15
Das erste Geräusch am Morgen, das Remus vernahm war ein lautes Krachen, gefolgt von einem Aufschrei.
Verschlafen rieb er sich die Augen und zog die Vorhänge seines Himmelbettes zur Seite.
Sirius hatte sich lautstark auf Peters Bett geworfen und lag nun lachend auf Peters Beinen, während dieser versuchte ihn verzweifelt wegzudrücken.
"Verpiss dich, Sirius", murmelte Peter immer noch ein wenig verschlafen, was dazu führte, dass Genannter eine beleidigte Miene aufsetzte.
"Ich hab heute Geburtstag, Pete!", sagte er entrüstet und machte einen Schmollmund.
Sirius' Geburtstage waren so eine Sache, besonders seit sie im dritten Schuljahr die Küche entdeckt hatten.
Jedes Jahr war er absolut unausstehlich und kommandierte alle herum, mit der Begründung es wäre ja sein Geburtstag.
Die Haushelfen hatten sich einen Narren an dem älteren Blacknachwuchs gefressen und bereiteten jedes Jahr einen riesigen Kuchen zu.
Nicht anders verlief auch dieser Geburtstag und das Allererste was Sirius verlangte, waren natürlich Geschenke.
Vor seinem Bett türmten sich bereits Pakete aller Größen und Farben.
Selbst wenn er das schwarze Schaf der Familie war, so konnte es sich doch keiner seiner reinblütigen Verwandten leisten, eines ihrer Familienmitglieder nicht zu beschenken.
Mit leuchtenden Augen machte Sirius sich daran, alle Geschenke zuerst vorsichtig zu begutachten, bevor er schließlich ein grün eingewickeltes Paket mit dem Siegel der Blacks darauf öffnete.
Eine braune Schachtel kam zum Vorschein und als er sie öffnete, lag darin eine filigrane Schreibfeder mit einem Fass teurer Tinte.
"Von meiner Großtante", meinte er und verzog sein aristokratisches Gesicht zu einer Grimasse.
"Die ist wunderschön!"
Remus kam näher und betrachtete ehrfurchtsvoll die schwarze Feder.
"Du kannst sie haben", sagte Sirius schulterzuckend hielt ihm die Schachtel hin.
"Das kann ich nicht annehmen!"
Der Schwarzhaarige verdrehte die Augen und drückte ihm die Box einfach in die Hand.
"Bei Merlin, Remus, stell dich nicht so an. Ich würde sie sowieso nie verwenden."
Das einzig Gute an Sirius' Geburtstagen war, dass er seine Geschenke immer teilte.
Er hatte viele schlechte Angewohnheiten, aber Geiz war sicherlich keine davon.
Als nächstes machte er sich über die Präsente seiner restlichen Verwandten her, die meisten schenkten ihm Süßigkeiten oder hochwertiges Briefpapier.
Zu seiner Überraschung bekam Sirius auch etwas von Lily, Marlene, Dorcas und Alice ,die wohl zusammengelegt hatten, um ihm Haargummis (Sirius klaute sich immer Dorcas'), Süßigkeiten und zu aller Verwunderung einen Eyelinerstift zu schenken, über den er sich tatsächlich zu freuen schien.
Als James Remus einen fragenden Blick zuwarf, zuckte dieser nur mit den Schultern und grinste.
Schließlich waren nur noch die Geschenke der Rumtreiber übrig.
Sirius schüttelte das rotgoldene Geschenk, dass nun von James kommen konnte, so schlampig wie es eingewickelt war.
Er riss die Verpackung auf und mit leuchtenden Augen betrachtete er die große Flasche ominösen Inhaltes.
"James Potter, das hast du nicht getan!"
"Oh, doch, dass hab ich", lachte James.
"Könntet ihr uns bitte aufklären?", verlangte Peter, der ebenso ratlos wie Remus dreinschaute.
"Elliots magische Haarfarbe" las Sirius mit breiten Grinsen vom Etikett ab.
