Kapitel 4

Als ich aufwachte, schmerzte mir so ziemlich alles. Zur meiner Erleichterung schien die Sonne noch und es sah so aus, als wäre noch nicht arg zu viel Zeit vergangen. Ich versuchte mich zu bewegen, wurde aber jedoch von Schmerzen belohnt. Keuchend und japsend kniete ich mich hin. Ich schnaufte kurz durch und kniff mir die Augen zu. Mir war schlecht und schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen.

Beinahe dachte ich, ich müsse mich übergeben. Keuchend legte ich meine Hände auf das Gras. Ich beruhigte mich ein bisschen. Ich ließ mein Kopf hängen und meine Haare fielen mir ins Gesicht. Gedanklich zählte ich von zehn runter. »Null. «, zischte ich und stand zitternd auf. Schmerzerfüllt schrie ich auf und sackte wieder zusammen. Die Schmerzen waren einfach zu groß. Knapp über mir schoss ein Pfeil hinweg.

Ich musste hier weg! Hier kann ich nicht bleiben. Noch ein Pfeil blieb direkt vor meiner Nase im Boden zitternd stecken. Ich blickte mich vorsichtig um und sah vor mir eine hohe Graslandschaft. Ich kroch unter Schmerzen vorwärts und hoffte das mich keiner Bemerkte. Aber das Plattgedrückte Gras verriet meinen Aufenthalt und meinen Weg. Jedoch schoss mich keiner ab.

Als ich genau das gedacht hatte, steckten auf einmal recht von mir zwei neue Pfeile. Fluchend sah ich ein, dass es keinen Sinn mehr machte. So gut es ging ignorierte ich meine Schmerzen und kämpfte mich zurück auf die Füße. Bevor ich noch richtig stand, rannte ich los. Obwohl man es mehr taumeln nennen konnte. Schnaufend rannte ich in das Mannshohe Gras hinein.

Wild um mich her schlagend, soweit es mit den gefesselten Händen ging, rannte ich blind weiter hinein. Meine Ketten blieben hängen und es riss mich erneut zu Boden. Schwer atmend blieb ich liegen und hoffte, dass es hier einfach aufhörte. Eine Träne tropfte auf den Boden. Jedoch blieb sie die einzige. Noch bevor mehre folgen konnte, hatte ich die Neubildende weg gewischt. »Das ist nicht das Ende. Das ist nicht... Das Ende. «, wisperte ich leise zu mir und schluchzte einmal auf.

Wenn ich diesen Tag überlebe, ich schwöre ich würde zurück nach Hause kehren. Ich würde dann brav irgendein Mann heiraten und dort für immer im goldenen Käfig leben. Aber so war ich doch nicht! Ich musste das nicht tun. Ich könnte einfach in den Norden ziehen, weit weg von hier. Falls ich überlebte.

Bestimmt hunderte Pfeile wurden abgeschossen und alle blieben unmittelbar in meiner Nähe stecken und einer traf sein Ziel. Zischend atmete ich ein. Ich tastete zu meiner Wade und bemerkte dass es ein Streifschuss war. Dennoch blutete es stark. Ich riss mir ein Stück vom Hosenbein ab und verband es so gut es mit meiner Schulter ging.

Nebenbei fiel mir ein, dass der Pfeil immer noch im Rücken steckte. Ihn raus zunehmen war zu riskant. Ich brauchte Hilfe. Aber woher soll die Hilfe kommen? Erschöpft gab ich nach und schloss meine Augen, in Hoffnung dass die Schmerzen weniger werden. Jedoch war Müdigkeit das einzige was ich spürte. Ich zwang mich wach zu bleiben.

Langsam kroch ich weiter, darauf bedacht, dass es keiner mitbekam. Sollen die Orks doch denken ich sei tot. Es wurde immer schwerer sich fortzubewegen. Ich bildete mir sogar schon ein, ein Engelschor zu hören. Kalter Schweiß rann mir über den ganzen Körper. Eine Kälte nistete sich in mein Körper ein. Ich begann zu zittern und brach erneut zusammen.

Es würde nicht mehr lange dauern, bis ich endgültig von dieser Welt schied. Meine Atmung beruhigte sich und mein Herz schlug wieder gleichmäßig. Ich wollte nicht sterben! Wieder einmal tanzten die Schwarzen Punkte vor meinen Augen Walzer.

