20
Es regnete in London und Professor Rosewood beeilte sich sichtlich, um die Schüler schnell ins Trockene zu bringen.
Sie führte sie durch so viele Straßen, dass selbst Sirius irgendwann die Orientierung verlor und er war in der Hauptstadt aufgewachsen.
Schließlich kamen sie in einer schäbigen Gosse zum Stehen und die Schüler wirkten allesamt recht überrascht, da sie sich doch einen prächtigen Zoo vorgestellt hatten, doch die Lehrerin ging unbeirrt auf einen Laden zu.
Es war ein Blumengeschäft, aber die Pflanzen vor dem staubigen Eingang waren alle vertrocknet und eingegangen.
Die Schaufenster waren so verdreckt, dass man kaum ins Innere hineinblicken konnte und die hohe Tür war voller Graffiti.
Wer immer diesen Laden sah, würde einfach daran vorbei gehen, da war sich Sirius sicher, doch er kannte magische Tarnungen mittlerweile gut genug, um zu erkennen, dass dies ein Ort voller Magie war.
Das Innere des Geschäfts war ebenso schmuddelig, wie sein Äußeres und die Jugendlichen mussten eng zusammen stehen, damit überhaupt Platz für alle war.
Es war so dunkel, dass Sirius einige Momente brauchte, um überhaupt etwas erkennen zu können.
Als sich seine Augen schließlich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah er sich um.
Überall standen Blumentöpfe herum, aufeinander gestapelt, in Reihen oder einfach im Raum verstreut.
Die wenigen Pflanzen waren ebenso verdorrt, wie bereits die Blumen außen.
An einer Theke saß gelangweilt eine Frau von etwa 20 Jahren.
Sie hatte kurze, blonde Haare, kaute einen Kaugummi und laß in einer unverkennbar magischen Zeitung.
"Was kann ich für Sie tun?", erkundigte sie sich mit gelangweilter Stimme bei Professor Rosewood und blickte kurz auf.
Diese ließ sich davon nicht beirren und lächelte der jungen Frau freundlich zu.
"Wir haben eine Reservierung für Hogwarts."
Die Blonde richtete ihren Blick wieder auf das Magazin vor hier und deutete nur auf eine Tür im hinteren Teil des Ladens.
"Folgt mir, Klasse!", forderte die Professorin und trat durch die ebenfalls verstaubte Tür.
Sirius, Remus und Lily waren eine der Letzten, doch als sie endlich einen Fuß über die Schwelle setzten, stockte ihnen der Atem.
Über ihnen erstreckte sich ein wolkenloser, blauer Himmel und Vögel zwitschern in den Bäumen.
"Wetterzauber", flüsterte Lily neben ihm.
Durch ein großes, eisernes Tor konnte Sirius mehrere Gehege erkennen.
Es war unglaublich voll und sie mussten erst einmal eine Weile anstehen.
Hinter ihnen entdeckte Sirius mehrere Kamine, mitten auf einer Wiese und ab und an erschienen Zauberer aus dem Nichts, was hieß, man konnte hier her apparieren.
Als sie endlich vor dem hohen Tor standen, begrüßte sie ein Kobold in blauer Uniform.
"Herzlich Willkommen in Londons magischem Zoo. Englands einziger Tiergarten, mit über 150 verschiedenen Tierwesen. Mein Name ist Segatus und ich bin heute für die Aufbewahrung Ihrer Zauberstäbe zuständig. Unsere Tiere sind sehr scheu und Magie könnte sie erschrecken. Sie erhalten Ihren Zauberstab beim Verlassen der Anlage zurück."
Zögerlich legten sie alle ihre Zauberstäbe in einen Korb, den ihnen der Kobold hinhielt, dann schwang das gewaltige Tor zur Seite und mit einer Verbeugung ließ Segatus sie passieren.
Sie traten auf einen gepflasterten Weg, links und rechts von ihnen gab es Souvenirs oder Essensstände.
Sie versammelten sich um ihre Lehrerin, die mit lauter Stimme um Ruhe bat.
