Kapitel 13
Die Freundinnen betraten das Musikzimmer. Neben einem Flügel besaß die Familie auch noch eine Harfe und eine Geige. Aria konnte zwar Violine und Klavier spielen, entschied sich aber immer für das Klavier. Maya ging sofort zu dem Stapel Noten, der auf einem kleinen Tisch war. "Was möchtest du denn spielen?", fragte Aria und nahm am Flügel Platz. Ihre Freundin schien mit der Auswahl nicht zufrieden zu sein und stöberte weiter in einem Regal. Aria musste schmunzeln. Maya liebte es sehr hoch zu singen, daher fand sie schwer passende Lieder. "Was ist eigentlich mit unserem Lied passiert? ", fragte die Blonde beiläufig und suchte weiter. Aria strich über die Tasten. Lächelnd dachte die an den Tag zurück, als die beiden beschlossen hatten ihr eigenes Lied zu schreiben. "Das habe ich hier.", antwortete sie und ging zu einer verschlossenen Schublade des alten Schreibtisches, der am Fenster stand. Aria fischte einen kleinen Schlüssel aus ihrer Rocktasche und schloss sie auf. Grinsend holte sie zwei Blätter heraus. "Wir waren damals zwar noch klein aber die Melodie war nicht schlecht. Du musst dir noch einen passenden Text ausdenken.", überlegte Aria laut und zeigte die Noten Maya. Mit Eifer fingen sie an das Stück zu bearbeiten. Zunächst summte Maya die Melodie nur mit, doch nach und nach fielen den Mädchen Textzeilen ein. Das Ergebnis war ein langsames, gefühlvolles Liebeslied. Gerade als sie das Lied noch einmal durchspielen wollten, schepperte es an der Eingangstür. "Was soll das? Ihr habt doch eine Klingel.", beschwerte sich Maya. Aria hatte keinen Besuch erwartet und spähte aus dem Fenster. Vor der Villa parkte ein schwarzer Jeep. Es Klopfte noch ein weiteres Mal, nur diesmal fester. Gespannt lauschten die Mädchen. Das Dienstpersonal war schon auf dem Weg zur Tür und würde ihnen jeden Moment erzählen wer sie besuchte. Doch niemand ließ sich blicken. "Was -", setzte gerade Aria an, da hörten sie ein Geräusch von zersplitterten Holz. Angstvoll klammerte sich Maya an ihre Freundin. "Was war das? Wir müssen nach schauen, ob es allen gut geht. Komm! ", sagte Aria schnell und zerrte sie mit. Im Gang hörten sie Stimmen. Gespannt blieben sie stehen. "Wo ist dieses Monster!" Etwas ging zu Bruch. "Die junge Herrin ist nicht hier. Verschwindet, dann muss ich euch nicht töten." Die Mädchen zogen scharf die Luft ein. Die zweite Stimme war Liberia gewesen. Aria wollte ihr zu Hilfe eilen, doch Maya hielt sie zurück. "Wir wissen nicht wer oder wie viele das sind. Außerdem scheinen sie es auf dich angesehen zu haben.", entschuldigte sie sich. Aria nickte. "Ihr Elfen seid doch neutral. Warum beschützt du dieses Mistvieh? " "Weil sie die Tochter meiner Königin ist.", antwortete Liberia entschlossen. Entgegen ihrer Vernunft stand Aria auf. Sie musste Liberia helfen. Bevor Maya sie aufhalten konnte war sie schon an die Seite ihrer Bediensteten gesprungen. "Was wollt ihr hier?", fragte sie die Fremden. Liberia riss erschrocken die Augen auf. Aria ließ ihren Blick durch die Halle schweifen. Die Tür war vollkommen zerstört, sämtliche Möbel waren nicht mehr als solche zu erkennen, vor ihr standen zwei Männer mit Pistolen und an ihrer Seite war Liberia mit einem Katana. Aria kannte