STAR WARS
Ich griff panisch nach meinem Messer, das auf dem Tisch lag, und steuerte mit der Klinge auf meinen Gegner zu.
"Was willst du von mir, du Psycho Clown?"
Fragte ich John der amüsiert die Hände hob und zu winken begann.
"Du hast mir nicht geglaubt." verteidigte er sich und ich stieß fassungslos die Luft aus, dabei verengte ich meine Augen zu schlitzen und bewarf ihn mit meinem schönsten Mörderblick.
Wir waren in einer art Wohnzimmer. Ein dunkelgelbes Licht drang durch die mit Brettern zugenagelten Fenster. Ich saß mit meinem Messer in der Hand auf einem kaputten braun befleckten Sofa. Vor kurzem hatte ich da geschlafen.... Angeekelt verzog ich das Gesicht. Ich war richtig angepisst, er hat mich mit einem lauten. "Steh auf du Schlafmütze!" geweckt. Ich wusste nicht einmal wo ich genau war. Das Monster vor mir lächelte nur und die Naht zog sich wieder ekelig lang, doch es blitzten schöne, gerade, weiße Zähne auf.
Ich würde mich jetzt trotzdem übergeben, hätte ich es einmal geschafft zu essen.
Ich werde sterben.
Mein Herz raste schon seit ich aufgestanden war. Das zittern am ganzen Körper konnte ich nicht unterdrücken. Der Raum war nur durch eine nackte Glühbirne beleuchtet. Eine Fliege suchte dort gerade ihr Glück.
"Was mache ich hier?" fragte ich nun verzweifelt und traute mich kaum ihm in die weißen Augen zu schauen. Ein Augenlid hing ihm sogar runter!
"Merken, dass du nicht normal bist." antwortete er und ich schüttelte unglaubwürdig den Kopf, meine Stirn legte sich fragend in falten.
"Du wirst für eine Weile hier bleiben-" ich unterbrach ihn natürlich als wohlerzogenes Kind mit einem hysterischen Lachen.
"Nein, nein, nein, bring mich zurück." flehte ich verzweifelt und ließ das Messer auf meinen Schoss fallen.
"Wohin denn?" fragte er neugierig und neigte seinen Kopf fragend zur Seite.
"Ich gehe zur Polizei und werde mich stellen." erklärte ich und lächelte schief.
"Die werden es dir nicht glauben, schau mal, es ist zu spät." sagte er und kramte derweil in seiner schwarzen Ledertasche. Er holte ein großes Papierbündel raus, was ich als Zeitung identifizierte, und warf es mir vor die Nase.
Erschrocken zuckte ich zusammen, als das Papierbündel auf meinem Schoss landete und blickte auf das Graue und raue Papier. Mein Herz setzte ein paar Schläge aus. Auf dem Titelblatt stand ganz groß.
16 JÄHRIGES MÄDCHEN TÖTET JUNGEN WEGEN MOBBING!
"Aber, d-das ist nicht w-w-w-wahr." meinte ich verzweifelt. Ein unglaubliches Druckgefühl umschloss meine Brust, mir war übel und ich hatte riesen Schuld Gefühle. Ich hatte jemanden getötet.
"Ich weiß, wärst du nicht weg gerannt, hätten sie dir geglaubt, oder, nein, hätten sie nicht, schau dich einmal an, deine Kleidung ist Blutbespritzt, du hast weiterhin deine Mordwaffe in der Hand und du hast ihn umgebracht, also." erklärte er heiter und ich fühlte mich schmutzig. Ich schüttelte nur fassungslos den Kopf. Der Geruch von Blut hing in der Luft, das Messer ist weiterhin rot und verkrustet befleckt und mein Gegenüber schaut wie ein lebender Toter aus.
Besser konnte es nicht werden.
"Jose, keine Sorge, am Anfang ist es immer schwer. Ich als junger Todesengel-" erzählte er, doch ich hatte keine Lust auf seine Spielchen.
"Ich bin kein Todesengel." gab ich von mir.
"Doch." kam es von ihm wie aus der Pistole geschossen.
"Nein." zischte ich zurück.
"Doch."
"Nein."
"Do-och"
Nei-en"
"Wie kann ich dir das beweisen?" fragte er resignierend und lehnte sich gegen eine Tür.
