20
Sayuri wurde vom Dröhnen der Gongs aus dem Schlaf gerissen. Sie wollte aus dem Bett springen, aber sobald sie den Kopf hob, fuhr ihr ein sengender Schmerz durch den Rücken.
»Immer mit der Ruhe.« Akis verschwommenes Gesicht erschien. Er legte eine Hand auf die Schulter und drückte sie wieder runter. »Nicht so schnell.«
»Aber der Gong«, wandte sie ein. »Sind wir in der Stadt?«
»Wir haben einen Halt genommen. An einer der Hafenplätze in der Nähe des Palasts.«
Sayuri stemmte sich mühsam auf die Ellbogen. Der Schmerz in ihrem Rücken pochte im gleichen Takt wie ihr Herz. Sie biss sich auf die Lippe. Es schmerzte wie die Hölle.
»Wir bringen es zu Ende...? Die falsche Kaiserin...was ist passiert?«Im nächsten Moment durchquert sie ein Blitz. Sie weicht seinen Augen aus. Ich habe sie getötet, ich habe ihr den Kopf von den Schultern gerissen bohrte es sich in ihren Kopf.
Der Junge mit dem Pech schwarzem Haar mustert ihr Gesicht. Sie spürt seinen Blick auf sich. Ihre Erinnerungen springen in ihrem Gedächtnis auf, alle zugleich. In diesem Moment spürt sie, wie er ihr Kinn mit einem leichten Druck erhebt. Sie starren sich in die Augen. Sie fühlt das Wasser um sich herum, die stille war angenehm und sie war bereit zu sterben. Seine Lippen auf ihren Lippen gedrückt. »Wie kann das sein?«,fragte sie. Er schien genau zu wissen, wovon sie sprach, ein kleines grinsen scherte Akihiros Lippen und sein Blick wandert auf ihre eigentlich verfluchten Lippen.
»Ganz einfach...«,murmelt er und schloss die Augen. Er steht auf und nimmt seine Berührung Zurück. Er sieht auf die geschlossene Türe seiner Kajüte.
»...wir sind füreinander bestimmt, so, wie es der Fluch gewollt hat.«
Sie steht ruckartig auf, sie zischt, sie hatte den Schmerz für einen Moment vergessen.
»Daran glaube ich nicht! Was verheimlichst du mir noch? Sag schon!«
Er sieht zu ihr und grinst leicht. Ihr Herz schlug schneller, er bleib ruhig, er war so ruhig wie er sonst eigentlich meistens war, so, wie sie ihn kennengelernt hat.
»Es ist die Wahrheit. So lautete der Fluch, der auf dir liegt.«
Die wahre Liebe.
»Konntest du mich küssen, weil wir beide keine Menschen sind und der Fluch keine Wirkung somit auf den Menschen, der in mir lebt, keine Chance hatte?«
Akihiro sieht sie schweigend an, dann dreht er ihr den Rücken zu und geht. »Akihiro!«
Er läuft die Treppen hinauf. »Akihiro!«Sie läuft ihm hinterher. Die Treppen hinauf. »Warum hast du mir deinen Namen verschwiegen?!«,fragte sie zudem fassungslos und hatte endlich sein Handgelenk ergriffen.
Er hielt kurz vor der Türe auf der Treppe mit einem Mädchen, welches außer Rand und Band war inne.
Er schielt zu ihr hinunter und sieht in ihre gläsernen Himmels Augen bei Nacht.
»Dort liegt frische Kleidung. Komm ans Deck. Wir holen essen. Frische Luft wird dir gut tun.«
Er wartet darauf, dass sie loslässt. Sie tat es nicht. Ihr griff verstärkte sich sogar. Er mustert Sayuri erneut durchbohrend, ein kalter doch zugleich sanfter Blick.
»Sayuri.«,haucht er dann und stellt sich auf der höheren Stehenden Treppe in ihre Richtung. Sie neigt den Kopf, um ihn nicht in die Augen zu starren. Sie war wütend, sie drückte sein Handgelenk so fest, dass Akis Herz zu einer Besinnung kommen lies. »Willst du, dass ich dich küsse?«Stille. Es war unangenehm still. Sie war schockiert und fragte sich, ob sie diese Worte tatsächlich von ihm gehört hatte. Er hatte sie geküsst, um ihr Leben zu retten und eine Bohrer Vermutungen war soeben, die sie schließen wollte, dass vielleicht ihre Götter, die in ihren Körpern lebten, Sayuri das Leben retten wollten und dem Fluch eine Ausnahme setzten. Doch nun speichelte sich in ihren Augen seine Gestalt wieder. Sie blickt ihn an. Mit weiten Augen, einer gerunzelten Stirn.
