Er bricht das Schweigen

Mik

Kostas hatte mich heute aus der Psychiatrie rausgeholt. Ich hatte zwar immer noch ein paar einzelne Sitzungen, diese waren aber ambulant und gingen auch nur eine Stunde.
Ich habe Kostas bereits erzählt, dass ich etwas mit Casper hatte, als wir nicht zusammen waren. Gott sei Dank hat er das sehr locker aufgenommen. 
"Ich bin froh dich wieder bei mir zu haben.", sagte ich leise und fing an Kostas Hals zu küssen. 
Jedoch stoppte ich schnell wieder in meiner Ausführung, da ich hörte wie ein Auto auf die Auffahrt fuhr. 
Ich seufzte. "Wer stört denn jetzt?"
"Hey, Mik, hab gehört, dass du wieder da bist. Ich hatte-"
Casper unterbrach sich selbst, als er Kostas sah.
"Was willst du?", fragte ich ihn und stand von der Couch auf.
"Warum bist du hier?", fragte Casper an Kostas gewandt.
"Überrascht was? Wir haben dein Spiel durchschaut.", meinte Kostas, welcher jetzt auch vom Sofa aufstand und sich neben mich hin stellte.
"Nein, nein, nein. Scheiße!" Casper fuhr sich zitternd durch die Haare. "Er bringt mich um. Ich bin tot. Scheiße..."
Casper sah plötzlich total bleich aus und war voller Angst.
"Was laberst du Casper?", fragte ich ihn.
"Er wird es herausfinden. Ich hab es verkackt, das wars."
"Wen meinst du?", fragte ich erneut.
"Er! Er ist-"
"Mein Dad?", fragte Kostas.
Casper blieb endlich stehen und schaute Kostas mit großen Augen an.
"Woher...?"
"Ich hab Beweise gefunden und konnte eins und eins zusammen zählen. Aber warum hast du so eine Angst vor ihm."
"Scheiße, weil er krank ist Kostas! Der Typ ist total krank! Er... er hat mich und die Anderen dafür bezahlt, dass wir euch auseinander bringen. Deswegen Mik, habe ich dich bestochen und wollte Geld von dir haben. Ich musste es weiter an ihn geben. Keine Ahnung was er mit dem Geld gemacht hat, aber er hat uns immer eine gute Summe gezahlt. Er wollte nicht, dass du mit einem Jungen zusammen bist Kostas. Er fand das widerlich. Er hat irgendwie herausgefunden, dass Mik und ich mal..."
"Was miteinander hatten."
"Ja... Nein! Er wusste, dass wir zusammen waren! Er hat das herausgefunden."
Scheiße! Was tat er da? Wie dumm ist er eigentlich? Das war jetzt gerade der schlechteste Zeitpunkt das zuzugeben.
"Moment.", meinte Kostas. "Du hast doch gesagt, dass ihr nur Sex miteinander hattet.", sagte Kostas an mich gewandt.
"Nein Kostas.", meinte Casper. "Das war meine Schuld. Mik und ich waren mal zusammen. Lange bevor er dich kannte. Es war mehr als Sex. Aber ich habe irgendwann gesagt, dass es nichts ernstes ist."
"Das hat mich verletzt.", hielt ich ihm vor. "Egal wie lange es her ist. Es hat mich verletzt, dass du gesagt hast, dass die Beziehung dir nichts bedeutet hat."
"Ich weiß. Deswegen haben wir die ganze Zeit über nur gesagt, dass es Sex war. Es war meine Schuld."
"Okay, aber darum geht es doch jetzt gar nicht.", sagte Kostas. "Also, Dad hat herausgefunden, dass Mik und du mal zusammen wart. Und dann?"
"Dann hat er gesagt, dass ich euch auseinander kriegen soll und ich könnte so Mik zurückgewinnen und würde dabei noch gut an Geld verdienen. Das klang so verlockend, dass ich mich drauf eingelassen habe. Doch als ich alle Leute zusammen hatte, die mir helfen sollten, fing er an die Kontrolle zu übernehmen. Er drohte uns. Er hat Waffen, verdammte Scheiße! Er hätte sie benutzt, wenn wir ihm nicht gehorcht hätten."
"Das macht keinen Sinn.", sagte Kostas. "Wenn du Mik zurückhaben wolltest, warum habt ihr dann das Haus in Brand gesetzt und wolltet uns umbringen?"
"Weil er uns bedroht hat. Er ist ausgerastet und meinte, dass ihm das alles nicht schnell genug geht. Er wollte, dass Mik stirbt und ihm war egal ob eure Freunde mit drauf gehen. Jedoch ist das alles schief gegangen. Es gab Brandschutztüren in diesem Haus. Die hat er extra einbauen lassen damit Kostas nicht Gefahr gerät. Aber irgendjemand hat die Türen aufgelassen..."
"Er wollte mich also nie umbringen?", fragte Kostas. 
