Kapitel 2
Als ich aufwachte, war ich alleine. Faron war verschwunden und mit ihm mein ganzer Besitz, außer mein Schwert. Ich rappelte mich auf und blieb auf wackeligen Beinen stehen. Die Welt drehte sich so ziemlich. Ich stütze mich an den Stein an der linken Seite. Ich meine es gäbe hier keine Steine. Ich wagte weitere Schritte und suchte die Gegend ab. Mittlerweile hat die Welt sich aufgehört zu drehen und ich blickte mit großen entsetzten in die Fremde Landschaft.
Wo war ich hier? Was wenn die Orks hier sind? Wer oder was hat mich hierhergeschleppt? Ich bekam Panik und ich überlegte angestrengt, was ich jetzt tun sollte. Alles in mir schrie, dass ich fliehen sollte. Aber ich war nicht Inder Lage mein Körper zu spüren und dementsprechend auch nicht in der Lage ein Köper zu steuern.
Plötzlich hörte ich ein Geräusch hinter mir. Mit einer Wucht kam Leben in mein Körper und ich rannte los. Ich ermahnte mich, das ich nicht zurück schauen sollte. Ich spornte mich gedanklich an. Hinter mir hörte ich Schritte, die stetig näher zu kommen schienen. Ich rannte noch schneller und biss mir auf die Lippe. Der Metallgeschmack verriet mir dass ich die Lippe blutig gebissen hatte.
Mein Hals brannte und mein Kopf dröhnte. Lange werde ich es nicht mehr aushalten. Mein Verfolger packte mich am Oberarm und ich wurde ruckartig umgedreht. Reflexartig trat ich mit den Fuß zu. Stöhnend ging der Angreifer zu Boden. Ich riss mich von den Ork los und rannte los. Seit wann war ich so langsam? Vor mir tauchte eine Klippe auf.
Schlitternd blieb ich stehen. Ich atmete heftig und schaute panisch hinter mir. Sie waren da. Die Orks waren da! Es waren tausende Orks. Ich trat ein Schritt nach hinten und befand mich nun im Freiem fall. Vor Überraschung konnte ich nicht schreien und schaute starr nach oben. Meine Haare peitschen mit ins Gesicht. Ich sah wie die Orks mir zuschauten. Ich wusste dass ich den Sturz nie überleben könnte.
Ich fürchte mich nicht vor dem Tod, sondern eher vor dem Schmerz. Irgendwie wusste ich dass es nur noch wenige Sekunden dauerte bis zum Aufprall. Ich fuhr erschrocken hoch. Es war ein Traum! Meine Lippe war immer noch blutig, was daraufhin, dass ich im Traum darauf gebissen hatte. Ich befand mich in einer Höhle. Es war komplett Finster. Ich hockte mich hin und starrte angestrengt in die Finsternis.
»Ihr schaut in die falsche Richtung. «, vernahm ich eine Stimme von der rechten Seite. Diese Stimme kannte ich doch! Es war die letzte Stimme die ich gehört hatte bevor ich Ohnmächtig wurde. Seine silbernen Augen stachen aus der Dunkelheit hervor. Seine Augen waren nicht normal. Die Augen strahlten pure Kälte und ich fing an zu zittern.
So langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit. Der Fremde saß im Schneidersitz auf den Boden und lehnte sich an der Höhlenwand an. Er schaute mich die ganze Zeit an. Ich fühlte mich leicht unwohl. »Wie heißt ihr? «, fragte ich leise.
Erst blieb er stumm und als ich die Hoffnung dass er antwortet aufgegeben hatte, fing er an zu sprechen. »Ich habe viele Namen. Nennt mich einfach Mairon. Dürfte ich euren Namen erfahren? «, fragte Mairon und ich nickte bevor ich antwortete. »Ich bin Firië Intári. «
»Tod der Königin. «, sagte Mairon nachdenklich. Ich erstarrte. Mein Name bedeute tatsächlich Tod der Königin. Mein Vater gab ihn mir, als meine Mutter bei der Geburt starb. Er gab mir die Schuld, sowie alle meine Brüder. Es überraschte mich dass er Quenya konnte. Aus meinem Volk konnte es so gut wie keiner.
Nun war ich interessiert woher er kam und was er in Ithilien machte. »Warum seid ihr hier in einer Gegend wo es zurzeit nur von Bösen Gestaltet wimmelt? «, fragte ich und sah wie die Mundwinkeln von Mairon zuckten. »Das gleiche könnte ich Sie auch fragen. «, meinte er belustigt. »Der Grund geht ihnen nichts an!,« sagte ich mit einer schneidenden Kälte in meiner Stimme.
»Hör gut zu. Ich hätte Sie da draußen den Orks überlassen können. Wäre Ihnen das lieber gewesen? «, sprach er emotionslos. Mairon hatte Recht. Ohne ihn wäre ich bei den Orks, die mir keine guten Dinge antaten wollten. Ich sollte dankbar sein, aber meine Sturheit konnte das nicht zu lassen. »Was habt ihr nun mit mir vor? «, fragte ich ein bisschen bissig. »Gar nichts.«
Sprachlos sah ich ihn an. Ich hatte mit etwas anderen gerechnet. »Wie gar nichts?« »Ihr könnt weglaufen. « »Weglaufen wovor?« Mairon grinste und schaute mir in die Augen. »Das werdet Ihr sicherlich bald rausfinden. «
Ich beschloss zu gehen. »Wo wollt ihr hin? Es ist mitten in der Nacht. Draußen wimmelt es nur von Orks und anderen Kreaturen. « Wieder einmal hatte Mairon Recht. Ich hielt inne, ging aber zu meinen Platz zurück. »Könnt ihr mich zur nächsten großen Stadt bringen? «, fragte ich leicht beschämt. Mairons Gesicht verfinsterte sich. »Nein.« »Warum nicht? «, fragte ich provokant. »Weil ich nein gesagt habe.«
Ich blieb still. Besser gesagt ich war etwa zwei Minuten still ehe ich etwas hörte von draußen. Mairon hatte es anscheinend auch gehört, denn er starrte regelrecht nach draußen in die Finsternis. Ich beobachtete seine Mimik. Jedoch blieb sie unverändert. Er schien sich keine Sorgen zu machen.
»Bleibt hier«, befahl er und stand auf. Mit anmutigen Schritten trat er hinaus in die Dunkelheit. Ich konnte drei Stimmen hören die in einer anderen Sprache redeten. Ich war mir ziemlich sicher, dass dies die schwarze Sprache war. Ich hörte immer wieder 'Sauron' und 'Barad-dûr' heraus.
So langsam dämmerte es mir. War Mairon wirklich Mairon? Das Ungewisse war nicht besonders schön. Ungeduldig wartete ich. Ich hätte auch abhauen können, doch das würde Mairon bemerken, da war ich mir sicher.
Schritte näherten sich der Höhle. Ich stand angespannt in der Mitte der Höhle, zumindest denke ich dass es die Mitte war. »Wer bist du wirklich? «, fragte ich. Gespannt wartete ich. Obwohl ich es befürchtet hatte, zerbrach in mir die Hoffnung jemals hier lebend rauszukommen.
»Ich bin Sauron. «
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