5. P-M
Mein Kopf tat weh.
Meine Hand tat weh.
Mein Knöchel tat weh.
Sogar meine Zunge tat weh.
Eigentlich tat so ziemlich alles weh. Was unter anderem auf die unbequeme, seltsam verdrehte Position zurückzuführen sein könnte, in der ich hier herumlag. Mein linker Arm steckte irgendwo unter mir, im ungünstigsten Winkel, den man sich vorstellen konnte, mein eines Bein ragte ganz merkwürdig nach rechts, und am anderen hing nach wie vor der verstauchte Knöchel. Schlimmer wäre es, würde der Knöchel nicht mehr daran hängen.
Ein Schmerzenslaut entschlüpfte mir, als ich versuchte, mich mithilfe meines unverletzten Beins in eine angenehmere Position zu wälzen. Es kostete mich mehrere Anläufe und eine blutig gebissene Wangeninnenseite, aber irgendwann lag ich auf dem Rücken.
Schweratmend stellte ich jede Bewegung ein, um mich zu sammeln. Irgendwie fühlte ich mich ... seltsam. Mir war ganz eindeutig kalt, ich zitterte regelrecht, und trotzdem klebten mir die schweißgetränkten Haare in der Stirn. Fast so, als hätte ich Fieber und Schüttelfrost. War das vielleicht der Schock? Immerhin war binnen weniger Minuten eine Menge passiert.
Das Unwetter. Die Dunkelheit. Die Geräusche um mich herum. Der verschlossene Ausgang. Mein Plan, mich im Büro einzusperren und die Situation abzuwarten. Die blöde Kunstpflanze, über die ich gestolpert war. Und schließlich der Sturz in das Sportbecken. Das leere, knapp vier Meter tiefe Sportbecken.
Mein Kopf drehte sich. Warum war ich noch am Leben? Solch einen Sturz konnte doch kein Mensch unbeschadet überstehen! Nun gut, wie unbeschadet ich geblieben war, würde sich noch herausstellen, aber da ich dazu in der Lage war, klare Gedanken zu fassen und mich einigermaßen zu bewegen, konnte es nicht allzu schlimm sein.
Ein Frösteln durchlief meinen Körper, brachte mich dazu, die Augen noch fester zuzukneifen.
Plötzlich war es so erbärmlich kalt. Kälter als zuvor. Oder bildete ich mir das nur ein?
Bläuliches Schimmern drang durch meine geschlossenen Augenlider, pulsierte leicht. Es bewegte sich, ähnlich einer Taschenlampe, die umhergeschwenkt wurde. Bestimmt Louis und Liam, die nach mir suchten.
Mühsam regte ich mich, wollte den Mund öffnen und auf mich aufmerksam machen, doch ich brachte keinen Ton hervor. Meine Stimmbänder waren wie eingefroren.
Neues Frösteln erfasste mich, nun noch viel stärker als vorher. Das plötzliche Bedürfnis, mich zu einem Ball zusammenzurollen und den letzten Rest der Wärme, die noch in mir verblieben war, zu beschützen, traf mich wie ein Schlag ins Gesicht, doch ich konnte mich nicht mehr bewegen. Meine Gliedmaßen gehorchten mir nicht mehr, waren wie gelähmt.
Meine Ohren begannen zu rauschen, und schlagartig wurde mein Mund trocken. Ich wusste nicht, was hier passierte oder wer da gerade mit einer Taschenlampe auf mich zuhielt. Aber in mir brodelte ein Gefühl. Eine Ahnung. Der menschliche Instinkt, dass ich eigentlich genau jetzt die Beine in die Hand nehmen und laufen sollte, wenn mir etwas an meinem soeben noch verschonten Leben lag.
Ich konnte nicht
Ich konnte nicht einmal einen Finger anheben.
Ich konnte nur hier liegen und abwarten und zittrig atmen, denn das war das einzige, zu dem ich noch fähig war.
Jemand kam auf mich zu. Ich spürte, wie eine Präsenz näherrückte. Etwas Kaltes schwebte über mich hinweg, streifte erst meine Wange, dann meinen Hals. Es tat nicht weh und war nicht im klassischen Sinne spürbar, sondern einfach nur kalt.
