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Es war Samstag. Mom und Dean wollten einen Ausflug machen. Sie hatten Leonora und mich gebeten die Küche aufzuräumen, damit sie los konnten. Kaum waren sie aus der Tür drehte sich Leonora zu mir um. >Was soll das mit dem Kuss?< Ich hüpfte auf einem Bein um den Tisch herum zu ihr. >Du schuldest mir eben was< ich fand das genügte als Erklärung und reichte ihr den letzten dreckigen Teller.
Sie stellte ihn hinter sich in den Geschirrspüler und machte die Klappe zu. >Im Ernst Timothee, was erhoffst du dir davon?< sie lehnte gegen die Arbeitsplatte und verschränkte die Arme vor der Brust. >Soll ich es dir wirklich sagen?< Ich stellte mich genau vor sie. >Würde ich fragen, wenn ich keine Antwort haben will? Ich habe keine Lust auf deine Spielchen<
Lächelnd streckte ich meine Hände aus. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah ich mich an. >Na los, geb mir deine Hände< forderte ich sie auf. Kopfschüttelnd streckte sie mir ihre Hände entgegen. Ich griff um ihre Handgelenke und drückte sie rechts und links von ihr an die Arbeitsplatte. Unweigerlich kamen wir uns näher. Ich legte meine Lippen an ihr Ohr. >Ein Kuss lässt mich eben dein schönstes Körperteil berühren. Diese weiche Haut an den Lippen< Leonora stand stocksteif da, aber ich sah wie sie eine leichte Gänsehaut bekam. >Denkst du nicht auch, das könnte bei uns sich einfach herrlich anfühlen?< raunte ich weiter in ihr Ohr. Ich spürte wie sie ihren Kopf drehte und ihr warmer Atem mein Ohr streifte. Mein Herz begann zu rasen, als ich spürte wie ihre Zunge an meinem Ohrläppchen spielte. >Ich denke du bist ein absoluter Spinner< raunte sie mir ins Ohr und stieß mich von sich weg. Gerade so konnte ich mich am Stuhl festhalten, immerhin stand ich nur auf einem Bein. >Hey vorsichtig, ich hab nur den einen Fuß< lachte ich. >Dann solltest du auf den besonders gut aufpassen< drohte mir Leonora. Sie verließ die Küche. Ich sah ihr hinterher, für einen kurzen Moment hatte ich tatsächlich gedacht, ich hätte sie gekriegt. Es machte mir zunehmend Spaß so mit ihr zu interagieren, immerhin erlebte ich aktuell nicht so viel. Klar hatte ich etliche Nummern von irgend welchen Girls aus der Schule, aber das war eben langweilig.
Ich nahm mir die Krücken und lief zum Fernseher. Ein wenig zocken war genau das worauf ich Lust hatte. Ich setzte mich aufs Sofa, nachdem ich mir den Controller geholt hatte und startete die Konsole.
>Bis später< hörte ich Leonora rufen. >Moment wo willst du hin?< fragte ich und drehte mich zum Flur. >Oh nein stop< fügte ich hinzu und sah sie entgeistert an. >Wo hast du das überhaupt her? Ich dachte du musstest alles abgeben<
Leonora hatte definitiv Sportsachen an. >Verpetz mich doch< grinste sie und ging. Kopfschüttelnd ließ ich mich aufs Sofa sinken. Keine Ahnung warum sie kein Sport machen sollte, aber scheinbar steckte in ihr eine kleine Rebellin.

Später kam Tom vorbei. Wir setzten uns auf die Terasse und quatschten. Er erzählte von dem Theaterstück und wie die Proben liefen. >Wo ist eigentlich Leonora?< fragte er irgend wann. >Warum? Muss ich da was wissen?< Tom sah mich irritiert an. >Muss ich da was wissen?< stellte er die Frage zurück. Ich schüttelte den Kopf. >Die ist unmöglich zu knacken<
>Vielleicht hat sie ja wen< überlegte Tom laut. Ich sah ihn stirnrunzelnd an. >Timmy, in welcher Welt hat so jemand keinen Typ an ihrer Seite?< Ich überlegte. >Vielleicht ja in unserer, hier war zumindest nie wer<
Tom zuckte die Schultern. >Muss ja nen Grund haben, dass sie deinem Scharm wiederstehen kann< lachte er. Nun fühlte ich mich nicht mehr ernst genommen.

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