04.Vergangenheit

Pov.Felix:
Ich wusste ja nichtmal was ich ihm zeigen wollte. Ich wollte nur das er bleibt. Ich überlegte kurz und beschloss mit ihm zum See ein Stück hinter unserem Haus zu gehen. Da war ich oft wenn es mir seelisch nicht gut ging und ich eine Auszeit von zuhause brauchte.

„Komm mit.". Ich nahm seine Hand, doch er zog sie sofort weg. „Ich folge dir.", sagte er und ich nickte, wenn auch leicht angeschlagen. Wir liefen zur hinteren Tür hinaus und ich bog in einen kleinen Wald ab. Mitten drin lag der schöne See und Alex staunte. „Wunderschön.", brachte er nur heraus und in meinem Kopf war nur: ‚So wie du', aber das konnte und wollte ich nicht sagen.

Ich lief mit ihm zu dem kleinen Steg und wir setzten uns hin. „Darf ich dir was erzählen?", fragte ich unsicher. „Na klar.", wenigstens klang er wieder ein wenig lockerer und netter.
Ich fing an zu reden:

„Ich bin hier oft wenn ich nachdenken muss, es ist ein wirklich schöner Ort dafür. Es fing an als meine Eltern erfuhren das ich schwul sei. Laute Schreie schallten durch das Haus und mein Vater verpasste mir eine. Sie bezeichneten es als Krankheit und ich sollte mir diesen ‚Trend' schnell wieder abgewöhnen. Jeden Tag erwartete mich ein, ihrer Meinung nach hübsches Mädchen, in meinem Zimmer. Jeden Tag. Und es war immer das selbe. Ich schmiss das Mädchen raus und bekam wieder nur Stress mit meinen Eltern. Sie drohten mir mit Camps, wo sowas abtrainiert werden sollte. Ich nahm es nicht ernst und lachte nur. Eine Woche später fand ich mich 300km von zu Hause entfernt irgendwo am Arsch der Welt wieder. Sie machten es wirklich und es war viel schlimmer als gedacht. Uns wurde beigebracht, uns bei jedem Gedanken an einen Jungen selbst zu verletzten. Und nun ja, ich dachte ständig an Jungs. Irgendwann hielt ich es einfach nicht mehr aus und spielte mit. Verpflegte mich selbst tagtäglich mit Narben und heulte mich jeden Abend alleine im Zelt in den Schlaf. Irgendwann wurde ich dann mit der Meinung ich sei ‚geheilt' entlassen und durfte nach Hause. Meine Eltern waren stolz auf mich und glauben bis heute ich sei hetero. Aber das war ich nie. Das war auch der Grund warum meine Mutter mich so angemault hat als ich dich bei unserem ersten Treffen so angestarrt hatte.".

Er hörte mir bis zum Ende aufrichtig zu und sah mich immer wieder mitleidig an. „Das tut mir so leid Felix...", sagte er mit traurigem Blick und legte eine Hand auf meinen Oberschenkel. Die Stelle an der er mich berührte wurde sofort warm.

Er nahm meinen Arm und zog die Jacke und den Ärmel ein Stück hoch. Meine Narben kamen zum Vorschein und es war wirklich hässlich. „Sowas darfst du nicht mehr machen.". Ich nickte. Wenn er das sagt.

„Mir ist kalt, können wir zurück?", fragte er, doch ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich will noch hierbleiben.". Ich zog meine Jacke aus und warf sie über seine Schultern. „Aber jetzt frierst du.", stellte er fest. Ich hatte zwar nur einen dünnen Pollover an und mir war wirklich kalt, aber ich wollte noch bleiben. „Das ist egal, ich will nur das es dir gut geht.", sagte ich, auch wenn es so klang als ob ich mich einschleimen wollte.

Dann lehnte er seinen Kopf an meine Schulter und nahm meine Hand in seine beiden und spielte mit meinen Fingern. „Hmm, vielleicht bist du dir ja wirklich deiner Gefühle im Klaren und ich einfach nicht.". Dieser Satz gab mir Hoffnung und ich lächelte. Normalerweise hätte ich jeden anderen Junge schon lange durchgenommen, aber er war besonders. Mit ihm wollte ich was festes.

„Ich will nicht ausgenutzt werden und ich will mich nicht in dich verlieben.". Er rutschte von mir weg und lies meine Hand los. „Warum?", fragte ich angeschlagen. „Alle sagen du hättest deine Freunde nur für eine Nacht.", er wirkte traurig als er sprach. „Das war mal Alex. Ich will dich nicht ausnutzten.", versprach ich ihm indirekt. „Gib mir Zeit.", sagte er und sah mich an. „Soviel du willst.", lächelte ich.

„Felix?", fragte er. Ich sah ihn fragend an. „Wie alt bist du eigentlich?". Dieser Frage warf mich aus der Bahn. Ich wollte nicht lügen denn er würde es eh raus bekommen, aber keiner wollte was mit einem Minderjährigen. „Ähh- 16...", sagte ich leise. „16? Du bist erst 16? Da hab ich mich aber ganz schön getäuscht, ich dachte du wärst älter als ich...". „I-ist das sch-schlimm?", fragte ich panisch. „Nein, nein. Auf welche Schule gehst du?", fragte er. Ich war so froh das er es nicht schlimm fand das ich erst 16 war.„Albertus-Magnus-Gymnasium", gab ich nun zurück. Was wollte er mit dieser Information? „Okay, wann hast du morgen Schluss?". „13:40, Wieso?". „Ich hol dich ab.", er lächelte und ich gab dieses wieder. Ich freute mich.

Auf dem Rückweg nahm er meine Hand und verschränkte sie mit seiner. Er lief wortlos weiter. Ich lächelte als gäbe es kein Morgen mehr. Ich glaube ich hatte ihn echt ein bisschen rum bekommen. Natürlich hatte ich mir die Story nicht ausgedacht, aber ich erzählte es ihm schon weil ich seine Aufmerksamkeit wollte. Vielleicht verliebt er sich ja doch noch in mich. Es wäre ein Traum. Lächelt ließ ich mich von ihm ziehen. „Warum läufst du nicht ordentlich mit?", fragte er verwundert. „Ich bin nur glücklich.", antwortete ich und lief mit ihm mit.
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Ja, diese Katastrophe hier... Habe nur ein paar Fehler korrigiert, glaube man kann an der Geschichte nicht mehr viel retten😭

-Lani
-905 Wörter (ohne Nachwort)

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