E I G H T
1. Beurteilung
Die Fahrzeuge scheinen auszubrechen. Die lauten Geräusche, die Musik, der Geruch einfach alles wirkte vollkommen anderes. Die Atmosphäre war mir gegenüber sehr unangenehm. Als der Junge Mann neben mir auch noch aus dem Aufzug stieg wusste ich nicht, was ich tun sollte. Ich laufe ihm hinterher und stecke die Hände in die Taschen. Ich halte großen Abstand von der Straße, die mit mehreren driftenden Autos überfüllt war, die ein lautes Brummen von sich geben und an mir vorbei maschierten. Ein Junge— in meinem Alter stößt mit mir zusammen. Der Geruch von Alkohol kommt mir entgegen, und er lacht mich bloß an als er sofort weiter läuft. Ich laufe wiederwillig weiter und sehe den Rücken von Izana an, der Beinahe in der vollen Menschenmenge verloren geht. Bekommt das hier etwa niemand von außerhalb mit? Schließlich war driften doch schon lange in der Öffentlichkeit verboten.
Die freizügigen gekleideten Frauen tanzen zu der Musik, viele amüsierten sich prächtig und die Musik dröhnt mir bis zum Magen. Ich verziehe leicht meine Mundwinkel. Dann stoppt der Boss plötzlich und ich halte abrupt. »Ist er wieder in Ordnung?«,fragt er und ich sehe eine weitere junge Frau, die sehr Freizügig gekleidet war. Der Rock saß eng und der Top war zu kurz, während sie Werkzeug auf den Tisch knallt und sich zu Izan dreht und ihn mustert. Sie lächelt ihn an. »Da bist du ja endlich.«,reif sie lauter durch das Dröhnen der Musik. Ich werde erneut angerempelt. »Pass doch auf, blöde Kuh.«Ich sehe dem Mädchen hinterher. Izana sieht leicht über seine Schulter, als mein Blick wieder zu ihm glitt und mich dann anschaut. Er grinst leicht, sieht dann zu dem Wagen. »Ignorierst du mich?!«,Schreit sie plötzlich Izana an und packt ihm am Kragen, um ihn zu sich zu ziehen. Dieser hält ihre Hände fest und stößt sie zurück. »Danke fürs Reparieren.«,meint er bloß und stößt sie nun ganz zurück. Sie erblickt mich, mustert mich misstrauisch. Dann zischt sie plötzlich ab.
»Machst du das, um mich zu verscheuchen?«,frage ich als ich vor ihm zum stehen komme. Er sieht zu mir herunter. »Bist du dir sicher? Es werden noch viel schlimmere Dinge passieren, als das.«,sagt er Schließlich und zeigt auf das Auto. Ich zögerte und er sieht mich einen Moment einfach schweigend an, während ich ihn warnend und ziemlich genervt anschaue. Er beginnt leicht mit den Mundwinkeln zu Zucken. Dann drehte ich mich um und laufe um das Auto schlussendlich steige als Beifahrer ein. Doch er war nicht eingestiegen. Ein Geruch im Auto kommt mir entgegen. Am Spiegel Hang ein Duft Anhänger. Izana unterhielt sich mit jemanden. Einen jungen der auch in etwa in unserem Alter war. Als er dann endlich Einstieg und das Auto unter meinen Füßen brummt und es sich langsam vor bewegt, gehen die Menschen beiseite. »Fährst du jetzt etwa auch so was?« »Eigentlich kann es mir egal sein, oder?« Ich runzelte die Stirn. »Was?« »Mir kam egal sein, ob ich dich aufnehme und du sofort verrecken würdest.«Eine Gänsehaut streift über meine Arme. Seine Hand führt zur Kupplung. Er dreht seinen Kopf zu mir, unsere Blicke streifen sich erneut, nur das seiner an mir stand Haftete. Also tat ich es auch.
