau zittert Leicht. Sie lässt von mir los. »Gibt es denn Schmerzmittel für ihn?« Der Arzt schloss kurz die Augen. »Die gibt es. Wir haben ihm auch vorsichtshalber welche gereicht.«Stille erscheint und ich höre die Frau erneut schniefen.
Der Arzt reicht ihr ein Taschentuch, dass sie dankend annimmt. »Natürlich kann es sich auch drastisch und auch langsam in etwas positiven umwandeln, und in jedem Moment erwachen.«,sagt wer ruhiger. Ich bin mir sicher, Patienten eine negative Nachricht zu überbringen muss fürchterlich sein. Er verbeugt sich und geht dann schweigend. Ich schlucke schwer und sehe ihm hinterher. »Ich denke... ich werde gehen.«,murmelte ich. Denn wenn ich ehrlich war, hielt ich es kaum mehr hier aus und wollte alleine sein. Wenn ich daran dachte, dass meine Eltern den Fall übernommen hatten, als sie gestern Abend ebenfalls noch ins Krankenhaus kamen, um nach mir und meinen zwei Freunden zu sehen, beschlossen sie an dem Fall zu arbeiten.
Meine Familie hatte schon immer viel Geld. Meine Oma und mein Opa bereits besaß an vieles Geld von ihrer vorheriger Generation. Schließlich wurde mein Vater privater Detektiv und meine Mutter war Polizisten in der Interpol. Interpol vernetzt als Informations- beziehungsweise Kommunikationsplattform die nationalen Polizeibehörden.
Der weltweite Zugang zu wichtigen Informationen über Personen, gestohlene oder verlorene Reisedokumente, Kraftfahrzeuge und Kunstwerke soll zur Verhinderung und Aufklärung von Straftaten beitragen. Ich laufe an Misakis Zimmer vorbei und sehe leicht durch das Glas an der Tür um hinein zu sehen. Ich lächelte blass. »Bis später.«
Der Gang leert sich, die Türen öffnen sich und der Windhauch kommt mir etwas kühl entgegen. Dann strahlt mich die Sonne, dass ich die Augen zusammen kniff, aber der rote lange Mantel entging meinen Augen nicht. Sie musterte ihn, schlagartig Pumpt mein Herz drastisch als würde es in diesem Moment herausspringen, dann hielt ich den Atem an und drehte mich schockiert um. Ein Riesen großer Mann. Er hatte feste türkisfarbene Augen, buschige Augenbrauen und blondes Haar, das zu einem sauberen Undercut geformt war. Tenjiku war schuld! Er verschwand um eine Ecke. Die automatische Tür schloss sich vor mich und ich sehe dann zu Boden und stecke die Hände in die Taschen und bleib regungslos stehen. Es fühlt sich an, als würde mir etwas fehlen.
Ich begann augenblicklich zu rennen. Die Straße gefüllt mit Menschen, die mich begannen schief anzusehen, als ich durch die Menge rannte. Dann in eine Gasse, die eine Abkürzung war. Als ich ankomme öffnete ich die Türe und knallte sie zu. Ich zog die Schuhe mit Gewalt aus, meine Haare riss ich aus meinem Gesicht, dass es schon schmerzte. Mein Vater kommt auf mich zu gerannt und hält meine Handgelenke, um sie von meinem Gesicht zu bekommen. »Raito...! Raito! Was machst du denn da?! Hör gefälligst auf!«Ein schrei entweicht meiner Kehle und Tränen rollen meiner Wange hinunter. Herz und Psyche sind eng verbunden. Stress, aber auch Freude lassen es höher schlagen kommt es auch mal zu einem Stolpern.
Dadurch kann es zu dramatischen Symptomen kommen, die sich nicht von denen eines Herzinfarkts unterscheiden lassen. Zum Beispiel folgten Atemnot, Brustschmerzen, herzrasen, kalter Schweiß und Todesangst sogar bis zu einer Ohnmacht folgen kann. Während mich mein Vater im Arm hielt schien ih mich erst zu beruhigen. »Alles ist okay... das wird wieder...«,diese Worte machten mich bloß noch wütender. »Das stimmt nicht!«,schrie ich und er zuckt und entfernt sich ein wenig, da ich ihm bestimmt ins hier geschrien hatte. Er sieht mich schockiert an, und glitt mit seiner Hand an meinem Gesicht und Blut kommt zum Vorschein. Erst jetzt bemerkte ich, dass es an meiner Wange brannte. Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken und ich laufe an ihm vorbei, die Treppen hinauf die ein knacken von sich gaben.
