14. Kapitel
Eleanor
„Louis! Eleanor!", schrie eine ziemlich wütende Stimme und hämmerte gegen unsere Hotelzimmertür. Louis und ich lagen aneinander gekuschelt im Bett und hatten bis vor ein paar Sekunden noch tief und fest geschlafen.
„Was hat er den heute schon wieder", grummelte Louis noch verschlafen hinter mir und vergrub seinen Kopf in meine Haare. Ich liebte es, wenn er diese Geste machte. Wieso er es aber tat, wusste ich nicht und fragen wollte ich nicht. Ich schloss wieder glücklich meine Augen.
„Macht sofort die Tür auf!", schrie die aufgebrachte Stimme von Mason weiter. Erschrocken riss ich meine Augen wieder auf.
„Ihr habt mir was zu erklären und zwar schnell!"
Da war aber einer Stinksauer. Aber wieso? Wir hatten doch nichts gemacht...
Verschlafen fuhr ich mir mit meinen Händen über mein Gesicht und versuchte mich dann von Louis Klammergriff zu befreien, dieser hatte nämlich seine Arme, um meinen Bauch geschlungen und wollte sie partout nicht loslassen.
„Louis! Sonst tretet er noch die Tür ein!", versuchte ich ihn mit energiescher Stimme dazu zu bewegen, mich jetzt los zu lassen. Aber dieser interessierte sich nicht dafür. Ich seufzte und drückte jetzt mit Gewalt seine Arme weg. Nach einen kleinen Kampf war ich endlich frei und ich konnte Mason die Tür öffnen.
Dieser hatte schon ein ganz rotes Gesicht vor Wut. Er funkelte mich an und ich musste unwillkürlich Schlucken. Was hatten wir nur angestellt?
„Guten Morgen", sagte ich trotzdem und machte im Platz, damit er das Zimmer betreten konnte. Wütend stampfte er an mir vorbei und hielt vor Louis und meinen Bett, wo Louis es zumindest geschafft hatte, sich aufzurappeln. Er war einfach kein Morgenmensch...
„Was habt ihr euch nur dabei gedacht!", er pfefferte eine Zeitung, die ich erst jetzt bemerkt hatte, auf das Bett. Auch von meinem Standpunkt aus, konnte ich erkennen, dass es eine Klatschzeitung war.
Was hatten sie sich jetzt schon wieder für Fantasiegeschichten ausgedacht? Was unterstellten sie uns jetzt schon wieder?
Mit einer gewissen Neugier, was sie den jetzt geschrieben hatten und die Auflösung wieso Mason so sauer auf uns war, ging ich zum Bett und setzte mich so hin, dass ich sie gut lesen konnte.
'Streit bei unserem Traumpärchen?', lautete die Schlagzeile, der Klatschzeitung. Darunter war ein Foto, wo man uns zwei nur von hinten sah. Es war ziemlich dunkel und verschwommen, aber man konnte eindeutig uns beide erkennen. Ich saß mit Abstand zu Louis, der sich von mir weggedreht hatte. Auf dem Foto konnte man nicht die Eispackung sehen, die gerade von der Lehne der Bank verdeckt worden war. Wenn man die Geschichte nicht wusste, könnte man wirklich annehmen wir hätten uns gerade dort gestritten.
Schnell überflog ich den Artikel. Meine Augen huschten über die gedruckten Zeilen.
'Gestern Nacht, wurden Louis Tomlinson und seine – noch – derzeitige Freundin, Eleanor Calder in Chicago gesichtet. Momentan befindet sich ganz One Direction dort. Es sah sehr nach einem Streit aus, was die beiden geführt hatten. Gibt es etwa ärger im Traum Paradies und etliche Fans können sich freuen? Nein! Denn wenige Minuten später konnte man die beiden schon wieder küssend sehen. Aber ist trotzdem alles im grünen Bereich? Wir bleiben dran'
Geschockt sah ich von der Zeitung hoch. Ich hatte nicht bemerkt, dass uns einer beobachtet hatte. Weit und breit waren keine Menschen gewesen, aber anscheinend doch. Ein stich fuhr durch mein Herz, als ich mir nochmal die Zeilen durch lass. Wie konnte man nur sowas schreiben?
'...etliche Fans können sich freuen...', es tat weh, sowas zu lesen. Auch nach vier Jahren in der Öffentlichkeit, tat jeder negative Satz, jedes negative Wort weh. Von wegen, man kann sich daran gewöhnen! Nichts kann man! Das einige was man machen könnte, genau sowas nicht zu lesen. Und das tat ich meistens auch. Aber, wenn mir Mason, es praktisch auf einen Serviertablet servierte, konnte ich nicht wegschauen.
„Euch hätte sonst was passieren können!", Mason hatte seine Arme vor der Brust verschränkt und funkelte uns noch immer wütend an – wobei sein Blick mehr Louis galt.
„Was habt ihr eigentlich gemacht?", fragte er uns dann, den eigentlichen Grund unseres Fehlers. Ich spürte eine warme Hand an meinem Rücken, die langsam rauf und runter strich. Ich entspannte mich ein bisschen und schob den Gedanken, an die Zeile weit weg. Louis wusste, wann es mir nicht so gut ging und versuchte mich in solchen Situationen abzulenken, zu trösten oder zu beruhigen – was in diesen Moment einfach am besten war.
