Kapitel 4: Eis, Feuer, Explosionen und ein Simp
"Ich kann nicht glauben, dass du mich alleine mit Icyhot ins Kino gehen lässt!" Bakugou fuchtelt wütend mit einem feuchten Wickel in der Hand herum. "Nur weil du Vollidiot es irgendwie hinbekommen hast, ausgerechnet jetzt krank zu werden!" Er platziert das Stück Stoff, trotz seiner Wut, relativ schonend auf deiner Stirn. Daraufhin geht er zum Schreibtisch rüber, um die selbstgemachte Hühnersuppe zu holen, die er zuvor dort abgestellt hatte.
Ein Seufzer entkommt deinen Lippen; du hast gehofft, es würde einfacher werden, Bakugou beizubringen, dass er den heutigen Tag nur mit Todoroki verbringen wird. Immerhin kauft er dir ab, dass du krank seist.
Du hast zuvor aber auch so viele Liegestütze gemacht, bis du verschwitzt und rot im Gesicht warst. Damit hast du dich dann ins Bett gelegt. Die Erschöpfung ist also echt und wirkt mit ein wenig Flunkerei wie das Resultat einer Erkältung.
Außerdem bist du gestern Abend ohne Jacke für einen Spaziergang rausgegangen. Zumindest wirkte es für Bakugou so, als wärest du nur in einem dünnen Pullover in der abendlichen Kälte gewesen. In Wahrheit hast du jedoch deine Jacke schrumpfen lassen und in deine Hosentasche gepackt, bevor Bakugou sie sehen konnte.
"Ich könnte mein Kinoticket Midoriya geben. Dann wärst du wenigstens nicht allein mit Todoroki." Du sprichst mit Absicht etwas leiser, um einen rauen Hals vorzutäuschen. Der Blonde macht einen angewiderten Gesichtsausdruck. "Lieber sterbe ich!" Er stellt die Hühnersuppe auf deinen Nachttisch. Daneben legt er einen Löffel. Du grinst zufrieden. "Wenn das so ist, müsst ihr wohl doch zu zweit gehen." Bakugou grummelt mürrisch. "Jaja, schon klar." Er holt zwei Wasserflaschen aus seinem Rucksack und platziert sie neben deinem Bett, damit du auch genug zu trinken hast über den Tag hinweg.
"Du rufst mich aber an, falls was ist! Wäre lästig, mich noch ein paar Tage länger um dich kümmern zu müssen, nur weil du in diesem Zustand irgendwas Dummes machst, wie in die Küche laufen und auf dem Weg dorthin stolpern." Du stößt amüsiert Luft aus. "Das klingt bescheuert. Außerdem musst du im Kino dein Handy ausschalten, Baku." Er schnallzt mit der Zunge. "Wen interesiert's? Ich mach, was ich will."
Daraufhin wirft er sich den Rucksack über die Schulter und öffnet deine Zimmertüre. Bevor er heraustritt, wirft er dir noch einen letzten besorgten Blick zu. "Hey... uhm... Ich komm heute Abend wieder und erzähl dir, wie es mit Todoroki war... oder so. Ich weiß, es interessiert dich, was er den ganzen Tag so treibt." Du nickst und bedankst dich. Bakugou grinst dich jedoch fies an. "Ist wahrscheinlich auch besser so. Irgendwann bekommt Icyhot sonst noch mit, dass du ihn stalkst." Du bläst beleidigt deine Backen auf. "Ich stalke ihn nicht!"
"Was auch immer dich ruhig schlafen lässt." Er winkt dir zum Abschied über die Schulter, bevor er aus deinem Zimmer verschwindet und die Türe hinter sich zumacht.
Erst als Bakugous Schritte nicht mehr zu hören sind, kannst du dir sicher sein, dass er in den Aufzug gestiegen ist und runter in den Gemeinschaftsraum fährt. Du ziehst dir frische Kleidung an und wartest daraufhin noch weitere fünf Minuten, bevor du dich selbst zum Aufzug begibst. Kaum haben sich die Metalltüren hinter dir geschlossen, schrumpfst du deinen Körper und deine Kleidung auf Ameisengröße.
Du gibst dir selbst einen zufriedenen Schulterklopfer, da du am Anfang des Schuljahres noch Schwierigkeiten damit hattest, deine Klamotten auf anhieb in die richtige Größe zu bringen. Aizawa hat dir zu der Zeit eine ellenlange Rede darüber gehalten, wie unpraktisch es sei, die eigenen Klamotten nicht sofort auf die eigene, verkleinerte Körpergröße schrumpfen lassen zu können. Schließlich sei es dadurch unmöglich, sich schnell vor einem Feind zu verstecken, falls nötig.
