35. Kapitel

Eleanor

„Was nein!", ich riss meinen Kopf von Louis Brust hoch und sah ihn mit schreck geweiteten Augen an. Mein Herz raste und ich spürte einen gewaltigen Stich im Herzen. Obwohl, stich konnte man es nicht mehr nennen. Es war wie ein Schwert, was langsam durch meinen Körper gebohrt wurde...

Wie kam er denn jetzt darauf?

Meine Gedanken fuhren Achterbahn, anders konnte ich das Chaos in meinem Kopf nicht beschreiben. Als Louis am letzten Dienstag meine beste Freundin angerufen hatte, kam er mir vor wie ein Engel. Ich wollte nicht mit zum Perfect-Videodreh, da ich dringend mit einer Freundin reden musste. Megan war die beste Gesprächspartnerin, besonders bei Problemen und somit ließ ich mich schlussendlich auch breitschlagen.

Sie hatte nicht schlecht geschaut, als ich ihr dann zwei Tage später davon erzählt hatte. Wir hatten lange darüber gesprochen: Was ich jetzt machen sollte, wie ich es Louis am besten sagte - ohne das er an die Decke ging, und womöglich, das machte, was er gerade von mir dachte und wie meine oder auch unsere Zukunft aussah.

Es wurde sogar so lange, dass ich erst spät in das Hotel von den Jungs und somit zu Louis kam. Ich hatte ihn über den ganzen Tag vermisst, auch wenn es nur ein paar Stunden waren. Aber dies hatte mir schon gereicht. Es war wie als würde ich nach Hause kommen, sobald Louis mich in seine Arme zog.

Auch wenn ich es versucht hatte zu verstecken, war ich fertig mit der Welt gewesen und ganz sicher nicht bereit, über das zu reden, auch wenn es Louis mehr als verdient hätte.

Wie lange wusste ich es schon und er nicht? Eindeutig zulange. Aber die letzten Wochen, ging es nicht. Ich bekam es einfach nicht über meine Lippen und auch jetzt, weigerte sich irgendwas in mir. Ob es nur die Angst war oder was anderes, konnte ich nicht sagen. Dafür saß es zu tief.

„Oh mein Gott, El. Du weißt nicht, wie sehr mich das beruhigt", er schlang seine Arme noch fester um meinen Körper und hielt mich einfach nur fest. Ich küsste ihn auf seine Brust, seinen Hals, alles was ich erwischen konnte, ohne mich groß bewegen zu müssen und war dabei selber erleichtert, dass dieses Missverständnis aus der Welt war. Wie ich es hasste, wenn etwas zwischen uns stand und doch hatte ich es die letzte Zeit selber getan. Ich hatte mit Louis nicht über das geredet, was mich gerade die ganze Zeit beschäftigte und doch hatte er mir vertraut. Er hatte es die ganze Zeit gewusst, das ich ihm was verheimlichte, und doch hatte er zu mir gehalten, hatte sich um mich gesorgt und so viel wie nur möglich mit mir verbracht. Ich wollte gar nicht wissen, was er den ganzen Monat über gedacht haben musste und deswegen war ich doppelt so Glücklich, dass er immer noch bei mir war...

Wie sehr ich seine Umarmungen liebte. Sein Duft, was schon die ganze Zeit in meine Nase stieg, wurde noch intensiver und ich schloss genießerisch meine Augen.

Kurz ließ ich mich fallen, bis mir einfiel, dass ich ihm eigentlich noch was sagen musste und das nicht für diesen Moment, sondern für unsere Zukunft. Ob alleine oder nicht, wird sich zeigen.

Aber wieso sollte er sich trennen? Wir hatten so viel gemeinsam überstanden...aber es war doch noch was anderes - Stopp!

Ich atmete noch einmal tief durch, gab mir einen Ruck und richtete mich auf. Dies wurde durch Louis Umarmung aber verhindert, sodass ich erstmal wieder in meine alte Position zurück schnellte. Aber als er merkte, dass ich mich aufsetzen wollte, ließ er mich sofort frei. Seine Augen verfolgten jeder meiner Bewegungen und ließen mich nicht mehr los. In ihnen lag sowas wir Hoffnung und Unsicherheit zugleich.

Wie würde ich reagieren, wenn es genau andersrum wäre? Aber um das weiter zu analysieren hatte ich erstens keine Zeit und zweites momentan nicht den Kopf dazu.