Mit dem Kopf lag ich auf dem harten Schreibtisch. Diese Worte; dass doch alles gut werden würde, dass stimmt doch gar nicht. Geschehen ist geschehen, dass mein bester Freund im Koma war... wann würde man wissen, wann er aufwacht, ob er überhaupt aufwacht und bei diesen Gehirnschäden die Erinnerungen nicht sogar verliert? Man wusste doch nie. Meine Freundin müsste mit diesen Beglückungen der dreckigen Kerle leben. Sie wird immer in Angst leben, dass würde doch jeder tun. Ich fragte mich, ob sie sich überhaupt noch etwas trauen würde. Sie hatte schon immer vor vielen Dingen Angst, und jetzt würde es ihr Geist wohl oder übel gar nicht mehr schaffen. Ihre Schmerzen wird sie nie vergessen.
Sie konnten beide nach solch einem Vorfall doch nicht einfach so tun als wäre das alles nicht passiert und alles wird wieder gut werden. Was war mit den Deckskerlen?
Ich lege den Kopf auf die andere Seite. Ein Blutabdruck auf dem weißen Schreibtisch lies mich erschrecken. Früher in der Grundschule... Als ich zum ersten Mal davon hörte, dass es einen Ort gibt, an dem man Lebenszeit verkaufen kann, kam mir sofort eine Stunde aus dem Ethikunterricht in der Grundschule in den Sinn. Unsere Klassenlehrerin, eine Frau sehr jung stellte uns Zehnjährigen, die sich bisher über nichts im Leben große Gedanken gemacht hatten, die folgende Frage:»Wie ihr alle wisst, ist ein Menschenleben unersetzlich. Wirklich unersetzlich! Es gibt nichts Wertvolleres. Aber stellt euch für einen Moment mal vor, dass es tatsächlich einen Geldwert hätte. Was meint ihr, wie hoch wäre die Summe dann wohl?« Sie wirkte nachdenklich, als ob sie mit der Fragestellung noch nicht ganz zufrieden wäre. Mit der Kreide in der Hand verharrte sie für zwanzig Sekunden schweigend vor der Tafel, den Rücken uns Schülern zugewandt. Währenddessen dachten alle schon eifrig über eine Antwort nach. Die meisten Schüler schwärmten für die junge, hübsche Klassenlehrerin und hofften, ein Lob von ihr zu ergattern, wenn sie etwas Kluges sagten.
Unsere Musterschülerin hob die Hand. Sie besaß zwei Zöpfe und sieht eifrig mit dem Blick nach vorne. »Ich habe in einem Buch gelesen, dass ein Geschäftsmann in seinem Leben zwischen 100 und 300 Millionen Yen verdient. Also würde ich sagen, dass ein normales Menschenleben ungefähr so viel wert ist.«Die anderen staunten. »Was ein Blödsinn...«,murmelt Natsu hinter mir. »Das kann doch sein!«,sagt Misaki Leicht über ihre Lippen her. Ich stützte meinen Kopf ab.
Dann trafen sich plötzlich die Augen mit der von meiner Lehrerin. Sie lächelt mich an. Oh, nein. »Was denkst du denn darüber, Raito- chan?« Ich sehe etwas schüchtern geradewegs zu ihr und meine Hände begaben leicht nervös zu schwitzen. Ich räusperte mich leicht. »Ich denke, dass man das nicht sagen kann.«Sie hebt die brauen. »Stellt euch vor, jemand fragt euch, ob ihr würde restliche Zeit des Lebens, dir noch vor euch liegt zu verkaufen.«
Sie hielt kurz inne. »Und was passiert, wenn ich es verkaufe?«, fragte ein ernst dreinblickender Junge. »Dann stirbst du selbstverständlich.«, antwortet unsere Lehrerin gelassen. »Deshalb lehnst du das Angebot vermutlich auch erst mal ab. Aber dieses Etwas lässt nicht locker. Dann halt nur die Hälfte. Willst du mir nicht wenigstens dreißig Jahre von den sechzig, die du zu leben hättest, verkaufen? Komm schon!«, sagt sie und erhebt die Stimme, als würde sie aus einem dramatischen Buch aus vor lesen.
»So, und jetzt kommt die Aufgabe. Was glaubt ihr, welchen Preis dieses Etwas, das so gerne ein Mensch wäre, für ein Jahr eures Lebens veranschlagen würde? Nur damit ihr's wisst, es gibt hier keine richtige Lösung. Mich interessiert vielmehr, was euch zu eurer Antwort bewegt hat. Besprecht euch in Gruppen mit euren Sitznachbarn.«Ich drehte mich mit Misaki gleichzeitig zu den beiden Jungs. Natsu grummelt, sein Sitznachbar war ehr jemand, mit dem wir eigentlich nichts zu tun hatten. Er redete nicht viel mit uns. »Ich würde ehr das Wählen, was sie als letztes gesagt hat.«,sagt Natsu ruhig und lehnt sich zurück. Misaki fragt:»Was? Etwa das du die Hälfte deines Lebens aufgibst?«Er nickt. »Ich hätte keiner ein kleines interessantes Leben, als eines, dass lang und langwellig ist.«Natsu klatscht in die Hände und sieht mich begeistert an. »Genau mein Gedanke!«Wir klatschen ein.
