Kapitel 4

Es war leise am Esszimmertisch. Die Geschwister saßen müde und ausgelaugt auf ihren Pläzten und stocherten lustlos in ihrem Essen herum. Sie hatten den ganzen Nachmittag gebraucht um Sebastians Zimmer aufzuräumen. Die Arbeit hatte sich aber gelohnt. Am Tisch saß außerdem noch ihre Mutter. Arthur konnte nicht mitessen, da er gerade ein wichtiges Gespräch mit einem Geschäftspartner hatte. Emilia musterte ihre Kinder und meinte dann: "Ihr scheint heute Nachmittag viel Spaß zusammen gehabt zuhaben." Alle Drei zuckten zusammen, denn sie mussten alle an das Gleiche denken: Nachdem sie ungefähr eine halbe Stunde aufgeräumt hatten, hatte Sebastian Ares mit einer alten Socke beworfen. Das hatte er sich natürlich nicht gefallen gelassen und zurück geschlagen. Aria hatte angefangen zu lachen und wurde daher auch zur Zielscheibe. Es entstand ein großer Socken-Krieg, der keinen genauen Sieger hervorbringen konnte. Sie hatten Alle gelacht und viel Spaß gehabt. Aber so benahmen sich keine Abendstern-Kinder weshalb sie nun Ärger von ihrer Mutter erwarteten. Als sie noch klein waren, war es ihnen schon verboten gewesen zu laut zu sein oder durch die Gänge zu rennen. Emilia machte aber keine Anstalten irgendetwas zu sagen und aß weiter. Vorsichtig fragte Sebastian sie: "Ist etwas Mutter? Es tut uns leid, dass wir Lärm gemacht hatten, doch strafe uns nicht mit deinem Schweigen. " Verblüfft schaute seine Mutter von ihrem Teller auf. Sebastian drückte sich sonst nie so gewählt aus. "Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen. Es freut mich wenn ihr Spaß hattet. Außerdem scheint ihr nun auch besser miteinander klar zu kommen. Euer Lachen hat mein Herz erwärmt und sonst auch niemanden gestört." Die Geschwister schauten sich an. Mit dieser Reaktion hatte keiner gerechnet. Dankend lächelten sie Emilia an und aßen nun endlich richtig ihr Abendessen. "Da Arthur im Moment keine Zeit dafür hat, übernehme ich die Aufgabe ein paar Worte an euch zu richten.", begann Emilia als alle aufgegessen hatten. "Wie heute Morgen schon erwähnt, werdet ihr morgen wieder zur Schule gehen und von euch wird vieles erwartet. Ich spreche euch nun vom Oberhaupt der Abendsterns den Segen für dieses Schuljahr aus." Die Drei erhoben sich. Jeder verbeugte sich leicht und bedankte sich. Dann wurde noch geklärt, dass die Geschwister schon um sechs Uhr aufstehen würden. Nach der 'Besprechung' entließ Emilia ihre Kinder und schickte sie in ihre Zimmer mit den Worten: "Geht früh ins Bett, damit ihr Morgen ausgeruht seid! " Auf dem Gang ergriff Aria das Wort: "Mutter sah sehr glücklich aus." Ihre Brüder nickten zustimmend. "Es hat mir viel Spaß mit euch gemacht heute.", sagte Ares und lächelte. Sebastian lachte auf: "Ich hätte nicht gedacht, dass es dir Spaß macht, mit deinen Geschwistern zu arbeiten. Du ließt doch sonst immer nur aus deinen ach so schlauen Büchern." Ares stieß ihm leicht in die Seite. "Wirklich arbeiten konnte man unsere Aktion, glaube ich, nicht nennen. Natürlich haben wir irgendwann unser Ziel erreicht, doch das hätte anders aussehen müssen, wenn wir wirklich gearbeitet hätten. ", meinte die Jüngste nachdenklich. Sebastian schaute sie schief von der Seite an. "Dass du immer alles so auf den Punk bringen musst. Jetzt habe ich mich gefreut, dass ich heute mal was anständiges getan habe und dann kommst du und zerstörst alles. Also Wirklich!" "Tja, dann solltest du öfters versuchen produktiv zu sein.", gab sie zurück und stoppte an ihrer Zimmertür. Sie wünschte dein Beiden eine gute Nacht und trat in ihr Zimmer. Schnell zog sie sich um und ließ sich in ihr Bett fallen. Rasch war jeder im Haus eingeschlafen und es herrschte eine angenehme Stille.
6:00 Uhr, die Sonne war gerade erst am Horizont aufgegangen. Aria wurde recht unsanft von einer Dienerin geweckt. "Es tut mir leid, junges Fräulein, aber sonst steht Ihr wieder nicht auf und verspätet euch zur Schule." rechtfertigte sie sich, als Aria sie sie mit ihrem Todesblick musterte. Sie war keine Frühaufsteherin, doch Widerstand hatte keinen Zweck. Geschlagen verließ sie das Bett und schlurfte ins Bad. "Ich habe eure Schuluniform frisch gebügelt auf die Komode gelegt. In 10 Minuten gibt es Frühstück und vergesst eure Tasche nicht.", informierte die Bedienstete das junge Mädchen und verließ dann das Zimmer. Seufzend zog Aria die Uniform an und kämmte ihre Haare. Ihre Klamotten bestanden aus einem schwarzem Rock, einer weißen Bluse mit dem Schullogo, einer Rosenranke darauf gestickt und passenden Schuhen. Außerdem musste jeder Schüler eine blaue Krawatte tragen. Zufrieden betrachtete sie sich noch einmal im Spiegel und ging dann zum Speisesaal. Dort waren schon ihre Brüder dabei, sich um ein Stück Toast zu streiten. "Guten Morgen.", seufzte sie und packte ihre Brotzeit in ihre Schultasche. Für jedes Kind wurde während der Schulzeit immer etwas zu Essen hergerichtet. Ares antwortete ihr und ließ schlagartig von dem Weißbrot ab. Sebastian hielt es triumphierend hoch und erklärte dann mampfend: "Der Chauffeur erwartet uns in 15 Minuten vor der Villa." "Du bist Morgens immer zu nichts zu gebrauchen, Aria.", beschwerte Ares sich, als seine Schwester sich lustlos auf einen Stuhl gesetzt hatte. Langsam löffelte sie ein Müsli und trank eine Tasse Kaffee. Sebastian eilte zu seinen Geschwistern. Mühsam würgte er die letzten Reste des Toastes herunter und sagte dann: "Lass sie, Kurzer. Sie wird sich nie ändern. " Aria blickte ihn genervt an. "Hast du ein Problem? ", fragte sie merkwürdig ruhig. Schnell ergriff Ares das Wort, bevor die Situation eskalierte. "Wie schnell doch die Zeit verfliegt. Kommt, wir müssen zum Auto." Alle folgten seiner Anweisung und stiegen mehr oder weniger gut gelaunt ins Auto. Die Fahrt zur Schule dauerte ungefähr 10 Minuten. Während dieser Zeit schwiegen die Geschwister. Als der Wagen zum Stehen kam, öffnete der Fahrer die Autotür. Die Drei stiegen aus dem Wagen. Aria war nun wieder ganz sie selbst, denn als sie einen wohlbekannten blonden Haarschopf erspähen konnte, rief sie laut: "Maya! " Sebastian und Ares konnten ihr nur noch hinter her starren, so schnell war sie bei der genannten Person. Lachend folgten sie ihr. "Jetzt ist ihre träge Phase vorbei und der Spaß beginnt.", meinte Sebastian.

Ein neues Kapitel. Yeah! XD

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