Kapitel 6

Aria lauschte, als der er mysteriöse, blonde Junge an der Reihe war. Schmunzelnd stand dieser auf. Theatralisch fasste er sich mit seiner rechten Hand an sein Herz, als er anfing zu reden. Aria quittierte das nur mit einem Schnauben, worauf Maya kichern musste. "Mein Name ist Sir Rafael Mayford. Und...", stellte er sich vor, doch weiter kam er nicht. Aria, Ares und Maya waren bei dem Namen aufgeschreckt und lachten nun laut. Den dreien war eingefallen, wer dieser Junge war. Rafeal drehte sich langsam um. "Was lacht ihr denn so?! Ich sollte lachen, da ihr so lange gebraucht habt um herauszufinden wer ich bin.", beschwerte er sich. "Es tut uns leid, Rafael. Du hast dich nach all den Jahren viel zu sehr verändert.", verteidigte sich Ares,  der die Fassung wieder errungen hatte. "Stimmt! Du siehst jetzt richtig attraktiv aus.", pflichtete Aria ihm bei und wischte sich ein paar Tränen aus den Augen. "Aber auf das 'Sir' scheinst du immer noch zu bestehen.", stellte Maya fest. Rafael war bei Arias Kompliment rot geworden. Die Familie Mayford ist eine Zweigfamilie der Abendsterns, weshalb Rafael, als er noch kleiner war, oft bei ihnen zu Besuch war. Doch die drei Geschwister zusammen mit Maya hatten zwar mit ihm gespielt, doch nie ernst genommen. Damals hatte er noch eine riesige, runde Brille gehabt, weshalb er immer von den Anderen 'Maulford' genannt wurde. Eine Anspielung auf einen Maulwurf. Als Rafael sieben Jahre alt war, brach der Kontakt ab und er wuchs alleine auf. Nun ging er wieder mit Aria und den Anderen auf eine Schule, doch jetzt hatte er aber keine Brille mehr. Er trug sein blondes Haar ordentlich gekämmt und machte einen sehr gepflegten Eindruck. Er war wirklich nicht wiederzuerkennen. "Nachdem ihr euch wieder erkannt habt, wäre ich euch sehr verbunden, wenn ihr eure Wiedersehensparty später abhalten könntet. Ich würde gerne weiter machen.", holte Frau Neumayr die Jugendlichen aus ihren Gedanken an ihre Kindertage. "Gut... also ich habe großes Interesse an jeglichen Blumen.", setzte Rafael fort und nahm wieder Platz. Maya flüsterte zu Aria: "Das ist neu." Sie nickte zustimmend. Niemals hätte sie gedacht diesen Jungen irgendwann wieder zu sehen und jetzt, da es so war, war Aria etwas geschockt. Sie nahm sich fest vor mit ihm nach dem Unterricht zu reden. Ares war nun an der Reihe: "Ich bin Ares Abendstern und lese gerne jede Art von Literatur." Maya musste schmunzeln, dann flüsterte sie: "Das ist nicht neu." Rafael hatte das auch gehört und musste hinter vorgehaltener Hand lachen. 'Er hat sich wirklich sehr verändert.', dachte Aria und starrte seinen Rücken an. 'Ob er immer noch so gerne Schockoladeneis isst wie damals?' Aria konnte sich nicht erklären, warum sie so an dem 'neuen' Rafael interessiert war, sie wollte unbedingt ihn näher kennenlernen. Plötzlich rüttelte Maya sie unsanft an der Schulter und riss sie somit aus ihren Gedanken. Verwirrt schaute sie sich um, dann begriff sie, dass sie an der Reihe war. Hastig sprang Aria auf. "Ich heiße Aria Abendstern und spiele sehr gerne Klavier.", stellte sie sich schnell vor und ließ sich wieder auf ihren Stuhl fallen. Elegant stand Maya auf und sagte: "Ich bin Maya Windfield. Mein Interesse gilt jedem Klatsch und Tratsch aus der Welt der Reichen und