37. Kapitel
„Schaffen wir sie hier raus! Die Fans werden schon aufmerksam!", die Stimmen um mich rum, drangen nur noch gedämpft zu mir durch, dennoch konnte ich sie aus einen unerklärlichen Grund wahrnehmen. Meine rechte Hand umklammerte immer noch den Stuhl und ich stand nur, weil Mason mich kein einziges Mal losgelassen hatte, seitdem ich fast zusammengebrochen wäre. Meine Beine trugen mein Gewicht schon lange nicht mehr.
„Das wird sie niemals in diesen Zustand schaffen, du siehst doch, dass sie fast Ohnmächtig wird!", hörte ich die fassungslose Stimme von Lottie, die anscheinend noch neben mir stand. Trotz des Lärmes, was weiterhin im Stadion herrschte, hörte ich ihre Besorgnis heraus und das machte mich in einer gewissen Weise fröhlicher, als es mir gerade wirklich ging.
„Wenn ich sie jetzt hochhebe, wird morgen eine fette Schlagzeile auf jeder verdammten Zeitung stehen: 'Louis Tomlinsons Freundin, ohnmächtig auf dem Konzert in Belfast. Nimmt sie etwa Drogen?', oder was weiß ich! Ich habe keine Lust mir das Theater anzuhören und jetzt hilf mir bitte, um sie hier gehend rauszubringen, sonst bringt mich Louis nachher um", die Stimmen wurden stets leiser und ich hatte keine Orientierung mehr. Der Lärm wurde immer unerträglicher und ich dachte ich würde erdrückt werden. Ich fühlte mich in diesen Moment so schwach und nutzlos. Zudem vermisste ich Louis Nähe. Aber dieser stand immer noch unwissend auf der Bühne mit seinen Freunden und gleichzeitig Brüdern und sang seinen Traum. Und das wollte ich ganz sicher nicht zerstören, nur weil ich einen kleinen Zusammenbruch hatte. Aber wie ich Louis kannte, würde er es wieder schlimmer machen, als es war.
Keine Sekunde später, spürte ich Lotties Arm, um meinen. Sie stützte mich, auch wenn man es von außen, vielleicht erst auf dem zweiten Blick sah. Währenddessen hielt mich Mason immer noch an den Schultern fest und gab mir das Gefühl, gehalten zu werden. Denn wenn er dies nicht täte, läge ich schon längst auf dem Boden...
„El, lass den Stuhl los, wir bringen dich hier raus", hörte ich die sanfte Stimme von Lottie ganz nah an meinem Ohr, die ihre Hand auf meine Finger gelegt hatte.
Dank mir, kamen wir nur langsam durch die paar Reihen. Ich hatte zum größten Teil meine Augen geschlossen und hing in den haltenden Armen. Meine Beine wollten mein Gewicht einfach nicht mehr tragen. Ich musste ein schreckliches Bild abgeben, aber das war mir in diesen Moment egal. Leider bekam ich trotz meinem Zustand mit, wie paar Fans auf uns aufmerksam wurden und unseren Trupp kritisch beäugten. Sie starrten uns regelrecht an und hielten dabei immer noch ihre Handys in die Luft. Die Bühne die sie vorher aufgenommen hatten, war nun verschwunden und stattdessen war meiner Selbst aufgetaucht. Ohne Erfolg wollte ich mein Rest Würde behalten und versuchte mich aufzurichten, aber als ich das Tat, flimmerte mein eh schon schlechtes Sehfeld gefährlich.
Konnten sie nicht einmal respektvoll sein?! Sie sahen doch alle, dass es mir nicht gut ging. Jeder war mal krank, aber anscheinend durfte ich das an Louis Seite nicht sein. Wieso war ich einfach nicht im Backstage Bereich geblieben? Vor Verzweiflung und Erschöpfung kullerte mir eine Träne aus meinem linken Auge und ich kniff sie wieder zusammen. Hoffentlich hatte das keiner gesehen. Noch nie hatte ich so einen dermaßenen Zusammenbruch von mir erlebt und war selber von mir erschrocken. Gleichzeitig musste das ausgerechnet noch ein öffentlicher Ort. Aber ich wusste nicht, was morgen oder sogar schon in wenigen Minuten auf mich zukam.
Als die schwere Tür hinter uns zufiel spürte ich, wie sich eine Hand an meinen Rücken legte und eine zweite unter meine Kniekehlen schob. Sanft wurde ich hochgehoben und das keine Sekunde zu früh, denn alles wurde um mich herum schwarz.
„Louis, es war nur der Kreislauf. Beruhig dich, es geht ihr gut", hörte ich Masons aufgebrachte Stimme, der anscheinend versuchte meinen Freund zu beruhigen. Aber so wie es sich anhörte, brachte es nichts. Ich kannte Louis und wusste wie er reagierte, wenn es einer seiner Mädchen nicht gut ging. Egal ob es nur physisch oder psychisch war. Er machte sich immer sorgen und malte in seinem Kopf ganze Horrorstreifen aus. Das konnte ich schon selber mehrmals miterleben. Einmal war Fizzy krank. Louis war zu der Zeit zum Glück in London. Somit hatte er sofort sein Zeug gepackt und war zu ihr gefahren. In solchen Sachen war er nicht das Kind, was er oftmals war, sondern eine erwachse und verantwortungsvolle Person.
Das Konzert musste schon vorbei sein. Mein Untergrund worauf ich lag, war weich und ruhig. Moment! Wieso waren wir nicht in einem Auto und fuhren schnellst möglich vom Stadion und den Fanmassen weg?
