*POV Timothee*

Ich hatte mich von Leonora gelöst und war in meinem Zimmer verschwunden. Es hatte mir so viel Selbstbeherrschung gekostet, mich nicht in dem zu verlieren, was zwischen uns geschehen ist. Noch immer klopfte mein Herz gegen meine Brust, wenn ich daran dachte wie sie den Kuss erwidert hatte. Ich hatte sie überrumpelt, aber auch mich selber. Plötzlich war da einfach diese Lust gewesen es zu probieren. Es einfach zu machen.
Ich ließ mich auf mein Bett fallen, die Hose spannte an meinem Schritt. Klar was auch sonst? Immerhin war das gerade einer der feurigsten Küsse die ich je hatte. Und Leonora war definitiv ein Spiel mit dem Feuer. Aber nun hatte ich mich in dieses Spiel gewagt und es hatte mir mehr als nur gefallen. Natürlich könnte ich jetzt einfach rüber zu ihr gehen und weiter machen, doch das war zu einfach. Ich wollte wissen was es mit ihr gemacht hatte und ertrug einfach das verlangen nach befriedigung.

In der Schule überredete ich Tom Mathe ausfallen zu lassen. Ich hang eh mit allem hinterher, durch die Dreharbeiten. Da kam es auf die eine Stunde nun auch nicht mehr an.
>Das mit Alice und mir wird denke ich nichts mehr< seufzte Tom.
>Du gibst auf?< fragte ich erstaunt.
>Ich hab die Zeit einfach nicht für sowas. Du hast es ja einfach jetzt wo du so einen tollen Manager hast, aber ich bin immer noch auf diese dumme Theater AG angewiesen< er kickte eine leere Dose über den Flur.
>Du wirst auch noch deine Chance bekommen. Man munkelt, dass sich zum nächsten Schulfest ein Musical gewünscht wurde< grinste ich und stieß ihm gegen den Arm.
>Sehr lustig Timmy T<
Wir liefen den Flur weiter und lachten. Ich wollte aus der Theater AG aussteigen, um damit mehr Zeit zu haben, alles nachzuholen. Aber das hatte ich Tom noch nicht verraten. Wir bogen um die Ecke, ich sah Leonora und Alice, sie redeten miteinander. Ich wandte den Blick zu Tom.
>Meine Mom wollte dich mal wieder zum grillen einladen< ich hätte zu gerne gewusst, wie Leo mich ansah.
>Klingt gut, aber sie soll nicht wieder für eine ganze Fußball Mannschaft einkaufen< antwortete Tom locker.
>Ich kann nichts versprechen< ich war mir sicher, dass sie mir nachsah, also drehte ich mich nicht um.
Stattdessen beobachtete ich Tom, wie er einem Mädchen hinterher sah.
>Vielleicht solltest du dich mehr auf andere Dinge konzentrieren, als auf Mädels< schlug ich vor.
Als Antwort grinste er nur. Unser Weg führte uns vom Schulgelände weg, in den kleinen Park. Hier waren wir öfter, wenn wir den Unterricht ausfallen ließen. Auf einer der Bänke ließen wir uns nieder. Tom zog sein Handy aus der Hosentasche.
>Vielleicht hab ich doch noch Chancen< er hielt mir sein Handy hin. Eine Nachricht von Alice.
>Vielleicht will sie auch nur wissen, warum du nicht zum Unterricht abgebogen bist< versuchte ich seine Hoffnung herunter zu spielen. Er drehte das Handy wieder zu sich und drückte auf die Nachricht.
>Sie fragt, ob du und ich mit ihr und Leonora ins SunUp am Wochenende gehen< triumphierend sah er mich an.
>Was soll das sein?< fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.
>Keine Ahnung, aber ich sag schon mal zu<
>Nein warte doch. Nachher schleppen die uns noch in ein Solarium oder so. SunUp kann vieles bedeuten< ich zückte ebenfalls mein Handy und gab es bei Google ein. Tatsächlich fand sich super schnell eine Webseite.
>Das ist scheinbar neu. Eine Stunde von hier entfernt< murmelte ich, während ich die Seite überflog.
>Und was ist das nun?< hakte Tom nach.
>Scheinbar so ein indoor Strand mit Wellenbad und Wirpools< ich zeigte ihm ein paar Bilder.
>Also sag ich zu< entschied Tom und tippte los.
>Ich weiß ja nicht, klingt mehr so nach Mädelskram< ich wollte nichts mit Leonora und ihrer Freundin unternehmen. Nicht jetzt. Aber mir schien keine andere Wahl zu bleiben.
>Das wird doch mega. Wir zwei, mit den zwei im Bikini<
Ich schluckte, soweit hatte ich ja noch gar nicht gedacht. Natürlich würde man dort Badesachen anhaben. Also viel Haut und wenig Stoff. Mein Mund fühlte sich trocken an, hatte ich mich gestern Abend noch für schlau gehalten Leonora zappeln zu lassen, merkte ich nun das ich mich auch selber damit quälte.