Teil 6 | Spiegel

Hey Leute ^^
Erst einmal Sorry dafür, dass so lange nichts Neues kam. Die letzten Wochen waren leider wirklich stressig für mich, aber das ist jetzt zum Glück vorbei. Ab jetzt werden wieder regelmäßige Updates kommen 🥳
Und jetzt viel Spaß beim Lesen <3

Ich schloss die Tür des Badezimmers hinter mir ab. Das leicht quietschende Geräusch, das die Drehbewegung des Schlüssels verursachte, beruhigte mich auf eine gewisse Art und Weise.
Es war dieses allgegenwärtige Gefühl von Sicherheit, das mit einem Mal meinen ganzen Körper durchströmte.

Niemand würde in der Lage sein, in das verschlossene Zimmer vorzudringen.
Ich atmete erleichtert aus und war mehr als dankbar dafür, dass ich meiner Familie wenigstens für einen kruen Moment entfliehen konnte.

Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, versuchte ich meine Gedanken zu sortieren.

Was hatte ich da gerade gesehen?
Waren Papas Augen tatsächlich schwarz gewesen, oder hatte er bloß in einem ungünstigen Winkel zum Licht gesessen?

Möglicherweise war es auch meiner eigenen Wahrnehmung zu verdanken, die mir nach all dem Weihnachtsstress einen Streich spielen wollte.

Das würde allerdings nicht erklären, wieso Papa sich so seltsam verhielt.

Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren daran, eine Erklärung für all dies zu finden, doch so richtig zufrieden stellte mich keines der Ergebnisse.

Ich begab mich ans Waschbecken und drehte den Wasserhahn auf.
Vielleicht hatte ich Glück und das kühle Nass in meinem Gesicht würde eine beruhigende Wirkung auf mich ausüben.

Ich ließ das Wasser eine Weile laufen, damit es eine entsprechende Temperatur erreichen konnte.

Während ich wartete, wanderte mein Blick zu Mikes Zahnbürste.
Wie lange er das Teil wohl schon nicht mehr ausgewechselt hatte?
Es mussten bestimmt schon an die zehn Monate sein, die er sie ununterbrochen benutzte.
Mir wurde übel bei der Vorstellung, dass er sich heute Abend erneut damit die Zähne putzen würde.

Der ekelhafte Gedanke wurde sofort aus meinem Kopf getrieben, als der große Wandspiegel mein Sichtfeld streifte.

Ich hatte zwar nur für eine kurze Zeit in den Spiegel gesehen, trotzdem konnte ich klar erkennen, dass ich scheinbar nicht allein in diesem abgeschlossenen Raum war.

Da ich die Silhouette nur für den Bruchteil einer Sekunde gesehen hatte, konnte ich ihr Aussehen nicht wirklich beschreiben.

Doch dann erinnerte ich mich.

In der Kirche hatte ich diese Präsenz schon einmal wahrgenommen.

Mit einem Mal realisierte ich, was das bedeutete.

Ich war eingeschlossen mit einem Wesen, das nicht von dieser Welt war.
Und es hatte vermutlich keine guten Absichten mir oder meiner Familie gegenüber.

Langsam aber sicher merkte ich, wie ich in Panik verfiel. Mein Herz begann auf Hochtouren zu arbeiten, so als wäre ich gerade dabei, einen endlosen Marathon zu laufen.

Im gleichen Atemzug wurden meine Handflächen so dermaßen feucht, dass ich mir nicht einmal zutraute, mich am Waschbecken festhalten zu können.

Was sollte ich jetzt tun?

Eine leise Stimme aus der hintersten Ecke meines Bewusstseins verlangte von mir, dass ich ein weiteres Mal in den Spiegel sehen sollte.
Einfach um sicher zu gehen, dass ich mir das auch wirklich nicht eingebildet hatte.

Jedoch gab es noch eine zweite, viel lautere Stimme, die mir zuschrie, dass ich das Badezimmer so schnell wie möglich verlassen sollte.

Ich zögerte nicht lange und begab mich sofort zur Tür, wo der Schlüssel noch so  steckte, wie ich ihn vor wenigen Sekunden zurückgelassen hatte.

Als ich ihn nach links drehen wollte, um die Tür zu öffnen, rutschte er völlig unvermittelt aus dem Schloss heraus.

War das etwa meinen verschwitzten Händen zu verdanken?

Genervt und mit zitterndem Körper bückte ich mich, um nach dem Schlüssel in die Freiheit zu greifen - nur um kurz darauf in die schrecklichste Fratze zu starren, die ich je in meinem Leben hatte sehen müssen.

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