Gefahr.
Alle Alarmglocken in meinem Kopf schellten auf Hochtouren, ehe auch sie zu Eis gefroren, zusammen mit meinen Denkprozessen. Das bläuliche Schimmern vor meinen geschlossenen Augenliedern verstärkte sich, begann zu pulsieren und...
„Yo!"
Orangefarbenes Licht flammte auf und schlagartig war all die Kälte verschwunden. Lautes Zischen ließ meine Trommelfelle erbeben, und als ich erneut versuchte, schützend die Arme um den Körper zu schlingen, gelang es mir auch.
Lautes Krachen erklang, begleitet von einer Stimme, die irgendetwas schrie.
Und nur einen Wimpernschlag später war alles schon wieder vorbei.
Stille senkte sich über mich. Lediglich meine eigenen, gehetzten Atemzüge und das Rauschen meines Blutes dröhnten in meinen Ohren. Meine Wange und die Seite meines Halses waren entsetzlich kalt, schmerzten merkwürdig. Reflexartig hob ich eine zittrige Hand, wollte die Stellen berühren und eventuell ein wenig wärmen, doch...
„Finger weg." Jemand landete neben mir auf dem Boden. Einen Moment später griff eine behandschuhte Hand nach meinem Kinn, drehte meinen Kopf zur Seite. „Stillhalten."
Ich wagte es nicht, mich zu bewegen oder auch nur einen Mucks von mir zu geben. Ich presste einfach weiterhin die Augen zu und hoffte, dass mir der Neuankömmling friedlich gesinnt war.
Besagter Neuankömmling – ein junger Mann, der Stimme nach zu urteilen – kramte kurz herum, dann erklang das Schaben eines Drehverschlusses, gefolgt von einem Klappern. Dann war da eine verblüffend sanfte Berührung an meiner Wange, dicht gefolgt vom sehr willkommenen Gefühl von Wärme, das den eiskalten Schmerz sofort linderte. Ich brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, dass der Typ etwas auf meiner Wange verteilte, vermutlich eine Art von Salbe.
Meine Irritation wuchs. Was zum...
„Gut." Der Typ ließ von mir ab. „Meine Fresse", murmelte er dann, als spräche er zu sich selbst. „Da wollte wohl jemand Gesellschaft. Aufstehen!"
Der Befehl war eindeutig wieder an mich gerichtet.
Zögerlich klappte ich ein Auge auf, und als das erstaunlich gut funktionierte, auch das zweite. Prüfend wackelte ich mit den Fingern und den Zehen, bevor ich in böser Erwartung an mir hinabblickte. Ich sog einen scharfen Atemzug ein, als ich feststellte, dass unter meinem emporgerutschten Shirt eine alarmierend rot leuchtende Stelle hervorlugte. War das Blut? Hatte ich mich beim Sturz etwa doch verletzt?
„Stress dich nicht, Kumpel." Die Stimme des jungen Mannes war weich wie Samt, gleichzeitig jedoch unverkennbar genervt. Sein Tonfall glich einem akustischen Mittelfinger. „Dir geht's prächtig. Komm, steh schon auf."
Er griff nach meinem Arm und wartete nicht einmal auf meine Zustimmung, sondern zog mich einfach auf die Beine. Seine Finger umklammerten meinen Oberarm, als ich bedenklich wankte. Er seufzte. „Wenn du jetzt umkippst oder kotzt, kannst du dich selbst darum kümmern. Los. Da vorn ist die Treppe."
Ich stand noch zu sehr unter Schock, um Fragen zu stellen. Widerstandslos ließ ich mich von ihm in die entsprechende Richtung bugsieren, kam jedoch nicht umhin, in aus den Augenwinkeln verstohlen zu mustern.
Der Typ schien wie Louis und ich ein Faible für schwarze Klamotten zu haben, mit dem Unterschied, dass an seinem Gürtel nicht nur eine Taschenlampe und ein wenig Werkzeug hingen, sondern noch eine ganze Reihe anderer Gerätschaften, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Sogar seine Fingernägel leuchteten in einem tiefen, tintigen Schwarz, was bei Louis und mir definitiv nicht der Fall war.
