20. Kapitel
Eleanor
Ganz sanft spürte ich Louis Lippen an meinem Hals. Eine Gänsehaut bildete sich und ich seufzte leise wohlig auf. Langsam lehnte ich mich nach hinten, sodass sich unsere Oberkörper nun vollständig berührten. Die Wärme, die von ihm ausging, übertrug sich auf mich und ich fühlte mich geborgen. Sein Duft umhüllte mich und nur ein Gedanke kam mir in den Sinn: 'zu Hause'
Seine weichen Lippen fuhren rauf bis zu meinem Kinn und wieder runter über die Seite meines Halses, bis zu meiner Schulter. Sie hinterließen eine angenehm brennende Spur und mein Bauch kribbelte. Schon längst hatte ich meine Augen geschlossen und genoss die Liebkosung. Seine Arme umschlangen mich nun vollkommen und drückten mich näher an ihn. Das Verlangen nach ihm, wuchs mit jeder Millisekunde mehr und mehr. Und genau das wusste er. Ganz langsam drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und unsere Lippen berührten sich. Sanft fingen sie sich an zu bewegen.
Ein rascheln, das aus dem Laptop kam, ließ uns auseinander fahren. Wir beide schauten nach vorne auf den Bildschirm, wo wir jetzt Jay erkennen konnten.
„Ach, seid ihr süß", seufzte sie und legte ihren Kopf schief. Ich sah wie ihre braun-grauen Augen strahlten. Auch wenn ich sie jetzt schon mehrere Jahre kannte, spürte ich wie mir das Blut in meine Wangen schoss. Wir verstanden uns super, so als wäre es meine eigene Mum und sie hatte schon relativ am Anfang gesagt, dass ich zur Familie gehörte, aber dennoch war es Louis Mutter.
„Da kann ich mir ja die Frage sparen, ob alles gut ist zwischen euch beiden ist"
„Ja, das kannst du Mum", Louis hatte seinen Kopf wieder auf meiner Schulter abgelegt und grinste sie an. Das konnte ich auch aus dem Augenwinkel erkennen. Auch auf meinen Lippen lag ein glückliches Lächeln.
„Wie geht es dir und der Rest der Familie?"
„Super, alle sind wohl auf. Doris und Ernest halten uns ganz schön auf Trapp...Lasst euch da bloß Zeit...", sie rieb sich kurz über die Stirn und schaute dann wieder zu uns auf. Meine Wangen, die sich gerade wieder beruhigt hatten, fingen wieder an zu glühen.
Louis und ich hatten darüber zwar schon mal gesprochen, aber hatten das Thema schnell wieder fallen gelassen. Schließlich waren wir noch jung und hatten dafür noch genügend Zeit - zumal Louis zu diesen Zeitpunkt, wo wir das Gespräch geführt hatten, Vollzeit mit One Direction beschäftigt war.
Verlegen strich ich mir eine lästige Haarsträhne aus meinem Gesicht und schaute nach unten. Mein Blick blieb kurz an Louis Händen hängen, die nun wieder auf meinen Bauch ruhten. In diesen Moment konnte ich mir einfach kein eigenes Kind vorstellen...
„Wann kann ich euch mal wieder in die Arme schließen?", wechselte sie schnell das Thema, als sie merkte, dass es mir unangenehm war. Louis Blick, der dabei auf meinem Gesicht lag, bemerkte ich nicht.
„Naja, am zwölften haben wir das letzte Konzert in den USA, ehe wir dann ungefähr zwei Wochen Pause haben. Da aber Niall am dreizehnten Geburtstag hat und er, so wie es aussieht in Las Vegas groß feiern möchte, denke ich, das ich erst wieder am fünfzehnten in London sein werde", ich war erstaunt, dass Louis diese Termine im Kopf hatte. Eigentlich war ich diejenige, die ihn an sämtliche Sachen erinnern musste. Tja, mein Freund steckte voller Überraschungen.
„Dann erwarte ich von dir, dass ich dich spätestens am Mittwoch in Doncaster sehe und du nach Hause kommst", ihre Stimme klang zwar streng, aber ihr Mütterlicher Blick milderte es. Ich konnte sie verstehen, dass sie ihren Sohn nach fast vier Monaten wiedersehen möchte. Nur zu gut wusste ich es wie es sich anfühlte...
„Und du kommst gleich mit", ein Lächeln lag auf ihren Lippen, als sich mich ansah.
„Versprochen"
Wir redeten noch eine ganze Weile, bis Jay erschrocken auf ihre Uhr sah und merkte, dass es bei uns schon weit nach eins war. Sie hatte in ihrer Küche zwei Digitaluhren stehen. Die ein zeigte die Englische Zeit an, die andere die Zeit, wo Louis sich gerade befand. So wusste sie immer, wie viel Uhr es gerade bei ihren Sohn war. Am Anfang hatte ich mich darüber gewundert, aber als sie es mir dann erklärt hatte, hatte ich nur anerkennend genickt. Auf so eine praktische Idee musste man erstmal kommen. So hatte ich mir schon vor ein paar Jahre eine App auf mein Handy geladen, die genau sowas konnte. Sie war sehr praktisch und es erleichterte mich bei meinen Entscheidungen, ob ich ihn noch anrufen konnte oder nicht. Louis hatte mir schon am Anfang unserer Beziehung gesagt, dass ich ihn immer anrufen könne, wann immer ich wollte - egal ob Tag oder Nacht. Da ich aber eine Kopie seiner Termine hatte und ich ihm seinen wohl verdienten Schlaf gönnte, rief ich ihn immer in den möglichst besten Zeiten an. Das hatte mich zwar manchmal um meinen Schlaf gebracht, aber dafür seiner nicht.
