Kapitel 1: Unser erster Kuss
Todorokis Sicht:
"Todoroki, du fängst an!" Mina schaut mich erwartungsvoll an, während sie mir eine leere Plastikflasche in die Hand drückt. Ich frage: "Wie funktioniert dieses Spiel?" Schockiert gibt Mina zurück: "Was?! Du weißt nicht, wie man Flaschendrehen spielt?! Das ist ja fast eine Verschwendung, bei deinem guten Aussehen! Also gut... Ich werde dir die Regeln erklären, mein lieber Todoroki-kun! Du legst die Flasche in die Mitte unseres Sitzkreises. Dann gibst du ihr einen ordentlichen Schwung, damit sie sich schön schnell dreht. Die Person, auf die der Flaschendeckel letztlich zeigt, musst du küssen. Verstanden?" Ich nicke zur Bestätigung. Ich stehe auf und laufe zur Mitte. Dabei denke ich mir, dass es schon ein bisschen seltsam ist, dieses Spiel. Ich würde lieber in mein Zimmer gehen und schlafen. Aber Mina hat darauf bestanden, dass Heute alle mitspielen. Selbst Bakugou ist dabei. Kirishima hat ihn wohl überredet. Ich für meinen Teil, bin nur deswegen hier, weil mir eine Schüssel kalte Soba-Nudeln versprochen wurde.
Ich gebe der Flasche einen ordentlichen Schwung, so wie es Mina wollte und setze mich wieder auf meinen Platz. Kaum hab ich mir es bequem gemacht, höre ich ein paar der Mädchen kreischen. Midoriya tippt mir auf die Schulter und sagt: "eh... ähmm... Todoroki-kun?", während er mit seinem Finger auf die Flasche deutet, deren Deckel auf ihn zeigt. Ich muss also Midoriya küssen?
Ich drehe mich zu Midoriya. Die Mädchen kreischen nun noch lauter. Mina holt sogar ihr Handy raus. Ist das normal bei solchen Spielen? Midoriya fühlt sich bestimmt unwohl, denn er zittert etwas. Ob das an den anderen liegt? Oder daran, dass ich ihn am Arm gepackt habe?
Das ist mein erster Kuss. Deshalb habe ich keinerlei Erfahrung. Bei Midoriya hingegen, kann ich mir sehr wohl vorstellen, dass er schonmal geküsst wurde. Er ist so liebevoll und sieht auch noch gut aus. Ich hingegen habe diese Narbe im Gesicht... Selbst wenn das sein erster Kuss sein sollte, bin ich mir sicher, dass er in Zukunft öfter geküsst werden wird, als ich. Plötzlich reißt mich Midoriya aus meinen Gedanken: "T-todoroki-kun? Alles in Ordnung? Du starrst so..." Ich entschuldige mich bei ihm. Es war nicht meine Absicht, ihn anzustarren.
Ich sollte ihn nun wirklich küssen, doch ich wusste nicht so recht, wie. Da erinnerte ich mich an das, was in dem Buch stand, welches mir Iida vor ein paar Tagen geliehen hat: "Vorsichtig legte er seine Hand auf ihre errötetende Backe. Sie sahen sich tief in die Augen, während er sie immer näher zu sich heranzog. Bestimmt platzierte er seine Hand auf ihrer Hüfte. Es waren nur noch wenige Zentimeter, bis sich ihre Lippen berühren würden. Endlich würde er seine Prinzessin von dem Fluch der Hexe befreien können. Als er ihren Atem ganz deutlich spüren konnte, hielt der Prinz inne. Sie nickte nur, um ihm das Zeichen dafür zu geben, dass er sie nun küssen darf. Dann endlich überbrückte er das letzte Stück zu ihren weichen Lippen und gab ihr einen zarten Kuss."
Wie im Buch beschrieben, lege ich meine Hand auf seine Backe. Seine Haut fühlt sich geschmeidig an. Vorsichtig ziehe ich Midoriya näher zu mir heran. Dabei breche ich nicht den Augenkontakt. Seine Augen sind wirklich groß. Die Farbe erinnert mich an die Frühlingszwiebeln in meinem Soba. Einen Moment lang hätte ich fast vergessen, mit meiner linken Hand seine Hüfte zu packen. Als ich es dann tue, verändert sich die Farbe in Midoriyas Gesicht. Es ist als würde sein Gesicht langsam Minas Hautfarbe annehmen. Ist das dieses "erröten" von dem im Buch die Rede war? Es scheint so, denn Midoriya hält den Blickkontakt ebenfalls noch. Dann konnte ich endlich seinen Atem auf meinen Lippen spüren. Er war warm. Langsam verstehe ich, warum Mina dieses Spiel so gerne Spielt. Es ist tatsächlich ein bisschen aufregend.
