27. Kapitel
Eleanor
Ich war wie erstarrt. Bruce sauste an mir vorbei, zu seinem Kuschelkissen und schmiss sich darauf. Egal wie süß er dabei aussah, ich nahm es nicht wirklich wahr. Ich war immer noch auf das Paket auf meiner Kücheninsel fixiert. Eigentlich machte ich nie so ein riesen aufstand, um sowas, aber irgendwas war anders. Ich konnte es nicht erklären.
Wer sollte mir was schicken? Louis konnte es nicht sein, das Paket würde nie so schnell bei mir sein. Max? Er war gerade noch bei mir. Alana? Nein. Megan?
Die Freude überkam mich, als mir meine Freundin in Los Angeles einfiel. Vielleicht war es von ihr...aber wieso sollte sie mir was schicken?
Bevor ich hier noch weiter Wurzeln schlug, ging ich mit schnellen Schritten zur Ablage und schnappte mir das Paket. Bruce hatte es sich dabei auf seinem Kissen bequem gemacht.
Wie ich vermutet hatte, war es aus den USA gekommen, aber ich fand nicht den typischen Absender von Megan, sondern von einem Hotel, wo ich - wenn ich mich recht erinnere - vor ein paar Stunden noch gewesen war.
Louis.
Mein Herzschlag verschnellerte sich und meine Atmung wurde flach. Wieso schickte er mir ein Päckchen? Hatte ich was Wichtiges vergessen? Es kam schon oft vor, dass entweder er oder ich, jeweils, was bei den anderen vergessen hatten. Wir schoben es aber nicht auf uns selbst, sondern auf unsere Koffer. Wenn man beide aufgeklappt hatte, sahen sie zum verwechseln ähnlich, und so kam es schon mal vor, anstatt es in seinen zu werfen, landete es im anderen. Zum Glück, sind wir nicht schon mal mit dem falschen Koffer nach Hause oder sonst wo hin gereist...
Ohne weiter darüber nach zu denken, riss ich die Pappe auf und quietschte überglücklich auf. In dem Päckchen war eine Schachtel mit meinem Lieblingstee. Das erkannte ich auch ohne den Titel zu sehen, denn dieser wird von einem kleinen Zettel verdeckt. Als ich die Verpackung in meinen Händen hielt, fiel mir der kleine Elefant am Boden auf. Oh nein...
'Ich weiß doch, wie sehr du diesen Tee magst. Ich liebe dich, my Love. PS: Du hast deinen kleinen Elefanten in meinem Koffer vergessen'
Das Besondere an der Verpackung des Tees war, das mein Name darauf stand. Es wurde sogar darauf gedruckt und nicht nur mit einem Stift, wie bei Starbucks draufgeschmiert. Louis hatte es mal wieder geschafft...
Überglücklich über diese kleine aber dennoch wertvolle Geste, legte ich den Tee zur Seite und holte den mini Elefanten aus der Schachtel. Fest drückte ich ihn an meiner Brust. Louis hatte ihn mir ganz an Anfang unserer Beziehung geschenkt und dabei gesagt: „Wenn du mich vermisst, drück ihn ganz fest an dich und denk an mich"
Und genau das tat ich jetzt. Es ging sogar so weit, dass ich mir zweitausenddreizehn an meinem rechten Handgelenk einen kleinen Elefanten hab stechen lassen und bis heute bereute ich es nicht.
Am Mittwoch kam wie geplant, der neue Beitrag auf unserem Blog online und war schon nach wenigen Stunden ein kleiner Erfolg. Ich lass mir immer die süßen und lieben Kommentaren unter unseren Beiträgen durch und freute mich umso mehr, wenn wir ihnen mit unserer Leidenschaft, halfen und erfreuen konnten.
Dazu kam am selben Tag noch ein Beitrag über ein Café in London, was wir am Dienstag getestet hatten. Den Text dazu hatten wir in Rekordzeit geschrieben. Wir saßen bis spät in der Nacht, überarbeiteten die Texte und suchten die schönsten Fotos raus. Meistens schrieb jeder ein Teil des Ganzen und der andere schaute danach drüber. Häufig kam es vor, dass der andere noch was dazu schrieb und korrigierte. So sparten wir Zeit, die wir dann wieder für Recherchen nutzten konnten.
Am Sonntagabend erreichte mich dann die Nachricht aus Kanada, das Niall sich den Fuß gebrochen hatte. Das Lustige daran war, er wusste selber nicht, wie er das geschafft hatte. Louis erzählte mir nur am Telefon, er wäre aufgewacht und beim Aufstehen, hätte ihm der rechte Fuß wehgetan. Okay, es war nicht Lustig, dass er jetzt schmerzen hatte, aber nicht zu wissen, wie es passiert ist, war schon etwas merkwürdig.
Eine Woche später, es war der dreizehnte September, an Nialls Geburtstag, saß ich mit meinem Laptop auf dem Schoss auf meinem Sofa und grinste die vier Chaoten an.