Ich hörte glückliches Kinderlachen. Ich wollte nachschauen woher es kam, aber ich konnte mich nicht bewegen. Also schrie ich nach Hilfe. Zumindest wollte ich das tun. Jedoch kam kein Ton über meine Lippen. Innerlich kämpfte ich mit mir selber. Ich versuchte weiterhin zu schreien und ich machte auch Fortschritte. Es kam zwar nur heißeres Gekrächze aus mein Mund.

Plötzlich wurde mir bewusst, dass es auch eine List sein könnte. Obwohl, nein. Orks hassten Tageslicht über alles und sie konnten garantiert nicht so schön lachen. Und wenn schon, was hatte ich zu verlieren? Womöglich durchstehe ich diese Nacht nicht durch. Die Stimmen wurden leiser. Meine letzte Chance, wenn es überhaupt eine war, war vertan. Hoffnungslos ließ ich meine Tränen freien Lauf. Stumm weinte ich um mein Gnadenloses Leben.

Auf einmal fühlte ich mich so leer und starr. Zitternd atmete ich ein und aus. Alles verschwamm vor meinen Augen und die Welt schien sich zu drehen. Jedoch bemerkte ich, dass meine Augen sich von alleine verdrehten. Dennoch nahm ich mehrere Schatten wahr, welche sich auf einmal um mich stellten. Ich entspannte mich und bemerkte erst jetzt, dass ich mich unbewusst angespannt hatte.

»Bleiben sie wach! «, hörte ich jemand sagen, jedoch konnte ich mich nicht darauf konzentrieren. Gleißend helles Licht umfing mich und ich kniff geblendet meine Augen zu. Als ich mich an die Helligkeit gewöhnt hatte, öffnete ich meine Augen. Ich sah eine Person, allerdings konnte ich nur die Konturen sehen. Sie flüsterte Wörter, die ich nicht kannte. Es klang so einlullend und erschöpft gab ich nach. Ich lies mich in die erlösende Dunkelheit fallen.

Mir war heiß und kalt zugleich. Das einzige was ich spürte war, dass ich auf den Bauch lag. Ächzend schlug ich meine Augenlider auf. Ich befand mich in einer Hütte, wo nur spärlich die Sonnenstrahlen durchkamen. Ich beschloss nach zuschauen wo ich war. »Bleiben Sie liegen. «, sagte eine melodische Stimme und ich tat was die Stimme wollte. »Wa-as ist passiert? «, fragte ich krächzend und hustete. Aus dem Schatten löste sich eine Gestalt.

Die Große und Schlanke Gestalt, kam mit anmutigen Schritten zu mir. Nun erkannte ich, dass es eine Frau war. Durch die Eleganz ging ich davon aus, dass sie eine Elbin war. In meinen ganzen Leben habe ich noch nie eine Elbe gesehen. »Sie wurden angegriffen, Kind der Sonne. «, sagte sie sanft und sie deutete auf meinen Rücken. »Ja. «, sagte ich bestätigen. »Sie brauchen sich keine Sorgen machen. Hier sind Sie in Sicherheit. Unsere Jäger sind gerade auf der Jagd nach den Orks, die Euch angegriffen hatten. Es waren doch Orks? «, sagte sie und schaute mich prüfend an. Ich nickte und gähnte. »Ruhen Sie sich aus. Ich werde später nochmal nach Ihnen schauen. «

Das nächste Mal auf ich aufwachte war es Stockduster. Panik ergriff mich und ich setzte mich aufrecht hin. Was wenn die Orks uns angreifen? Am Ende wird dieses Dorf wegen mir angegriffen. Obwohl... Ich denke Sauron und die Orks denken ich sei Tod, dann würden sie das Dorf nicht angreifen, oder? Ich wurde an der Schulter gepackt. Schreiend fuhr ich zusammen. Meine Atmung beschleunigte sich und mein Herz drohte aus dem Brustkorb zu springen. »Beruhige dich, ich bin es nur. «, sagte die Frau. Sofort beruhigte ich mich und sackte erleichtert zusammen.

»Ich muss Euch was sagen. «, flüsterte ich. Sie schaute mich neugierig an. »Dann sagt es. «, sprach sie fordernd. »Sauron ist zurückgekehrt. « Gespannt wartete ich ihre Reaktion ab.

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