»Sollen wir es testen?«,wollte er zaghaft doch auch mit einem seltsamen Unterton wissen, erneut etwas kühler.
»Was...?«
Im nächsten Moment beugt er sich zu ihr hinunter und lässt sie. Panik hüllt sie ein, dass nun etwas geschehen konnte, doch dies geschah nicht. Als der sanfte Druck sich von ihren Lippen entfernte, und sie sich erneut in die Augen sehen, nach wenigen Sekunden der Stille beginnt er zu Schmunzeln.
Ihr Griff um sein Handgelenk hatte sich gelockert und ihr Herz trommelte gegen ihre Brust.
»Nun komm.«,murmelt er. »Zieh dich um. Ich werde mit Davies in die Stadt gehen. Ruh dich noch aus.«
Er hat es sich anders überlegt. Sehe ich Bleich aus, dachte sie fragend und blickt ihm an. Sie nickt zögernd und kehrt dann um. Sie mustert den weißen, einfachen und doch eleganten eng anliegenden Kimono. Sie Bund ihr Haar zu einem lockeren Dutt und sieht in ein kleinen Spiegel. Sie musste nicht lange warten, bis Akihiro zurück kam, und sich um ihre Wunde sorgte. Er schien neues Verband besorgt zu haben, er tupft die Wunden zart sauber und verband sie dann mit sanften Bewegungen. Er lies von ihr ab. Sie schnürt den Kimono zu, der Reißverschluss war recht seitlich. Es betonte ihre Figur wenn sie an sich herunter sah. Sie dachte daran, dass die sich damals hätte nie an solche Klamotten gewöhnen können.
Denn die, die sie im verlassenen Palast trug, sowie im Kaiserpalast waren luftige mit einem Band um die Taille geschnürt, weit und farbig. Dieses war bloß weiß und eng anliegend. Akihiro hielt ihr eine längere schwarze Jacke hin.
Sie sieht hinauf und dachte zunächst, ob er es bemerkt hatte, dass sie sich so anstarrte. So, als würde sie sich verachten. Sie drehte sich zu ihm, und wollte nach dem Stoff greifen. Doch bevor sie das tun konnte, legte er die Jacke um ihre Schultern. Ihr Herz beginnt zu schlagen, denn ihre Gesichter waren sich erneut so nah. War der Fluch sogar vielleicht eine endlose Lüge, so wie alles andere? Sein Blick trägt etwas verlangendes in jenen Moment, doch als er die Augen schloss, und wieder öffnet, war es verschwunden und er seufzt. »Du machst es mir schwer, Prinzessin. Sieh mich nicht mit diesen Augen an.«Er grinst. Sie legte den Kopf schief. Der Satz kam ihr bekannt vor. Das hatte Sayuri doch ihm gesagt, als er sie aus dem Palast entführt und somit eigentlich gerettet hatte. Ja, es war an dem Abend, an dem sie das erste mal getötet hat. Sie hatte das Gift und hatte es in sein Glas geschmuggelt, während sie am Tisch saßen. Er hatte es verdient und Sayuri musste nahezu immer an dieses Geschehen denken, ja, manchmal glaube sie, dieser widerliche Mann mit den stechend grünen Augen, dem jungen Mann, dem sie ein Mal geliebt hatte und dachte, er sei wegen ihrem rötlichen Kuss ums Leben gekommen, dass vor ihr und lebte. Seine Organe arbeiten. Durch seine Lunge Luft. Durch seine Adern floss Blut. Heißes pulsierendes Blut. Seine Augen waren wir die einer grünen Schlange, hinterhältig und verlogen. Ja, es war alles eine Lüge. Es war alles inszeniert. Es war alles gelogen und betrogen. Die reichen denken nur an sich, und die, denen dem Geld verfallen tun alles dafür, noch mehr zu bekommen. Sie sind egoistisch.
»Welchem Blick?«,fragt Sayuri und sie spürt seinen Atem auf ihren Lippen. Seine dunklen Augen verfangen sich wie ein kleiner Vogel in einem Käfig. Doch nicht nur er. Sie auch. Sie dachte, sie konnte sich nie wieder einem Mann verfallen lassen, doch Akihiro war alles andere als jeder andere, den sie je kennengelernt hat.
Das hochnäsige Grinsen, seine Augen, wie der Sternenhimmel bei Nacht. Sie presst die Lippen aufeinander und zieht ihn am Kragen. Sie wollte es noch ein Mal spüren. Eine hand legte sich auf meine Lippen. »ich weiß was ich gesagt habe.« Er beugt sich noch weiter zu mir hinüber.