natürlich der Mode." Aria, die verstand, dass Maya extra sich so diszipliniert benahm um sie an ihren etwas chaotischen Auftritt von gerade eben zu erinnern, stieß ihr in die Seite. Grinsend rieb sich Maya die Stelle. Rafael drehte sich zu den beiden Mädchen um: "Du hast dich echt nicht verändert Windfield." Maya wollte gerade etwas hitziges erwidern, doch Aria schnitt ihr das Wort ab:"Hast du später vielleicht einen Moment für mich Zeit?" Empört schaute ihre Freundin sie an. Rafael schien auch etwas erstaunt, sagte aber dem Treffen zu. Ihre Klassleiterin stand nun wieder an der Tafel und erklärte: "Eure Stundenpläne werden gerade durchgereicht. Ich werde nun vorlesen, wer sich für einen Kurs angemeldet hat. Ich bitte darum, dass ihr wenn ihr aufgerufen werdet dies bestätigt." Aria nahm einen Stundenplan entgegen. Skeptisch inspizierte sie diesen. "Was?! Mathe in der ersten Stunde? Ihr wollt mich umbringen!", schrie Maya und wedelte dabei mit ihrem Plan herum. Alle in der Klasse lachten. Sie war für ihre Ausbrüche bekannt. Aria ermahnte ihre Freundin mit ihrem berühmten Todesblick. Augenblicklich hatte sich Maya wieder beruhigt und studierte weiter das Blatt. Rafael fing schon wieder das Lachen an, denn es war alles noch genauso wie als er die Gruppe verlassen hatte. "Nun für den Selbstverteidigungskurs haben sich Rachel Herode, Elena Klein, Denise Enrold und Aria Abendstern angemeldet. Bitte bestätigt.", fuhr ihre Lehrerin fort. Aria, Ares und Maya schrecken auf, denn Aria hatte sich nicht angemeldet. Nachdem die anderen Mädchen bestätigt hatten, sprang Ares auf: "Entschuldigt, aber meine Schwester hatte sich nicht für diesen Kurs angemeldet. Es muss Ihnen ein Irrtum vorliegen." "Genau! ", pflichtete Aria ihm schnell bei, auch sie war aufgestanden. "Beruhigt euch bitte. Miss Abendstern euer Vater hat ausdrücklich verlangt, dass Ihr diesen Kurs besucht. Er hat mir die Anmeldung persönlich überreicht.", erklärte Frau Neumayr ruhig. Aria wich die ganze Farbe aus dem Gesicht: "Mein Vater? Nein! So etwas würde er nie ohne mein Einverständnis tun.", rief sie verzweifelt. Aria fühlte sich verraten. Ihr Bruder ging zu ihr und umarmte sie leicht. "Wir werden das Zuhause klären. Er hatte bstimmt einen guten Grund dafür. ", beruhigte er sie. Ihre Lehrerin räusperte sich: "Ares hat Recht. Bitte setzten Sie sich wieder." Die Geschwister folgten der Aufforderung. Aria nahm nichts weiter wahr und als die Schulglocke klingelte musste Maya sie darauf aufmerksam machen. Das Mädchen konnte einfach nicht fassen was passiert war. Ihr Vater hatte sie noch nie so hintergangen. Eigentlich hatte sie eine enge Bindung zu ihm. Vor dem Klassenzimmer wartete Rafael. "Du musst jetzt nicht mit mir reden, wenn du nicht willst. Ich verstehe das.", sagte er, als Aria auf den Flur trat. "Nein. Ist schon gut. Schließlich habe ich dich um dieses Gespräch gebeten. Maya, Ares geht bitte schon mal vor.", gab sie zurück. Nachdem alle fort waren, stand Aria nun allein mit Rafael in dem langen Flur.

Yeah! Mit Rafael habe ich noch einiges vor. Ich hoffe, dass ihr seinen Charakter auch so spannend findet. Wenn ihr euch fragt warum damals der Kontakt zu den Abendsterns abgebrochen ist, dann lest das nächste Kapitel.

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