Ich setzte mich im Schneidersitz vor ihm hin und sah ihn in die Augen. Er selber, hatte sich ebenfalls in eine aufrechte Position gebracht und sah mich immer noch an. Sein Blick lag so intensiv auf mir, dass ich meinen Kopf senkte.

Was mach ich denn jetzt nur? Die Zweifel und die Panik überfielen mich wieder und ich fuhr mir mit beiden Händen durch meine Haare. Wie sollte ich es nur am besten Ausdrücken? Um Himmels willen, ich war noch nie in so einer Situation wie diese! Wie brachte man das einem am besten bei?

„El, was auch immer du mir sagen musst, sprich es endlich aus. Du quälst dich doch nur selber und mich langsam mit. Ich kann nicht mehr mit ansehen, wie du dich innerlich fertig machst. Was ist es El? Wenn du dich nicht von mir trennen willst - wobei ich darüber sehr, sehr froh bin, weil ich wüsste nicht wieso, du es getan hättest, denn ich liebe dich... - was ist es dann?", verzweifelt - so wie ich - sah ich seine Finger, die er knetete, sodass sie schon weiß wurden.

Ich schaute zu ihm hoch und ließ meine Hände in meinen Schoss fallen. Ich fühlte mich so fertig, als könnte ich direkt einschlafen. Aber ich wollte nicht wieder eine Ausrede erfinden. Viel zu oft, musste ich das die letzte Zeit machen. Wie sonst, sollte ich mein Geheimnis verstecken?

„Was ist, wenn du dich von mir trennen willst, wenn du es weißt?", fragte ich ihn und meine Stimme klang alles andere als fest.

„Ich wüsste keinen Grund, der dies veranlagt. Außerdem liebe ich dich zu sehr, als das ich das könnte"

Äußerlich schmolz ich dahin, hatte sogar ein kleines Lächeln auf den Lippen, aber innerlich kam die Angst. Das sagte er jetzt, wo er noch im Unwissen war! Was würde er sagen, wenn er es weis?

Aber dieses Lächeln gefror sehr schnell, als mir klar wurde, dass ich es jetzt sagen musste. Noch einmal betrachtete ich ihn, als unwissende Person. Ich ließ meinen Blick über seinen ansehbaren Körper gleiten und erinnerte mich dabei, an die Zeiten, wo ich seiner Haut so nah, wie kein anderer war. In meinen Körper begann sofort eine Glut zu entstehen und ich musste mich zusammen reißen, nicht seine Hand zu schnappen und sie festzuhalten. Auch wenn wir nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren, waren es doch zu viele. Ich wollte ihn so nah wie möglich sein...

Und wieder erwischte ich mich dabei, wie ich Zeit schinden wollte. Aber es brachte nichts. Es musste endlich gesagt werden. Ich war es so leid!

„Du wirst Vater", als ich die Worte raus hatte, sah ich ihm direkt ins Gesicht. Vergessen war der intensive Blick von ihm, der mich sogleich fesselte. Ich wollte seine Reaktion unbedingt sehen, sie mitbekommen, damit ich mich später immer wieder an diesen Moment erinnern konnte. Egal wie es jetzt ausging, ich wollte die Person die ich über alles liebe, dem ich alles anvertrauen konnte - auch wenn es manchmal seine Zeit brauchte, so wie in dieser Situation - ein letztes Mal ansehen. Ich wusste nicht, was mich durchfloss - ob es die Erleichterung war oder was anderes - aber es fühlte sich verdammt gut an. Dieses befreiende Gefühl, es endlich gesagt zu haben, wenn man es solange vor der wichtigsten Person in seinen Leben, geheim gehalten hatte, war berauschend. Aber als der innere Rausch langsam abflaute, kam urplötzlich die Unsicherheit und Angst wieder. Wie würde Louis reagieren? Eigentlich kannte ich ihn sehr gut. Ich wusste wie er tickte, wusste was er in gewissen Situationen dachte und konnte auch hinter seine Fassade schauen, aber heute war er wie eine Mauer, die aus Beton und nicht aus Glas war. Und das ließ mich unruhig werden.

Zuerst war da nur der pure Schock in seinem Gesicht zu erkennen. Klar, wer bekam schon jeden Tag, erzählt, das er in nicht mal einem Jahr, ein kleines eigenes Kind in seinen Armen halten würde und das mit dreiundzwanzig. Obwohl, eigentlich war es das perfekte Alter, rein biologisch gesehen, aber das tat nichts zur Sache.

