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*POV Leonora*
Ein neues Jahr brachte meist keine sonderlichen Veränderungen mit sich. Ich war wieder in New York angekommen und hatte meinen Koffer ausgepackt. Es war schon Abend als auch Timothee wieder den Weg hierher gefunden hatte. Ich klopfte an seine Zimmertür.
>Ja?<
Ich öffnete sie, trat jedoch nicht hinein in sein Zimmer.
>Hi< grüßte ich ihn.
>Hey<
>Das ist für dich< ich hielt ihm ein kleines Päckchen hin. >Nachträglich zum Geburtstag<
>Danke< er nahm es entgegen und riss sofort das Papier auf. Er holte die kleine Kamera heraus.
>Damit du vielleicht auf Instagram mal etwas präsenter wirst, jetzt als großer Schauspieler< erklärte ich. Er lächelte.
>Ich werde nichts versprechen<
>Ich habe auch nichts anderes erwartet< grinste ich.
>Essen ist fertig< rief Timmys Mom.
>Wir kommen< rief ich zurück. Timothee legte einen Arm auf meine Schulter und wir liefen zur Küche.
>Ich hab dich vermisst< flüsterte er in mein Ohr, bevor er vor mir in Küche schlüpfte. Ich folgte ihm und ließ mich am Tisch auf meinen Platz nieder. Timothee saß mir gegenüber und sah mich grinsend an.
>Was ist?< zischte ich, doch er antwortete nicht, da sich nun auch die anderen beiden zu uns setzten.
>Schön das ihr beide wieder hier seit< lächelte Nicole.
Wir quatschen über alles mögliche, wobei Timothee immer wieder zu mir sah, was mich langsam verunsicherte.
>Ich habe mir dein letztes Interview durchgelesen< erzählte Dad. >Die fragen einen ja ganz schön aus<
>Ja, die wollen alles über einen Wissen< antwortete Timothee. >Von der Farbe der Unterhose bis hin welche Freundin man hat, war schon alles dabei< alle lachten.
>Das mit der Freundin kommt schon noch< zwinkerte Nicole ihrem Sohn zu.
>Mal sehen, aktuell ist der Markt sehr leer gefegt, die wenigsten sind interessant. Und die die Interessant sind, sind ziemliche Sturköpfe< sein Blick huschte kurz zu mir. Ich war erstaunt, dass er so offen hier darüber redete.
>Das habe ich gemerkt, der Damen Besuch hat nachgelassen seit wir zwei hier nicht mehr alleine wohnen... und ich hatte schon gedacht es wäre aus anstand zu dir< seufzte Nicole und sah mich an. Sie wusste also von Timothees Frauen Besuch?
>Solange hier keine Männer ein und aus gehen ist mir alles recht< ich verdrehte die Augen bei den Worten meines Dads. Scheinbar war er noch immer der Meinung ich könne nicht einschätzen wer mir gut täte.
Ich griff nach meinem Glas und schluckte diese Erkenntnis mit dem Wasser hinunter.
>Ich sag bescheid, wenn ich verdächtige Geräusche aus ihrem Zimmer höre< ich verschluckte mich fast als Timothee das sagte. Dad klopfte ihm lachend auf die Schulter und wechselte das Thema. Ich sah wie Timothee was auf seinem Handy tippte, kurz darauf vibrierte meins. Fragend sah ich ihn an und dann auf mein Handy. Ich tippte auf seine Nachricht.
T📲>Außer natürlich ich bin der Grund dafür< Ich starrte auf mein Handy, hitze stieg in meine Wangen. Was war denn bloß heute los hier?
T📲>Was wirst du denn so rot?<
Grinsend sah er mich an.
L📲>Du bist unmöglich< tippte ich zurück und wollte das Handy weg legen, doch da kam schon die nächste Nachricht.
T📲>Würde es dir denn gefallen, wenn ich es täte?<
Wollte Timothee jetzt ernsthaft so ein Gespräch führen, während seine Mom und mein Dad neben uns saßen?
Natürlich folgte noch eine Nachricht.
T📲>Schon Kopfkino von uns? Bist du überhaupt jemand der stöhnt oder eher ganz leise ist?<
Ich starrte auf den Bildschirm. Das war doch jetzt nicht sein ernst.
L📲>Ein jammer, dass du das nie herausfinden wirst<
Damit legte ich das Handy beiseite und spürte Timothees Blick auf mir.
>Was?< formte ich stumm mit den Lippen. Dad und Nicole waren so in ihr Gespräch vertieft, dass sie uns gar nicht mitbekamen.
>Komm mit< antwortete er tonlos und nickte in Richtung Tür. Ich schüttelte den Kopf.
>Mom ich wollte Leo noch zeigen was ich aus Frankreich mitgebracht habe< sagte Timothee laut.