"Nein, niemals. Er liebt dich. Das weiß ich.... Scheiße, warum erzähle ich euch das alles? Wenn er das erfährt dann.... Ich bin tot."
"Hey, Casper...", sagte Kostas ruhig, ging ein paar Schritte auf ihn zu und legte beruhigend eine Hand auf seine Schulter.
Wow, irgendwas war da zwischen ihnen. Ich konnte nicht beschreiben, was es war. Doch auf irgendeiner Ebene verstanden sie sich. Das sah man in ihren Blicken.
"Wir werden ihm nicht sagen, dass du uns gerade alles erzählt hast. Es bleibt unter uns."
"Nein... Warum tust du das? Warum haust du mich nicht in die Pfanne?"
Ich sah, dass sich in Caspers Augen Tränen bildeten. Ich hatte ihn noch nie so verzweifelt gesehen. Kostas Dad muss ihm echt Angst eingejagt haben.
"Weil ich weiß wie Scheiße mein Dad ist und ich weiß zu was er fähig ist. Wir werden nichts sagen, wenn mir hilfst."
Casper nickte nur leicht.
"Du sagst er hat Waffen?"
Wieder nickte Casper.
"Wo hat er die?"
"Ich weiß es nicht. Er hat sie immer dabei, aber ich weiß nicht wo er sie hinlegt."
"Okay... Also er gibt euch immer Geld? Versuch herauszufinden woher er dieses Geld kriegt."
"Er sagt, dass er Arbeiten geht."
"Weißt du wo?"
"Nein und ich weiß auch nicht als was."
"Versuch das herauszufinden. Vielleicht können wir das nutzen um ihn an die Polizei ausliefern. Nur die kleinste illegale Sache und er ist wieder drin. Und dir kann er dann nichts mehr anhaben."
"Okay... ich.... ich gebe mein Bestes. Und ihr sagt ihm nichts?"
"Versprochen."
"Danke Kostas."
Casper wandte sich an mich.
"Danke Mik."
Ich nickte ihm zu. Dann verschwand er mit schnellen Schritten nach draußen.
"Ich hab ihn noch nie so aufgelöst gesehen.", sagte ich verwundert.
"Ich auch nicht.", antwortete Kostas. 
"Vertraust du ihm? Also meinst du, dass das nicht wieder eine Masche ist?"
"Ich glaube nicht. Ich weiß wie mein Vater drauf ist und zu was er fähig ist. Casper stand unter Druck, sonst hätte er uns das niemals gesagt."
Ich nickte langsam.
"Ich hätte dir sagen sollen, dass Casper und ich zusammen waren...Er hat mich verletzt als er gesagt hat, dass es nie was Ernstes zwischen uns war."
"Babe, das ist okay. Ich nehme es dir nicht übel."
Kostas nahm mein Gesicht in seine Hände.
"Wirklich nicht."
"Nein." Er gab mir einen langen Kuss und ich merkte, dass ich ihn sehr vermisst habe.
Ich löste mich von ihm, nahm seine Hand in meine und zog ihn mit ins Bad.
"Im Krankenhaus und in der Psychiatrie waren die Duschen echt beschissen. Und ich kann mir nichts besseres vorstellen, als zusammen mit dir zu duschen.", sagte ich und biss mir auf die Unterlippe.
"Gute Idee, aber davor sollten wir die Eingangstür abschließen, bevor wir wieder unerwartet Besuch kriegen.", schlug Kostas vor. 
Die Haustür hatte keinen Schlüssel, sondern nur einen Schlossriegel, welchen man von innen vor die Tür schieben konnte. Nicht sehr sicher, reichte aber um ein wenig Privatsphäre zu haben.
Ich schmiss meine Sachen in eine Ecke und sprang schon mal unter die Dusche. Ich genoss das warme Wasser so sehr, dass ich nicht mal merkte wie Kostas wieder ins Bad kam.
Ich spürte plötzlich eine kräftige Hand an meinem Hals. Kostas schubste mich leicht gegen die Glaswand während er meinen Hals küsste. Immer wieder entlockte er mir ein leichtes Stöhnen.
"Kostas...", sagte ich stöhnend. "Ich will dich spüren."
Ich spürte wie Kostas lächelte, während seine Hand noch immer um meinen Hals ruhte. Er fing an meine Schulter zu küssen. Dann positionierte er sich und drang langsam in mich ein. Um an Halt zu gewinnen, drückte ich meine Hände an das Glas der Dusche. Auch Kostas fing an zu stöhnen, während er sich langsam in mir bewegte. Er legte seine Hände auf meine und fing an sich schneller zu bewegen. 
Irgendwann nahm er eine Hand von meiner Weg und griff nach meinen Haaren an welchen er leicht zog. Wir stöhnten immer lauter und unregelmäßiger, bis wir dann beide fast zeitgleich kamen.
"Ich liebe dich.", hauchte Kostas in mein Ohr.
"Ich dich auch."

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