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*POV Timothee*

>Und Cut< hallte es zu mir herüber. Alle klatschten, ich tat es ihnen gleich. Jemand überreichte mir einen Blumenstrauß. Drehschluss. Austin hatte ihn vor einer Woche gehabt und nun ich. Einzig und allein deshalb wusste ich, was zu tun war.
>Herzlichen Dank, dass ihr mich hier so am Set aufgenommen. Als absoluter Anfänger, war es teilweise echt nicht leicht. Ich hatte wirklich viel Spaß, es war einfach toll< richtete ich mein Wort an die Crew. Wieder klatschten wir alle.
Als wir zurück in New York waren, schien irgend etwas in mir plötzlich klick gemacht zu haben. Ich hatte tatsächlich angefangen Spaß zu haben vor der Kamera und es wurde dadurch wirklich leichter. Die Wochen waren so schnell verflogen. Ich musste zugeben, dass ich aber auch froh gewesen war mich hier her zu flüchten.
Noch am Flughafen waren wir von Dean und meiner Mom abgeholt worden. Keiner von ihnen hatte etwas gesagt, bis wir zu Hause gewesen waren. Dort war Dean fast ausgerastet und auch Mom war sowas von sauer gewesen. Leonora hatte all die Schuld auf sich genommen und sämtliche Strafen die Dean eingefallen waren erhalten. Sie hatte ihr Handy und ihr gesamtes Portemonnaie abgegeben müssen. Das Haus durfte sie nur noch für die Schule verlassen und selbst da hatte er kein Vertrauen. Auf der Arbeit hatte er es sich extra so eingerichtet, dass er sie hin fuhr und auch wieder von der Schule abholte. Sie tat mir mehr als leid.
Mom hatte auch noch versucht ihn zu besänftigen, nach dem ich ihr alles erklärt und erzählt hatte. Doch keine Chance.
Durch die Dreharbeiten war ich wenig da gewesen und wenn, dann hatte ich Leonora kaum gesehen. Sie schloss sich in ihrem Zimmer ein. Einmal hatte ich einen kleinen Brief unter ihrer Zimmertür durchgeschoben. Über WhatsApp konnten wir ja nicht schreiben, so ohne Handy.
Doch ich hatte keine Antwort erhalten.

Es war zwar erst nachmittags, aber ich war gut angetrunken. Drehschluss bedeutete auch, dass eine halbe Party am Set gefeiert wurde. Ich hatte vom Regisseur bis zum Kabelhalter mit jedem anstoßen müssen, mein Glas war nie richtig leer gewesen, da hatte schon jemand es wieder aufgefüllt. Der Fahrdienst brachte mich ein letztes Mal nach Hause. In der Küche musste ich mich schon sehr konzentrieren, dass der Blumenstrauß auch in der Vase landete und nicht daneben.
Mit einem Glas Wasser ging ich auf die Terrasse und ließ mich auf einen Stuhl sinken. Die Welt schwankte und drehte sich.
>Du riechst wie eine Schnapsbrennerei< ich zuckte zusammen und sah auf den Rasen. Dort lag Leonora in der Sonne. Ihre Stimme war gedämpft, sie lag auf dem Bauch, das Gesicht in einem haufen Kissen vergraben. Ich antwortete nicht, stattdessen glitt mein Blick über ihren Körper. Sie hatte lediglich einen Bikini an, scheinbar wollte sie sich bräunen. Ich schluckte als mein Blick an ihrem Hintern hängen blieb.
>Ich hatte Drehschluss< zwang ich mich zu einer Antwort.
>Klingt eher nach Drehanfang, wie viel hast du getrunken?< sie bewegte sich keinen Millimeter. Ich grinste bei dem kleinen Wortspiel, sie traf es wirklich gut auf den Punkt. Wobei das drehen weg war, seit sie etwas gesagt hatte. Ich trank einen Schluck Wasser.
>Wahrscheinlich zu viel< gab ich zu.
Ich überlegte, ob ich einfach die Hand ausstreckte und ihre Haut berührte. Meine Gedanken verselbstständigten sich, ich könnte meine Hände auf ihren Po...
Schnell griff ich wieder nach dem Glas und kippte das ganze Wasser in mich hinein. Ich musste den Alkohol los werden.
>Na wenigstens einer von uns hat noch ein Leben< seufzte sie und sah nun doch zu mir.
>Ab morgen bin ich wieder in der Schule, dann wird es da auch wieder lustig< grinste ich.
>Eingebildeter Schauspieler< sie schüttelte den Kopf und legte sich wieder hin.

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