Meine nackenhaare stellten sich auf. Mein Herz pocht. »Ja, dass könnte es.« »Dich würde es nicht stören?«,hebt er die brauen und ich überlege für einen Moment. »Doch, das würde mich stören. Schließlich bist du der Boss der Gang und musst auch Verantwortung über deine Mitglieder übernehmen. Aber was ich bisher nicht gesehen habe, sagt mir, dass sie dir wohl egal sind, außer wenige ausnehmen vielleicht.«Ich sehe ihn stechend an und verengte meine brauen. Er schmunzelt leicht und sieht wieder auf die Straße, denn das Auto stoppt mitten auf der Bahn, der Boden mit dunklen Flecken übersehen von den scharfen Kurven der Autos, dessen reifen ein Abdruck hinterließen.
»Ich weiß auch, dass ich sterben könnte. Das ist mir bewusst. Ich bin nicht aus Spaß hier. Sowas wie das, das interessiert mich nicht, aber falls ich auf Orte gehen muss, die so sind, dann tue ich es.«
Er sieht mich interessiert an und nickt leicht. Seine Ohrringe klappern beim Nicken. »Gut dann...«,raunt er und neben mir erscheint ein weiteres Auto. »Dann schnall dich erst mal an, sonst sterben wir vielleicht schneller als wir denken.« Ein Battle? Zwei Frauen geben ein Start Zeichen.
»...bereite dich darauf vor, beurteilt zu werden.«Er gibt abrupt Gas, nach seinem leisen Gemurmel. Ich hielt mich leicht klammernd an dem Griff der inneren Tür fest und schalle mich sofort an.
Driften gilt als die höchste Weihe der Fahrzeugbeherrschung. Eigentlich ist es ein Fahrzustand aus dem Rallye-Sport - die Piloten nutzen das quer stehende Auto auf lockerem Untergrund einerseits, um Geschwindigkeit vor und in der Kurve kontrolliert abzubauen, andererseits, um das Fahrzeug bereits in der Kurve zum bestmöglichen Beschleunigen am Ausgang auszurichten. Diese spektakulär aussehende Art der Kurvenfahrt gewann über die Jahre immer mehr Fans und es bildete sich eine Szene. Daraus entstand die sogenannte DriftChallenge - eine Meisterschaft des Querfahrens.
Unter Driften versteht man das bewusst eingeleitete Übersteuern eines Autos - es lenkt stärker in die Kurve ein, als es der Radius vorgibt. Damit es sich dabei nicht dreht, lenkt der Fahrer gegen: Die Vorderräder zeigen dabei scheinbar entgegengesetzt zur Kurve. Tatsächlich geben sie allerdings die eigentliche Richtung vor, in die sich das rutschende Auto bewegt. Es scheint so, als würde man das erste mal mit Schlittschuhen auf dem Eis stehen, man rutscht und hat das Gefühl jeden Moment drauf zu gehen.
»Ihr alle seit dennoch verrückt...«,murmelte ich unter zusammengepressten Zähnen, und er lacht. »Willst du auch mal? Macht Riesen Spaß.«Er dreht eine scharfe kurve. Das Auto quetschst sich zwischen schmalen zwei Wänden. Hinter uns erscheint das andere Auto, erkenne ich im Rückspiegel. »Beim Driften benötigt man weniger Spitzenleistung als vielmehr Drehmoment, das über ein breites Drehzahlband zur Verfügung steht.«,murmelt er. Drift mit hohem Tempo alleine über den Schlupf, also die durchdrehenden Räder, halten. Andererseits verführt viel Drehmoment dazu, den Drift alleine über den Schlupf zu steuern. Dabei müssen Anfänger erst einmal Gefühl für den Bewegungsablauf erhalten. Hochdrehzahl-Motoren liefern bei niedriger Drehfrequenz noch zu wenig Drehmoment, sind deshalb nicht optimal. Ich sehe auf seine hand, die die Kupplung halten, gleichzeitig herunterziehen und dann drehen, er bremst scharf ab, dann gab er plötzlich wieder Gas und wir hatten die schmale Kurve überstanden. Dieseltriebwerke wären prinzipiell eine gute Wahl - wenn sie nicht praktisch alle per Turbo aufgeladen wären, der sie träge aufs Gasgeben reagieren lässt.