»und es tut mir leid.«
Sie stand da wie vom Donner gerührt, unfähig
sich zu bewegen oder auch nur zu atmen. Sie löst die restlichen Millimeter. Sie berührte seinen Mund mit ihren Lippen. Dieser Kuss war deutlich von längerer Zeit. Kurz entfernen sich unsere Lippen, etwas feuchtes liegt auf ihren Lippen, der zweite Kuss tretet ein und ihre Lippen vereinen sich erneut. Es war etwas kräftiger, im Gegensatz zu vorhin. Ihre Hand gleitet zu seiner Schulter, sie hatte seinen Kragen los gelassen und Akihiro greift ihre Wangen und drückte sie weiter an sich, noch ein Kuss und er entfernt sich von ihr, um sie anzusehen.
Einige Sekunden stille. »Das Paradies...«,murmelt Sayuri hauchend, leicht außer Fassung, sowie außer Atmung. Er nickt leicht, Stirn an Stirn betrachteten sie sich gegenseitig. »...ich will dorthin. Mit dir.«
Sie hatte keine klare Vorstellung von diesem Paradies, denn es war eine noch nie zuvor betretene Insel. »Doch...bevor wir das tun...kannst du mein König werden und ihn beseitigen?«
»Es leben keine Menschen mehr, Sayuri.«Er entfernt sich erneut. »Wir könnten mit diesem Schiff ... ja mit diesem Schiff, das Schiff deines Bruders, das Schiff deines Palastes zu Paradies segeln!«
»Mein Palast ist noch immer in den Händen des falschen Kaisers. Ich muss es zurück erobern.«
Akihiro presst die Lippen zusammen.
Seine brauen verzogen. Sie presste nun ebenfalls die Lippen aufeinander. »Du willst nicht?« Stille. Er fuhr sich durch sein Pech schwarzes Haar. »Ich tue das, was du möchtest. Ich gehe dahin, wo du hingehst.«
»Aber?«
»Wir riskieren unser Leben.«,sagt er kühler und sieht sie an.
»Ich möchte es in Flammen setzen. Ich muss ihn nicht besiegen. Er will den Palast, denn er will, den Thron, denn er will, sowie die Krone in Brand setzen.«Sayuri zischt. Aki machte ein verblüfftes Gesicht. »Ja! Das ist es!«,rief sie. »Das ist es. Der Plan.«Sie sieht ihn erwartungsvoll an. Er zögerte. Er läuft an ihr vorbei zu seinem Schreibtisch. Die Feder wehte leicht, das Fenster nah am Schreibtisch, eine kleine Öffnung lässt die leichte schrieb Feder wehen. Ihr fehlte plötzlich Akihiros Schiff. Dieses Schiff war anders.
»Die Karte.«,sagt sie plötzlich schockiert. Sie war so voller Freude, sie hatte nicht ein Mal bemerkt, dass sie gerade in einem der Schiffe ihres Kaiserpalastes stehen. Sie sieht sich schockiert um. Dann sieht sie in dunkle Augen, die leicht schmunzeln. Ihr Herz war stehen geblieben vor Schock, doch als sie dieses Gesicht sah, wusste sie es. »Du hast sie?«
»Natürlich.«Er öffnet eine Schublade und hebt die eingerollte Karte, legt sie auf den Tisch ausgebreitet und stieß einen seiner edlen Dolche hinein.
Er lehnt seine Arme auf dem zarten Holz ab und sieht auf die Karte hinab und mustert die Insel Paradies.
»Spottdrosseln tun nichts anderes, als Musik zu machen, an der wir Freude haben.«,murmelt er wie der wie der zarte Wind dort draußen am Hafen. »Sie fressen nicht die Gärten der Menschen auf, nisten nicht in Maiskrippen, sie tun nichts anderes, als aus vollem Herzen für uns zu singen.«Ein schiefes Grinsen legt seine Lippen. »Ich mochte es viel zu sehr ein Sünder zu sein. Deshalb ist es so. Es ist eine Sünde, eine Spottdrossel zu töten und jetzt... habe ich eine Spottdrossel, die ich aus dem Käfig fliegen lassen habe, statt sie dort verrotten und zu töten.«
Sein Haar liegt auf seiner Stirn. Er hebt seinen Kopf nicht, er bewegt nur seine Augen, um sie anzusehen. Die Prinzessin, die viel kostbarer für ihn ist als eine Prinzessin kaiserlichem Blut.