"In grün", fügte James ebenfalls grinsend hinzu.
"Wir dachten, die Farbe würde unserem Lieblingsslytherin doch unglaublich gut stehen."
"Das werdet ihr ganz sicher nicht tun", mischte sich Remus mit verschränkten Armen ein.
"Nein, natürlich nicht, Moony! Wofür hälst uns?"
Ihm entging nicht der Blick, den Sirius James dabei zuwarf, aber er entschloss sich, nichts zu sagen.
Snape würde ein wenig grüne Haare verkraften können und sicherlich konnte er irgendeinen Zaubertrank herstellen, der die Wirkung zunichte machte.
Von Peter bekam Sirius ein Besenputzset, dass er begeistert entgegen nahm.
Nun war nur noch Remus', säuberlich in rotem Geschenkpapier eingeschlagenes Päckchen übrig, das deutlich kleiner war als die restlichen.
Er war nervös, ohne Frage, denn er wusste nicht, ob Sirius das Geschenk überhaupt gefallen würde, denn um ehrlich zu sein war es ein wenig, nun ja, mädchenhaft.
Sein Herz machte einen Sprung ,als Sirius diesmal vorsichtiger das Geschenkpapier löste und schließlich neugierig die schwarze Schachtel betrachtete, die zum Vorschein kam.
"Ich weiß nicht, ob- ob dir das gefällt. Ich kann es sicherlich auch wieder umtauschen", stotterte Remus, doch sein Freund winkte nur ab.
"Sicherlich wird es mir gefallen, Moony."
Er öffnete behutsam die kleine Schachtel und betrachtete mit einer Miene, die Remus nicht entziffern konnte, den Inhalt.
"Ich weiß, es ist ein bisschen mädchenhaft, aber-"
"Ist das ein Ohrring?"
Remus wurde rot.
"Jaah...", sagte er gedehnt und spürte wieder James vielsagenden Blick in seinem Nacken.
"Ein silberner Ohrring in Sternform?", fragte Sirius mit einem Lächeln auf den Lippen.
"Ich dachte nur, wegen Sirius, dem Hundestern, du weißt schon..."
"Das ist perfekt, Moony!"
"Wirklich?"
"Jaa, wirklich."
"Ich habe vielleicht, vielleicht auch nicht, den Zauberspruch zum Ohrlochstechen gelernt", murmelte er und wurde noch röter als vorher.
Sirius grinste jetzt breit, hielt im die Schachtel hin und band seine Haare unordentlich nach oben.
Vorsichtig nahm Remus den filigranen Stern aus der Schachtel und setzte sich neben Sirius auf den Boden.
Sanft strich er ihm eine lose Strähne aus dem Gesicht und platzierte dann den Stecker an Sirius' Ohrläppchen.
Mit einem Schlenker seines Zauberstabes war er fertig und Sirius betastete behutsam sein Ohr.
"Und wie seh ich aus?", fragte er grinsend und die schwarze Haarsträhne fiel ihm zurück ins Gesicht.
Remus Mund war auf einmal trocken, denn Sirius sah verboten gut aus, mit hochgebundenen Haaren und dem funkelnden Sternenohrring.
"Lass mich mal sehen!", rief Peter und drängte sich zwischen die beiden.
"Woah, Moony, der ist so cool!", lobte er den Stecker und erneut schoss ihm die Röte ins Gesicht.
"Danke, Pete."
James rollte zwar die Augen, aber nickte bestätigend, als Sirius aufsprang, um sich im Spiegel zu betrachten und Peter erneut beteuerte, wie cool der Ohrring doch sei.
Remus konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als Sirius ihn in eine freundschaftliche Umarmung zog.
Hey Spargelchen!
Ich bin ganz früh zurück mit einem neuen Kapitel, diesmal mit wieder mit einem Bild von kupferfoxy . Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und ich freue mich wie immer über Feedback und Anregungen.
-Lea aka Spargelmama
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