Kapitel 7

Aria war mit Rafael alleine im Gang. "Es tut mir leid, was dein Vater getan hat.", begann er vorsichtig. Aria winkte ab: "Das muss es dir nicht. Ich werde Zuhause das mit ihm klären. Kein Problem. Ich war nur vorhin etwas geschockt." Rafael schlug vor, sich auf eine Bank zu setzen. Nachdem sie eine gefunden hatten begann Aria das Gespräch: "Wie geht es dir?" "Mir geht es gut. Meiner Mutter auch, falls du fragen wolltest.", antworte er. Sie lächelte freundlich. "Warum bist du wieder hier? Ich dachte, dass du in Schottland für immer bleiben würdest, da hier ja dein... ", ihre Stimme wurde zum Schluss hin immer leiser. Rafaels Blick verdüsterte sich. "Da hier mein Vater ermordet worden ist. Nenn die Dinge beim Namen, Aria.", sagte er und blickte sie ernst an. Sie bereute, dass sie das Thema angesprochen hatte augenblicklich. "Meine Mutter hat einen neuen Mann gefunden. Sie hat mir frei gestellt, ob ich bei ihr in Schottland bleibe, oder zurück in meine Heimat gehe. Ich hatte den Tod meines Vater verarbeitet und fühlte mich stark genug zurück zu kehren. Nun bin ich hier. ", erklärte Rafael und nahm dabei ihre Hand. Sie zog sie nicht zurück, sondern meinte: "Das freut mich für dich." Langsam fing er an zart ihren Handrücken zu streicheln. "Ich habe dich vermisst Aria.", gab er etwas errötet zu. Aria fasste mit ihrer anderen Hand seine und flüsterte : "Es tut mir leid, wie ich damals zu dir war. Lass uns von vorne beginnen." Überrascht schaute Rafael sie an. Er löste seine Hände von ihren. Mit einem Lächeln auf den Lippen reichte er ihr seine Rechte und meinte: "Auf einen Neuanfang." Aria schüttelte seine Ausgestreckte und erwiderte: "Willkommen zurück." Zusammen machten sie sich auf den Weg zu den Limousinen. Dort warteten schon die Anderen. Sebastian schrie schon von Weitem: "Hi, Maulford! Willkommen zurück." Wütend brüllte Rafael zurück: "Nenn mich nicht so, du geistig zurück gebliebener Affe! " Die Anderen fingen an zu lachen. Als alle beisammen standen, runzelte Sebastian die Stirn und überlegte: "Du hast dich ja mächtig verändert. Wo ist denn deine Brille hin? Da muss ich mir ja einen neuen Spitznamen überlegen!" Rafael baute sich vor ihm auf, zumindest versuchte er es. "Du hast dich kein Stück verändert, Sebastian. Wehe du überlegst dir was! " Bevor noch etwas passierte griff der Chauffeur ein: "Meine Herren, wenn wir jetzt nun nach Hause fahren könnten?" Aria klopfte ihm stolz auf die Schulter. "Der gute Mann hat Recht. Los! Ab ins Auto. ", kommandierte sie und scheuchte ihre Brüder in das Auto. Aria verabschiedete sich schnell von Maya und stieg dann auch ein. Wiederarwarten fuhr der Chauffeur nicht los. "Was ist denn los? ", fragte Ares und sprach somit die Frage aus, die im Raum hing. Zur Antwort kletterte gerade Rafael in das Auto. Die drei Geschwister schauten ihn erstaunt an. "Ich werde mit bei euch in der Villa wohnen.", lachte er und schloss die Tür. Angekommen beim Abendstern Anwesen wurde Rafael gleich von einem Diener in sein neues Zimmer geführt. Sebastian und Ares gingen ebenfalls auf ihre Zimmer. Aria jedoch wurde von einer Bediensteten aufgehalten. "Ihr sollt zu Eurem Vater in das Büro kommen.", sagte diese. Das Mädchen tat wie ihr gehießen und machte sich auf den Weg. Sie klopfte kräftig gegen die Bürotür und trat nach einem Brummen ein. Leise setzte sie sich auf einen der Stühle vor dem Schreibtisch und wartete darauf, dass Arthur das Gespräch anfing. "Du hast bestimmt eine Frage an mich, Tochter? ", fragte er und richtete seinen Blick auf sie. Er tat auf unwissend. "Genau: Wieso? ", fragte Aria und erwiederte seinen Blick. Arthur seufzte und richtete einen Stapel Papiere, der auf dem Tisch lag. Aria wartete