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Am nächsten Tag war "Operation Regulus beschatten" eingeleitet.
Glücklicherweise war in den kommenden Tagen ein Hogsmeadewochenende angesagt, so dass die Rumtreiber Sirius' Bruder unbemerkt folgen konnten.
Zur Sicherheit hatten sie auch den Tarnumhang mitgenommen.

Es war also eine umso größere Enttäuschung zu sehen, dass Regulus mit seinen Slytherinfreunden nur ein wenig in Geschäften bummelte und sich ab und an etwas kaufte.
Die vier standen immer in sicheren Abstand von den Läden entfernt, aber die Tatsache, dass es Ende Oktober war und sie alle viel zu leicht bekleidet waren, half nicht wirklich beim Stillstehen und Abwarten.

"Lass uns doch bitte in die Drei Besen gehen. Es bringt nichts, wenn wir uns hier nur den Arsch abfrieren und sowieso nichts dabei rauskommt", meinte Remus und zog ein wenig an Sirius Mantel um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

"Hört ihr mir überhaupt zu?"

Doch die anderen Rumtreiber beobachteten gerade gebannt, wie Regulus den Honigtopf verließ und sich umsah, so als hätte er Angst, ihn könne jemand verfolgen.

Die Rumtreiber duckten sich schnell hinter die Mauer eines nahestechenden Gebäudes.

"Kommt schon, ihm nach!", zischte James und langsam schlichen sie Regulus hinterher.
Er ging hastig und warf immer wieder Blicke über seine Schulter.
Schließlich kam er vor einem alten Zaun zum Stehen.
In der Ferne konnte man die Umrisse der heulenden Hütte erkennen.

"Merlin, schnell unter den Tarnumhang!", rief Remus, als er einen kurzen Blick nach hinten warf.
Dort kamen drei Gestalten in schwarze Umhänge gehüllt auf sie zu.
James kramte den Umhang aus seiner Tasche und warf ihn hastig über sich und die anderen.
Früher hatten sie einmal alle vier darunter gepasst, doch mittlerweile war es schon zu dritt eng.
Deshalb musste Remus entsetzt feststellen, dass nur Sirius' Schulter bedeckt war und er sonst komplett sichtbar für alle da stand.

"Wenn dass nicht Sirius Black ist", ertönte eine Stimme, die Remus erschaudern ließ.
Es war eine Frau mit wilden, schwarzen Locken und durchdringenden Augen.
Ihre hohen Wangenknochen und ihre Haltung ließen darauf schließen, dass sie ebenfalls eine Black war.
Ihre beiden Gefolgsleute erkannte Remus als Rudolphus Lestrange und Lucius Malfoy, der vor wenigen Jahren seinen Abschluss in Hogwarts gemacht hatte.

"Bella", sagte Sirius überraschend ruhig.
"Spiel jetzt bloß nicht den mutigen Gryffindor",flehte Remus im Stillen.

"Lange nicht gesehen, Cousin. Schleichst du etwa deinem Bruder nach?"

Sirius Blick fiel auf Regulus, der wie erstarrt das Geschehen beobachtete.
"Regulus, verschwinde!", zischte er und zückte seinen Zauberstab.
Ein kaltes, höhnendes Lachen kam von Bellatrix und sie zog ebenfalls ihren Zauberstab.

"Du glaubst doch nicht etwa, dass du dich mit uns duellieren kannst? Crucio!"

Noch Jahre später konnte sich Remus an diesen markerschütternderen Schrei erinnern.
Sirius schmerzverzerrtes Gesicht brannte sich tief in sein Hirn ein und seltsamerweise konnte er nicht wegsehen.
James neben ihm keuchte entsetzt.

Rudel. Verletzt. Töten.

Er konnte den Wolf wüten spüren, wie er mit seinem primitiven Wortschatz. nach Rache verlangte.
Er ballte die Fäuste zusammen und bis sich auf die Lippe.

"Geh weg, geh weg, geh weg", flüsterte er und ihm war egal, dass Peter ihn ängstlich anstarrte.
Der Wolf durfte sich nicht durchsetzen, nicht dieses Mal.