Nach einem Konzert, brachen meistens alle in Hektik aus. Die Jungs mussten immer so schnell wie möglich vom Stadion verschwinden und dass bevor die Fans rausströmen. Denn sonst kann es zu Komplikationen kommen und das wollte keiner.
„Was ist, wenn innere Schäden endstanden sind?", ich spürte einen leichten Druck an meiner rechten Hand und ein paar Finger, die mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr strichen. Auch wenn ich noch nicht ganz da war, wusste ich was Louis mit 'inneren Schäden' meinte – nur wussten es nicht die anderen.
„Louis, nochmal. Sie wurde nur Ohnmächtig. Sie hatte keinen Autounfall und auch kein Trauma. Seit wann bist du denn so angespannt?", auf diese Frage antwortete er nicht und ich hatte das starke Gefühl, als würde er mich ansehen.
Langsam schlug ich meine Augen auf, blinzelte kurz, da mich das helle Licht blendete und sah in die Gesichter von Louis, Mason, Lottie und den restlichen Jungs. Und alle sahen mich besorgt an. Obwohl in Louis Augen sah ich noch was anderes. Es war das Wissen, was uns verband, dennoch wusste ich es nicht zu deuten.
„El, endlich. Geht es dir gut? Hast du schmerzen?", kam es sofort aus seinem Mund geschossen.
„Ja, alles gut", kam es leise von mir und langsam setzte ich mich auf. Dabei fiel ein nasser Waschlappen von meiner Stirn, den ich gar nicht bemerkt hatte. So schnell, dass ich gar nicht schauen konnte, hatte Louis sich das Stück Stoff geschnappt und von meinem Schoss genommen. Lottie reichte mir derweile eine Glas mit Wasser und gierig – als hätte ich seit zwei Tagen nichts getrunken – trank ich es aus. Das kühle Nass, tat mir gut und ich hatte das Gefühl, wieder lebendig zu werden.
„Danke", brachte ich leise heraus, aber sie wank nur ab.
„Vielleicht solltest du zum Arzt gehen und deinen Gesundheitszustand untersuchen lassen. Gestern hast du dich übergeben und heute bis du umgekippt", meinte Harry und sein besorgter Gesichtsausdruck hatte sich nicht geändert. Eigentlich sollte er sich freuen, schließlich war heute der Geburtstag seiner Mutter. Soweit ich von ihm wusste, hatte er sie heute schon ziemlich früh angerufen und ihr alles Gute gewünscht. Und auch wir anderen, hatten ihr eine kurze Nachricht geschrieben.
„Ich war schon beim Arzt", kam es unüberlegt aus mir raus. Es war ein Reflex, den ich nicht verhindern hätten können.
„Und?", fragten Lottie und Harry gleichzeitig. Mist, vielleicht hätte ich einfach nein sagen sollen, aber jetzt war es zu spät. Unsicher sah ich zu Louis, der mittlerweile auch auf dem Sofa saß und meine Beine auf seinen Oberschenkeln liegen hatte. Gleichzeitig spielen seine Finger wieder mit meinen und das machte meine aufkommende Nervosität nicht besser. Stattdessen verschlimmerte er sie mit seinen schnellen kleinen Bewegungen nur noch mehr. Aber bei ihm schien es nicht anders zu sein. Louis atmete tief durch und sah mir tief in die Augen. Ich wusste, dass er es jetzt sagen wollte und ich bin froh, dass er das tat. Schließlich hatte ich es schon einmal ausgesprochen und unsere Eltern standen auch noch auf dem Programmpunkt. Oh Gott, wie sie nur reagieren werden? Jay, meinte ja vor ungefähr zwei Monaten, dass wir uns mit einem eigenen Kind Zeit lassen sollten. Damals konnte ich es mir nicht vorstellen – jetzt war ich schwanger und Glücklich darüber. Ich hatte ein Teil von Louis in mir und dieses Gefühl war unbeschreiblich. Das Kind war eine Mischung aus uns beiden und verband uns damit für immer.
„El ist nicht krank", mit diesen Satz wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ein letztes Mal sah Louis mich an, drückte leicht meine Hände und schaute dann zu den anderen, die sich um uns rum bequem gemacht hatten. Lottie saß mit auf dem Sofa, direkt neben Louis. Harry, Niall und Liam hatten es sich auf dem Boden gemütlich gemacht – soweit man das nur mit einem Kissen tun konnte und Mason stand mit verschränkten Armen an der Tür.
Doch bevor Louis unser kleines Geheimnis den anderen mitteilen konnte, ging die andere Tür zum Styling-Raum auf und Lou kam mit Lux rein.
„Oh Volksversammlung, was habe ich wichtiges verpasst?", fragte Lou mit aufgeregter Stimme, setzte Lux ab, die sofort auf Harrys Schoss platz nahm und stellte sich neben Niall, der meinem Kopf am nächsten war.
„Noch nichts. Louis wollte uns gerade Aufklären, wieso es El so schlecht geht", meinte Liam. Louises Kopf schnellte zu mir und sah mir in die Augen. Fragend zog sie eine Augenbraue hoch und ich nickte leicht. Ich wusste genau, was sie meinte. Sie war schließlich die Person, die mich erst auf die Idee gebracht hatte, dass ich es nachprüfen sollte.
Ein Lächeln huschte über ihre Lippen und ihr Blick legte sich auf meinen Bauch.
„Sie ist schwanger", brachte Louis in diesen Moment seinen Satz zu Ende und somit die Sache auf den Punkt. Wir blickten in überraschte Gesichter. Keiner hatte anscheinend mit so einer Nachricht gerechnet. Aber das war auch kein Wunder...
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