Nun warte ich auf Midoriyas Signal. Doch anstatt zu nicken, bricht er den Blickkontakt. Ich bin etwas schockiert. Ich dachte, ich hätte alles richtig gemacht. Sekunden später guckt er wieder in meine Augen, dann wieder nicht. Das wiederholt er einige Male. Ich frage mich ernsthaft, was etwas unterhalb meiner Augen so Interessantes ist.
"Todoroki-kun..." flüstert Midoriya unerwarteterweise. Unwillkürlich schaue ich ihm auf die Lippen. Zu meinem Verwundern, beißt er sich leicht auf die Unterlippe. Was hat das zu bedeuten? Ist das ein schlechtes Zeichen?! Was hätte der Prinz wohl getan, wenn seine Prinzessin sich so verhalten hätte? Hätte ich das Buch doch bloß fertig gelesen, als ich heute Morgen die Zeit dazu hatte... Jetzt ist es zu spät einen Rat von dem Prinzen anzunehmen. Ich schaue weiterhin auf Midoriyas Lippen. Fast lautlos formen sie meinen Namen. Es rauscht in meinen Ohren. Ich konzentriere mich vollkommen auf Midoriyas Worte, die ich sogar über seinen Atem spüren kann, weil wir uns so nahe sind. Mir wird warm. Es ist, als hätte Midoriya nach mir gerufen. Das hat er vorhin schon... Das ist das Zeichen! Midoriyas Nicken ist mein Name! Ich bin erleichtert. Ich hab also tatsächlich die Erlaubnis meine Lippen auf seine zu legen. Langsam bewegte ich meinen Kopf und küsse ihn. Ich spüre ganz deutlich, wie seine Lippen leicht zittern.
Midoriyas Lippen sind so weich... Die Wärme in mir wächst. Der Kuss fühlt sich so viel zarter an, als es in dem Buch beschrieben wurde. Ich habe das Gefühl, ich könnte die Berührung zwischen uns noch eine Weile aushalten. Mir ist jedoch klar, dass ich Midoriya nicht mit meinen egoistischen Wünschen plagen darf. Vorsichtig löse ich mich von ihm. Mina hat recht. Dieses Spiel ist wirklich fantastisch. Plötzlich werde ich von dem Gekreische der Mädchen aus den Gedanken gerissen. Ich nehme meine Hände langsam wieder von Midoriya. Er dreht sich schnell zur Seite. Ich frage mich, ob es ihm gut geht. Während die anderen schon weiterspielen, lege ich meine Hand auf Midoriyas Schulter und frage ihn, ob alles ok ist. "T-todoroki-kun... Hast du dein Handy dabei?" Ich verneinte. "Dann leihe ich dir meins..." Sein Blick ist auf den Boden gerichtet. Er reicht mir das Handy. Ich sehe auf das Display. In der Klassengruppe sind sämtliche Fotos und Videos von unserem Kuss eingegangen. Dazu die Kommentare: "Waah! Deku ist total rot!" "Ob Todoroki-san merkt, dass er ihn anstarrt?" "#1 Couple gesichtet!" ... Das ist bestimmt der Grund, weshalb Midoriya das Signal geändert hat.
Ich reiche Midoriya sein Handy. Er guckt immernoch auf den Boden. Also sage ich: "Mach dir keine Sorgen. Ich wette mit dir, dass das da vorne, noch mehr Aufmerksamkeit bekommt, als wir." Ich deute mit dem Finger auf Kirishima, der versucht Bakugou zu küssen, während dieser Explosionen in Kirishimas Gesicht jagt. Midoriya lacht "Woah... Das ist das erste Mal, dass ich Kacchan so erröten sehe! Da muss ich ja glatt selbst ein paar Fotos machen! haha!" Endlich lacht er. Ich bin so froh.
Den ganzen Abend lang, werden Bilder und Videos in die Klassengruppe geschickt. Midoriya selbst hat sogar Ochaco und Tsuyu angefeuert. Ich muss zugeben, dass ich auch Spaß habe Midorya und die anderen so zu sehen.
Um ein Uhr Nachts lässt Mina uns dann endlich gehen. Ich verabschiede mich im Aufzug von Midoriya. Er lächelt mir zu und diese komische Wärme macht sich wieder in mir breit. Ob wohl etwas mit meiner Macke nicht stimmt? Komischerweise bin ich nämlich auch gar nicht so müde, wie ich es vor dem Spiel war. Schnell gehe ich auf mein Zimmer. Ich will endlich das Buch von Iida weiterlesen. Seit einiger Zeit lässt mich die Frage nicht mehr los, was der Prinz und die Prinzessin nach dem Kuss getan haben...
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Kommentar vom Autor: Vielen Dank, dass ihr das erste Kapitel dieser Fanfiction gelesen habt! Das ist meine erste Fanfiction auf Wattpad. Lasst also gerne Feedback da!
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