7. Kapitel

Eleanor

Ich musste wohl auch eingeschlafen sein, den ich spürte weiche Lippen auf meine als ich aufwachte. Ein angenehmes kribbeln durchfuhr mein Körper und wie automatisch entstand ein kleines lächeln auf meinen Lippen. Wie ich es liebte so geweckt zu werden, auch wenn es hieß, die Ruhe zu verlassen...

„Aufwachen El, wir sind gerade gelandet", flüsterte Louis gegen meine Lippen, ehe er sich aufrichtete und nun vor mir stand. Ich fuhr mir einmal über mein Gesicht und kämmte schnell mit meinen Fingern durch meine Haare. Ich wusste auch ohne, dass ich in einen Spiegel geschaut hatte, dass sie kreuz und quer standen.

„Ich bin ja schon wach", sagte ich, gähnte kurz und erhob mich dann von meinen viel zu bequemen Sitz. Eigentlich durften solche Sitze gar nicht existieren. Sie machten einen faul und müde. Das einzige guten an ihnen war, das man so, lange reisen überstehen konnte, ohne am nächsten Tag nicht mehr aufstehen zu können...

Louis stand immer noch vor mir, hatte sich keinen Millimeter bewegt und grinste mich an. Misstrauisch schaute ich zu ihm auf. So war er eigentlich nicht. Er musste sich immer in Bewegung halten. Er war schon von Natur aus so. Was hatte er nur?

Als er immer noch grinste und nicht auf die Idee kam, mich aufzuklären, fragte ich ihn: „Was ist passiert?"

„Naja weißt du...", fing er an, senkte leicht seinen Kopf nach unten und blickte dabei dennoch in meine Augen. Oh nein, was kam jetzt?!

„Ich hatte keine Lust meine Schuhe wieder anzuziehen, deswegen –", fassungslos sah ich ihn an. Das war jetzt nicht sein ernst.

„Oh nein!", brachte ich fast zwei Oktaven zu hoch heraus. Er grinste mich nur spitzbübisch an.

„Nein, nein, nein. Das kannst du vergessen!", sagte ich und diskulierte wild mit meinen Händen vor seinem Gesicht herum.

„Oh doch El", sagte er und grinste einfach weiter. War das die Strafe für die Wasserattacke heute früh?

„Nö", ich streckte ihm die Zunge raus und versuchte mich aus dem Staub zu machen. Tja, die Betonung lag auf 'versuchte'. Louis hieße nicht Louis, wenn er mich nicht versuchen würde aufzuhalten und das tat er.

Viel zu schnell spürte ich seine starken Arme um meinen Bauch, die mich davon abhielten aus dem Flugzeug zu steigen.

„Hilfe", schrie ich, musste dabei aber lachen.

„Hier geblieben", erklang Louis gespielt strenge Stimme nah an meinem Ohr. Aber ich ignorierte sie. Wenn er selbst nicht so lachen würde, würde ich es mir vielleicht überlegen auf ihn zu hören aber so...

„Das kannst du vergessen", schrie ich, drehte mich in seinen Armen und drückte meine Lippen auf seine. Ich kannte Louis einfach zu gut. So kannte ich seine Stärken und zu seinen Bedauern auch seine Schwächen.

Und diese nutze ich gerade Schwarmlos aus.

Langsam begann ich meine Lippen auf seine zu Bewegen und Louis machte mit. Ich spürte wie er sich mehr und mehr in den Kuss fallen ließ. So dauerte es nicht lange bis er, wie ich erwartet hatte, seine Arme um meinen Körper lockerte. Ich brauchte meine ganze Kraft, um den Kuss zu beenden, mich umzudrehen und los zu rennen. Oder in meinen Fall zu stolpern. Ich war von Natur aus leider sehr tollpatschig, was in solchen Situationen total ungünstig war.

Doch durch ein Wunder, schaffte ich es bis zum Ausgang. Dort wäre ich fast mit Mason zusammen gestoßen, der wahrscheinlich schauen wollte, wo wir blieben. Den als ich meinen Blick zum warteten Van schweifen ließ, sah ich schon alle drin sitzen.

Ups...

Mir blieb keine Zeit irgendeine Entschuldigung zu Mason zu murmeln, da ich Louis hinter mir hörte.

„El!", schrie er wie ein kleines schmollendes und trauriges Mädchen zugleich. Meine Mundwinkel zogen sich nach oben. Ich wusste ganz genau, wie Louis Gesicht gerade aussah.