Die Augen fielen mir immer wieder zu und ich legte mich schon in die weichen Kissen des Hotels. Louis hatte währenddessen den Laptop runter gefahren und beiseite gelegt. Er kuschelte sich von hinten an mich ran und legte einen Arm um mich. Sanft strich seine andere Hand die Haarsträhnen über meine Schultern und legte so meinen Hals frei. Sanft berührten seine Lippen meine Wange.
„Gute Nacht, El", flüsterte er in die Dunkelheit, die uns umgab hinein.
„Gute Nacht", vorsichtig, drehte ich mich kurz zu ihm und drückte meine Lippen ein letztes Mal in dieser Stunde auf seine und flüsterte gegen sie: „Ich liebe dich"
Mit diesen Worten drehte ich mich wieder und machte es mir an seinen warmen Körper gekuschelt, gemütlich.
„Ich liebe dich - so sehr...", kurz spürte ich noch mal seine Lippen an meinen Nacken ehe sich meine Augen schlossen. Auf meinem Gesicht bildete sich ein leichtes Lächeln, ehe ich ganz ins Land der Träume gleitete.
Am nächsten Tag saßen wir alle im Tourbus fest. Siebeneinhalb Stunden mit vier Chaoten und nur mit einer Verstärkung, konnte man nicht unbeschadet überleben. Der Bus war zwar riesig, hatte zwei Geschosse, aber trotzdem für sechs - mit dem Fahrer - sieben Personen, einfach zu klein. Besonders wenn zwei hyperaktive dabei waren. Der eine war verfressen und der andere nannte sich mein Freund. Nicht sehr angenehm...
Dabei war der Bus, dank des Luxus was sich die Jungs leisten konnten, sehr gut ausgestattet. Es gab alles was man in einer kleinen Wohnung auch hatte, aber alles ein wenig komprimierter.
Zum Glück hatte Sam, der Tourmanager, vorgesorgt und eine Playstadion und einen Fernseher mit allem drum und dran einbauen lassen. Ich wüsste nicht was sonst passiert wäre...
So saßen wir jetzt schon vier Stunden vor dem Gerät. Sophia und ich eingequetscht zwischen den Jungs und mit Süßkram voll gekrümelt. Ab und zu, traf uns auch mal ein Ellenbogen, wenn sie aufsprangen um sich zu freuen oder einen anderen zu hauen, da er nach seiner Meinung, geschummelt hatte, aber das störte keinen.
Irgendwann hielten wir es beide nicht mehr aus und verließen schon fast fluchtartig das Schlachtfeld. Leider kamen wir nicht weit, da wir ja immer noch in dem Bus feststeckten. So gingen wir die Treppen nach oben, an den Schränken vorbei zu der Sofaecke am Ende. Sie ging über die ganze Breite des Busses und an den Seiten noch ein Stücken weiter. So sah es aus wie ein U. Ein Tisch war in die Mitte gestellt, an den wir uns jetzt vorbei quetschten, um uns auf Sofa fallen zu lassen. Leider konnte man die Jungs von oben immer noch hören, aber wesentlich leiser, als unten.
Unten war direkt, wenn man zur Tür reinkam und den Fahrer passierte, die Küche, die sich links und rechts erstreckte. Danach kam das sogenannte Wohnzimmer, wo gerade die Jungs saßen. Wenn man bis zum Ende ging, kam rechts ein Sofa und links das Bad. Vor dem Bad und direkt nach dem Fernseher kam die kleine Treppe, die nach oben führte. Oben waren nur die Schlafkojen, die Schränke und nochmal ein Sofa mit einem Tisch, wo wir gerade saßen.
„Bin ich froh, wenn wir in Cleveland angekommen sind", stieß Sophia aus und legte ihre Füße hoch.
„Ich glaube da bist du nicht die einzigste"
Ich nahm mein Handy in die Hand und öffnete Twitter. Da ich nicht jeden Tag auf diese App ging, waren meine Neuigkeiten, die mich erwarteten, als ich sie lud, ziemlich viele. Zuerst fiel mir ein Tweet von Niall auf, wo er nochmal bestätigte, dass sie lediglich nur eine Pause machten und sich nicht trennten. Die Nachricht war von gestern, so scrollte ich immer höher und stieß zuerst auf einen Tweet von Max. Es war eine Antwort auf eine Frage, die sehr wahrscheinlich ein Fan von One Direction gestellt hatte. Zumindest entnahm ich das aus seiner Antwort.
'Nein. Sie ist Louis Freundin. Sie ist nur eine gute Freundin für mich. Ich hoffe, dass klärt die Dinge. Hab eine schöne Woche'
Wieso schrieben die Fans auch meinen besten Freund an? Er hatte doch direkt nichts mit One Direction zu tun. Aber wahrscheinlich reichte es schon, dass er mit einer festen Freundin von einer der Jungs befreundet war...
Ich scrollte weiter und stieß auf einen Tweet von Louis.
'Larry ist der größte Bullshit den ich je gehört habe! Ich bin Glücklich mit Eleanor! Wieso akzeptiert ihr das nicht!'
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