In einer Stadt in der sich alles so rasend schnell weiterentwickelt wie in dieser, kann man manchmal sehr schnell den wahren Sinn des Lebens vergessen. Manchmal muss nur eine Sache passieren, egal wie groß oder klein, und man realisiert erst was einem wirklich wichtig ist. Manchmal wünscht man sich etwas, und es wird erst wahr wenn man es dann doch nicht mehr möchte.

Ich sterbe, doch mein Körper fühlt sich garnicht schwer an, eher leicht wie eine Feder. Ich habe das Gefühl meine Seele schwebt über meinem Körper, wie der Wind in meinen Haaren, und während das Blut an meinem Körper hinunter fließt und den boden bedeckt, denke ich daran das in jeder Sekunde mein leben vorbei sein könnte. Dabei wollte ich doch so gerne noch das Buch zuende lesen welches ich so toll fand, denn 18 Geburtstag meines Bruders werde ich wohl nie miterleben dürfen, und auch die Hochzeit meiner Freundin, die sie schon seit ihrer Kindheit plante werde ich verpassen, ich wollte für meine Schwester da sein, und ihr Ratschläge geben die ich damals gebraucht hätte. Ich versuche zu schreien doch es funktioniert nicht, mein Hals ist wie zugeschnürt, mein Herz schlägt so schnell, ist das normal wenn man kurz vorm sterben ist?

"Nein, ich will noch nicht sterben, noch nicht jetzt, nicht hier, nicht so" Wer will schon in seinem eigenem Blut liegend, und völlig "alleine" sterben wenn man doch noch soviel vorhatte. Ich wollte sterben, doch jetzt wo ich dem Tod so nahe bin möchte ich leben. Welch eine ironie, ich wollte sterben als ich lebte, und ich will leben während ich gerade sterbe. Vielleicht, ja vielleicht betäubt das alles hier auch nur meine Sinne. Aber ich bin mir jetzt sicher das ich kämpfen möchte, ich bin noch zu jung um zu sterben, ich möchte noch soviel erleben und sagen, doch wahrscheinlich ist es für diese Erkenntnis schon zu spät. Ich kann nur hoffen das das nicht der letzte Sonnenaufgang im für mich ist. Von weitem sehe ich das Menschen auf mich zukommen, manche geraten in Panik, manche reden wirr um mich herum.
„Geht es ihnen gut junge Dame?" fragte mich eine ältere Frau, ich wollte antworten doch mein Hals war wie zugeschnürt.

„Mein Sohn hat den Krankenwagen gerufen, sie sollten gleich da sein" sagte die Frau etwas traurig, sie versuchte wohl mich aufzumuntern. Meine Sicht wurde immer verschwommener, ich sah gerade noch so das ein jüngerer Mann die Passanten verjagte, was ihm relativ gut gelingt.
„Nicht einschlafen, bleiben sie bitte stark" sagte die Frau und wollte mich schon wachrütteln, hatte aber Angst mir wehtun, indem sie meinen Arm anfasste. Ich hörte von weitem noch die Sirenen, kurz bevor ich die Augen schloß.

Ich wollte nicht das man weiß was mit dem Mädchen in der Geschichte genau geschehen ist, und ob sie stirbt oder nicht ist völlig offen gelassen damit ihr etwas rätseln könnt^^

LG: SweetSecret