Danach hast du wochenlang deine Macke trainiert, um genau das zu präzisieren. Es kam nicht selten vor, dass du, Todoroki und Bakugou die Letzten in der Trainingshalle wart. Todoroki hat die extra Stunden gebraucht, um mehr Kontrolle über sein Feuer zu gewinnen. Bakugou hingegen ist einfach nur verrückt nach Training.
Wärme steigt dir ins Gesicht, bei dem Gedanken daran, wie schön die Macken von Todoroki und Bakugou aussehen, wenn man sie mal etwas genauer betrachtet.
Du wirst wohl niemals darüber hinwegkommen, wie Todorokis Eis in jedem Licht zu leuchten scheint. Es fasziniert dich jedes Mal aufs Neue, dass er mit seiner rechten Seite so starke Attacken erzeugen kann, wie damals beim Sportfest. Allein die Tatsache, dass er mit nur einem Fuß eine betrachtliche Fläche vereisen kann und dann auch noch das Können besitzt, über sie zu schlittern, als wäre er der grazielste Schlittschuhfahrer der Welt, beweißt seine unglaublich große Stärke.
Auch seine Flammen sind stark. Du hast ihr volles Ausmaß bisher zwar nur an Endeavor gesehen, bist jedoch mehr als verliebt in das wunderschöne Spiel aus Gelb, Orange und Rot, das Todoroki jetzt schon kreieren kann. Er erwähnte einst sogar mal, dass seine Flammen mächtiger werden könnten, als die seines Vaters. Du willst unbedingt den Tag miterleben, an dem seine Fähigkeiten die von Endeavor übersteigen. Du willst den Glanz in Todorokis Augen sehen, wenn ihm klar wird, dass er es weiter gebracht hat, als sein verbrannter Müllsack an Vater. Natürlich ist auch dir bewusst, dass Todoroki Enji mittlerweile eingesehen hat, dass er ein rießiger Idiot war und seine Familie wie Dreck behandelte. Er will sich ändern, was lobenswert ist. Es ist wirklich ein guter Anfang, um das zerstörte Vater-Sohn-Verhältnis zumindest ein kleines Stück wieder aufzubauen. Jedoch weißt du auch, was in der Todoroki Familie passiert ist. Der Rotweißhaarige hat es dir selbst erzählt.
Er redet nicht oft darüber. Normalerweise kommt das Thema nur bei Übernachtungspartys mit Iida, Uraraka, Tsuyu und Midoriya auf. Spät in der Nacht, wenn die anderen Vier bereits tief am schlafen sind, kann man dich und Todoroki immer noch leise miteinander flüstern hören.
Zu so später Stunde ist die Atmosphäre anders. Dein Herz schlägt schneller in der Brust und Todorokis Stimme ist leiser, angenehmer, fast schon beruhigend zu hören. Du wirst womöglich nie darüber hinwegkommen, wie dich die unterschiedlichfarbenen Augen ansehen, als wollten sie dir ihr Leben anvertrauen.
An Nächten wie diesen redet Todoroki gerne über seine Mutter. Er erzählt gerne von ihrer liebevollen Art und ihren beschützenden Umarmungen, die er als kleiner Junge oft erhalten hat. Dabei erwähnt er zumal, dass er irgendwann gerne wieder dieses Gefühl von Sicherheit spüren würde. In diesen Momenten juckt es dich jedes Mal in den Fingern, einfach deine Arme aus deinem Schlafsack zu holen und sie um Todorokis Körper zu legen. Bisher blieb es jedoch immer nur bei dem Gedanken.
Spätestens wenn Todoroki anfängt darüber zu reden, wie sehr er Endeavor hasste, für all die Dinge, die er ihm und seiner Mutter angetan hat, rückst du mit deinem Schlafsack ein Stück näher an ihn heran. So kannst du ihm zumindest ein wenig Komfort spenden. Seinem kleinen, aber sanften Lächeln zu urteilen, freut er sich meist über deine Fürsorge.
An anderen Nächten fängt er an, über seine Geschwister zu sprechen. In erster Linie redet er darüber, dass er nie wirklich viel Kontakt zu ihnen hatte. Er wusste lange Zeit nichtmal, dass sein Bruder Natsuo auch gerne Soba isst. Es sind eben die kleinen Dinge, die einem wichtig erscheinen.
Manchmal macht er sich Gedanken darüber, ob er seiner Schwester Fuyumi wohl mehr im Haushalt hätte nützlich sein können, hätte er bloß erkannt, wie viel sie doch alleine tut. Im Gegensatz zu ihren Geschwistern lag ihr immer viel daran, die Familie zusammenzuhalten, auch wenn sie das nie ganz schaffen konnte.
