Kapitel 41

,,Es gibt keine Zeit, in der wir ein glückliches Leben führen und normale Schwestern sein können.

Wir werden uns immer hassen.

Egal wie stark unsere Bindung ist.

Eine von uns wird immer sterben."













,,Du... erinnerst dich nicht mehr?" Ungläubig schaute sie mich an.
,,Nein. Du warst wegen etwas wütend geworden und das nächste was ich weiß ist, dass ich am Rudelplatz wieder zu mir gekommen war."
,,U-und du weißt wirklich nicht mehr als das?" Ich schüttelte den Kopf.
,,Ach egal. Es war nichts schlimmes.", sagte sie und stand auf. Ich hörte noch wie die Badtür auf und wieder zu ging.
//Warum benimmt sie sich so komisch? Es muss etwas schlimmes passiert sein//

Auszug aus Mizukis Notizbuch

28.12.
Hiromi benimmt sich eigenartig. Ich glaube wir hatten uns wegen etwas gestritten, aber so ganz sicher bin ich mir bei der Sache nicht. Was zur Hölle ist nur los mit mir?! Verliere ich schon wieder Erinnerungen? Was habe ich ihr erzählt? Warum kann ich mich nicht mehr daran erinnern?
Mein Kopf tut weh. Ich werde wahrscheinlich gleich erstmal eine Tablette nehmen. Die Sache mit Akira steht auch noch an.
Ich hoffe einfach, dass sie nichts böses will.

Damit klappte ich das Buch zu und ging in mein Zimmer. Es war schon praktisch das ich mein eigenes hatte. Hiromi wollte mich nicht mit Everett in einem Zimmer lassen und so beschlossen wir, dass ich ein eigenes bekam.
Plötzlich fiel mir etwas ein. Wie erstarrt blieb ich vor meinem Futon stehen und schaute nach vorne. Ich war Akira schon vor meinem Auftrag damals begegnet. Noch vor dem Ausbruch von ,,Feuersturm".

Vor 6 Jahren

Wie hypnotisiert ging ich durch die Straßen von Yokohama. Es war schon Mitternacht und der kalte Wind blies mir ins Gesicht und fror meine Nase ein. Das kümmerte mich aber wenig. Das einzige was ich wollte war weg zu gehen. Weg von diesem Ort. Weg von Dazai. Weg von Mori. Ich hatte zu viel gesehen und zu viel spüren müssen.
,,Ich wollte das nicht..." Kraftlos blieb ich in einer Gasse stehen. Meine Beine gaben nach und ich fiel auf den Boden.
,,Wenn ich doch wenigstens sterben könnte... dann wäre alles einfacher..."
,,Sei doch mal nicht so pessimistisch." Verwirrt schaute ich auf.
,,Sayoko?", flüsterte ich. Das Mädchen, ungefähr zwei Jahre älter als ich, hatte rabenschwarzes, langes und ziemlich zersaustes Haar. Hellblaue, beinahe türkise Augen stachen aus dem Dunkel hervor. Ein weiß-rot gestreifter Schal wehte locker im Wind.
,,Da muss ich dich leider enttäuschen. Ich bin nicht deine richtige Schwester." Sie kam ein paar Schritte auf mich zu.
,,Du solltest wieder zurück gehen, sonst erfrierst du noch. Ich will dich nicht nochmal verlieren.", sagte sie und legte mir ihren schwarzen Umhang um. Sie klang ein wenig traurig als sie das sagte.
,,Kennen wir uns?"
,,Du mich leider nicht, aber ich kenne dich. Wir werden uns nochmal begegnen und dann werde ich dir alles erklären. Versprochen." Sie lächelte sanft und schwang sich mit seltsamen, roten Tentakeln auf das Dach der Häuser.

Jetzt

Das war Akira. Kein Zweifel. Ich war ihr schon mal begegnet. Aber wieso fiel mir das erst jetzt ein? //Wie konnte ich das vergessen?//
Ich war zu müde um nochmal in die Küche zu gehen und schlief sofort auf meinem Futon ein. Das war meine erste traumlose Nacht.













PoV ???

Vor 6 Jahren

,,Kuro? Ich brauche dich mal kurz.", rief ich durch die dunklen Flure des großen Gebäudes. Ruckartig drehte ich mich um und hielt der Person die hinter mir stand ein Messer an den Hals.
,,Du hast mich gerufen?" Es schien sie, trotz ihres jungen Alters, nicht zu kümmern, dass ich sie jederzeit töten könnte. Mürrisch steckte ich das Messer wieder weg.
,,Du sollst eine bestimmte Erinnerung von jemanden löschen."
,,Klar, hast du ein Foto?" Ich gab ihr das Foto von dem dunkelblonden Mädchen.
,,Sie hat eine Menge durchgemacht...", flüsterte sie nachdenklich.
,,Welche Erinnerungen sollen denn gelöscht werden?"
,,Alle in denen ich zu sehen bin. Wenn es geht soll es so aussehen als wäre sie alleine dort gewesen. Achso, und sie soll vergessen das sie nicht sterben kann."
,,Alles klar. Im Austausch dafür lässt du aber die Finger von meiner Schwester."
,,Du weißt auch echt alles..." Verlegen zog ich mir den Schal tiefer ins Gesicht.

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