»Nehmen wir an, ein Leben ist 400 Millionen Yen wert.«
Ich kritzele auf Natsus Heft.
Er zischt auf.
»Das ist meins!«
»Wenn die für ihr Leben 400 Millionen Yen bekommen, dachte ich, dann bin ich eben 400 Milliarden wert.« Die Klasse staunt. Die Lehrerin sieht mich verwundert an. »Das stimmt. Du bist ein sehr schlaues Mädchen, Raito- chan.«,lächelt sie. Misaki lacht. »Aber Frau Mizu, dass haben Sie doch von dem Anime, oder?«,grinst sie breit und lacht dann. »Da haben wir wohl eine leidenschaftliche Leserin, die Bescheid weißt. Ja, das stimmt. Aber ich will wissen, wie ihr darüber denkt.«
Wie das Ganze letztendlich ausgegangen ist, weiß ich nicht mehr. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Diskussion von vorn bis hinten fruchtlos war. Wie kam man überhaupt auf die Idee, Grundschülern so ein Thema vorzusetzen? Selbst bei einer Runde Oberschüler wäre ich mir nicht sicher, ob man eine sinnvolle Antwort erwarten könnte.
»Wenn ich ihr Leben angeboten bekäme, wüsste ich auch nicht, was ich dafür zahlen sollte, ging mir durch den Kopf. Da wäre wohl eher eine Müllgebühr fällig!«,sagt Natsu.
Der clevere Klassenclown, wie es ihn in jeder Schul- klasse gab, hatte wohl ähnliche Gedanken wie Natsu. »Mal ehrlich, Leute! Selbst wenn ihr mein Leben haben könntet würdet ihr mir doch nicht mal für 400 Yen dafür geben, oder?«, rief er und brachte damit die anderen zum Lachen. Den Gedankengang fand ich zwar nachvollziehbar, aber ich spürte, dass ihm bewusst war, dass er einen deutlich höheren Wert hatte als die supereifrigen Schüler um ihn herum, und durch dieses offensichtliche Tiefstapeln versuchte, Lacher für sich zu gewinnen.
Übrigens sagte unsere Lehrerin damals, dass es keine richtige Lösung gebe. Doch das war ein Irrtum.
Schließlich hatte ich das Buch in meinem Regal stehen. Ich schiele leicht zu meinem Regal und sehe es stechend an. Der Junge hatte sein Leben für weniges Geld verkauft und würde in drei Monaten sterben. Ich denke, ich hätte mein Leben— würde es tatsächlich solch ein Geschäft geben— für die Hälfte verkaufen.
Ich setzte mich etwas gerader hin. Die stille quält mich, doch ich habe das Gefühl, dass mich jedes lautere Geräusch aufregt. Ich höre Schritte. »Rai? Ich bin wieder da!«Das war mein Erstklässriger Bruder. »Warum ist deine Tür verschlossen?«,fragt er etwas enttäuscht. »Rei, lass Rai bitte allein. Ihr geht es nicht all zu gut.«,die Stimme meiner Mutter erscheint. Sie scheint ebenfalls von der Arbeit zurück zu sein. Schon so früh?
»Raito mach die Tür auf.«Ich zögere. Schließlich bewege ich mich nicht. »Bitte Raito. Ich will mit dir drüber reden... Du willst doch bestimmt wissen, wie weit wir mit den Ermittlungen sind, oder?«Ich zuckte leicht auf. »Papa hat mir nichts gesagt.« »Ein Video wurde veröffentlicht... der das Geschehen auf Video hat...«Eine Gänsehaut streift sich auf meine Arme.
Was?
»Wir konnten eine Person darauf erkennen... Statt in dem Verhörraum zu sitzen, kann ich diejenige sein, die dich in Ruhe verhört. Mach bitte die Tür auf.«Ich stand auf und öffne die Tür. Sie sieht sofort auf meine rötliche brennende Wunde und will sie berühren, zuckt jedoch zurück. »Hat dir das jemand angetan?« »Nein..., war ein Versehen...«,murmelte ich. »Ich glaube Tenjiku steckt dahinter.«Sie sieht mich verblüfft an. »An dem Tag haben sie uns blöd angemacht und Natsu hat uns verteidigt... dabei haben sie sich geprügelt...«Ihre Augen weiterten sich drastisch und ich weiche ihrem Blick aus.
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