111. Kapitel

Eleanor

Als Louis neben mir stand, räusperte er sich kurz, während er seinen Blick durch die Gästeschar schweifen ließ. Man mag meinen, dass er es gewöhnt sein sollte, vor vielen Leuten zu sprechen, doch jedes Mal war es etwas Neues und Aufregendes. Selbst nach dem hundertsten Auftritt mit One Direction, war er vorher Backstage noch hibbelig. Und genau dieses Gefühl, zeigte einen doch, dass es noch etwas besonders war und man diesen Moment wertschätzte.

„Meine geliebte, El", als er die warmherzigen Worte aussprach, lag sein Blick auf mir und seine Augen trafen auf meine. Sie strahlten von innen und ließen meinen Puls schneller werden. In diesen Moment vergaß ich alle Leute um mich rum. Meine Ohren nahmen nur den Klang von Louis Stimme wahr.

„Du weißt nicht, wie glücklich ich bin, dich meine Frau nennen zu dürfen. Du hast mich heute zum glücklichsten Menschen gemacht", mein Mann hielt kurz inne, als ein kollektives Seufzten durch die Gästeschar ging. Ich spürte wie ich rot anlief und senkte leicht meinen Kopf, sodass mein Gesicht nicht mehr jeder sehen konnte. Auch wenn die Worte süß waren, wusste ich jetzt schon, dass es sehr wahrscheinlich für mich peinlich enden würde...

„Als wir uns zweitauendelf zum ersten Mal gesehen hatten...", er blinzelte, als müsste er seine Tränen zurückhalten. Seine Stimme brach und er lachte kurz nervös auf. Es schien so zu sein, als würde er in Erinnerungen schwelgen, ehe er wieder im Hier und Jetzt landete.

„Ich würde sagen...", er schluckte und seine Augen suchten wieder meine: „Es war Liebe auf den ersten Blick", Louis lachte, als er noch schnell hinzufügte: „Zumindest bei mir", und mit ihm alle mit. Ich grinste ihn an und drückte kurz seinem Arm, um ihm zu signalisieren, dass es mir genauso ging. Er hörte auf zu lachen, als wäre es nur eine Masche gewesen, um seine Unsicherheit zu kaschieren. Ich merkte es an seinen Gesichtsausdruck, als er mich nun ansah. Bis heute hatte er also gedacht, er wäre der Einzige, der sich mit einem Peng verliebt hatte – oder zumindest im übertragenem Sinne. Ein Peng hatte es nicht gegeben, aber ich wusste, sobald ich ihn das erste Mal neben Harry auf mich zukommen sah, dass ich ihn näher kennenlernen wollte. Es war die Art, wie er sich mit seinen besten Freund unterhalten hatte und sich dabei unruhig durch die Haare gefahren war. Damals dachte ich mir bei der Geste nichts dabei bis ich ihn näher gekannt hatte und ich hinter seiner Fassade blicken konnte.

„Dieses süße, unschuldige, wunderschöne, intelligente und dennoch aufgeweckte Mädchen hatte mich sofort verzaubert. Harry hatte mich vorher noch aufgezogen, dass ich nicht so nervös sein sollte und seine beste Freundin mich schon möglich würde. Man muss dazu sagen, Harry hatte die ganze Zeit von ihr in den höchsten Tönen gesprochen. Schon alleine von diesen Geschichten wollte ich sie kennenlernen. Und ich danke dir dafür, Harry", Louis wandte sich zu seinem Trauzeugen und lächelte Harry an. Dieser zwinkerte ihn zu und hob kurz sein Glas.

„Ich danke dir, dass du mich zu dem vierer Treffen mitgeschleppt hattest. Denn ohne diese Verabredung würden wir heute nicht hier stehen...", er ließ den Satz verklingen, ehe er weiter sprach.

„Ich habe El gesehen und wusste dass Harry, sie mir unbedingt vorstellen musste. Also hatte ich mich zu ihr gesetzt und wir haben uns einfach unterhalten. Harry hatte sich derweile mit Els Freund, der sie mitgebracht hatte, unterhalten. Somit hatte jeder seinen Gesprächspartner", Louis malte Gänsefüße in die Luft und ließ mit dieser Geste bei den Jungs ein Lachen los.