♛
Der Geruch ist beißend und unangenehm. Er setzt sich tief in Materialien und verschlingt sie wie eine Bestie. Das Feuer knistert und flackert, und sobald die Flamme den Holzbalken erreichte, kletterte das Feuer nach oben, es verschlug den ganzen Balken, dann den nächsten, dann den ersten Balkon, dessen Türe offen stand. Die Vorhänge leuchteten auf und ein seltsamer Geruch stieg in ihre Nasen. Akihiro nimmt Sayuris Handgelenk und zusammen rennen sie. Sie rennen unter der Brücke entlang, von dort waren sie auch gekommen, oben standen Soldaten des falschen Kaisers, der diesen Palast über alles liebte. Ja, ich werde diese Heimat verlassen, dachte sie und sie war nicht traurig. Sie hatte das Gefühl das Richtige zu tun, und nachdem sie die Brücke unterhalb überquert hatten, liefen sie durch einen Tunnel, dort trafen sie auf Davies, der ebenfalls eine Feuerflamme auf der anderen Seite des Palastes gezündet haben musste. Er nickt ihnen zustimmend zu.
Sie verlassen den dunklen Tunnel. Die Nacht war kühl, für Sayuri sorglos. Sie hörte bereits die Soldaten in Eile geraten, das Feuer zu löschen unmöglich. Es war bereits in Flamen aufgegangen und eine erste Explosion schaudert in dem ersten Stockwerk des Palastes. Der Ausblick war beruhigend. Sie hatte ihr ganzes Leben lang mit Monstern zusammen gelebt. Der einzige, def sie beschützt hat, war ein Gott, der sie eigentlich hätte nach Auftrag des falschen Kaisers töten sollen. Er wurde ihr Freund, ihr einziger, über all diese Jahre war dieser in ihren Gedanken ihrem Unterbewusstsein. Wäre er nicht gewesen, wäre sie bereits im Turm gestorben. Sie erinnert sich an den Tag, an dem sich dieser ignorante König auf ihr Land gestürzt hatte, sie war klein, vergraben unter Trümmern und Leichen. Dieses Monster, ja dieser König aus dem Nimmernie hat sie angesehen, als hätte er ein Engel entdeckt, einen, den er für seine Spiele benutzen konnte. Diesen Engel, der letzte auf Erden, den würde er mit einem wunderschönen Tanz ausführen. Ein letzter Blick auf dem Berg zum Palast wird ihr gestattet, bevor sie durch das Feld verschwanden und zu dem verschwundenen Schiff des Bruders, aus dem Palast, welches nun ihnen gehörte versteckt gehalten hatten. Sie segelten davon. Sie genoss den Wind. Sie genoss den Geruch. Sie genoss das freie Zwitschern der Vögel, die von dem Feuer erschreckt waren und davon flogen. Sie fliehen und singen ein Lied. Akihiro kommt neben sie zum stehen. Sie öffnete ihre geschlossenen Augen und frag zielsicher mit klarer und durchaus kühler stimme:»Du sagtest, dass wir die letzten Menschen sind. Aber sind wir Menschen, denn ein Gott in uns lebt? Es ist nur ein Teil eines Menschen, der Teil, mit dem wir geboren wurden.«
Akihiro ist still.
»Kann es sein, dass alle längst Tod sind?«
Sie spürt seine leichte Anspannung. In diesem Moment war alles still. So still, dass sie fürchtet sie wäre im Jenseits. Die Menschen dort sehen aus wie im irdischen Leben, nur wesentlich schöner. Alle Gebrechen und körperlichen Defekte sind verschwunden. Es ist ein gänzlich anderer Ort als die Erde. Dennoch können die Jenseitigen zurück zur Erde und die Diesseitigen sehen und auch in das diesseitige Leben eingreifen.
»Kann es sein, dass alles ein Traum oder eine Illusion ist?«
»Das ist es nicht.«
Stille.
Rauschen des Wassers. Zwitschern der Vögel. Der Mond erhebt sich hinter den Wolken.
»Sie haben nie existiert.«Ihre Augen weiterten sich.