Er hatte die Augenbrauen leicht zusammen gekniffen und seine Unterlippe leicht nach vorne geschoben.

Zu oft, durfte ich diesen Gesichtsausdruck schon erleben und jedes Mal hatte ich Bauchschmerzen vor Lachen danach. Wir ärgerten uns zu gerne gegenseitig. Ein kichern kam über meine Lippen, während ich die Treppen runter raste. Als ich wieder festen Boden unter meinen Füßen hatte, blieb ich abrupt stehen. Schnell drehte ich mich um. Bei Louis kann man nie wissen.

Dieser stand an der obersten Treppenstufe und schaute zu mir nach unten. Seine Augen glitzerten. Das hieß nur eins: er hatte einen seine berühmten Einfälle.

Mason stand immer noch wie vom Blitz getroffen vor dem Eingang und schaute abwechselnd zu mir und zu Louis.

Dieser hatte natürlich nicht seine Schuhe angezogen, sondern stand in Socken dort. Es sah lustig aus, wie er da so stand, aber nicht lange, denn schon war er wieder in Bewegung.

In Bruchteil einer Sekunde war Louis auf Masons Rücken gesprungen und klammerte sich an ihn fest. Mason war im ersten Moment überrascht, brauchte ein bisschen um sein Gleichgewicht wieder zu finden und dann Louis die Treppen runter zu tragen.

„Hüha", rief Louis und grinste über beide Ohren. Er dachte doch jetzt nicht wohl ernsthaft Mason wäre sein Pferd, oder doch?

Ich schüttelte meinen Kopf und lag fast auf dem Boden vor Lachen. Typisch Louis. Hinter mir aus dem Van hörte ich es ebenfalls Lachen. Sie hatten wohl alles mitbekommen. Besonders Nialls Lachen hörte ich heraus. Es war das lauteste, was zu mir drang.

Endlich waren die zwei sicher unten angekommen und kamen nun auf mich zu.

„Tja El, ich glaube du kommst nicht drum herum, mir meine Schuhe anzuziehen. Und dieses Mal war ich noch gnädig mit dir. Nächstes Mal...", er sprach den Satz nicht zu Ende. Ich grinste ihn nur weiter an. Ich konnte ihn heute nicht ernst nehmen. Louis sollte man im allgemeinem auch nicht ernst nehmen. Was in manchen Situationen ziemlich praktisch war...

„Ich meine das ernst!", sagte er und drohte mir mit dem Finger. Wenn er dabei nicht ein glitzern in den Augen gehabt hätte, – was mir eindeutig zeigte, dass er nur Spaß machte – hätte ich ihn ernst nehmen können. Aber so nicht.

Mason ging weiter zum Van und setzte Louis da ab.

„Danke Mason", sagte Louis und streichelte ihm kurz über seine Wange. Er spielte immer noch...

Dieser brummte nur und rannte nochmal schnell zum Privatjet der Jungs. Louis hatte natürlich seine Schuhe vergessen, die wahrscheinlich immer noch an seinem Platz standen und dort seelenruhig warteten.

„Hey Jungs, lange nicht gesehen", begrüßte ich die Rasselbande, die dank des circa sechzig Minuten Schlafes, wieder voller Energie steckten.

„Hey", kam es im Chor zurück und ich setzte mich neben Louis im Auto hin. Sofort hatte er wieder seine Hand an meinen linken Oberschenkel und grinste mich von der Seite an.

„Vergiss es Louis!", sprach ich zu ihm, verschränkte meine Arme vor meiner Brust und lehnte mich zurück.

Kurze Zeit später, tauchte Mason mit Louis Schuhen auf und wir konnten endlich losfahren.

Als wir an dem riesigen Stadion ankamen, hatte Louis es immer noch nicht geschafft mich umzustimmen und musste es – nach dem Machtwort von Preston – selber machen. Louis hatte nur geschmollt und mich die ganze Zeit in die Seite gezwickt.

Zu dem Backstage Bereich innen, gehörte auch ein Außenbereich dazu, wo die Fans nicht hinkonnten, somit gab es keine Komplikationen während wir ausstiegen.

Die Fans hörte man natürlich trotzdem, aber wir sahen sie nicht. Die Sicht auf die Zäune und Mauern – die uns abgrenzten – wurden mit Bussen und LKWs verdeckt.

Die ganze Zeit hielt Louis meine Hand. Wir gingen gerade durch einen eintönigen weiß-grauen Flur, als wir alle eine allzu bekannte Stimme hörten.



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