„Wir haben über banale Dinge gesprochen und dennoch umgab uns eine entspannte Stimmung, sodass ich die Zeit einfach vergessen hatte. Schon damals fiel mir trotz ihrer schüchternen Art auf, dass sie etwas Aufgewecktes verbarg. In ihr drinnen, war sie nämlich gar nicht so schüchtern, sondern eher wie ich – nur das ich dies auch zeigte. Mag jetzt jeder etwas hinein interpretieren wie er mag", er holt tief Luft und lächelte kurz zu mir, ehe er sich wieder an die Gäste wandte.

„Jemand hat mal gesagt meine El wäre die weibliche Person von mir und wir könnten vom Charakter wie Geschwister durch gehen. Jeder weiß, welch ein Chaot ich bin und wie El mich zu bremsen weiß und trotz dieser wundervollen Eigenschaft, auch gleich darauf einfach mit mir mit zieht, ohne den Sinn zu hinterfragen – sie tat es einfach. Sie hält mich aus, wie ich bin. Kein einziges Mal hat sie mich versucht zu ändern – abgesehen von der Unordnung die ich immer hinterlasse, aber das ist ein anderes Thema", wieder ging ein Lachen durch die Gästeschar. Ich hing weiter an seinen Lippen und sog jedes Wort in mich auf. Ich wollte auf keinen Fall irgendetwas verpassen.

Ich lachte gleichzeitig mit den anderen mit. Ja, das mit der Unordnung versuche ich noch heute von ihm los zu bekommen, aber ich musste auch sagen, dass es sich in den Jahren verbessert hatte und mit April gab es eine hundertachtzig-Gradwendung.

„Sie nimmt mich so wie ich bin", Louis standen Tränen in den Augen, wo eine nun von seiner Wange lief, die er sich sofort mit den Handrücken weg wischte. Am liebsten hätte ich ihn in den Arm genommen und nie wieder losgelassen, aber ich blieb sitzen und lauschte seinen wundervollen Worten.

„Ich danke dir so sehr dafür, Love", sanft berührte er meine Hand, wo er für ein Buchteil meinen Ehering berührte.

„Ab diesen Moment versuchten wir uns jeden Tag zu sehen und wenn es einmal nicht klappte, telefonieren wir. Und diese Gespräche dauerten nicht nur eine Minute sondern auch mal mehrere Stunden. Als wir merkten, dass es ernster wurde, hatten unseren Familien und Freunde alle schon längst gewusst, dass echte Gefühle dahinter steckten. Und irgendwann kamen wir dann zusammen. Ich weiß noch genau an den Tag, wo mir El ihre Mutter Kim vorgestellt hatte. Ich sage euch: Ich war so nervös wie noch nie bis zu diesen Zeitpunkt", ein Lachen ging durch die Gästeschar.

„Doch zum Glück hatte mich Kim an der Seite ihrer Tochter akzeptiert. Danke dir, dass du so eine wunderbaren Menschen das Leben geschenkt hast", sagte er nun direkt zu meiner Mutter, die ebenfalls mit ihren Tränen kämpfen musste. Sie lächelte ihren Schwiegersohn so liebevoll an, dass es hätte ihr eigener Sohn sein können. Meine armes Herz – heute hatte es ganz schön viel zu tun. Es war eine auf und ab meiner Gefühle und jedes Mal wenn das Adrenalin ausgeschüttet wurde und in meine Blutbahn geriet, traf es mein Herz mit voller Wucht.

„Ja, und von meiner chaotischen und liebevollen Familie brauche ich nicht zu erzählen. Ich glaube die kennt jeder oder man hat sie heute durch die Lautstärke der jüngsten Mitglieder sofort erkannt. Auch, wenn ich an diesen Tag, wo ich meine Freundin meiner Familie vorstellen wollte, schön von meiner Mutter und meinen Geschwistern vor Eleanor blamiert wurde, so war El dennoch bei mir geblieben und hatte nicht das Weite gesucht. Ich liebe meine Familie und ich danke ihr, dass sie Eleanor so liebevoll mit aufgenommen haben. Ich liebe euch vom ganzen Herzen. Danke", er schaute zuerst zu seiner Mutter, ehe sein Blick zu Dan und seinen Geschwistern schweifen ließ und jeden einmal in die Augen sah. Ein Stummes Dankeschön für all die Zeit. Für ihre Liebe zu ihm und auch irgendwie für mich.