"W-wenn ich ein Todesengel bin, sollte ich nicht wie du ausschauen? Wo warst du die letzten Jahre? Sollte ich dann nicht auch Magie beherrschen?" fragte ich besserwisserisch. Er lächelte wieder und mir wurde es flau im Bauch. Musste er lächeln? Ich verdrehte die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust, das musste gerade richtig zickig ausschauen.
"Das Lachen kannst du dir sparen, wenn du mir jetzt sagst, dass ich in wahrheit ein wandelnder Toter bin, dann bringe ich mich um.....kann man sich als Zombie umbringen?" fragte ich neugierig und schaute nachdenklich in die Luft. Was hatte ich den zu verlieren?
"Oh, ja, vergessen." erfasste er so als hätte er meine Frage nicht gehört und verschwand. Ja, er verschwand! Er stand nicht mehr da, wo er war. Hinterlassen hat er einen tief schwarzen Staub der noch kurz in der Luft schwirrte. Kurzzeitig saß ich auf dem befleckten Sofa und durchfaserte meine Gedanken nach einer Ausgangs Möglichkeit, bis mir die einzige geschlossene Tür in dieser Wohnung ins Auge fiel.
Ich wartete keine Sekunde, das Messer ließ ich auf dem Sofa, mein Kopf war wie benebelt, ich wollte nur raus, also hastete ich zur braunen Holztür, die mir wie ein Ausgang ausschaute, das die andere Tür offen war und man das Badezimmer sah, und riss an der Schnalle. Vergeblich. War ja klar. Wer würde sein Opfer mit einer offenen Tür alleine lassen.
Ja, aufbrechen! Ich warf mich auf die Tür, immer wieder, ein Meter Abstand und boom. Es tat eindeutig weh.
Wie kann so ein braunes schwaches Ding so robust sein?
Fragte ich mich und warf meinen Körper erneut gegen das starke Holz. Meine Schulter und mein Oberschenkel begann zu pochen. Jedesmal kniff ich die Augen stark zusammen, als der harte aufprall kam. Doch die Tür nahm keinen Schaden.
Mein Atem ging schwer und ich schnaufte schon erschöpft von meinem Kampf.
"Glaubst du, du bist was besseres?" zischte ich das Holz mit der Türschnalle an.
Du bist eindeutig seltsam Jose. Die arme Tür.
"Das ist keine Tür das....das...ist Bernd!" schrie ich mich selber an und zeigte mit dem Zeigefinger auf die Tür. Ich glaube, ich fühlte mich besser und nicht so erbärmlich, wenn die Tür, mein gerade schlimmster Gegner, einen Namen hatte.
"Ehmm, was machst du da?" fragte Johns kalte, entspannte und überraschte Stimme. Völlig überrumpelt drehte ich mich um.
"Was wohl, wollte nur kurz mit Bernd hier tanzen." zischte ich und zwang mich zu einem lächeln, dabei zog ich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und taumelte ein wenig. Dies war eindeutig mein ganzer Sporteinsatz an einem Tag. Er begann zu lachen.
Doch es gab keine Naht an seinen Lippen, die Narben waren alle weg, die zerfetzten Hauptartikel waren dran und die sonst so seltsame Hautfarbe war bleich. Nur die Augen waren weiß und das Haar Pechschwarz.
"Ich habe ganz vergessen, dass ich noch immer wie ein Zombie ausschaue. Tut mir Leid, Tarnung." erklärte er, als wäre es das normalste auf dieser Welt und ich war überrascht. Ich schätzte ihn, durch die Falten um Augen und Stirn, auf ungefähr 45. Die Lachfalten schauen total sympatisch aus, wäre da nicht die Entführung und die Tatsache, DAS ER PLÖTZLICH VERSCHWINDEN KANN! Ich war mit der Situation eindeutig überfordert da ich eine Tür gerade mit dem Namen Bernd taufte.
John schaute mich nur mit zusammengekniffenen Augen an, als würde er wissen wollen, was in meinem Kopf vorging.
Ich traute ihm noch immer nicht, er war ein Monster, dass wusste ich.
"Wer bist du?" fragte ich noch einmal und er hob die Brauen. Ich wusste dass er John war, aber sicher ist sicher.
"John Bone." meinte er und ich nickte benommen.