"Wir treffen uns in zwei Stunden wieder hier, es gibt kostenlose Pläne dort drüben."
Sie zeigte auf einen Stand, an dem mehrere Hexen und Zauberer sich Karten abholten.
"Ihr bleibt bitte mindestens zu zweit und falls es Schwierigkeiten gibt, findet ihr mich im Pflegerhaus, das ist gleich hier vorne."
Aufgeregt schwatzend teilten sich die Schüler in kleine Grüppchen und holten sich die Karten ab.
"Ich hab noch nie so viele Hexen und Zauberer auf einem Haufen gesehen", murmelte Lily aufgeregt, während sie die Karte studierte.
"Was wollt ihr als erstes sehen? Oh Wahnsinn, sie haben hier Feuerkrabben!"
"Dann lass uns doch zuerst dorthin gehen",grinste Remus, als Lily ihm aufgeregt die Karte zeigte.
Auch Sirius hatte nichts dagegen einzuwenden und folgte den beiden.
Auf dem Weg dorthin machten sie an einigen Gehegen halt.
Gerade betrachteten sie eine Gruppe Kniesel, kleine katzenartige Wesen mit geflecktem Fell, als Sirius sich wieder an das Gespräch von heute Morgen erinnerte.
"Was sagt Moony zu den ganzen Tieren?", flüsterte er Remus zu.
"Er findet sie überraschend angenehm und ich glaube, er würde gerne mit ihnen spielen", grinste er breit und Sirius sah deutlich die Erleichterung in seinem Blick, doch auf einmal wurde Remus abwesend und starrte auf etwas hinter ihm.
Als Sirius sich umsah, stand da eine Frau mit langen, blonden Haaren und silbrig schimmernder Haut.
Stirnrunzelnd wandte er sich wieder an seinen Freund, doch dieser schien ihn gar nich zu bemerken.
"Remus?", fragte Sirius und schnipste ein paar Mal vor seinen Augen.
Verdattert erwachte er aus seiner Starre und blickte ihn überrascht an.
Auch Lily schien die Frau bemerkt zu haben und warf Sirius einen merkwürdigen Blick zu.
"Das ist eine Veela", stellte Lily trocken fest und Remus wurde rot.
"Ich, ähm, war nur, ähm..."
Lily grinste, bei seinem Versuch sich aus der misslichen Lage zu retten, doch Sirius drehte sich noch einmal zu der Frau um, die gerade einen der Kniesel fütterte.
Tatsächlich war sie schön, doch Sirius verstand den ganzen Aufstand nicht, den die Leute immer über Veela machten.
Seine Eltern hatten ihn immer vor ihnen gewarnt, sie meinten, Veela würden in den Verstand kriechen und einen von wesentlichen Dingen ablenken, doch diese Frau löste ganz und gar nicht diese Dinge in ihm aus.
Natürlich war sie hübsch, aber auch nicht viel hübscher als manche Mädchen an seiner Schule und Sirius verstand nicht, warum Remus sie so völlig in Trance beobachtet hatte.
"Wollen wir jetzt zu den Feuerkrabben?"
Lilys Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
"Mh?", machte Remus, der immer noch die blonde Frau anstarrte.
Beide mussten ihren Freund schließlich von dem großen Gehege wegzerren und als die Veela außer Sichtweite war, wurde er erneut rot.
"Tut mir leid", murmelte er in Richtung seiner Schuhe.
"Macht doch nichts", erwiderte Lily merkwürdig gut gelaunt.
Sirius ertappte sie dabei, wie sie ihm immer wieder vielsagende Blicke zuwarf, doch er konnte sich einfach nicht erklären, weshalb.
Hey Spargelchen!
Hier das lang erwartete Kapitel mit Lilys Plan.
Ich bin mal gespannt, ob jemand es erraten konnte, schreibt mir, was ihr vermutet habt.
Außerdem gibt es Neuigkeiten:
Ich habe mich dazu entschieden ein Wolfstar und Drarry OneShot Buch anzufangen.
Falls ihr gerne etwas bestimmtes lesen wollt, kommentiert es.
Bis bald, Lea
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top