„Vor genau einem Monat und sechzehn Tagen hat unsere Tochter das Licht der Welt erblickt – ich danke dir für dieses Geschenk, Love", kurz beugte er sich zu mir runter und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn. Als er schon längst wieder stand, spürte ich noch den sanften Druck und die hinterlassene kälte, seiner weichen Lippen auf mir.

„Ich liebe Tochter April. Vater zu sein ist eine ehrenvolle Aufgabe und sollte man nicht unterschätzen", ein paar Leute lachten und Louis Augen blitzten kurz auf: „Ja, ich stehe jede Nacht auf und singe sie in den süßen Schlaf –"

„Zum Glück hat sie einen Sänger als Vater", warf Niall ein und grinste ihn an. Louis schüttelte nur leicht seinen Kopf und grinste ebenfalls. Es schien so, als wäre es ein Insider zwischen den Jungs, den ich noch nicht kannte.

„April hat unsere Liebe erweitert und einen sehr großen Platz in unseren Herzen geschafft", nahm Louis seine wundervolle Rede wieder auf. Er griff nach sein Sektglas, welches auf dem Tisch stand und hielt es in der Hand mit dem Ehering am Finger. Es klirrte kurz, als der Ring das Glas berührte und mich erfasste bei diesem Geräusch der Stolz. Louis war mein Mann und jeder würde sehen, dass er verheiratet war. Jeder würde bei dem Anblick des Ringes wissen, dass er jemanden gehörte – nämlich mir. Mir ganz alleine – und April...

Innerlich schüttelte ich leicht meinen Kopf, um seinen weiteren Worte lauschen zu können.

„Ich freue mich so sehr darauf meine Tochter aufwachsen zu sehen und ihr könnt es alle mit verfolgen. Irgendwann möchte ich wieder hier mit Eleanor und euch stehen und mit allen unsere Goldene Hochzeit feiern. Doch nun möchte ich erst einmal meine Zeit mit meiner Familie genießen und mir nicht über die Vergangenheit oder die Zukunft gedanken machen. Ich will mit euch allen im Hier und Jetzt leben und es einfach nur genießen. Nur eins möchte ich noch sagen, bevor ihr mir hier alle einschlaft, da ich zu lange rede...", er hob sein Glas an und blickte über den Rand hinweg in die Gästeschar, ehe er sich wieder mir zu wendete. Sanft nahm er mit seiner freien Hand meine und bedeutete mir aufzustehen, damit wir ungefähr auf gleicher Augenhöhe waren: „Ich liebe dich mehr als mein Leben, Love. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, was ich gerade fühle oder wie ich mich fühle, wenn du mich nur ansiehst, geschweigeden berührst. Immer wenn du nicht gerade bei mir bist, denke ich an dich. Meine Gedanken drehen sich entweder um April oder um dich. Ich kann es nicht ändern – und will es auch gar nicht. Du hast immer diesen speziellen Ausdruck im Gesicht, wenn du über irgendetwas nachdenkst und es bildet sich ein kleines V, zwischen deinen Augenbrauchen. Genau hier", sanft berührte er meine Stirn exakt zwischen meinen Augenbrauchen. Ich erschauderte kurz unter seiner zarten Berührung. In wolliges Gefühl breitete sich bei dieser liebevollen Geste in meinen ganzen Körper aus.

„Ich liebe dein Lächeln, wenn du April beobachtest und deine überglücklichen Ausraster, wenn unsere Tochter wieder etwas Neues gemacht hatte, was sie vorher noch nicht konnte. Ich liebe deine Geduld und die Ausdauer mit der du mich jeden Tag erträgst und alles was mein Leben mit einschließt. Ab heute ist es unser Leben und ich freue mich so sehr darauf es mit dir leben zu dürfen. Ich liebe dich, El", mit diesen Worten endete er seine wundervolle Rede – wo das Wort wundervoll noch nicht einmal annähernd beschrieb, wie die Rede eigentlich war und wie sie sich angefühlt hatte. Sie war atemberaubend schön...

Sanft berührten sich unsere Lippen, ehe er immer noch mit unseren verbundenen Händen sich wieder mit mir hinsetzte. Applaus brach aus und ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust. Seine starken Arme zogen mich näher an seinen warmen Körper.

„Ich liebe dich so sehr", murmelte er und ich weinte in seinen Armen.

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