Auch sein Haar schien pechschwarz zu sein, wenn man den wenigen Strähnen Glauben schenkte, die an seiner Stirn unter der Mütze hervorlugten. Letztere sprengte das Bild eines dunklen Typen restlos, denn sie war erstaunlicherweise nicht schwarz, sondern knallpink. Um seinen Hals baumelte eine Kette mit einem glänzenden Anhänger, fast wie ein Amulett. Und die blitzenden Ringe an seinen Fingern waren...
„Behalt deine Augen bei dir, Freundchen." Sein Grollen ließ mich schuldbewusst den Kopf einziehen. Ertappt. „Nachher hast du noch genug Zeit, dir in Ruhe alle Vorurteile zusammenzusuchen."
Erschrocken riss ich Mund und Augen auf. „Aber ich habe doch gar nicht..."
„Setz dich da hin." Mit einer ruckartigen Bewegung zerrte er einen umgefallenen Liegestuhl in eine aufrechte Position. „Ich bin gleich zurück."
Mit diesen Worten ließ er mich neben dem blöden Liegestuhl stehen, während er selbst leichtfüßig die gefliesten Treppenstufen zurück ins Becken hinablief. So leichtfüßig, wie es mit schwarzen Springerstiefeln, an deren Seiten bei näherem Hinsehen verdammte Dolche hingen, eben ging.
Ich fühlte mich so tot und so ausgelaugt wie noch nie. Vorsichtig sank ich auf den Stuhl, nun sehr erleichtert darüber, nicht länger stehen zu müssen. Jetzt, wo Aufregung und Panik allmählich abflauten, registrierte ich erst, dass meine Knie bebten, als könnten sie jeden Moment unter mir nachgeben. Wie Pudding.
Und, das Seltsamste war, irgendwie fühlte sich mein Herzschlag ... komisch an. Irgendwie unregelmäßig und viel zu hektisch, als wäre ich einen Marathon gelaufen, statt halbtot herumzuliegen. Meine Wange und mein Hals brannten noch immer dumpf vor sich hin, erinnerten mich unablässig daran, was geschehen war.
Was auch immer das gewesen sein mochte.
Nervös verknotete ich meine Finger im Schoß, während ich beobachtete, wie der junge Mann zurückkehrte, nun mit einem Objekt in der Hand, das mich vage an ein Maschinengewehr erinnert. Die pinke Mütze auf seinem Kopf bildete einen solch irritierenden Kontrast zum Rest seiner Kleidung, dass ich gar nicht anders konnte, als dumm zu glotzen.
Jetzt, wo ich ihn auch noch von vorne zu Gesicht bekam, stellte ich fest, dass seine dunklen Augen schwarz umrandet waren. Eyeliner oder Kajal oder wie lautete die offizielle Bezeichnung? Egal. Es sah auf jeden Fall fantastisch aus. Und es passte wundervoll zu den Ausläufern der Tattoos, die ich nun auf seinen Handrücken und über dem Kragen seines Shirts ausmachen konnte. Bunt, filigran und kunstvoll ineinander verwoben. Ein wahres Kunstwerk. Wie alt er wohl sein mochte? Ungefähr so wie ich, ein paar Jahre hin oder her? Konnte hinkommen.
Der junge Mann würdigte mich kaum eines Blickes, als er an mir vorbei hinter die Liege griff und einen riesigen Rucksack hervorzog. Schweigend begann her, das waffenähnliche Teil darin zu verstauen.
Unangenehme Stille hing zwischen uns, lediglich gefüllt von seinem Rumoren.
Unsicher sah ich ihm bei der Arbeit zu, die Fingernägel so tief in meinen Handinnenflächen vergraben, dass es fast wehtat. Ich hatte Fragen. Viele Fragen. Und ich hegte den Verdacht, dass dieser Kerl mit der pinken Mütze und dem Maschinengewehr so einige davon beantworten konnte.
„Ist das ein Maschinengewehr?" Die Frage platzte schneller aus mir heraus, als ich sie überdenken hätte können. Unsicher zeigte ich auf das Ding, das er eben erfolgreich verstaut hatte. „Das da."
