Mik's Prügelei
Kostas
Ich hatte wirklich eine beschissene Aufgabe. Mittags das Essen kochen und danach abspülen. So ein Scheiß. Okay, es war besser, als die Duschen säubern. Auch, wenn ich immer noch nicht genau verstand warum es diese öffentlichen Duschen gab.
"Gut, das werden eure Hauptaufgaben sein. Wenn ihr nicht erscheint, werdet ihr in noch eine Aufgabe eingewiesen oder es wird für euch mal kein Abendessen geben. Also überlegt euch gut ob ihr das Risiko eingehen wollt, eure Aufgabe nicht zu erledigen."
Ralf machte eine kurze Pause und schaute einmal streng in die Runde.
"Wenn ihr zwischendurch keiner Aufgabe zugeteilt seid, werden wir euch ein paar kleinere Aufgaben geben. Wenn ihr rechts den Weg, neben den Hütten, lang lauft, werdet ihr ein paar Tiere finden. Der Schuppen für die Pferde muss neu gebaut werden. Außerdem brauchen die Tiere Futter und das Gehege muss sauber gemacht werden. Auch das, werden eure Aufgaben sein. Wenn ihr uns das Gefühl gebt, dass ihr eure Aufgaben gut macht, bekommt ihr natürlich auch Freizeit. Ihr dürft dann in die Stadt gehen, an den See oder was auch immer."
Okay, das erklärte auch meine Frage warum es öffentliche Duschen gab.
"Gut, da ihr gerade erst angekommen seid, lassen wir euch nun ein wenig Zeit euch gegenseitig kennenzulernen und anzukommen. Wir werden euch nicht auf Tritt und Schritt verfolgen. Wenn ihr meint rebellieren zu müssen und abzuhauen, dann tut das. Ihr werdet nicht weit kommen. In die Stadt kommt ihr nur mit einer bestimmten Buskarte und die hat einer unserer Helfer. Mehr als zum See kommt ihr also zu Fuß nicht. Das Mittagessen werden wir heute vorbereiten. Abwaschen wird dann die jeweilige Gruppe, welche dafür eingeteilt ist."
Na klasse. Besser kann es ja heute nicht mehr laufen. Die ersten Jungs fingen an zu meckern, was ihnen aber leider nichts brachte. Schließlich mussten sie trotzdem mithelfen. Und falls sie es nicht taten, werde ich jeden einzelnen von ihnen für immer hassen. Wenn sie mir also dumm kommen, werden sie das zu spüren bekommen.
"Kochen ist auf jeden Fall besser als die dummen Tische zu decken und aufzuräumen.", meckerte Max über seine Aufgabe.
"Naja, wie man es nimmt. Ich kann überhaupt nicht kochen. Also würde ich lieber den Tisch decken, als die Bude abzufackeln."
Max lachte nur.
"Außerdem ist das besser, als die Duschen zu putzen. Bete dafür, dass du das nicht machen musst."
"Ja, da hast Recht."
Da es draußen ziemlich warm war und in unserer Bude sehr stickig, beschlossen Max und ich, dass wir uns einfach vor unserer Hütte hinsetzten und die Leute beobachteten.
"Aber ich hätte wohl Bock mit einkaufen zu gehen.", sagte Max.
"Warum?"
"Naja, ich denke man kann gut was mit hier her schmuggeln. Alkohol und sowas."
"Wenn sie unsere Koffer nicht nachgeguckt hätten, hätte ich etwas mitgenommen."
"Dito. Ich glaub das hätte jeder, wenn sie uns nicht von vornerein einen Brief geschickt hätten wo drin stand, dass sie es machen werden."
"Aber, wenn wir uns schlau anstellen, können wir vielleicht was hier reinschmuggeln."
"Also, ich bin dabei."
Mik
"Ich sags dir so wie es ist. Ralf muss mich hassen. Jedes Jahr krieg ich die gleiche beschissene Aufgabe.", meckerte Christian.