Falls er nach einer ausführlichen Analyse über Fuyumis Funktion in der Familie noch nicht zu müde ist, dann spricht er gelegentlich sogar über Touya. Todoroki erzählt meist nur ganz wenig über seinen ältesten Bruder. Er gibt immer nur stockend Details, als würde Touyas Existenz zu etwas größerem führen, über das der Rotweißhaarige noch nicht so ganz zu sprechen weiß.
An solchen Nächten hörst du Todoroki lange zu, meistens über ein paar Stunden hinweg, bis seine Stimme langsam leiser wird. Irgendwann sind dann nur noch stetige und ruhige Atemzüge zu hören. Zu wissen, dass eine Person, in die du verliebt bist, friedlich neben dir schläft, lullt auch dich immer in einen ruhigen Schlaf. Die Geschwindigkeit deines Herzschlages nimmt ab und ein zufriedenes Lächeln legt sich auf deine Lippen, wenn du mit Todorokis Eigengeruch in der Nase deine Augen schließt.
Dann handeln deine Träume von kühlem Eis im hitzigen Sommer oder warmen Kaminen im kalten Winter. Du träumst davon, wie du und Todoroki über den Sandstrand rennt und ins Meer springt, um dort ein Wettschwimmen gegen Bakugou zu halten. Bisher gab es jedoch keinen Gewinner zwischen euch Dreien. Denn im nächsten Moment siehst du dich mit einem Tee, Kafee oder Kakao an einem braunen Holztisch sitzen, den Blick aus dem Fenster gerichtet, wo die Schneeflocken ihren Weg zum Boden finden. Todoroki steht draußen, um Schnee zu schippen, während Bakugou, eingewickelt in eine Wolldecke, neben dir sitzt und sich darüber beschwert, dass es viel zu kalt sei. Zumeist machst du dann einen Kommentar, wie "Sagt der Typ, der wie ein Rollmops aussieht, so eingewickelt in die Decke." Daraufhin schafft er es, trotz der Kälte, kleine Explosionen auf seiner Handfläche zu erschaffen. Das ist immer der Moment, an dem du realisierst, dass du am träumen bist. Schließlich sind Bakugous Explosionen in der realen Welt so, so viel schöner.
Todorokis Eis ist atemberaubend. Seine Flammen brennen in der Schönheit ihrer Natur.
Aber Bakugous Explosionen? Sie sind der Inbegriff von Ästhetik.
Es ist wie ein Feuerwerk aus Bakugous ganz eigenen, individuellen Farben. Sie sind ein Spiegel der schier unendlich großen Kraft, die dem Individuum Bakugou Katsuki innewohnt. Seine Leidenschaft strömt durch jeden einzelnen Tropfen des Nitroglycerin ähnlichen Schweißes an seinem strammen Körper. Du bewunderst ihn für das Durchhaltevermögen, das er stetig an den Tag legen muss, um sein intensives Training durchhalten zu können. Er ist wirklich die stärkste Person, die du kennst.
Dein Gesicht hat mittlerweile die Farbe von Kirishimas Haaren angenommen. Über Todorokis und Bakugous Macken nachzudenken, hat dich wirklich aus dem Konzept gebracht. Aus diesem Grund atmest du einmal tief durch und versuchst dich zu sortieren. Nach ein paar kräftigen Atemzügen fühlst du dich endlich in der Lage, deine Mission fortzuführen.
Ein leises "Pling!" signalisiert, dass du im Erdgeschoss angekommen bist. Du begibst dich aus dem Aufzug und setzt dich erstmal an die Wand. Jetzt musst du nur noch darauf warten, dass Todoroki aus dem Aufzug kommt und dann unbemerkt auf ihn draufklettern. Auf diese Weise wirst du sein und Bakugous Date aus nächster Nähe miterleben können.
Der Plan ist absolut idiotensicher.
Wirklich!
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Autor: Ich habe in letzter Zeit ein paar super süße Tokoyami Fumikage x Aoyama Yuga Comics auf Instagram gesehen bei zoep_illustration (checkt das auf jeden Fall mal aus, falls ihr Lust habt! Ihre Comics sind echt bezaubernd >w<!) Jedenfalls habe ich Lust bekommen, eine Tokoyami x Aoyama Fanfiction zu schreiben! Könnte mir das als Nebenprojekt vorstellen in den Sommerferien oder so... (damit nebenher auch ein beliebterer Ship, wie ShinKami, TodoBaku oder KiriBaku kommen kann)
Lasst es mich gerne wissen, falls ihr eine Tokoyami x Aoyama Fanfiction lesen wollt!
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