Das hintere Auto stupst uns plötzlich an. Ich falle leicht nach vorn, halte mich augenblicklich stärker fest. Der Mann neben mir runzelt die Stirn leicht und gibt mehr Gas auf den Pedalen. Doch kaum hatte er Abstand von dem hinteren im dunkel blauen Wagen stoppt er plötzlich, und das Auto hinter uns macht eine Vollbremsung. Dennoch stößt er uns an. Ich sehe ihn schockieret an, doch sofort gab er wieder Gas und macht weiter als sei nichts passiert. »Was meintest du mit beurteilen? Etwa das?« »Jeder Mensch wird über dich beurteilen, wenn du uns beitrittst.«Heißt das, ich gehöre jetzt zu ihnen? Zu Tenjiku? Ich wusste nicht, ob ich mich freuen sollte oder nicht, doch ich tat es für einen kleinen Moment. Und wieder stoppt er. Jubelnde Menschen kreuzen um das ganze Auto auf. Wir hatten das Ziel bereits erreicht. »Steig aus.«Er stieg aus. Ich sehe ihm hinterher, ich schnallte mich ab und stieg aus. Ich musste die Tür regelrecht mit Kraft aufgreifen, um welche dahinter zurück zu stürzen, die mich nicht heraus liesen. »Ey, du blöde schlampe! Bist du etwa seine Freundin! Halt dich von ihm fern!«Ich schiele leicht schmunzelnd zurück. Sowas konnte ich überhaupt nicht ab. »Was hast du mit dem Auto getan, du Idiot?! Ich hab es doch gerade gepflegt!«,kommt das andere Mädchen zum Vorschein, die sich an Izana ran gemacht hatte. Die eine, die mich beleidigt hatte sieht mich schockiert an, als ich schmunzelte. Als sie noch etwas sagen wollte und sogar vor gehen wollte, um vor mir anzukommen taucht plötzlich das andere Auto auf. Mit einer sehr gefährlichen Geschwindigkeit.
Meine Augen weiterten sich. Alle schritten Zurück und machten einen großen Bogen um das Auto, das dann gegen das Izanas traf. Nun war der hintere Teil total morsch. Es beginnt zu qualmen. Der Fahrer steigt aufs.
Er hat Schrammen im Gesicht. Er blutet aus der Nase und sucht eilig nach jemanden. Izana war auf der anderen Seite der Straße und schritt leicht desinteressiert vor, um sich das Auto anzusehen, das jetzt qualmt. »Oh. Oh. Mira wird mich umbringen. Dabei hat sie mein Auto seit dem letzten Crash in drei Wochen erst repariert.«Die Ohrringe lassen ein klingelndes Geräusch von sich. Ich gebe meinen Kopf ein wenig interessiert. Der blutende Mann erscheint dann neben ihm, er holt Schwung. Izana dreht sich leicht. Das Bein erhob sich blitzschnell und traf ihn mitten ins Gesicht. Mit voller Wucht landet der blutende auf den Boden. »Du Wichser...«,grummelt der auf dem Boden liegende dann und will sich nach etlichen Sekunden aufrappeln. Izana steckt die Hände in die Taschen und sieht hoch. »Du langweilest mich...«Der auf den Boden liegende rappelt sich auf und will ihn erneut schlagen. Der Mann im roten Mantel tritt in erneut mit solch einem harten Schlag, der mich innerlich komplett stauen lies. Wow.
Das war der Hammer, dachte ich.
Ich erkenne, wie noch jemand von hinten aus der Menschenmenge auf Izana zu laufen würde. Meine Augen weitern sich. Um einen guten Ruf zu haben oder vielleicht sogar aufzusteigen muss ich etwas tun! Ich sehe mich um, renne jedoch dann einfach auf diesen jemanden von hinten zu und schling meine Arme um ihn.
