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Pov Timothee

Als ich am nächsten Morgen die Augen öffnete, dauerte es einen Moment, bis ich realisierte, wo ich war. Das gedämpfte Licht der Pariser Morgensonne schien durch die Vorhänge des Hotelzimmers, und ein sanfter, gleichmäßiger Atem drang an mein Ohr. Ich spürte ein Gewicht auf meinem Bauch und blickte hinunter.

Leonora lag mit dem Kopf auf meinem Bauch, tief und friedlich schlafend. Ihr Haar war über mein T-Shirt verteilt, und ihre Hand ruhte leicht auf meiner Seite. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Es war einer dieser seltenen, ruhigen Momente, die sich wie eine kleine Blase der Normalität anfühlten, fernab von der Welt, die sonst ständig um ihn kreiste.

Ich griff vorsichtig nach meinem Handy, das auf dem Nachttisch lag, und machte leise ein Foto von der Szene – Leonora schlafend auf mir, die Morgensonne, die sich sanft über das Bett legte. Es war ein intimer Moment, den ich für mich behalten wollte. Irgendwie fühlte es sich an wie ein kleines Geheimnis, das nur mir gehörte. Ich würde es ihr später vielleicht zeigen, aber für den Moment genoss ich einfach den Augenblick.

Dann fiel mir ein, dass ich noch gar nicht ihren Instagram-Post von gestern richtig gelesen hatte. Ich hatte gesehen, dass sie etwas gepostet hatte, als sie neben mir im Bett lag, aber gestern Nacht war ich einfach zu müde gewesen. Nun öffnete ich die App, scrollte zu ihrem neuesten Bild und betrachtete es aufmerksam.

Es war das Foto von ihrem Training mit Finn – eine Kampfszene, dynamisch, voller Energie. Man konnte weder sie noch Finn richtig erkennen, aber die Szene sprach für sich. Der Text darunter ließ mich innehalten.

Ich las den Text ein zweites Mal, dann ein drittes Mal. Die Worte waren so... klar. Sie sprachen von Leonoras innerem Frieden, von dem, was sie durchgemacht hatte, und davon, wie sie allmählich wieder zu sich selbst fand. Ich fühlte einen kleinen Stich in der Brust – als wäre das ihre Art, mir zu sagen, dass sie wieder auf eigenen Beinen stand und vielleicht gar nicht mehr dieselbe Leonora war, die ich damals kennengelernt hatte.

Ich seufzte leise und scrollte weiter nach unten zu den Kommentaren. Es waren viele. Einige lobten ihre Stärke, andere waren fasziniert von der Energie des Bildes. Aber dazwischen waren auch Kommentare, die eine andere Richtung einschlugen.

„Bist du eine Stuntfrau? Hast du Timothée am Set kennengelernt?“

„Habe gehört, du bist in Paris! Bist du mit Timmy unterwegs?“

„Ist das die mysteriöse Freundin von Chalamet?“

Ich runzelte die Stirn. Die Gerüchte hatten also wieder Fahrt aufgenommen. Ich hatte gehofft, dass der Wirbel nach dem Kussfoto nachlassen würde, aber anscheinend war das Gegenteil der Fall. Die Leute fingen an, Leonora mit mir in Verbindung zu bringen, auch wenn sie bisher völlig unter dem Radar geblieben war.

Mein Blick wanderte wieder zu Leonora, die immer noch ruhig auf meinem Bauch schlief. Sie hatte keine Ahnung, was in den Kommentaren los war – und ich wusste nicht, wie sie darauf reagieren würde, wenn sie es herausfand.

Ich streichelte sanft über ihr Haar und dachte nach. Vielleicht sollte ich ihr heute davon erzählen. Aber nicht jetzt. Jetzt wollte ich den Moment noch ein wenig genießen, bevor die Realität sie wieder einholte.

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