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Die Zeit in L.A. ging so schnell um. Am Flughafen verabschiedete sich Leonora von Taylor. Die beiden hatten sich ziemlich lang umarmt und ich war mir sicher in Taylors Augen tränen gesehen zu haben. Irgend etwas hatte er Leonora noch ins Ohr geflüstert und dann konnten wir endlich durch den Security Check. Ich war ziemlich müde von der gestrigen Party. Austin hatte mich noch ein paar aus der Filmbranche vorgestellt und mit gefühlt jedem haben wir irgend was getrunken. Den Flug über schlief ich. In New York holte uns Dean vom Flughafen ab.
>Wie wars? Hat dir L.A. gefallen? Habt ihr irgendwas zu euch genommen, was nicht legal war?<
>Mensch Dad!<
>Ich kann aus dem Krankenhaus auch einen Test mitbringen<
>Wir haben keine Drogen oder so genommen< versicherte ich Dean, den Alkohol ließ ich mal außen vor, davon war zumindest in meinem Blut noch jede Menge. >Sehr gut, das ist wirklich schlimm dort. Also Timothee können wir dich bald im Fernsehen sehen?<
>Ich habe noch keine Antwort erhalten, aber zu große Hoffnungen mache ich mir nicht. Aber es war eine tolle Erfahrung und ich habe einen anderen Schauspieler kennengelernt, der ist echt cool< erzählte ich. >Dann drücke ich dir auf jeden Fall die Daumen. Hast du Freunde getroffen?< Dean sah durch den Rückspiegel zu uns. >Können wir uns das sparen und du fährst uns einfach zum Haus?< Leonora saß mit verschränkten Armen da und sah aus dem Fenster. Mir fiel sofort auf, dass sie nicht nach Hause gesagt hatte und auch sonst war sie wieder so zurückhaltend und abweisend, wie vor unserem Abflug. Man könnte sagen hier war wieder die New York Leonora. Die lockere, lustige L.A. Version von ihr hatte mir deutlich besser gefallen.
>Ich hoffe sie war auszuhalten die Tage< nun sah Dean mich direkt durch den Spiegel an. >Ich kann mich nicht beschweren, Leonora hat mir den Pier gezeigt und ich glaube auch eine andere Seite von sich selbst< ich wollte ehrlich sein und die Wogen zwischen den beiden etwas glätten. Ich spürte Leonoras Blick auf mir, erwiderte ihn aber nicht. Dean nickte, sagte aber nichts weiter dazu. Ob er es auch so empfand? Er war ihr Vater, sicherlich kannte er noch viel mehr Seiten seiner Tochter als ich es je würde. Dennoch fragte ich mich, warum sie so ein schlechtes Verhältnis hatten.
Zu Hause begrüßte uns meine Mom überschwänglich, sie hatte extra einen Kuchen gebacken und hoffte natürlich auch einen ausführlichen Bericht wie es gewesen war. Bereitwillig erzählte ich alles, ließ die Party jedoch weg, da ich nicht wusste wie es bei Dean ankommen würde. Meine Mom würde es nicht weiter kümmern, so lange ich gesund wieder kam, durfte ich so ziemlich alles machen. Leonora hüllte sich in Schweigen.
>Tom war auch schon hier, er scheint auch ganz aufgeregt zu sein und zu warten, dass du alles erzählst< erzählte Mom. >Danke, ich werde ihm gleich schreiben< lächelte ich.
>Und du Leonora? Es muss doch schön gewesen sein noch einmal alles wieder zu sehen< ich folgte dem Blick meiner Mom und sah Leonora an, diese schloss kurz die Augen. >Schön ist es da wieder weg zu sein, es war schließlich nur ein zwei Jahres Abschnitt meines Lebens< sie stand auf und ging aus der Küche. Meine Mom sah ihr mitleidig nach und griff nach Deans Hand. Dieser machte anstalten Leonora nachlaufen zu wollen. >Lass sie, an diesem Tisch darf jeder das sagen was er denkt< die Worte meiner Mom hatte ich schon so oft gehört, ihr war es wichtig, dass wir offen sprachen. Geheimnisse waren bei ihr nicht willkommen und irgend wie sorgte dies meist für ein sehr harmonisches Zusammenleben.
Ich stand ebenfalls auf, um in meinem Zimmer die Ruhe zu finden Tom zu schreiben. Auf dem Flur begegnete mir Leonora. Sie hatte ihre Sportsachen an, flüchtig sah sie zu mir und verließ das Haus. Ich sah ihr nach, es sah so aus als wenn sie geweint hätte. Kurzerhand änderte ich meinen Plan, lief in die Garage holte mein Fahrrad heraus und folgte ihr.

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