Er will nach Luft schnappen. Ich halte ihn die Kekse zu, dann schlug ich ihn gegen den Steißbein mit dem Knie. Er riss sich los. Er knallt in der Menge Menschen gegen jemanden, mit dem er zu Boden glitt.
Dieser jemand schlug ihn, doch er schlug zurück und rappelt sich auf und sieht mich eisig an und lacht mich aus. »Hey, kleine Maus. Wer bist du?«Ich runzelte die Stirn. Ich hebe mein Bein ebenfalls einfach, und wollte ihn einfach treten, da packt er mein Bein, zieht diesen zurück, und ich fiel zu Boden.
Er lässt los und erscheint vor mir während ein Schmerz durch meinem Rücken Zog. Er setzt sich auf mich und holt Schwung. Mein Herz bleibt stehen. Dann wird er von Izana heruntergerissen, der hinter ihm erschien. »Ein neues Mitglied.«,antwortet Izana und schmiss ihn zu Boden.
»Erfreut, du Arschloch?«Izana schlug ihn ebenfalls. Nun lagen zwei auf den Boden. Ich stand auf und sehe ihn leicht verwundert an. Die anderen in der Riesen großen Tiefgarage jubelten erneut. Sie umrandeten uns förmlich. Doch ich schupste die anderen, die mir im Wege standen Zurück. Der Boss tat dasselbe und lief neben mir her. »Lass uns gehen. Die Spritz- Tour ist vorbei.«Ich nicke bloß und folge ihm erneut zum Aufzug. Eine offene Lücke in der Garage folgt, die wie ein offenes Fenster aussah, nur in über großer Größe.
Die Sonne ging bereits unter.
Wir kommen unten an seinem Bike an und ich bleibe stehen während er sich setzt und sein Blick zu mir weilt. »Ich fahr dich in Richtung nachhause.«Ich lege den kopf schief. »Echt?«Er tat es mir gleich. »Nein. Steig auf oder bleibt stehen.«,sagt er kühler und ich grinse leicht, was ihn zu überraschen Schein. »Gib mir deine Adresse.«,meint er und das Bike brummt augenblicklich. Ich schling meine Arme um ihn. Irgendwie war die Atmosphäre zwischen uns jetzt anders, als vorhin. Oder bilde ich es mir jetzt ein?
»Die Gang...«,beginne ich leicht während er fahrt, die ganze angenehm wirkt. Er Regen war vorüber und die Wolken zeigen leichtes Blau unter den leicht pink- Organen Himmel, der mit etwas dunklen Wolken gefüllt war. Er scheint mir zuzuhören, denn er hob leicht den Kopf.
»Ich habe mal gehört, dass du sie wie Werkzeug benutzen sollst. Deine Leute.«Er lacht herzlos. »Das wusstest du, und ein kleines Mädchen ist Meiner Gang trotzdem beigetreten. Das ist ein Witz, oder? Sag mal, du bist ziemlich ängstlich, auch wenn du es versteckst, sagtest du, du tust es für jemanden. Bei wem willst du dich rächen?« Ich zögere. »Das ist eigentlich egal. Wenigstens dieser jemand wird sterben.« »Aber um zu wissen, wenn du sterben sehen willst, muss ich seinen Namen wissen. Du hast was für uns in der Hand und wir für dich. Dazu gehört jeder einzelne Teilnehmer Tomans.« »Er heißt Tetta Kisaki.«Er bleibt ruhig. »Kiskai Tetta.«,wiederholt er. »Verstehe.«,sagt er bloß und stoppt dann kurz vor dem Ziel. »Ich wette, die Eltern vom Mauerblümchen dürfen davon nichts mitbekommen.«Meine Augen weitern sich leicht. Ich lasse von ihm los und stehe auf. Izana Kurokawa ist der Anführer von Tenjiku, was bedeutet, dass er das Kommando über alle seine Untergebenen hat. Es wurde gesagt, dass er das stärkste Mitglied von Tenjiku ist und dass er anfangs in der Lage wäre mit Mikey auf Augenhöhe zu kämpfen. Aber warum hasste er Mikey so? Das interessierte mich. Izana sieht auf alle herab, sogar auf seine S-62-Kollegen, und hält sie für nutzlos und schwach. Seine Arroganz ist nicht ungerechtfertigt, denn er hat außergewöhnliche Kampffähigkeiten, um sein Verhalten zu untermauern. Obwohl Izana normalerweise in fast jeder Situation gefasst ist, kann er leicht zusammenbrechen, wenn die Dinge nicht nach seinem Willen laufen.