>Steht ruhig auf, ihr habt euch ja nun auch länger nicht gesehen< antwortete Nicole. Manchmal verfluchte ich es, dass sie so nett war und uns einfach aufstehen ließ. Also folgte Timothee durch den Flur zu unseren Zimmertüren .
>Was soll das bitte?< zischte ich.
>Was bist du denn so verklemmt< grinste er und lehnte sich gegen die Wand.
>Ich bin nicht verklemmt, aber was ist denn los mit dir? Gab es in Frankreich keine Mädels?< verständnislos sah ich ihn an. Ich wollte mir gar nicht ausmalen was gewesen wäre, hätte jemand auf unsere Handys gesehen.
Timothee stieß sich von der Wand ab und ging einen Schritt auf mich zu. Ich wich zurück, nicht aus Angst, eher als reflex.
>Doch die gab es, aber die wollte ich nicht< grinste ich er und kam mir noch dichter. Ich drückte mich gegen die Wand, meine Tür war noch zu weit entfernt, um einfach hindurch zu schlüpfen.
Er schien meinen Blick bemerkt zu haben.
>Willst du flüchten?<
>Warum? Sollte ich Angst haben?< versuchte ich möglichst entspannt rüber zu bringen. Er stand direkt vor mir, ich konnte sein Parfüm riechen. Seit wann trug er überhaupt welches?
>Nein, ich wollte mir nur mein Geburtstagsgeschenk abholen<
Verwirrt sah ich ihn an.
>Das hab ich dir doch gegeben< ich deutete auf seine Zimmertür. Er nahm meine Hand und drückte sie neben mich gegen die Wand.
>Das hab ich mir nicht gewünscht< flüsterte er in mein Ohr. Ich schluckte, mein Herz begann schneller zu schlagen.
>Und was hast du dir gewünscht? Ich wüsste nicht das du mal was gesagt hättest< stammelte ich und versuchte meine Hand aus seiner zu befreien.
>Ich habe dir gesagt, wenn ich bock habe dich zu küssen, dann werde ich das tun< grinste er und da realisierte ich was hier gerade geschah, mein Körper hingegen hatte das ganze längst verstanden. Meine linke Hand, die er nicht festhielt, schob sich zwischen uns um ihn weg zu drücken.
>Timothee bitte< flüsterte ich und übte druck gegen seine Brust aus, doch mein Körper wollte nicht so wie mein Verstand. Es war viel zu wenig Druck, um ihn auch nur ansatzweise von mir zu schieben.
>Und seit ich wieder hier bin, will ich das tun< raunte er gegen meine Lippen.
>Und wenn ich das nicht will< es war das letzte bisschen Vernunft in mir das da sprach. Er grinste nur, ließ meine Hand los, strich meinen Arm nach oben und legte seine Hand um meinen Hals, so dass ich mich gar nicht mehr traute mich zu bewegen.
>Es wird dir gefallen< flüsterte er und legte seine Lippen auf meine.
Ich wusste nicht wie mir geschah, meine Hände suchten halt an der Wand, doch da gab es keinen. Seine warmen Lippen drückten sich gegen meine. Mein Verstand war weg, mein Gehirn war aus. Seine andere Hand schob sich hinter meinen Rücken. Meine Hände krallten sich in sein Shirt, um endlich halt zu finden, ich war mir sicher das meine Beine sonst versagt hätten. Seine Lippen entfernten sich abrupt von meinen. Ich schnappte nach Luft, mein Herz klopte gegen meine Brust. Timothee schien es ähnlich zu gehen. Noch einmal küsste er mich, stieß dieses Mal mit der Zunge gegen meine Lippen. Zeitgleich übte er etwas Druck auf meinen Hals aus, was mich meinen Mund noch schneller öffnen ließ. Zufrieden drang er mit seiner Zunge in meinen Mund vor und lockerte seinen Griff wieder.
Das hier war anders, als jeder Kuss den ich davor hatte. Es erregte mich so sehr, das es zwischen meinen Beinen anfing zu pochen. Unsere Zungen spielten miteinander, bis Timothee sich auf einmal von mir löste und einen Schritt zurück wich.
Ich atmete tief ein und stützte mich mit den Händen an der Wand ab.
>Danke für das Geschenk< grinste Timothee, strich sich die Haare aus dem Gesicht und ging zu seinem Zimmer.
>Aber< stammelte ich, doch da hatte er seine Tür schon geschlossen.
Meine Finger wanderten an meine geschwollenen Lippen, hinunter an meinen Hals wo eben noch seine Hand gewesen war. Dann schlug ich mit der flachen Hand gegen die Wand.
>Fuck< fluchte ich leise und verschwand ebenfalls in mein Zimmer. Wie hatte ich zulassen können, das er sowas mit mir machte?
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