66

*POV Leonora*

Ich hatte einen schlimmeren Kater erwartet, doch mir tat nur etwas der Kopf weh, als ich auf wachte. Eine kalte Dusche und dann sollte auch das wieder vorüber sein. Ich massierte meine Kopfhaut unter dem Wasserstrahl, was mich etwas entspannen ließ.
Das ganze gestern war so spontan gewesen und hatte nach so langer Zeit echt mal wieder Spaß gemacht. Ich hatte die Auszeit gebraucht und mich auch nach dem Hausarrest noch nicht wieder bereit für die Welt da draußen gefühlt. Das war der Grund, weshalb ich auch nichts gesagt hatte, dass er eigentlich vorbei war. Den Schupser gestern hatte ich gebraucht, das Leben wartete nun mal nicht darauf gelebt zu werden.
Ich stieg aus der Dusche und wickelte mir ein Handtuch um den Körper. Die nassen Haare band ich hoch zu einem Dutt. So verließ ich das Bad.
Es war noch ruhig im Haus. Die Tür zu Timothees Zimmer war geöffnet, ich warf einen Blick hinein und blieb stehen. Verwundert beobachtete ich ihn. Er trug Sportklamotten, anhand der Übungen die er machte tippte ich auf Pilates. Als er mich bemerkte, drehte ich mich schnell zu meinem Zimmer um.
>Guten Morgen<
Ich drehte mich zurück, das Handtuch fest umklammert.
>Guten Morgen< antwortete ich.
>Ich habe mich etwas beobachtet gefühlt. Wie geht es dir?< grinste er und lehnte sich in den Türrahmen.
>Jetzt nach der Dusche ganz gut. Pilates?< fragte ich neugierig, einfach um zu wissen ob ich recht hatte. Er nickte. Sein Blick verweilte kurz an meinen Händen, die noch immer das Handtuch festhielten.
>Ist ein gutes Workout< sagte ich schnell.
>Man könnte meinen dein Leben hängt an diesem Handtuch<
Ich sah auf meine Hände runter und entspannte sie etwas.
>Ich möchte ja nur nicht, dass du auf falsche Gedanken kommst<
>Auf die komme ich auch so< er verschränkte die Arme vor der Brust. Mit der Antwort war ja zu rechnen gewesen. Ich erinnerte mich an seine gestrigen Worte. >Wenn ich bock gehabt hätte wen zu küssen, hätte ich das Haus nicht verlassen brauchen. Immerhin ist dein Zimmer gleich gegenüber< eine leichte Gänsehaut überzog meinen Körper.
>Ich zieh mir mal was an< sagte ich schnell und drehte ihm den Rücken zu.
>Kannst auch so bleiben< ich hörte das grinsen aus seiner Stimme raus.
Statt einer Antwort ließ ich das Handtuch ein Stück runter rutschen, so dass mein Rücken frei lag. Ich sah über die Schulter. >Träum weiter< und machte die Tür zu. Mir war nicht entgangen, dass sich sein Brustkorb schneller bewegt hatte als zuvor und auch sein Kiefer angespannt gewesen war.
Belustigt zog ich mir eine Leggings und ein lockeres Tshirt an.
Ich wusste nicht wieso auf einmal wieder dieses leicht verruchte zwischen uns war. Es war wie am Anfang, als Timothee mir geholfen hatte die Umzugskartons in mein Zimmer zu tragen und der eine Karton runter gefallen war. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich keinen schimmer hatte was eigentlich mit dem roten Slip von damals passiert war. Ob er ihn noch hatte? Wenn ja was wollte er damit?
Ich verwarf den Gedanken wieder und machte mich auf in den Garten um auch etwas Sport zu machen. Ganz entspannt, auch etwas was ich während des Hausarrests wieder lernen musste. Es war definitiv wieder ein gesünderes Sport machen, nicht mehr dieser wo ich erst aufhörte, wenn mir alles weh tat.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top