"Du hast dich irgendwie weg teleportiert, einfach so......puff." erklärte ich und drehte mit der rechten Hand in der Luft, so, als hätte ich einen Zauberstab in der Hand. Mein Gegenüber öffnete wieder den Mund.
"Also, Josephine Ross, du wurdest adoptiert?"fragte er plötzlich nach. Geschockt nickte ich, woher wusste er das?
"Ja, aber ich will wissen wie du-" er fiel mir ins Wort.
"Deine Freundin Mia starb vor einem Jahr."
Mein Herz zog sich zusammen und ich biss mir auf die Unterlippe, dies war eindeutig mein wunder Punkt.
"Wie... was..hä, was soll dass?" fauchte ich ihn, als ich endlich einen klaren Gedanken hatte, nun wütend an. Er ist ein Psychopath! Das war die einzige Erklärung.
"Hey, du solltest aufhören in fremde-" ich wurde wieder von ihm unterbrochen und war mir sicher, wenn er das noch einmal tut, dann kriegt er eine und mir ist da egal ob ich verrecke oder nicht.
"Josephine." er legte eine dramatische Stille ein und atmete tief ein und aus." ich bin dein Vater." sagte er und die Worte hallten in meinem Kopf. Einige Sekunden herrschte Stille in der ich meine Stirn in falten legte, man hörte nur die Fliege summen, die gegen die Glühbirne schlug, bis ich hysterisch zu lachen begann. Mein Bauch verkrampfte sich schon und ich konnte gerade noch, kniend auf dem Boden, ein paar Wörter raus lassen.
"Hahaha, das.....war....ein...sehr..haha...schlechter....Scherz....und dann noch...Hahaha....der Text wie....bei....Hahaha.....Star Wars. Ich bin dein Vater." äffte ich ihm nach und bemerkte ein funkeln in seinen Augen. Mist! Was mache ich da, habe ich jetzt tatsächlich einen Psychopathen ausgelacht? Ich verstummte und schaute ihn gleich zerknirscht an. Es war ziemlich schwer das lachen zu unterdrücken. Ich atmete tief ein und begann zu reden.
"Du kannst nicht mein Vater sein." stellte ich überzeugt von meiner Aussage fest.
"Siehst du nicht, wir sehen gleich aus." meinte er und sein Zeigefinger zeigte immer wieder auf mich und auf ihm.
Ich prustete kurz und erklärte ihm gleich den Grund.
"Erstens: du hast sehr helle blaue cremige Augen und ich tiefe dunkel Blaue. Zweitens: sehr viele Menschen haben Schwarze Haare."
Er atmete tief ein und aus und machte mich nun auf sein Argument bereit.
Doch es kam keins. Seine Augen wurden dunkler und hatten plötzlich das gleiche intensive blau wie meine. Mir stockte der Atem.
Er kann nicht mein Vater sein.
"Wir können unsere Augenfarbe ändern."
"Ich habe noch nie meine Augenfarbe geändert." gab ich wieder besserwisserisch zu und er lächelte. Nein, immer wenn er lächelte kam irgendwas böses.
"Doch, als du im Wald warst, da hattest du die Farbe geändert." erzählte er und ich war geschockt.
Obwohl ich ihm ziemlich ähnlich war, wollte ich es nicht glauben.
Ich saß auf dem Boden und fühlte mich ziemlich in die Enge getrieben. Meine Gedanken spielten auf Hochtouren.
"Das ist unmöglich, ja ich bin adoptiert, aber wie kannst du mein Vater sein, wo warst du die ganze Zeit und wo ist dann meine Mutter und....und was meinst du mit Todesengel?" überfiel ich ihn mit Fragen. Ich war sichtlich genervt von der Situation. Er hingegen setzte sich erschöpft auf das Sofa und atmete tief ein.
"Jose-" legte er zum sprechen an doch brach ab als er merkte, dass ich etwas sagen will.
"Du kannst nicht mein Vater sein, das ist einfach unmöglich und noch etwas, wie zur Hölle bist du plötzlich verschwunden? Oh, vielleicht bist du ein Psychopath und Zauberer, oder irgendwie so..."
Er runzelte die Stirn als würde er nach denken.
"Wir haben wohl viel zu besprechen."
Meinte er und ich grinste schief.
"Nein, wie kommst du darauf?"fragte ich ihn genervt und sarkastisch.
Und, wie gefällt es euch? Wie gefällt euch Jose eigentlich so?
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