»Du weißt es schon längst, habe ich recht?«
»Was denkst du denn von mir?«Ich steige von dem Bike ab und sehe ihn an. Ich nehme den Rucksack von dem versteckt heraus und schwing ihn mir um. Er sieht mich an und das Brummen des Bikes hält inne, als er die Schlüssel gedreht hatte. »Ich denke, dass du ein großes Geheimnis bist.«Er grinst. »Warum denn?«,will er wissen. »Irgendwann... erzählst du mir mal, wie es zu allem kam?«Er ist plötzlich angespannt. Wie erstarrt. Seine Mimik im Gesicht total anders, obwohl er das Grinsen auf seinen Lippen behielt, Sicht er mich verstört an. »Warum denn das?«,fragt er als Nächstes. Doch ich bekam augenblicklich etwas Angst vor ihm. Sein Blick löst sich nicht von mir. Sein Kopf leicht schief gedreht sieht er mich ruhig an und seine Ohrringe klappern erneut als seien sie wie aus Glas gefertigt. »Ach, schon gut.«,sage ich schließlich und wollte gehen, drehte mich etwas von ihm weg. Der Wind weht kalt und lässt mich frösteln. Ich drehte mich wieder zu ihm um, als mir etwas einfiel. »Ihr werdet aber nicht wieder vor meiner Schule auftauchen, oder.«Es war ehr keine Frage. Ich wollte auch nicht zu Anfang zu viel verlangen, sonst würde er vielleicht noch irgendwann ausrasten. Er sieht mich noch immer an. »Jin wird dich informieren.«,sagt er bloss und der Motor wird wieder gestartet. Dann fährt er weg.
Als ich zuhause ankomme, rief ich Misaki an. Wir redeten eine Weile, bis es an der Tür klopft und meine Mutter hinein kam, lagen wir auf. Sie lächelt leicht und will sich vorsichtig an nähren. Sofort merkte ich, dass sie auf etwas bestimmtes hinaus wollte. »Ja?« »Wir haben den Kamera Mann gefunden.«,sagt sie. »Er wird verhört, gibt es aber nicht zu, doch es leihen klare Beweise vor.«Mein Blick wird etwas bleich. Der Informant?! »Alles gut, Raito? Was hast du?« »Ich freu mich bloß. Das hat mich überrascht. Wer ist es?!«,frage ich uns setzte mich aufrecht auf dem Stuhl auf. »Ein junger Mann. Er ist Mitglied in einer Gang, die jedoch keine große Rolle spielt. Sie ist seit kurzem von zwei 15 jährigen gegründet wurden, die sich ein Scherz dabei erlaubt haben. Einer von ihnen hat es aufgenommen. Sein Name ist mit Vornamen Ishi.«Ich nicke. »Aber das führt uns nicht zum Täter.«,murmelte ich und sie nickt. »Eigentlich könnte es dies schon. Zwar will er nicht gestehen, aber wenn er es schlussendlich wohl oder übel tun wird, werden wir aus ihm herausbringen warum er es getan hat. Wenn nicht, dann müssen wir weiter suchen.«Ich nicke ruhig. »Danke Mama.«Sie umarmt mich für eine Weile, und scheint etwas beruhigter zu sein. »Du warst bei Misaki, oder?«Ich pralle leicht die Hände zusammen. »Ja.«
»Wie geht es ihr? Nicht sehr gut, nicht wahr?«Ich lege den Kopf etwas schief und sehe auf meine Hände. »Es geht so...«Sie lies mich vollkommen aus ihren Armen und tippt mir beruhigend auf die Schulter. Dann steht sie auf und geht.