„Ich hatte Hunger auf Eis und deswegen sind El und ich nochmal los. El hat wirklich keine Schuld. Sie wollte eigentlich gar nicht mehr raus...", von der Seite sah ich wie Louis reumütig seinen Kopf senkte. Fast hätte ich seine Reue geglaubt, wenn ich nicht das kleine lächeln auf seinen Lippen gesehen hätte. Nur minimal waren seine Mundwinkel nach oben gezogen. Mason konnte es also nicht sehen.
Auch wenn der Artikel, nicht gerade schön war, wusste ich, dass Louis jede Zeit, die Aktion von gestern, wiederholen würde. Da war ihm die Standpauke, die er gerade von Mason erhielt egal. Ab und zu nickte er mit seinem Kopf und ließ Mason seinen falschen Glauben.
Zum einen konnte ich aber auch Mason verstehen. Er hatte die Aufgabe, Louis in der Öffentlichkeit zu schützen. Dafür wurde er bezahlt und wenn Louis irgendwas passieren sollte und Mason war nicht zur Stelle, könnte das seinen Job kosten. Die Jungs hatten da keinen Einfluss, den hatte das Management.
Wir kannten ihn jetzt schon mehrere Jahre. Er war schon ganz am Anfang dabei gewesen, somit kannte er auch Louis sehr gut und konnte ihn einschätzen – wusste wie er tickte und sich darauf einstellen. Er wusste, dass es eigentlich nichts brachte, ihn immer wieder eine Standpauke nach jeden Ausrutscher zu geben, aber er tat es jedes Mal wieder. Vielleicht hatte er die Hoffnung, er würde es irgendwann verstehen...
„Ach das bringt doch eh nichts", sagte Mason nach seiner zehnminutigen Rede, über Sicherheit und ließ seine bedrohliche Haltung fallen.
„Du beziehungsweise ihr, werdet es doch eh wieder machen, egal was ich jetzt sage. Stimmts?", fragte er uns.
Wir beide nickten und jetzt brauchte auch Louis sein Lachen nicht mehr unterdrücken. Er lachte los und auch Mason hatte ein schmunzeln auf den Lippen. Belustigt schüttelte er seinen Kopf.
Für einen Bodyguard war er ziemlich cool drauf. In gefährlichen Situationen tat er sein Bestes, um ihn zu schützen. Er war streng, keine Frage, aber er sah es auch ein, wenn es nichts brachte. Er verstand spaß und das war bei Louis am besten so. Er kannte Louis jetzt schon lange und wusste wann er ihn ernst nahm und wann nicht.
„Ihr zwei seid einfach verrückt, aber das wusste ich ja schon", er schlug die Hände zusammen, sodass es laut klatschte.
„So, da ihr sicher alle sehnsüchtig auf Sophia wartet, besonders Liam, würde ich sagen wir fahren in einer halben Stunde los", er grinste uns an und ließ uns mit unserem Schock alleine.
„Was!", riefen Louis und ich gleichzeitig und sprangen aus dem Bett. Ich als Tollpatsch, verhedderte mich, wie Louis gestern, in den Bettlagen und folg mit meinem Gesicht voran auf den Boden. Louis nutzte die Chance und sprang über mich hinweg, um als erster im Bad an zukommen. Aber so schnell gab ich nicht auf.
Ich erwischte ihn gerade noch so am Fuß und beförderte ihn somit auch auf den Boden. Schnell rappelte ich mich auf und legte einen mini Sprint ins Bad ein. Hinter mir hörte ich Louis frustriert knurren. Ich lachte nur und schlug die Tür zu.
„Das schaffen wir nie in einer halben Stunde!", hörte ich Louis noch durch die Tür verzweifelt sagen, ehe ich mich meiner Morgenroutine widmete.
„Beeil dich El, wir haben nur noch eine viertel Stunde und ich muss auch noch ins Bad!", er hämmerte gegen die Badtür und klang dabei sehr weinerlich.
„Weinst du?", fragte ich verwundert und öffnete die Tür. Vor mir stand Louis und wischte sich gerade über sein Gesicht. In seinen Augen konnte ich tatsächlich tränen erkennen.
„Du kennst doch Liam, wenn er kurz davor ist Sophia wieder zu sehen. Wenn wir zu spät kommen, bringt er mich um!", Louis raufte sich die Haare und sah mich verzweifelt an.
„So wie du ihn, vor ein paar Monaten?", fragte ich ihn und zog belustigt eine Augenbraue hoch. Die Geschichte hatte mir Liam, nachdem ich wieder mit Louis vereint war erzählt. Louis wollte mich unbedingt vom Flughafen abholen und Liam hatte getrödelt. Was dann passiert war, brauche sicher nicht zu erzählen.
Louis verdrehte nur die Augen, drängelte sich an mir vorbei und schlug die Tür zu. Da bin ich gespannt, ob er es in zwölf Minuten schaffte, sich fertig zu machen...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top