„Was?", mehr kam nicht über seine Lippen und dann sah ich nicht mehr viel von seinem Gesicht, denn es war direkt vor meinem. Es trennten uns nicht mehr als ein paar Millimeter und diese Lücke schloss er auch noch zwischen uns. Louis küsste mich mit so eine Intensivität und schlag dabei seine Arme wieder um mich, dass ich fast keine Luft mehr bekam. Mein Herz setzte wieder zu Meisterleistungen an und mir wurde ganz warm. Mein Gehirn war nicht zu gebrauchen. Es schaltete sich aus und genoss den Zustand indem mich Louis brachte. Seitdem seine Lippen meine Haut berührten, konnte ich nicht mehr klar denken. Aber das war schon immer so gewesen und wird immer so bleiben.

„Du hast schon richtig gehört: Wir werden Eltern", nuschelte ich an seinen Lippen, den frei gegeben, haben mich diese noch nicht. Und genau das war der Grund, wieso ich sein glückliches Lächeln spürte und die Last, die die ganze Zeit auf mir war, fiel komplett ab. Auch meine Mundwinkel hoben sich und freudestrahlend küsste ich ihn voller Leidenschaft. Dabei kippen wir beide aufs Bett und fingen an zu lachen. Nach Monaten fühlte ich mich wieder unbeschwert und keiner konnte mir momentan was anhaben. Louis hatte meine Schwangerschaft glücklich aufgenommen und hatte mich nicht verlassen. Was anderes wollte ich auch gar nicht.


„Seit wann weißt du es?"

„Die Vermutung bekam ich, als du gerade mit den Jungs beim Apple Music Festival warst und den Auftritt hattest. Du kannst dich doch sicher noch an die Rückfahrt von deiner Familie erinnern, als mir im Auto plötzlich so schlecht wurde", Louis nickte und hörte mir weiter aufmerksam zu. Wir saßen immer noch im Bett. Wirklich davon weg bewegt hatten wir uns nicht. Dafür waren wir beide zu faul gewesen und ich war immer noch müde...

Ich weiß nicht, wie spät wir es hatten und wie viel Zeit uns noch blieb, aber Louis saß mit dem Rücken und einem Kissen bewaffnet, an der Wand gelehnt und ich zwischen seinen Beinen. Mein Rücken lehnte an seinem Oberkörper. Sein Kopf ruhte an meiner Schulter, sodass ich meine rechte Wange, an seinem Ohr hatte. Seine Hände hatte er auf meine gelegt, die auf meinem Bauch lagen.

„Da hatte ich zum ersten Mal, die bekannte Morgenübelkeit bekommen. Wie ich sie hasse. Du kannst dir nicht vorstellen, wie nervig das ist", sanft streichelte er über meinem rechten Unterarm, drehte seinen Kopf und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich seufzte nur und schloss kurz meine Augen. Eigentlich wollte ich ja schlafen, aber als ich mit der wirklich schönen Neuigkeit kam - was mich umso glücklicher werden ließ - wollte Louis alles wissen, was er verpasst hatte. Zum einen konnte ich das wirklich verstehen, aber auf der anderen Seite, war ich so fertig...

„Ist dir morgens immer noch übel?", fragte er mich mit besorgtem Unterton in seiner Stimme.

„Jeden verdammten Tag", und wieder kam ein seufzten über meine Lippen. Es war wirklich widerlich. „Wie kommt es, dass ich es nicht mitbekommen habe?", fragte Louis mich erstaunt weiter aus und sah mich von der Seite an. Da wir so nah saßen, war das sicher sehr unangenehm, sodass er wenige Sekunden später seinen Kopf wieder nach vorne richtete.

„Ich bin absichtlich immer vor dir aufgestanden, oder wurde eher brutal aus dem Schlaf gerissen"

„Du hättest mich wecken sollen! Ich hätte dir doch helfen können", Louis klang ein wenig niedergeschlagen und langsam kam bei mir das schlechte Gewissen angekrochen. Vielleicht hatte ich gleich meinen Mut zusammenkratzen sollen...aber jetzt war es zu spät.

Ich drehte mich in seinen Armen, sodass ich ihm nun ins Gesicht schauen konnte. Eine Sekunde nahm ich mir Zeit, um ihn zu betrachten.