dieses leichte Schwert aus dem Geschichtsunterricht. Es war seltsam ruhig in der Halle geworden. "Das ist also die berühmte Aria Abendstern? ", fragte der eine Mann spöttisch und zielte mit seiner Waffe auf sie. Maya sprang entsetzt auf und stellte sich schützend vor ihre Freundin. Liberia schien der Verzweiflung nahe. "Wer ist das?" "Ich hab keine Ahnung." Fingen die Angreifer an zu flüstern. Maya hatte sie etwas verwirrt. "Genug! Ich lasse nicht zu das ihr die jungen Fräulein auch nur verletzt.", schrie Liberia und stürzte sich auf sie. Sofort entbrannte ein heftiger Kampf. Liberia schwang ihr Schwert so schnell, dass man es kaum verfolgen konnte. Die beiden Männer waren aber ebenfalls flink und schossen wild mit ihren Pistolen. Maya und Aria standen wie gelähmt da und beobachteten den Kampf gebannt. "Etera lebara finit. Rebara eletra berat!", der eine Mann hatte sich zurück gezogen und sprach nun komplizierte Formeln. Dabei zeigte er ununterbrochen auf Liberia. Plötzlich schrie sie auf und sackte zu Boden. "Nein! ", riefen die Mädchen. Mit einem breiten Grinsen zielte der eine Mann wieder auf Aria. Er blutete an mehreren Stellen, doch er schien entschlossener zu sein als zuvor. "Hast du noch etwas zu sagen, Monster? ", fragte er und kam langsam näher. Aria hatte sich wieder gefangen und richtete nun ihre Aufmerksamkeit von der leblosen Liberia auf den Angreifer. Sie spürte, dass Maya am ganzen Körper vor Angst zitterte. Sie ergriff ihre Hand. "Keine Angst. Er wird nicht schießen. Bestimmt will er nur Geld oder so.", versuchte sie sich und Maya einzureden. Natürlich wusste sie, dass das nicht stimmte. Die Angreifer waren keine gewöhnlichen Leute. Sie hatten vorhin Liberia eine Elfe genannt, einer sprach merkwürdige Formeln und beide nannten Aria ein Monster. Im Moment wünschte sich Aria nichts sehnlicher als ihren Bruder Ares an ihrer Seite. "Hast du das gehört Grey? Sie hält uns für normale Einbrecher. Sie denkt wir wollen sie gar nicht töten.", lachte der eine Mann. "Jetzt hör mal zu du Mistvieh.", begann der Andere, Grey und lud seine Pistole. "Abschaum wie du verdient es nicht auf Gottes geliebter Erde zu leben. Wir haben die heilige Aufgabe erhalten die Welt zu säubern." Aria wusste sich nicht mehr zu helfen. Stumm fing sie an zu weinen. Wer waren diese Leute bloß? Nun standen beide Angreifer mit geladenen Waffen vor den Mädchen. Maya schluchste laut und fing leise an um ihr Leben zu wimmern. Grey warf ihr einen abschätzenden Blick zu. Grinsend wandte er sich kurz an Aria. "Nun sieh wie ernst wir es meinen.", sagte er mit eiskalter Stimme. Dann hörte sie wie er schoss. Fast glaubte sie zu wissen, das er nicht auf sie geschossen hatte. Trotzdem wartete sie mit zusammen gekniffenen Augen auf den Schmerz. Als er nicht kam, öffnete Aria sie wieder. Panisch drehte sie sich zu Maya um. Ihre Freundin hatte einen Ausdruck von unerwartetem Entsetzen auf dem Gesicht. Sie hatte aufgehört zu weinen. Es schien so als wäre die Zeit stehen geblieben. Arias Blick fiel auf den roten Fleck auf Mayas Stirn. Ihre Freundin formte mit ihren Lippen noch ihren Namen, dann fiel sie zu Boden. "Maya!"
Ein neues Kapitel. Yeah! Freude. XD
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