Gleis 9¾

Ich hüpfte aufgeregt auf und ab. ,,Wann fahren wir los?" ,,Schatz, es ist erst 7:34 Uhr, der Hogwartsexpress fährt um 11 Uhr ab. Wir haben noch genug Zeit", sagte meine Mutter. Ein Wunder, dass sie dabei so ruhig bleiben konnte. Ich war schon um 5 Uhr aufgewacht und seit dem das reinste Nervenbündel. ,,Aber das dauert soo lange", beschwerte ich mich. ,,Nun, du kannst ja noch ein bisschen mit deiner Schwester reden. Sie muss bald zur Arbeit und kann dich nicht mit zum Gleis begleiten. Verabschiede dich doch schon mal bei ihr", schlug sie mir vor. Ich nickte und ging los. Dreamy tappste mir hinterher. An der Treppe nahm ich sie hoch, bevor sie sich noch verletzte.

Ich klopfte an die Tür. ,,Herein", rief sie von innen. Dreamy begann erfreut zu miauen, als ich die Tür öffnete. ,,Hey ihr beiden", begrüßte uns Nymph. ,,Hi, ich wollte mich nur von dir verabschieden" ,,Ja, ich muss in 10 Minuten los. Ich werde dich vermissen Nyx. Versprich mir, dass du dich oft bei mir meldest. Wenn ich zwei Wochen lang nichts von dir höre, dann komme ich persönlich nach Hogwarts. Und wenn es nötig ist, dann schleppe ich auch Mad Eye mit", sie hatte Tränen in den Augen. ,,Ich werde dich auch vermissen. Mach keinen Unsinn, während ich weg bin" ,,Ich doch nicht", behauptete sie. ,,Miau", machte Dreamy. ,,Dich werde ich natürlich auch vermissen, Dreamy", Nymph strich ihr über den Kopf, woraufhin sie zu schnurren begann. ,,Ich hab euch lieb" ,,Komm schon her, Nyx", meine Schwester nahm mich in den Arm. Nun musste auch ich anfangen zu heulen. ,,Nyx", sagte sie sanft, ,,ich muss jetzt los" Ich nickte. ,,Du müsstest mich loslassen", stellte sie lächelnd fest. ,,Und wenn ich nicht will?", fragte ich. ,,Dann hab ich ein Problem" Ich löste mich von ihr. ,,Tschüs kleine Schwester. Du schreibst mir doch heute noch, oder?", versicherte sie sich. ,,Ja, natürlich, du musst doch wissen, in welches Haus ich eingeteilt werde", ich zwinkerte ihr zu. ,,Oh ja, das musst ich", auch sie zwinkerte mir zu. ,,Okay, dann... tschüs große Schwester" Wir umarmten uns nich einmal kurz, dann apparierte Nymph und Dreamy und ich blieben alleine im Zimmer zurück.