gespannt auf eine Antwort. "Weißt du, Aria? Die Welt ist viel geheimnisvoller und schrecklicher als du denkst. Ich möchte, dass du vorbereitet bist, wenn du die wahre Welt irgendwann einmal erkunden darfst. " Aria schien wenig zufrieden mit dieser Antwort. "Und warum hast du mich nicht vorher gefragt? Ich fühle mich hintergangen.", gab sie zurück. Arthur stand auf und trat ans Fenster. "Du hättest dich geweigert. Es ist wichtig, glaube mir. Ich hätte es nicht getan, wenn es nicht so wäre.", versuchte er es ihr zu erklären. Arthur betrachtete seine Tochter mit einem liebevollen Blick. Aria jedoch stand auf: "Ich werde das nur hinnehmen, weil du das Oberhaupt unserer Familie bist. Als Vater kann ich dir aber nicht verzeihen." Arthur nickte stumm und erlaubte ihr zu gehen. Als sie die Tür hinter sich schloss hörte sie wie ihr Vater seufzte: "Warum versteht sie es nur nicht? " Verwirrt eilte Aria zu ihrem Zimmer. "Was meinte er nur mit der wahren, geheimnisvollen und schrecklichen Welt? Ich bin doch kein Kind mehr! Ich kenne die echte Welt.", fragte sie sich und schmiss sich auf ihr Bett. Bis zum Abendessen hatte sie sich nicht wieder bewegt. Müde vom Grübeln über die Worte von Arthur ging sie langsam zum Speisesaal. Sofort schlug ihr das Gebrüll ihrer Brüder entgegen. "Besorg dir deine eigenen Scheiben! ", schrie gerade Ares und riss Sebastian zwei Scheiben duftenden Fladen aus der Hand. Neben den Beiden saßen auch schon Rafael, Emilia und Arthur am Tisch. Die Erwachsenen unterhielten sich leise und schienen den Streit gar nicht mit zu bekommen. "Du brauchst doch gar nicht so viel.", erwiederte Sebastian und lehnte sich über den Tisch um den Fladen wieder zu bekommen. "Und du brauchst nicht ALLES! ", sagte Ares und schützte sein Essen. Aria setzte sich neben Rafael. "Wie lang geht das schon so? ", fragte sie ihn, obwohl ihr die Antwort eigentlich egal war. "Seit von dem Fladen nur noch zwei Scheiben übrig waren.", antwortete Rafael und schmierte sich eine Semmel. Ares und Sebastian stritten weiter und wurden immer lauter. "Sie können echt nervig sein.", meinte Aria und stand wieder auf. Blitzschnell entriss sie die kostbaren Scheiben Ares und meinte mit eiskalter Stimme: "Ihr Idioten. Ich esse jetzt beide Scheiben und ihr könnt entweder euer Hirn einschalten und unser nettes Personal nach mehr fragen, oder ihr nehmt Semmeln." Rafael staunte, als ihre Brüder tatsächlich ruhig wurden, sich wieder setzten und nach weiterem Fladen fragten. Als Aria wieder neben ihm saß lobte er sie: "Das war unglaublich. Seit wann kannst du das? Früher konnte ja niemand die Beiden zum Aufhören zwingen." Aria kam zu keiner Antwort, denn Sebastian sagte lässig: "Seit sie so unglaublich attraktiv ist, mein Lieber." Ares, Rafael und auch Aria wurden rot. Nun schrien alle Sebastian an. "Wie redest du denn schon wieder über mich! " "Sie- sie ist unsere Schwester! " "Das ist kein Grund. Vorallem nicht für dich, ihrem Bruder." Sebastian lachte: "Kommt schon Leute. Habt ihr denn nicht ihren Vorbau gesehen?" Es war kurz ganz ruhig am Tisch. Nach dieser Aussage konnte keiner am Tisch anders, als bei Aria zu der genannten Stelle zu schauen. Diese sprang peinlich berührt auf und warf ihr Messer nach ihrem ältesten Bruder. Das war der Startschuss für eine Essensschlacht. Jeder warf irgendwas und schrie herum. Meistens war jedoch Sebastian das Ziel. Emilia lachte und verließ zusammen mit ihrem Mann den Raum. Selbst im Flur war der Lärm noch gut zu hören. "Ich freue mich, wenn sie zusammen Spaß haben.", meinte Arthur und ging mit Emilia.

Sooooo. Neues Kapitel. Im nächsten schreib ich dann, was im Selbstverteidigungskurs passiert.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top