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Sicht von Jin
Ich war froh meine Familie eine Weile lang nicht sehen zu müssen, wieso ich zusagte.
Wir gingen eine Weile zu dem Cafe und Jongins kleiner Bruder, er hieß Sehun, rannte fröhlich zwischen uns.
Manchmal rannte er etwas nach vorne, blieb dann aber stehen und wartete auf uns. Lief er mal zu weit weg rief Kai ihn schnell zurück.
"Sehun! Nicht so weit!" Sofort blieb der Kleine stehen und wartete wieder brav. Komischerweise sah er fast gar nicht so aus wie Kai.
Seine Haare waren blond und seine Haut so hell wie Porzellan.
"Wo sind eigentlich eure Eltern?", fragte ich vorsichtig und kickte einen Stein aus dem Weg. Kai blieb stehen und zuckte mit den Schultern.
Sein Blick war zu Boden gerichtet und seine Hände in den Hosentaschen.
"Ich weiß es nicht. Sie haben uns alleine gelassen als wir klein waren. Sehun und ich leben alleine in einer kleinen Wohnung hier in der Nähe.", erklärte der Braunhaarige und schenkte mir dann erneut ein Lächeln.
" Sehun kann sich nicht mehr wirklich an sie erinnern..."
Ich nickte und musterte meinen Gegenüber. Er war wirklich hübsch, auch wenn er gerade sehr niedergeschlagen wirkte.
"Aber das stört uns nicht wirklich. Immerhin haben wir uns gegenseiti- Wo ist Sehun?!"
Plötzlich starrte Kai geschockt an mir vorbei. Ich drehte mich schnell um und gemeinsam starten wir auf den leeren Punkt, auf dem sich Kais Bruder gerade noch befand.
"SEHUN?!" Kai rannte sofort in die Richtung und ich folgte ihm. Wir suchten alles nach ihm ab, doch er war nirgendwo zu finden.
Kai war am Boden zerstört und saß ein paar Stunden später weinend am Straßenrand.
"Wie konnte mir das nur passieren? Ich bin ein schlechter Bruder!", schluchzte der Andere und ich legte tröstend einen Arm um seine Schulter und zog ihn an mich.
"Wir finden ihn, vertrau mir. Du bist kein schlechter Bruder!", beruhigte ich ihn und er sah mich hoffnungsvoll an. Ich hatte keine Ahnung was ich tun könnte damit wir Sehun wieder fanden, aber es musste einen Weg geben!
Zufälligerweise fiel mein Blick auf einen kleinen Lastwagen, der auf der anderen Straßenseite stand.
"Ich hab eine Idee!"
Ich sprang auf und drückte Kai zurück, als auch er sich erheben wollte.
"Warte kurz hier!"
Er schaute mir überrascht hinterher, folgte mir aber nicht.
Ich ging auf den Wagen zu und klopfte an das Fenster. Es ging langsam runter und ein Mann mittleren Alters musterte mich.
"Was willst du? Um diese Uhrzeit sollte jemand wie du nicht mehr alleine auf der Straße sein."
Ich nickte und setzte ein freundliches Lächeln auf.
"Entschuldigen Sie die Störung, eigentlich wäre ich schon längst Zuhause, aber mein kleiner Hybrid ist weggelaufen. Haben sie ihn vielleicht gesehen? Er ist ungefähr so groß."
Ich zeigte ihm Sehuns ungefähre Höhe.
"Er hat blonde Haare und makellose weiße Haut..."
Der Mann nickte, schob die große Sonnenbrille zurecht und seufzte.
"Wir haben so einen kleinen Hybriden vorher gefangen. Aber wir können ihn leider nicht mehr aushändigen..."
Meine Gesichtszüge entglitten mir kurz, jedoch fasste ich mich schnell wieder.
"Wieso denn bitte nicht? Ich habe genug für ihn bezahlt!"
Der Mann lachte, mehrere Falten erschienen in seinem Gesicht.
"Weil er einen meiner Kollegen angegriffen hat! Er könnte Tollwut haben, weswegen wir ihn sofort mitnehmen!"
Ich seufzte und lehnte mich gegen die Türe des Wagens.
"Wann bekomme ich ihn wieder?"
Der Mann lachte erneut, diesmal noch lauter.
"Du hattest sowas noch nie, oder? Wenn vermutet wird das er aggressiv ist, wird er eingeschläfert!"
Erschrocken weitete ich die Augen und schüttelte schnell den Kopf.
"Das können sie nicht machen! Er ist nicht aggressiv!", fauchte ich und flitzte nach hinten.
Ich öffnete die Türen des Lastwagens, indem die verschiedensten Käfige waren.
Mehrere Hybriden waren darin gequetscht und sie zuckten erschrocken zusammen.
"Lass das!", knurrte der Mann, packte mich an der Hüfte und zog mich raus. Ich schrie und tobte, fuchtelte mit den Armen und Beinen wild herum in der Hoffnung jemanden zu treffen.
Der Mann schubste mich in die dunkle Gasse zurück und schloss die Türe wieder.
"Verpiss dich und komm ja nicht wieder!" Er sperrte die Türen zu und stieg erneut wieder ein.
Ich holte mein Handy raus und machte ein Foto von dem Kennzeichen.
Gerade noch rechtzeitig, denn keine Minute später ging der Motor an und der Wagen fuhr los.
"Alles okay?!", fragte Kai besorgt. Er war zu mir gesprintet und half mir auf. Ich wischte den Dreck von meiner Kleidung.
"Wir müssen sofort hinterher, oder sie schläfern deinen Bruder ein!"
Geschockt starrte Kai mich an, doch ich legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schultern.
"Ich kenne ein paar Leute die uns bestimmt helfen!"
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