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Ich sah zerknirscht aus dem Fenster, Leonora hatte das ganze glücklicherweise nicht weiter kommentiert. Es war mir mehr als unangenehm.
>So aussteigen< verwirrt sah ich zu Leonora, als der Wagen hielt. >Ich bringe dich jetzt zu einer richtigen Agentur< erklärte sie und stieg aus. >Komm Chalamet< ich folgte ihr. >Ich verstehe nicht ganz< gab ich zu. Zielsicher steuerte sie auf ein Bürokomplex zu. >Ich hab einen Freund bei der Agentur und er liebt es neue Talente zu entdecken< sie hielt mir die Tür auf. >Warum hilfst du mir?< ich blieb vor ihr stehen. >Ich kann es nicht mit ansehen, wenn Träume zerplatzen, so los jetzt< sie schob mich rein und deutete auf die Treppe nach oben. Im zweiten Stock öffnete sie eine große Glastür. >Wir haben geschlossen, steht doch ...< ein blonder Typ blieb wie angewurzelt stehen. >Nein, das ist doch nicht zu fassen, meine kleine Lele< quietschte er und rannte hinter dem Tresen auf Leonora zu. >TayTay< quietsche sie ebenfalls und fiel ihm um den Hals. Er gab ihr links und rechts ein Küsschen auf die Wange. >Lass dich ansehen, hat New York dich verändert? Warum hast du dich nicht gemeldet? Ist das etwa ein New York Loverboy?< er sah zu mir. >Nein, das ist Timothee. Ein Schauspieler aus New York. Spielt aktuell eher Theater, aber ich glaube genau das richtige für dich< Leonora schob ihn in meine Richtung. >Theater? So so. Ich bin Taylor, stocksteif schwul, was sicher gerade dein Gedanke war< lächelnd streckte er mir seine Hand hin. >Äh nein, ehrlich gesagt war ich so geplättet, dass Leonora derart hohe Töne von sich geben kann, dass ich an gar nichts gedacht habe. Freut mich< gab ich ehrlich zu und schüttelte seine Hand. >Wie sag ich euch das jetzt bloß? Unsere Kartei ist aktuell voll, ich habe keinen Bedarf an... au!< Taylor sah entsetzt zu Leonora die ihn auf den Oberarm gehauen hatte. >Gib ihm ne Chance< Taylor zögerte und musterte mich von Kopf bis Fuß. >Na gut, aber nur weil du es bist< er lächelte Leonora an. >und weil er echt heiß ist< hörte ich ihn hinterher flüstern. >Nun gut Timothee, du hast 2 Minuten mir dein Talent zu zeigen. Lass mich kurz überlegen... du und Leonora geht durch die schlimmste Straße in New York. Plötzlich fährt ein Auto neben euch, die Scheibe geht runter... peng... Leonora ist tödlich verwundet und Action< abwartend sah er mich und Leonora an. >Du bist verwundet, fall in seine Arme. Herrgott dich nehm ich in keiner Kartei auf< Taylor schubste Leonora einfach in meine Arme. >Du hast keine Kraft dich auf den Beinen zu halten< kam von Taylor als Anweisung, worauf sich Leonora endlich in meine Arme fallen ließ. >Leonora!< keuchte ich und brachte sie langsam zu Boden. >Leonora sag etwas! Scheiße< ich drückte meine Hände auf eine imaginäre Wunde an ihrem Bauch. >Leonora sag doch etwas< schrie ich beinahe. Ich sah ihr an das sie große Mühe hatte nicht los zu lachen. >Warum haben sie dir das angetan? Ich brauche Hilfe! Hast du dich wieder mit diesem Typ getroffen?< Ich sah Leonora direkt in die Augen. Diese hob nur die Hand und legte sie an meine Wange. Ich griff danach und hielt sie fest. >Du brauchst diesen Mist doch gar nicht, ich dachte du wärst clean. Ich dachte wir hätten es geschafft. Leonora bitte, wir wollten doch endlich weg von hier< ich konzentrierte mich auf mein tiefstes inneres und spürte wie meine Augen anfingen zu brennen und mir die ersten Tränen über das Gesicht liefen. Leonora ließ ihre Hand fallen. >Lass mich nicht allein in dieser dunklen Welt< flüsterte ich.
Über uns klatschte Taylor in die Hände. >Du bist grandios. Wir müssen ganz schnell alles anlegen, wie lange seit ihr hier? Ich hab da dieses eine Charakter Casting im Kopf, das ist heute Nachmittag. Da musst du hin< er griff mich am Arm und zog mich zu irgend einem Raum. >Diese Tränen, wow, so herzergreifend. Dir gehts aber gut oder? Taschentuch?< Ich schüttelte den Kopf. >Ja ja lasst mich mal hier sterbend zurück< ertönte Leonoras Stimme übertrieben theatralisch. Ich drehte mich um, sie lag immer noch auf dem Fußboden. >Kätzchen du bist eine miserable Schauspielerin< lachte Taylor. >Das sagt man mir heute nicht das erste Mal, dann ist es wohl besser mich hier allein zurück zu lassen< sie schaffte es, dass ihre Stimme wirklich leidend klang. >Die liegt da auch noch, wenn wir fertig sind, keine Sorge< versicherte Taylor mir und schob mich in ein Büro.

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