Die nächsten Stunden verbrachte ich damit, meinen Koffer zu überprüfen. Ich wollte ja nichts vergessen. Außerdem begann ich die Geschichte von Hogwarts zu lesen. Und dann war es endlich soweit. Wir reisten zum Bahnhof Kings Cross. Vor dem Gebäude waren überall Menschen. Ich konnte nicht sagen, ob es Zauberer oder Muggel waren. Vor uns stieg ein kleiner Junge mit Brille und schwarzem Haar aus einem Auto. Er holte einen Köffer aus dem Kofferraum und, zu meinem Erstaunen, einen Käfig, in dem eine hübsche Schneeeule saß. Das war kein Muggel, da war ich mir sicher. Ich hatte keine Zeit, mich kurz mit ihm zu unterhalten, da meine Eltern mich weiter schleiften. Aber, wenn der Junge auch ein Zauberer auf dem Weg nach Hogwarts war, dann würde sich früher oder später sicher eine Konversation ergeben.
Wir blieben schließlich vor einer Mauer stehen. Der Eingang zum Gleis 9¾. Zuerst blickte sich mein Vater um und lief auf die Mauer zu. Er verschwand. Als nächstes liefen meine Mutter und ich darauf zu. Ich schloss meine Augen. Als ich sie wieder öffnete. War ich überrascht. Unmengen an Hexen und Zauberern liefen umher. Wir versuchten uns zum Zug durchzukämpfen. ,,Schaffst du den restlichen Weg alleine, Schatz?", fragte Mum. Ich nickte. Mir war klar, warum sie nicht weiter vor wollte. Dort standen die Malfoys. Wir verabschiedeten uns mit einer langen Umarmung. Dann verschwanden meine Eltern in der Menge und ich blieb allein zurück. Da ich hier niemanden, außer natürlich meinem Cousin, kannte entschied ich mich, mir im Zug ein Abteil zu suchen, bevor alle besetzt waren. Anscheinend hatten andere dieselbe Idee gehabt, wie ich. Viele Abteile waren besetzt. Ich suchte mir ein leeres. Dort hievte ich meine Koffer auf die Gepäckablage. Plötzlich wurde die Abteiltür aufgeschoben. Ein Mädchen mit blonden Haaren kam herein: ,,Ist hier noch frei?", fragte sie. ,,Ja, setz dich doch", ich rückte ein bisschen zur Seite. ,,Danke", sie lächelte mich an, ,,Ich bin übrigens Hannah Abbott" ,,Freut mich. Ich bin Nyxia Tonks", stellte ich mich vor. ,,Interessanter Name" ,,Ja, meine Schwester heißt Nymphadora" Sie nickte.,,Das hier ist übrigens Dreamy", stellte ich das Fellknäul vor, welches sich auf meinem Schoß eingerollt hatte und schlief. Die Abteiltür wurde ein weiteres Mal aufgeschoben. Dieses Mal trat ein Mädchen mit buschigen braunen Haaren ein: ,,Kann ich mich zu euch setzen? Die anderen Abteile sind belegt", wollte sie wissen. ,,Natürlich", antwortete ich großzügig. ,,Ich bin Hermine Granger", sagte sie. ,,Ich heiße Hannah Abbott", sagte diese. ,,Und mein Name ist Nyxia Tonks", stellte ich mich vor. Wir redeten eine Weile über dies und das. Irgendwann, um die Mittagszeit, kam eine Hexe mit einem Imbisswagen. Hannah und ich kauften uns Schokofrösche, Hermine eine Kürbispastete und einen Lakritzzauberstab. Dabei stellten wir fest, dass wir beide eine Leidenschaft fürs Sammeln von Schokofroschkarten hatten. Ich öffnete eine Verpackung. Sofort sprang der Frosch heraus, an die Scheibe. Dreamy, die wieder wach war, sah das und sprang fröhlich hinterher. ,,Nicht schon wieder", sagte ich mitleidig und hob die kleine Katze wieder hoch. Sie begann zu schnurren. ,,Du bist unverbesserlich", sagte ich zu ihr, doch sie schien wieder eingeschlafen zu sein. ,,Hi, ich möchte euch ja nicht stören, aber könntet ihr mir vielleicht helfen meine Kröte Trevor zu suchen. Sie ist mir entwischt. Mein Name ist Neville Longbottom", bat uns ein Junge schüchtern. Er war in unserer Tür aufgetaucht. ,,Auf jeden Fall", stimmte ich zu, nachdem wir uns ebenfalls vorgestellt hatten. Auch Hannah und Hermine wollten helfen. So teilten wir uns auf und suchten nach der Kröte. Vor mir lief Hermine: ,,Du gehst in das Abteil links und ich gehe nach rechts", sagte sie. Ich nickte. Hermine verschwand in Abteil und ich blickte schnell herein. Da saß doch der Junge von vorhin. Ich sah auf seine Stirn einen merkwürdigen Schatten. Aber vielleicht war das gar keine Schatten, sondern eine Narbe. War das da drinnen etwa Harry Potter? ,,Was ist denn so Spannendes da drinnen?", sprach mich jemand von hinten an. Ich fuhr herum. Vor mir stand zwei Jungs, Zwillinge um genau zu sein, mit rotem Haar und Haselnussbraunen Augen. ,,Ich..also..", stammelte ich. ,,Hey, ist gut", sagte nun der Andere, ,,Wir werden Ron schon nicht sagen, dass du ihn beobachtet hast. Das wäre nicht gut für sein Ego" ,,Wer ist Ron?", fragte ich verwirrt. ,,Der Junge mit den roten Haaren da drinnen. Er ist unser kleiner Bruder", erklärte einer der beiden. Plötzlich starrten mich beide überrascht an. ,,Was ist? Hab ich was zwischen den Zähnen?" ,,Nein, deine Haare. Sie waren gerade noch braun und...jetzt sind sie rot...feuerrot", stellte der eine fest. Oh Mist. Ich hatte mich extra für braune Haare entschieden, um nicht aufzufallen und jetzt das. Ich nahm eine Strähne zwischen meine Finger und betrachtete sie: ,,Ich würde eher sagen Erdbeerrot" ,,Da gibt's Unterschiede?", fragte der eine. ,,Ja. Es gibt nicht nur einen Rotton", belehrte ich ihn. ,,Und wie machst du das?", wollte der andere wissen. ,,Ich bin ein Metamorphmagus", erklärte ich stolz. ,,Wie heißt du eigentlich?" ,,Ich bin Nyxia Tonks. Und ihr seid...?" ,,Fred und George" ,,Gut, habt ihr vielleicht eine Kröte gesehen?", fragte ich hoffnungsvoll. ,,Meinst du die?", fragte der Zwilling, der sich als Fred vorgestellt hatte. Ich bejate. Die Kröte saß auf seiner ausgestreckten Hand. Trevor sah mich teilnahmslos an und sprang plötzlich, ohne Vorwarnung, in mein Gesicht. Die Zwillinge konnten nicht mehr vor Lachen. Ich brauchte einen Moment, um mich zu beruhigen, dann verabschiedete ich mich von den beiden und brachte Trevor zu seinem Besitzer, Neville Longbottom zurück. Hannah, Hermine und ich erzählten uns von unseren Erlebnissen. Auch sie mussten lachen. Es stellte sich heraus, dass der Junge, neben Ron, tatsächlich Harry Potter war. Das wird eine aufregendes Jahr werden. ,,Wir sollten unsere Umhänge anziehen, wir sind gleich da", sagte Hermine und wir zogen uns an.

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