„Es tut mir leid, aber es ist wirklich keine leckere Angelegenheit", sagte ich schlussendlich, als ich ihn genug angeschmachtet hatte. Er verdrehte nur seine Augen und kniff seine Lippen zu einen schmalen Strich zusammen.

„Na gut, wenn du so darauf scharf bist, mit an zusehen, wie ich über der Kloschüssel hänge, dann werde ich dich jedes Mal holen oder wecken", ich legte meine Hände an seine Wangen und sah ich in die Augen. Diese strahlten mich an, als hätte ich ihm gerade was Erfreuliches gesagt, anstatt genau das Gegenteil. Innerlich schüttelte ich meinen Kopf. Manchmal blieb selbst für mich der Typ ein Rätsel.

„Soweit ich es schaffe. Es kommt meistens sehr plötzlich und zieht sich dann eher nach hinten raus", fügte ich noch hinzu, als ich an die letzten Tage dachte. Ich hatte das Gefühl, das es mit der Regel immer schlimmer wurde und somit mir die früher Geheimhaltung nur noch mehr erschwert wurde. Aber das war jetzt zum Glück zu Ende. Ich hatte es endlich über meine Lippen gebracht und das mit dem bestmöglichen Ergebnis was ich mir nur erträumen hätte können.

„Ich werde da sein. Verlass dich darauf!", meinte er ernst und drehte mich wieder in die alte Position. Ich beließ es darauf. Doch im inneren freute ich mich, dass er mich unterstützen wollte. Das machte so vieles einfacher...

Somit fuhr ich mit meiner eigentlichen Antwort fort, denn seine Frage hatte ich noch nicht beantwortet: „Als es mir am Nachmittag immer noch nicht wirklich besser ging, wurde Lou darauf aufmerksam und du hattest sie ja eh gefragt, ob sie die Krankenpflegerin für mich spielen kann", ich zwickte ihm einmal in die Seite und er zuckte leicht zusammen.

„Ich hatte mir Sorgen gemacht und da ich in dieser Zeit, nicht bei dir sein konnte, um dies zu übernehmen, habe ich Louise gefragt. Ich finde das, als dein Freund, eine gute Lösung"

„Ich weiß Lou und das war auch total süß von dir"

„Hey, ich bin nicht süß!", diesmal war ich es die, die Augen verdrehte und redete einfach weiter: „Also kamen wir irgendwie auf das Thema....aber da waren es auch nur Vermutungen. Ich hätte auch einfach eine Krippe gehabt haben können, aber die Morgenübelkeit hörte nicht auf, sie ging weiter und somit bin ich dann am nächsten Montag, wo du einen Termin beim Management wegen eurem Ausstieges hattest, zum Arzt gegangen, der meine Vermutungen bestätigt hatte. Also um es kurz zu fassen, weiß ich es sicher seit einem Monat"

„Seit einem Monat?! Im wievieltem bist du?"

„Diese Woche, im Zweitem"

„Das heißt Milwaukee, Cleveland oder Detroit"

„Was?", er lächelte - das sah ich auch aus dem Augenwinkel.

„Das sind die Städte, wo wir in der Woche waren, die zutreffen könnten, wo du schwanger wurdest", jetzt lächelte ich auch.

„Wissen es schon deine Eltern?", auf der Stelle verrutschte mein Lächeln wieder. Ich hatte eine Heidenangst, vor deren Reaktion. Wie würden sie es aufnehmen, dass sie Großeltern wurden?

„Nein, du bist der zweite der es weiß. Ursprünglich wollte ich mit Alana oder Portia reden, aber als du mit New York und Megan kamst, musste ich es ihr sagen. Max ging nicht. Er ist zwar mein bester Freund, aber mir kam es Falsch vor, wenn er es eher wüsste als du, somit fiel er weg"

„Deswegen wolltest du auch erst nicht mit...", ich nickte und starrte vor mich hin.

„Wann hast du vor, es ihnen und auch den Rest deiner Freunde zu sagen?", er hatte nicht übertrieben, als er meinte, er wollte alles wissen. Ich zuckte mit meinen Schultern, drehte mich wieder in seinen Armen und kuschelte mich an seinen Oberkörper. Ich wollte jetzt einfach nur meine Ruhe haben und schlafen und außerdem hatten wir für solche Entscheidungen noch genügend Zeit. Ich liebte ich es auf seiner Brust zu liegen, deswegen schlief ich meistens auch einfach ein. Besonders, wenn er die Arme um mich hatte, so wie jetzt.

