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Der Tag war gekommen, heute würden sie einziehen. Seit Tagen stapelten sich die Umzugskartons in unserem Haus, die die Spedition gebracht hatte. Es war Samstag und somit keine Schule oder wie meine Mom so schön sagte >Da kannst du ja super der Leonora beim auspacken helfen<. Ich war mir sicher das sie mit 18 Jahren alt genug war, das selber hinzubekommen. Seit mein Dad nicht mehr bei uns war, hatten wir ein hervorragendes Leben zu zweit geführt. Bis sie eines Tages Dean kennenlernte. Die zwei waren glücklich miteinander, was schön war, aber das hieß ja nicht das ich es gut heißen musste, dass Dean nun mit seiner Tochter hier einziehen musste.
Leonora hatte ich vor einem halben Jahr auf Moms Geburtstag mehr oder weniger kennengelernt. Wir wurden einander vorgestellt und kaum war dieser offizielle Teil erledigt, hatte sie sich umgedreht und war verschwunden. Später hatte ich sie in einer Ecke am Handy gesehen, absolut desinteressiert von dem was um sie herum geschah.
Es klingelte an der Tür. >Timmy machst du bitte auf?< rief meine Mom aus der Küche. Seufzend stand ich vom Sofa auf, sobald ich die Tür öffnen würde, würde es uns zwei nicht mehr geben, sondern durch ein uns vier ersetzt werden und ich konnte nichts dagegen tun. Meine Hand drückte die Klinke runter und ich öffnete die Tür. >Hey, willkommen< grüßte ich Dean freundlich. Er grüßte lächelnd zurück und drehte sich zu unserer Einfahrt. >Leonora steig jetzt verdammt nochmal aus diesem Wagen aus und sag hallo< Deans Stimme klang ziemlich bestimmend. Er drehte sich wieder zu uns und begrüßte meine Mom. Die zwei nahmen sich in den Arm, ich drehte mich weg, ich wollte nicht sehen wie die beiden sich küssten. Dadurch hatte ich nun Sicht auf Deans Auto. Die Beifahrertür schwang auf und Leonora stieg aus. Ich musste schlucken. Wir hatten Sommer und es war ziemlich warm, weswegen sie eine kurze Hose und ein Top trug. Sie hatte wahnsinnig lange Beine und einen ziemlich durchtrainierten Körper. Das war mir vor einem halben Jahr gar nicht so aufgefallen. Mein Blick blieb einen Moment zu lang an dem Ausschnitt ihres Tops hängen. >Meine Augen sind hier oben, gewöhn dich da lieber gleich dran< kommentierte sie meinen Blick. >Entschuldige, soll ich dir bei etwas helfen?< versuchte ich einen freundlichen Start für uns beide zu schaffen. Sie sah mich nur von der Seite an und begrüßte meine Mom. Wir gingen gemeinsam rein. >Timothee kann dir bei deinen Kartons helfen< sprach meine Mom an Leonora gewandt und lief mit Dean zum Auto. Scheinbar waren dort im Kofferraum noch mehr Kisten. >Also wie kann ich dir helfen?< fragte ich. >Die Kisten mit einem L drauf sind meine< erklärte sie seufzend und schnappte sich eine. Ich nahm zwei auf einmal und folgte ihr. Scheinbar wusste sie ganz genau welches Zimmer ihres war. Dean musste es ihr erzählt haben. Er war an den letzten Wochenenden immer hier gewesen, um schon einmal die Möbel aufzubauen und die Wände zu streichen in Leonoras Zimmer.
>Wo soll ich sie hinstellen?< fragte ich schließlich, als wir in ihrem Zimmer standen. >Da wo platz ist. Auf dem Schrank oder so. Wo ist das Bad?< Ich stellte die Kisten ab. >Schräg gegenüber. Genau gegenüber ist mein Zimmer. Das Bad teilen wir uns. Ich habe dir dort auch schon Platz frei geräumt im Regal< sie nickte und verschwand im Bad. Ich lief wieder in den Flur, um die nächsten Kartons zu holen. Wieder nahm ich zwei auf einmal und stellte sie zu den anderen auf das Regal. Leonora kam ebenfalls mit der nächsten Kiste ins Zimmer. Sie ließ sie auf ihr Bett fallen und setzte sich daneben. Ich sah sie an, das konnten doch noch nicht alle Kisten sein. >Gibt es hier irgend welche guten Laufstrecken?< fragte sie und sah mich an. >Äh ja, sicherlich. Also die meisten laufen im Central Park. Je nach dem kann man mit der Bahn dahin fahren oder eben laufen, aber das ist schon ein Stück< antwortete ich und ging los um nachzusehen, ob noch mehr Kisten ihr gehörten. Und tatsächlich fand ich noch drei weitere. Ich stapelte sie, nahm sie hoch und lief los. Allerdings sah ich nun kaum noch was und prallte gegen Leonora, die gerade aus dem Zimmer kam. Die Kartons fielen zu Boden, einer öffnete sich und entleerte den kompletten Inhalt. >Oh gott entschuldige, ich hoffe da ist nichts kaputt gegangen< sagte ich hastig und stellte die zwei Kartons wieder richtig hin, die zu geblieben waren. >Halb so wild.< entgegnete sie und begann die Sachen wieder einzusammeln. Es waren zum Glück nur Klamotten. Ich half ihr und hob einige Shirts hoch. Leonora nahm sie mir ab und legte sie zurück in den Karton. Als wir alles eingesammelt hatten und wieder aufstanden, sah ich noch etwas rotes auf dem Fußboden liegen. Ich hob es hoch und spürte sofort wie etwas hitze in meine Wangen schoss. Leonora nahm mir den Slip aus der Hand. >Rote Spitze also< grinste ich. >Keine Sorge ich habe auch noch andere Farben< lachte sie. Es war das erste Mal das ich sie lachen hörte. >Aber wenn er dir gefällt, behalt ihn doch< sie warf ihn mir wieder zu und verschwand mit einer der Kisten in ihrem Zimmer.
>Braucht ihr Hilfe?< hörte ich plötzlich Dean hinter mir. Ich sah auf das Stück Stoff in meiner Hand und ließ es blitzschnell in meiner Hosentasche verschwinden. >Äh ne ich denke nicht. Ich wollte gerade nach weiteren Kisten schauen< stammelte ich und schob mich an ihm vorbei.

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