Ich grübelte. Ich saß dort wie angewurzelt und konnte es einfach nicht über mir bringen, aufzusetzen und etwas zu tun. Es war 20 Uhr abends, als ich noch immer planlos dort saß und in die Luft starre und mich alleine fühlte. Ich wollte zu Misaki und Natsu, dachte ich überlegte für einen Moment mit einem lautem Atemzug ins Krankenhaus zu spazieren, und es war mir egal, die Regel zu brechen, dass nach 20 Uhr niemand mehr zu Besuch kommen durfte. Ich lehne mich zurück auf die Lehne der Couch.
Mein kopf legt sich in den Nacken und starren planlos die wand an. Ich musste schließlich überlegen und verarbeiten, was heute bloß alles geschehen war.
Die Beurteilung sollte Informationen über das Sozialverhalten, Teamfähigkeit sowie die wesentlichen Soft Skills und positiven Eigenschaften inkludieren.
Bei einem Referenz- oder Empfehlungsschreiben muss durch eindeutige Formulierungen erkennbar sein, aus welchen Gründen der Autor den Beurteilten weiterempfiehlt. Beurteilen ist also das Bewerten eines Beurteilungsobjekts. Der Beurteilende muss von seiner Wahrnehmung und seiner Fachkompetenz her imstande sein, das Beurteilungsobjekt zutreffend und umfassend beurteilen zu können. Doch über eine Person zu urteilen ist anders.
Es kann folgen haben, sowohl gute als auch schlechte.
Gute können ein wohlhabendes Gefühl auslösen während die anderen Worte der Beurteilung einen zerstören können.
Sowohl köstlich als auch seelisch. Wenn Sie eine Person beurteilen, versuchen Sie festzustellen, wie »sicher« die Begegnung mit ihm oder ihr ist. Das Gehirn sammelt dabei Informationen, um zu entscheiden, ob Sie in Gefahr sind. Wenn es dabei feststellt, dass keine unmittelbare Gefahr besteht, wird die Beurteilung für einen Vergleich herangezogen. Es erleichtert die Wahrnehmung und auch die soziale Interaktion. Sofort zu wissen, wer einem sympathisch ist und zu wem man lieber Abstand hält, erspart eine Menge Ärger. In manchen Situationen ist es sogar absolut notwendig, Mitmenschen zu beurteilen und zu bewerten.
Ich musste an etwas denken. Nämlich einen Schriftsteller dessen name Tenjiku war.
Tenjiku Tokubei.
1612 in Sendō geboren und gestorben 1692 in ebenda.
Er war ein japanischer Abenteurer und Schriftsteller im 17 Jahrhundert. Er bereiste Südostasien und Indien, daher sein Spitzname »Tenjiku«. Sein Vater war ein Salzgroßhändler.
Im Alter von 14 Jahren wurde Tokubei im Jahre 1626 von einer Handelsgesellschaft in Kyōto angestellt. Er verfolgte kommerzielle Aktivitäten in Siam Thailand und Magadha Indien an Bord japanischer Rotsiegelschiffe. Es ist auch überliefert, dass er mit dem holländischen Abenteurer Jan Joosten in Indien war und dort Handel trieb.