„Über solche Sachen habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich war viel zu sehr mit deiner Reaktion beschäftigt", erschöpft schloss ich meine Augen.

„Hattest du etwa Angst, ich wolle unser Kind nicht?", mir wurde warm, als ich hörte, das er 'unser Kind' sagte und ich schlang mein linkes Bein um seine Hüfte.

„Du bist so viel mit One Direction beschäftigt, da -", er ließ mich nicht ausreden, stattdessen hob er sanft mein Kinn an, - was für mich fast schon unangenehm war, da ich immer noch lag und fast schlief - sodass ich ihn ansehen musste und sagte: „Diesen Monat, der nächste Woche Samstag übrigens schon zu Ende ist, habe ich mit den Jungs, die letzten Konzerte auf Tour. Danach werden wir noch ein paar kleine Termine haben, was Auftritte und Interviews angeht, aber ab dem X-Factor Finale am dreizehnten Dezember bin ich frei. Ab da an, habe ich jede Menge Zeit. Also mach dir darüber keinen Kopf, sondern lieber, wie wir den anderen die frohe Botschaft überbringen. Oh Mann, ich habe nachher noch ein Konzert - wie soll ich das mit dem Wissen - ich überlebe das nicht, El"

Ich kicherte, küsste seine Handfläche, sodass er mein Kinn loslässt und kuschelte mich wieder an ihn. Das war jetzt nicht mein Problem und damit war ich sehr froh.


„Louis, El, kommt, es geht los", immer noch müde, wurde ich aus meinen Schlaf gerissen. Ich hatte das Gefühl, mich nicht wirklich erholt zu haben, dementsprechend sah ich wahrscheinlich auch so aus. Ich will nicht wissen, wie dunkel meine Augenringe waren und das hatte nicht nur mit heute zu tun. Ich gehörte leider zu den Frauen, die die Schwangerschaft, dank der Übelkeit, nicht wirklich genießen können, aber ich hatte Hoffnungen, dass es demnächst aufhörte...

Denn das Wort Morgenübelkeit, wurde bei mir nicht gerecht. Es sollte eher Ganztagsübelkeit oder vierundzwanzigstunden Übelkeit heißen, denn bei mir kam es nicht nur Frühs, sondern auch gerne mal über den Tag hinweg und seit neustem auch in der Nacht.

„Kommst du mit oder willst du lieber hier im Hotel bleiben?", fragte mich Louis, als er zu mir sah und schob mich sanft von seinen Körper runter, damit er aufstehen konnte. Immer noch müde, strich ich mir die wirren Haarsträhnen aus dem Gesicht und blickte zu ihm hoch.

„Nein, ich komme mit", sagte ich entschlossen, kämpfte mich aus dem Bett und saß keine halbe Stunde später auf einen Sessel im Backstage Bereich. Sobald wir angekommen waren, hatte ich mir diesen Platz gesichert. Aus Erfahrung wusste ich, dass ein Einzelplatz Gold wert war und somit war er auch leider jetzt noch hart umkämpft. Denn ich wurde zeitgleich von Harry und Niall eingequetscht, die meinten auch noch drauf zu passen, was ganz sicher nicht der Fall war!

„Geht von mir runter! Wiest ihr eigentlich, wie schwer ihr seid?!", fragte ich die zwei Jungs und langsam bekam ich keine Luft mehr, den sie lehnten sich mit ihrem vollen Gewicht direkt vor mein Gesicht und nahmen mir somit auch diesen Platz weg.

„Nö", kam es von beiden und plötzlich bekam ich Panik, denn ich spürte wieder die aufkommende Übelkeit. Nein, bitte nicht jetzt!

„Louis!", schrie ich, da ich mir nicht mehr anders zu helfen wusste. Dieser war gerade bei Louise im Nebenraum und zum Glück stand die Tür noch offen. Zumindest vor fünf Minuten noch, jetzt konnte ich sie ja dank den Jungs nicht sehen. Ich hoffte, er hörte mich, sonst hatten Niall und Harry gleich ein Problem und ich kam in Erklärungsnot.

Aber selbst als ich um Hilfe rief, machten mir Harry und Niall keinen Platz. Was machte ich jetzt nur, denn langsam aber sicher merkte ich, wie es mir wieder hoch kam!


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