Der Kerl hob eine sorgfältig zurechtgezupfte Augenbraue. „Ich habe schon verstanden, wovon du sprichst. Und nein, das ist kein Maschinengewehr."
Damit schien das Thema für ihn erledigt zu sein. Für mich nicht, aber ich wagte nicht, erneut nachzuhaken. Sicherlich wusste der Typ, wie man die Messer an seinen Stiefeln richtig benutzte, und ich hatte kein Interesse daran, sein nächstes Opfer zu werden.
„Wer sind Sie?"
„Sie?" Amüsiert hielt der Typ inne. Seine Mundwinkel zuckten spöttisch. „Wie alt bin ich für dich? Sechzig?"
Ich spürte, wie mein Gesicht heiß wurde. „Was? Nein! Ich bin doch nur höflich!" Langsam wurde ich wütend. „Hör mal, ich weiß nicht, was für ein Problem du mit mir hast, aber denkst du nicht, ich hätte ein paar Erklärungen verdient?"
„Halt lieber Luft an, Kleiner." Er sprach nicht besonders laut, aber nachdrücklich genug, um mich zum Schweigen zu bringen. „Du willst eine Erklärung? Hier hast du eine. Du bist ein Idiot. Ein naiver, leichtsinniger, lebensmüder Idiot. Und du verschwendest meine Zeit. Zeit, die anderen Leuten womöglich das Leben kosten könnte. Also halt die Klappe und lass mich arbeiten, bevor ich dich k.o. schlage und draußen vor die Haustür lege."
Ich war sprachlos.
Der Typ fasste meine Sprachlosigkeit offenbar als Zustimmung auf, denn er nickte knapp. „Danke."
Mit einem gezielten Griff förderte er etwas aus dem Rucksack zutage. Eine winzige Dose mit Schraubverschluss, die mich vage an Probiergrößen von Anti-Aging-Cremes erinnerte.
„Hier. Die nächsten drei Tage lang ganz dünn auftragen, morgens und abends. Ein ganz feiner Film reicht völlig aus." Er hielt inne, als er mein zweifelndes Gesicht bemerkte. „Ich würde dir sehr ans Herz legen, es auch zu tun, du Fopp."
Ich hüstelte umständlich. „Fopp?"
Er ignorierte meinen Einwurf. „Was wolltest du überhaupt im Bademeisterbüro? Und warum zur Hölle musstest du an den Hebeln für die Mechanik herumpfuschen? Tickst du noch ganz richtig? Du hast die Abdeckung für das Glasdach aktiviert. Und die Klimaanlage. Du hattest mehr Glück als Verstand, dass die Decke nicht runtergekommen ist."
Bitte was?
Am liebsten hätte ich vor Frust geheult. Und dann direkt gekotzt. Am besten in seinen Rucksack.
„Woher sollte ich denn wissen, dass dieser Scheißkram hier noch Saft hat?", verteidigte ich mich. „Wir wollten nur ein paar Fotos machen und uns dann wieder verpissen!"
Der junge Mann hob den Zeigefinger. „Verpissen. Ein wundervolles Stichwort. Genau das solltet ihr jetzt tun. Der Rest deiner verlorenen Idioten ist übrigens in der Damendusche und scheißt sich in die Hose."
Verlorene Idioten? Das klang ganz so, als würde er uns kennen. Es wäre kein Wunder, immerhin hatten wir knapp eine Million Abonnenten auf YouTube und waren auch auf den sonstigen Social-Media-Kanälen nicht wirklich unbekannt. Aber ...
„Wer bist du?", wiederholte ich hartnäckig meine Frage von vorhin. „Du sagt, wir sind naiv und dumm und was noch alles, weil wir hier sind. Aber du bist auch hier. Noch dazu bewaffnet. Was machst du hier?"
Ein vernichtender Blick traf mich. „Etwas Sinnvolleres als ihr. Ihr seid nichts weiter als Banausen, die Gewinn aus Schrecklichem ziehen. Denk darüber nach." Er schulterte den Rucksack, wobei er mir fast einen Kinnhaken versetzte. „Los."