»Sie sind ein Teil deines Gottes, der die den Weg zeigt, um zu überleben.«
»Was?«
»Deiner und mein Gott. Sie haben uns zusammen geführt und die Menschen um uns herum zum Leben erweckt. Jedoch nur für uns. Leben tun sie jedoch nicht, nur wir sehen sie. Man kann sagen... ja... man kann sagen, sie kommen aus dem Jenseits, um uns zu helfen.«
»Also haben sie existiert?«
»Ja, das haben sie, aber vor langer Zeit, genauso wie dein Vater.«
»Mein Vater lebte bereits vor 200 Jahren.«,sage ich und spüre seinen Blick auf mich. »Woher hast du es herausgefunden?«
»Ich habe in seine Schubladen gesehen und seine Briefe entdeckt. Akihiro...«Sayuri sieht zu ihm. »Du sagst, wir sind die letzten Menschen auf der Welt, doch du bist bereits 189 Jahre alt. So wie ich, oder?«
Das Wasser rauscht. Die Vögel waren bereits weitergezogen. Das Zwitschern war vergangen. Die dunklen Wolken verdeckten erneut den Vollmond. Über die beiden kehrt ein Schatten. Akihiros Hand berührt das Gelände. Seine Augen fixierten sie. Durchbohrten sie wie Blitz und Donner, so scharf und schnell wie sein Dolch, als würde sich dieses in jenen Moment in irr ja Herz bohren.
»Das stimmt. Ich suche dich schon eine Weile musst du wissen, Sayuri.«
»Was bin ich?«
»Was du bist?«,raunt er schmunzelnd und dreht sich etwas von ihr weg. Er dreht sich in Richtung der Aussicht, in Richtung des weiten Ozeans. Das Feuer war nur noch ein kleiner Funken, kaum mehr zu sehen. In wenigen Minuten, vielleicht noch wenigen Sekunden, würde es erlöschen. Das Feuer in ihr zumindest, war erloschen.
Er lehnt nun beide seine Arme auf dem Gelände und Sieht hinab auf das Wasser. »Nennen wir es eine Übergang der Seele eines Menschen in einen neuen Körper und eine neue Existenz.«
»Und... du hast die Erinnerung an deine frohere Existenzen behalten?«
Er nickt still. »Ich trage meinen Gott schon all meine Leben mit mir. Wenn ich sterbe, geht er aus meinem Köper, wenn ich wieder-geboren werde, sucht er mich auf, geht in mich und ich erhalte meine Erinnerungen wieder. Das ist der Pakt, denn ich mit ihm geschlossen habe.«
Ihr Herz schlug wilder. »Um mich nicht aufzuheben?«Er antwortet nicht. »Es war dein Vater, der meinem Leben Sinn gegeben hat. Als er starb, wusste ich, dass ich für das Leben seiner Tochter verantwortlich bin. Irgendwann in einem Leben habe ich mich verliebt.«Er sieht zu ihr auf.
»Du hast... so viel leid durchgemacht, um das zu schaffen? Mir das zu sagen?«
Er sieht zum Wasser. »In Freiheit.«,murmelt er. »Die Freiheit brauchte seine Zeit.«
Sie grübelt und grübelt. Sekunden vergingen. Freiheit. Freiheit. Freiheit. Sie atmet aus und sieht von ihm ab, zum weitem dunkelblauem Ozean. Sie dachte an ihren Vater. Er war ein grausamer Pirat, er war es. Grausam. Aus einem ebenso grausamen Grund wollte er das Palast und die Frau, die Krone für sich. Doch er liebte seine geborene Tochter. Hatte er sich doch in die Frau, die die Krone trug verliebt? Sie hatte sich in einen Piraten verleibt, meine Mutter, und ich verliebte mich in einen Söldner. Das Herz aus Stein beider Männer ist in Wirklichkeit nicht grausam, es ist ein Herz, dass nicht in der linken Seite der Brust ruht und schlug, sondern ein Herz am rechten Fleck.
Der Wind wirbelt und im Wasser dort unten an der Spitze des Holzes des prachtvollen Schiffes, wirbelte das kalte Wasser. Sie dreht ihren Kopf über ihren Rücken, um das leere Deck anzusehen. Niemand war dort. Es ist die Realität. Wir haben gewonnen, heißt es. Wir haben unser Ziel geschafft, deshalb sind sie verschwunden. Denn sie waren hier, um uns zu helfen. Die Seelen der Söhne der Crew meines Vaters. Neben mir jedoch steht er. Das hellste Licht in meinem Leben. Sie sieht ihn an. Ihre Blicke treffen sich. Ihre Hände vereinen sich auf dem Geländer. Seine Hand war warm. Seine Seele war rein. Sie grinsen sich gegenseitig an.
Sie segelten auf das Weite hinaus unter Sternbedecktem Himmel, wo sich der Ozean mit diesem spiegelte. Unsere Schatten waren im Wasser zu sehen, verschwommen, doch zusammen.
Sie ist das einzige Göttliche, an das er je geglaubt hat. Die einzige Kreatur in diesem riesigen, grausamen Land, die ihn töten könnte. Und manchmal, in seinen schönsten Träumen, stellt er sich das vor.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top