Nach seiner Rückkehr nach Japan und dem Beginn der Isolationspolitik Sakoku schrieb Tokubei ein Essay mit dem Titel Tenjiku Tōkai Monogatari Erzählungen von Reisen nach Indien über seine Abenteuer in fremden Ländern, das in Japan sehr populär wurde. Er wird manchmal als der Marco Polo Japans bezeichnet. Er starb im Alter von 80 Jahren in seiner Heimatstadt. Tenjiku Tokubei wurde eine bekannte Figur des Kabuki und von Jōruri im Bunraku, wo er die Rolle eines Magiers einnahm. Er war ein beliebtes Thema von Holzschnitten des 18. und 19. Jahrhunderts. Das hatten wir zumindest im Unterricht unter die Lupe genommen. Ich schloss die Augen. Doch da fällt mir plötzlich etwas ein. Was wenn ich alles aufschriebe, was mir geschieht? Vielleicht würde mich das beruhigen.
Ich öffnete die Augen, als das Klingeln meines Handys mich aus den Gedanken brachte. Ich nehme es zur Hand und nehme den Anruf von dem Informanten entgangen, dessen Namen ich noch immer nicht kannte. Vielleicht solle ich das auch gar nicht? Sonst hätte er mir diesen doch genannt, oder?
Oder vertraute er mir einfach nicht und ist vorsichtig?
»Herr Informant?«,frage ich. »Ja, ich bin's.«Ich musste an das letzte Gespräch mit Saburo denken. Ich schloss erneut die Augen, öffnete sie jedoch gleich wieder. »Du weißt Bescheid?«,fragt er. »Ja, der Kamera Mann wurde überführt. Wer ist er?« »Er arbeitet für mich. Er wird lange still halten, kein Wort Wort wird über seine Lippen reichen. Dann wird er entweder freigesprochen oder kommt zur Vorsicht in eine Zelle, was sie eigentlich nicht machen dürfen, solange er nicht gestanden hat. Also nehme ich an, er wird freigesprochen und sie werden weiter suchen. Das wird einige Wochen dauern. So kommen sie kaum mit den Ermittlungen weiter.«,erklärt er. »Ich wurde angenommen.«Er ist still. »Was, echt?« »Ja.« »Das ist... gut. Ein großer Schritt.«,ermutigt er mich ein wenig mit betonenden Ton in seiner Stimme. Er wirkt ganz anders mir gegenüber. Vielleicht weil wir uns nun ein wenig besser über den Weg trauten als am Anfang? »Der nächste Schritt ist dann wohl ein wenig abwarten.«
»Scheint so.«,murmelte ich. »Gibt es etwas Neues in Toman?« »Saburo sagte mir nichts.« »Verstehe... dann...«,meine ich dann und wolle mich verabschieden. »Bis dann.«Der Informant legt auf.
Am nächsten Tag lief ich zum Laden, mit dem französischen Lieblings Gericht, dass ich mir meistens bestellte. Die Aussicht auf den Hafen, es fühlte sich an, als seines eine lange Weile her, seit ich sie gesehen hatte und alleine hier zu sein war seltsam. Ich vernahm das Geräusch des Bikes und mein Blick glitt zum Tower, auf dem ein Hubschrauber landete. Ich nippte an dem Wasser, als ich dann sehe, wie der Junge Mann in der kurzen roten Jacke den Laden betritt. Das war der, der vor der Schule gestanden hatte. Ich hatte bissig mit ihm geredet. Er sucht mich einen Moment, bis er mich erblickt und dann auf mich zu läuft und mit einem Rucksack, den er auf die Bank schmeißt und sich dann mir gegenüber setzt mich anblickt, als sei ich bloß ein Haufen Müll in seinen Augen. Er hebt die Brauen hochnäsig. »Neues Mitglied.«,murmelt er hörbar. »Ich bringe dir die Jacke.«Er holt sie aus dem Rucksack heraus. Die kurze Jacke erklärt einen niedrigen Rand. Sie war rot und etwas größer. Ich Presse die Lippen aufeinander, dann schmiss er sie zu mir herüber, die ich auffange und mir ansehe. Er steht bereits wieder auf. Ich sehe von der Jacke ab zu ihm. Er grinst abfällig. »Viel Spaß.«
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