Bellatrix' irres Lachen war verklungen, aber Sirius lag immer noch gekrümmt am Boden.
Mit zitternden Händen hob er seinen Zauberstab.

"Incendio!"

Der Fluch verfehlte sie nur um Haaresbreite.

"Wir sind aber hartnäckig. Haben dir deine Blutsverräterfreunde nicht beigebracht, dass es besser ist aufzugeben? Petrificus Totalus."

Sirius regte sich nicht mehr, einzig und allein seine Augen konnte er noch bewegen.
Verzweifelt blickte er in die Richtung, in der er seine Freunde vermutete.

"Niemand wird dir hier helfen, Sirius. Regulus, komm hier rüber!", befahl sie und der Junge kam zögernd zu ihr.
"So ein schönes Gesicht", sagte sie fast bedauernd und beugte sich zu ihm herunter um seine Wange zu streicheln.

"Wäre doch eine Schande, wenn etwas damit passieren würde."

Kaum hatte sie das gesagt, verpasste sie ihm auch schon einen kräftigen Tritt.

"Komm schon ,Regulus! Denkst du nicht, ein Muggelliebhaber hat es nicht besser verdient?"

Panik stand in Regulus' Gesicht geschrieben und der Wolf, der Wolf brüllte.

Rache. Töten.

Vorsichtig gab Regulus seinem Bruder einen kleinen Schubser mit dem Fuß.
Bellatrix lachte.

"Das kannst du doch besser."

Kurze, feste Tritte in Sirius Rippen.
Regulus sah nicht hin, er hatte nicht einmal den Mut dazu.

Feigling. Töten.

Regulus trat seinem Bruder hart ins Gesicht.
Blut tropfte auf den Boden, das Gras färbte sich dunkelrot.

Rot. Rot. Tod.

Und auf eimal lag Bellatrix am Boden, Remus über ihr keuchend und er schlug und er kratzte und er biss.

Remus gab nach, gab sich dem Wolf hin und als Blut auf die Wiese tropfte und er den starkenAngstgeruch wahrnahm, der von Bellatrix ausging, breitete sich Befriedigung in ihm aus.
Plötzlich war da eine Hand auf seiner Schulter und er nahm einen vertrauten Geruch war.

Und auf einmal war die Wut weg und der Wolf winselte jetzt leise.

Sirius. Sirius. Sirius.

Keuchend stand er auf und von seinen Händen fielen heiße, dicke Tropfen auf den Boden.
Sein Magen zog sich zusammen und er übergab sich und hörte gar nicht mehr auf damit. Gedämpft hörte er Stimmen, beruhigende, aufgebrachte.

"Ich weiß, was du bist. Du bist ein Monster, ein Werwolf!"

"Regulus, halt deinen Mund, halt deinen Mund!", sagte Rudel.

Noch immer nahm er nur vereinzelte Wortfetzen wahr und er wusste, Regulus hatte gerade etwas wichtiges gesagt, aber was?

Was?

Und plötzlich begriff er und er erbrach sich erneut.
Wieder griff die Hand nach ihm, wieder winselte der Wolf.
"Geheimnis...",krächzte Remus.
"Ja, ja ich weiß. Alles wird gut, okay?", flüsterte Rudel.Herzflattern.

"Obliviate", sagte James vier mal

Hey Spargelchen!
Ich muss sagen, dieses Kapitel ist bis jetzt mein absoluter Favorit und ich hoffe ihr seht das ebenso.
Ich möchte mich nochmal kurz bei meinen Helfern bedanken, vor allem Fandomschnitzel, die mein seelischer Beistand ist und mich aushält. Ein riesiges Dankeschön an meine Freundin kupferfoxy , die mir angeboten hat, meine Charaktere zu zeichnen. Ihr werdet davon in Zukunft was sehen. Und ebenfalls einen riesigen Dank an meine Beta-Leserin jettet , die absolut fantastisch in ihrem Job ist und immer kreative Ideen einbringt.

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