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*Timothees Sicht*
Leonora und Dean wohnten jetzt schon seit einem Monat bei uns. Ich nahm sie meist morgens mit zur Schule, dass war aber auch der einzige Kontakt den wirklich am Tag zueinander hatten. Sie ignorierte mich, obwohl ich noch ein paar Mal versucht hatte zwischen uns ein einigermaßen gutes Klima zu schaffen. Es war deutlich zu erkennen, dass sie nach wievor nicht hier sein wollte. Scheinbar machte ihr der Umzug noch mehr zu schaffen als mir. Mittlerweile hatte ich mich ganz gut mit der neuen Situation abgefunden. Dean war nett und meine Mom glücklich, dass war wichtig.
Ich lief mit Tom zu meinem Spint. Wir hatten gleich noch Theater und dann endlich Wochenende. >Jo Timmy< ich hielt an und drehte mich um. Einer aus der Football Mannschaft kam auf mich zu. Ich ahnte schon was nun kam. >Wenn es um Leonoras Handynummer geht, nein< sagte ich genervt. >Du hast sie noch nicht mal gefragt, ob es für sie klar geht< genervt drehte ich mich um und ließ ihn stehen. >Warum sagst du zu jedem nein? Vielleicht möchte Leonora auch mal etwas Spaß haben< meldete sich nun Tom zu Wort. Seit Leonora im Cheerleader Team war, wurde ich ständig angesprochen, ob ich ihre Handynummer hätte oder gleich ein Date klar machen könnte. Ganz ehrlich ich hatte ihre Handynummer nicht mal selber im Handy. >Was soll sie mit so einem Idioten?< meinte ich nur und räumte den Schulkram in den Spint. Wir gingen weiter zum Proberaum. Der Weg führte uns an der großen Glasfront der Schwimmhalle vorbei. Tom blieb stehen und sah hinunter zu den Becken. >Aber ist es irgend wem zu verdenken, dass sie ihre Nummer wollen?< fragte er und deutete auf eins der Mädels. Ich kam zu ihm und sah ebenfalls runter. >Wahrscheinlich nicht< gestand ich und sah Leonora an. Sie setzte sich gerade ihre pinke Schwimmkappe auf. Im Badeanzug ließ sich noch einmal besser erkennen, was für einen schönen Körper sie hatte. >Wir sollten los< ich drehte mich weg. >Wie hälst du es bloß aus sowas vor deiner Nase zu Hause zu haben?<
Ich warf Tom einen fragenden Blick zu. >Soll ich dir irgendwas organisieren, damit du endlich dieses Thema lässt?<
>Du gibst mir ihre Nummer?< fragte nun Tom. Ich warf die Hände in die Luft >Ich habe ihre verdammte Nummer nicht<
Genervt lief ich zum Proberaum, dieser Tag raubte mir noch den letzten Nerv. Man könnte meinen die halbe Schule war untervögelt.
>Ach die Herren sind auch mal da< begrüßte uns Miss Epstone. Verwirrt sah ich auf die Uhr, es waren noch 10 Minuten bis zum Beginn. Ich ließ mich auf den Stuhl neben Max sinken. >Steve fällt aus< raunte er mir zu. >Warum?< >Ihm werden die Mandel entfernt< ich nickte. Damit war es das zweite Mal, das die Hauptrolle gewechselt werden musste. >Ich möchte heute mit euch das Stück, das erste Mal auf der Bühne proben. Chalamet können sie den Text?< Ich sah Miss Epstone an. >Ich habe keinen...< setzte ich an. >Sie spielen jetzt diese Verfluchte Hauptrolle, los rauf auf die Bühne!< alles erhob sich und ging in den neben Raum.
Auf der Bühne sah ich zu Tom, dieser hob kurz den Daumen. So schnell kam man an die Hauptrolle. >Akt 3 Szene 4 und bitte< hallte Miss Epstones Stimme durch den Saal. Innerlich ging ich das Skript durch, um irgend wie zu erraten was genau ich nun tun musste. >Da ist der Verräter< plötzlich einer und lief mit einer Mistforke auf mich zu. >Nieder mit dem König< rief nun auch Tom und stürmte auf mich zu. >Beruhiget Euch doch ich aufgebrachte Meute< mir fiel beim besten Willen der Text nicht ein, hatte ich ihn ja auch nicht lernen müssen. Ich ging einen Schritt zurück, um den aufgebrachten Bauern aus dem Weg zu gehen. Es schien mir logisch, dass dies im Stück stehen könnte. Dann hörte ich es knacken, mein rechter Fuß raste nach unten. Ich zog ihn raus, verlor das Gleichgewicht und machte einen Ausfallschritt nach hinten. Gleichzeitig sah ich nach unten, eine der Latten war auf dem Bühnenboden gebrochen. Mein linker Fuß trat allerdings ins leere, ich fiel von der Bühne.
Ein unbeschreiblicher schmerz durchfuhr meinen Fuß. Irgend ein Geräusch entfuhr meiner Kehle. >Das wird ein Desaster< hörte ich Miss Epstone. >Timmy< hörte ich Tom rufen. Eins der Mädchen, die gerade nicht auf der Bühne gewesen waren, eilte zu mir. >Alles ok? Hast du dir weh getan?< Ich schüttelte den Kopf, nickte dann. Mein Fuß tat höllisch weh.
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