"Bro, ich will auch nicht mit dir tauschen.", lachte ich ihn aus.
Meine Aufgabe war eigentlich ganz in Ordnung. Ich durfte Einkaufen gehen. War echt chillig. Jedoch, war das auch eine Aufgabe, welche nur ein bis zwei Mal pro Woche erledigt werden musste. Also werde ich wohl entweder woanders aushelfen müssen oder den Stall bauen oder so was. Aber immer noch besser als die Toiletten und Duschen putzen zu müssen. Okay, ich sollte das nicht zu laut sagen, schließlich wechseln die Aufgaben ja jede Woche.
"Jo, Leute." Beni kam durch die Tür spaziert und setzte sich zu uns.
"Was machst du, denn hier?", fragte Christian.
"Mik hat mich angerufen."
"Stimmt doch gar nicht.", sagte ich.
"Wie ist dein Mitbewohner so?", fragte Christian.
"Keine Ahnung was ich von ihm halten soll. Er erzählt nicht so viel von sich und will glaub ich lieber allein sein. Soll mir recht sein, dann hab ich wenigstens meine Ruhe."
"Wie hieß er nochmal?"
"Ben."
"Ben und Beni saßen aufm Baum-"
"Fresse.", unterbrach Beni Christian. "Aber jetzt mal ehrlich, was habt ihr so erlebt in dem einem Jahr?"
"Jaa Mik, erzähl doch mal.", lachte Christian.
Ben schaute mich fragend an. "Hast du Scheiße gebaut?"
"Wann tut er das nicht?", gab Christian als Gegenfrage zurück.
"Joa stimmt wohl."
"War halt ne Prügelei.", sagte ich nur.
"Nur?", hakte Christian nach.
"Jetzt erzähl, Mik. Christian weiß es schließlich auch."
Beni kam mir plötzlich vor wie ein beleidigtes kleines Kind, welches kein Keks bekommen hat und nun eifersüchtig auch Christian ist.
"Okay, schon gut. Also ich war halt mit paar Leuten unterwegs. Halt zu unserem Spot, wo wir sonst auch immer sind und was trinken oder so. Eigentlich kennt diesen Spot auch keiner, weil der halt total versteckt ist, damit die Polizei uns da auch nicht findet, falls wir mal Kiffen oder sowas. Auf jeden Fall laufen wir da so hin und dann sind da so drei halbstarke Typen und meinen uns dumm anmachen zu müssen. Mit dem einen hatte ich schon mal Stress, weil er mir gestrecktes Gras verkaufen wollte zu einem viel zu hohen Preis. Ihr müsst wissen, ich hol mein Gras nur von nem Kumpel, weil ich da wenigstens weiß wo es herkommt. Und genau darum ging es auch. Diese Typen wollten wissen wo er das Gras anpflanzt und wollten das dann alles haben. Umsonst. Ich meinte dann halt, dass die ein Rad am Wandern haben und wir ihnen das Gras garantiert nicht geben. Sie fingen dann an uns zu bedrohen. Wir bedrohten sie zurück und plötzlich holten sie einfach Waffen raus."
"Echte?"
Ich schaute Beni mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Ne, Nerf Guns. Natürlich Echte. Und um uns das zu beweisen, haben sie direkt vor meinen Füßen ins Gras geschossen. Sie meinten, wenn wir ihnen nicht zeigen wo das Gras ist, schießen sie auf uns. Aber ich bin ja nicht dumm. Ich meinte zu ihnen, dass ich ihnen zeige wo das Gras ist, wenn sie ihre Waffen runternehmen, weil wir durch die Stadt müssen, die auf einem Samstagabend voll sein wird. Die Idioten stimmten mit ein und steckten die Waffen wieder ein. Als sie dann näher auf mich zukamen und mir folgen wollten holte ich mein Messer raus und stach zu."
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