Ich biss die Zähne zusammen. Mir lagen so viele Entgegnungen auf der Zunge, eine respektloser als die andere, doch ich riss mich zusammen. Ich hatte nichts davon, wenn ich mir diesen Typen zum Feind machte, nachdem dieser mir den Arsch gerettet hatte.
„Da." Er drückte mir etwas in die Hand, wobei er offenbar penibel darauf achtete, meine ja nicht zu berühren, als wäre ich giftig oder so. „Dein Handy. Ich habe die Aufnahme gestoppt, falls es dich interessiert."
Nun gut. Mich würde tatsächlich eine Menge interessieren, aber das befand sich nicht unter diesen Dingen.
Nichtsdestotrotz nickte ich und nahm das Handy entgegen. „Danke."
Der Typ besaß genug Anstand, mir beim Aufstehen zu helfen und darauf zu achten, dabei nicht mit meiner lädierten Handfläche oder dem Schnitt an meinem Bauch in Berührung zu kommen. Ich merkte die Wunden kaum, ebenso wenig meinen Knöchel, dessen Schmerz sich zu einem kaum spürbaren Pochen reduziert hatte – vermutlich tat das Adrenalin seinen Dienst.
Durch das Glas der Flügeltüren sah ich Louis und Liam schon von Weitem, wie sie aus der Damendusche taumelten und dabei wirres Zeug schrien. Der pinkbemützte Kerl neben mir murmelte etwas, das sich verdächtig nach „erbärmlich" anhörte.
„Noch eine Sache, Fopp." An der Tür nötigte er mich dazu, noch einmal innezuhalten und ihn anzusehen. Seine Augen waren von einem dunklen Braun – ein warmes, friedliches Braun, das so gar nicht zu seinem Verhalten passen mochte. „Halt mich aus deinem lächerlichen Klatschkanal raus." Ganz eindeutig eine Drohung, auch wenn mir nicht ganz klar war, womit genau er mir drohen wollte. „Verstanden?"
Ich nickte knapp. „Ich hätte dich sowieso nicht eingefügt."
Ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen. „Wie gnädig von dir."
Er wollte sich abwenden und die Tür öffnen, doch nun war ich derjenige, der uns zurückhielt.
„Moment." Zum Glück klang meine Stimme nun wieder so, als wäre ich wenigstens halbwegs gefasst. „Ich möchte trotzdem wissen, wer du bist."
„Warum?"
„Ich ... ähm ... du hast mich mehr oder weniger gerettet. Ich weiß zwar nicht, wovor, aber immerhin." Es fiel mir verdammt schwer, es auszusprechen, wo er mich die ganze Zeit behandelte, als wäre ich ein Stück Dreck an seinem Schuh. „Danke dafür. Ich möchte wenigstens wissen, bei wem ich mich bedanke."
Der junge Mann musterte mich so eindringlich, dass ich mich zu winden begann. Warum musste er denn so starren? Überlegte er es sich womöglich gerade nochmal anders und würde mich doch noch töten?
„P-M", sagte er schließlich. „Mehr kriegst du nicht."
„P-M?", wiederholte ich etwas dümmlich. „Wofür steht das? Post-mortem? Oder die Uhrzeit?"
„Denk dir was aus." Ohne meine Reaktion abzuwarten, riss er die Tür auf. „Hey! Hier spielt die Musik, ihr Armleuchter!"
Er überließ es mir, mich an der Tür abzustützen, um von dannen zu marschieren.
„Bis dann, Fopp." Seine Stimme klang undeutlich, weil er sich gerade eine Zigarette zwischen die Lippen schob. „Überdenk deine Berufswahl."
Und dann war er verschwunden.
Dafür kamen nun Louis und Liam auf mich zu und bestürmten mich mit Fragen und Umarmungen und sorgten dafür, dass ich endgültig nicht mehr wusste, wo oben und unten war.
Ich konnte nur in die Richtung starren, in die P-M eben verschwunden war, die Cremedose in meinen Händen umherdrehen und mich fragen, was zur Hölle bei diesem Typen schiefging.
Und bei mir selbst.
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Zaynies erster Auftritt👀 Beliebt macht er sich ja erstmal nicht😅
Schönes Wochenende euch!💕
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