„Alles Gute zum Geburtstag, Niall", rief ich dem Iren zu und winkte. Die anderen hatte ich noch nicht begrüßt. Die Jungs, saßen um ihn verteilt da und starrten grinsend in die Kamera. Okay, außer Louis, der schmollte. Den Grund kannte ich nicht. Wahrscheinlich war was passiert, bevor ich Niall über skype anrief.
„Danke, El", schrie er zurück, bevor er von Louis zur Seite geschupst wurde.
„Hey! Lou, was soll das?! Ich habe heute Geburtstag!"
„Na und, ich will auch meine Freundin begrüßen, danach kannst du wieder", mein Freund beachtete ihn nicht weiter und sah dann strahlend zu mir. Ich erwiderte aber seine Geste nicht, sondern hatte meine Arme vor der Brust verschränkt.
„Findest du das nicht ein bisschen gemein"
„Nö", ich zog eine Augenbraue hoch und musterte ihn. Er war sich seinen Fehler nicht bewusst, dafür war er manchmal einfach zu besitzergreifend und kindisch, aber Niall kannte ihn und konnte damit umgehen.
Um das Thema wieder auf Niall und seinen Ehrentag zu lenken, wechselte ich es und fragte: „Und was hast du heute noch geplant?"
„Party", schrien die Jungs alle gleichzeitig los, obwohl ich eigentlich nur Niall gemeint hatte, aber egal. Aus diesem Grund, musste ich mir demonstrativ die Ohren zuhalten. Meine Lautsprecher vom Laptop, machten schon komische Geräusche.
„Na dann wünsche ich euch viel Spaß", sagte ich belustigt, als das Geschrei verklungen war.
„Danke", kam es überdreht zurück. Na das kann was werden...
Die Jungs waren nun in Las Vegas. Niall wollte da unbedingt feiern und so erfüllten seine Freunde ihm den Wunsch. Ich hatte am Montag, um kurz nach acht Uhr morgens, eine Flut an Fotos und Videos von Louis und den anderen bekommen. Eigentlich zeigten sie ein und dasselbe: Die Chaoten beim Feiern. Bei ihnen war es gerade kurz nach zwölf Uhr nachts. Also mitten in der riesen Party, während ich schon fast aufstehen musste. Max und ich wollten heute noch was schaffen, ehe ich morgen mit Louis was machte, da er dann wieder in London war und am Mittwoch fuhr ich mit zu seiner Familie. Somit arbeiten wir schon vor, weil wir am Freitag, einen neuen Beitrag online stellen wollten.
Während ich also ein weiteres Fotoshooting mit Max und Dave machte, feierte Niall mit seinem Freunden, darunter mein Freund, mehre tauschend Kilometer weit weg, seinen Geburtstag.
Dementsprechend, war ich kaputt, als ich am Abend meine Wohnung wieder betrat. Ich hatte das Gefühl, ich könnte auf der Stelle einschlafen. Derweile, war das Shooting, nicht wirklich anstrengend gewesen oder die gemütliche Quatschrunde danach. Vielleicht lag es an den Schlafmangel, den ich wegen Louis hatte, weil acht Stunden Zeitverschiebung zwischen uns lagen. Aber so richtig begründen konnte ich es damit auch nicht...
Auch wenn es erst neun Uhr abends war, legte ich mich ins Bett und schlief auf der Stelle ein. Die Nachricht von Louis bekam ich nicht mehr mit.
Louis würde vieruhrfünfunddreißig am Londoner Flughafen mit den anderen Jungs landen. So stand ich also schon um vier Uhr nachmittags am Empfangsbereich und wartete. Ich schlenderte rum, ließ meinen Kopf gesenkt und hatte eine Mütze auf. Dazu trug ich eine Sonnenbrille, um nicht gleich von den paar Mädchen erkannt zu werden, die mehrere Meter entfernt standen und aufgeregt mit einander quatschten. Teilweise reden sie so laut, dass ich wortwörtlich verstehen konnte worüber sie sprachen.
One Direction – ein anderes Thema gab es bei ihnen im Moment nicht.
Ich stand mit den Rücken zu ihnen und schaute konzentriert auf mein Handy. Ich wollte nicht, dass sie mich erkannten, denn ich weiß wie das endet konnte.
Je näher Louis kam, desto aufgeregter wurde ich. Mein Körper machte schon die tausende Schmetterlinge startklar und meine Hände zitterten leicht. Generell fühlte ich mich wie ein Wackelpudding. Trotz der frische draußen, war mir warm, fast schon zu warm.
Ich habe ihn so sehr vermisst, in den letzten zwei Wochen. Da reichte auch kein Telefon oder ein Computer, mit einer gewissen App drauf.
Der Lautstärkepegel, wurde abrupt um das zehnfache verstärkt, als die Uhrzeit auf meinem Handy, vieruhrfünfzig zeigte. Ich zuckte leicht zusammen, drehte mich aber auf der Stelle um. Die Türen hatten sich geöffnet. Zwischen den Leuten vom Flughafenpersonal, die für die Sicherheit manch berühmter Leute zuständig waren, sah ich Harry.
Mein Blick suchte weiter, aber ich entdeckte Louis nicht. Wo war er?
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